Reue und Krise

Aestas meinte:

Wenn es nach mir ginge, würde ich meinen Partner, der wirklich ein sehr toller Mensch ist, einpacken und sofort mitnehmen, wenn er nur Ja sagen würde. Ich habe tatsächlich ein Problem mit unserem aktuellen Wohnort, und der fehlenden Nähe zur Familie; z.B. im Falle dessen, wenn etwas mit meinen Eltern sein sollte.

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Könntest du aus vollem Herzen sagen, dass du diesen tollen Menschen liebst?
Es liest sich für mich nämlich nicht so.
Du hast ihn sehr gern, magst vieles, das er menschlich zu bieten hat, bewunderst ihn vielleicht auch etwas.
Doch liebst du ihn?

Du lebst schon mehrere Jahre an deinem jetzigen Standort, und ich las nicht heraus dass du dich vor dem Hauskauf dort unwohl gefühlt hättest.
All die tausend Dinge kamen erst dann hoch so wie ich das verstehe.

Du hast kalte Füße bekommen.
Nicht nur wegen der Verantwortung.
Sondern weil dieser tolle Mensch nicht der ist, den du für immer an deiner Seite haben möchtest. Vertrauend darauf, dass ihr gemeinsam alles hinbekommt.

Ich zitiere mal einen Refrain aus einem Song - Zitat:

"Immer wenn du lachst, immer wenn du weinst
Immer wenn die Kraft, die du brauchst, nicht mehr reicht
Bin ich an deiner Seite
Immer da an deiner Seite"

Ist es das, was du fühlst?
Möchtest du in jeder Lebenslage bei und mit diesem Menschen sein, für ihn da, so wie das auch umgekehrt wäre?

Ich sehe das ähnlich wie @Weltkind.
Ich denke, Du hast Angst vor der Zukunft und der festen Bindung, die der Hauskauf und die Familienplanung mit sich bringt.
Wissen kann ich es natürlich nicht, es sind nur meine Gedanken zu Deinen Texten.
Darum solltest Du sehr intensiv in Dich gehen und Deine wahren Gefühle erforschen.
Professionelle Hilfe kann dabei sehr hilfreich sein.

Hört sich für mich so an , als würde Dein Partner Dich nicht für voll nehmen. Du sprichst von Dringlichkeit er kontert mit 2 Jahren abwarten -
Du bist aber schuld - weil Du plötzlich Heimweh hast, also wieder 250 km zurückziehen ?

Großstadt ist Großstadt - ländlich ist ländlich , Kinder ,ich denke wie Du, besser ländlich mit Tieren und Familie und im Dreck und im Wald spielen dürfen.

Dann hab ich das mit dem Job nicht kapiert, also so einen Job kannst / könntet ihr auch in BaWü machen ???
Oder pendelt ihr dann beide 250 km ?

Das "Problem" ist wohl, das Du das tollgedachte Leben mit Zukunftsplanung ganz anders empfindest, als Du es Dir gedacht hast.

Jetzt denkst Du um , das vorher tolle zukünftige wird nun, wo Du es an Dich ranlässt, verantwortungsemotional, sprich die Kinder sollen gut aufwachsen , es soll nicht mangeln an gutem Sicherheitsgefühl im Schoße der Familie, schön wenn man so eine hat, aber wenn man sich auf eigene Füße stellt , gehen beide von Zuhause weg und machen ihr Ding in einer 50% / 50% Partnerschaft gibt es keine " Belaberungsschieflage "

ich denke Du empfindest so ein wenig , wie, Du hast Dich belabern lassen.....würde erklären , das Du im Grunde wieder nach Hause willst, weil da wäre dann die Schieflage ausgeglichener - oder ?

Ja, durch die Familie "Rückendeckung" zu haben ist theoretisch eine schöne Sache. Ob und wie das dann in der Praxis ausschaut, steht wieder auf einem anderen Blatt. Und nicht selten zeigt sich ja, dass wenn es an Kontakten und Beziehungen fehlt, diese auch geknüpft werden können.

Alles organisiert und geregelt zu bekommen ist manchmal einfach nicht möglich und ob das in BaWÜ besser wäre, weißt Du nicht sicher. Also solltest Du herausfinden, ob Deine Sehnsucht nach einem "Zuhause" tatsächlich etwas mit der Gegend und den Menschen zu tun hat, oder ob Du Dir "nur" mehr Sicherheit und Geborgenheit wünschst und für die kannst Du selbst sorgen.

Was "Erwachsen sein" wirklich bedeutet, wird einem oft erst dann bewusst, wenn man es gerade nicht ist. Für mich liest es sich nicht danach, dass Du aufgeben und Dich trennen solltest. Das wird hier im Forum so gerne geraten. Aber da ist ja auch noch Dein "Potential", Deine "Luft nach oben". Heimat kann man sich erschaffen. Das ist Aufwand, kostet Kraft, Zeit und erfordert ein aufgeschlossenes Herz. Wenn sich das in Dir gerade garnicht danach anfühlt, dann kann es ja noch kommen.

Du darfst Deine Grenzen haben und seien es nur Landesgrenzen. Mir gefällt Hamburg z.B. sehr gut, aber ich kann nur hier in BaWü zur Ruhe kommen. Ich habe keine Ahnung, warum es so ist, aber es ist so. Wie schon geschrieben wurde: lass Dich nicht "bequatschen". Diese Entscheidung ist sehr wichtig und dabei kommt es nicht so sehr darauf an, ob Du verstanden wirst. Für Dich muss und darf es richtig sein. Das genügt schon.

GrayBear und Zebatholing,
Eure Posts haben mir tatsächlich die Stimmung etwas aufgehellt. Danke dafür! Es ist nicht so, dass mein Partner mich überredet. Er geht auf meine Situation ein und vergisst sich zum Glück selbst dabei nicht. Insgesamt ein toller Mann, der mir das Gehen sehr schwer macht.

Das werde ich nie verstehen, also wenn ich ne Frau hätte , die von mir als toll empfunden wird, dann gehe ich doch nicht von der weg, denn weil die ja toll ist lenkt die mich immer wieder von allem Untollen ab - da ich mich für die interessiere, weil ich die ja toll finde, die mir ja gut tut, weil ich etwas tolles erlebe, dann ist das in der Tat toll,

zwangsläufig ist natürlich auch alles toll was die sagt , nein "belabert" nicht, aber nenn es von mir aus argumentativ überzeugt und das Bild von der Zukunft anders gemalt, als Du es jetzt empfindest, sonst hättest Du ja vorher gesagt " Nein "

Lässt man sich da nicht sowas offen , wie einen Plan B ich meine 2-3 Jahre sind ja nicht 20-30 Jahre , das eine Haus kaufste das andere verkaufste, alles noch im Rahmen, Job naja gut , aber wenn Du nicht faul bist geht immer was , also warum nicht Du Auszeit - erstmal Heimweh befriedigen Ab nach Hause - wie Urlaub , zwei Wochen und dann wieder zurück - er Stellung halten am WE in der Mitte treffen ...sollte alles machbar sein...doch derartige Alternativen suchst Du garnicht ..

es gibt einpacken und mitnehmen, es gibt weiter belabern lassen, ich geh da nicht von ab , wenn jemand unsicher ist und man bestärkt den zugunsten des eigenen Bildes - " Ach wenn wir erst mal in dem Haus wohnen, dann wirst Du Dich da schon wohl fühlen , ist nichts anderes als ne Wohnung , nur größer " ...

es gibt Trennung .....je länger Du wartest und ihm nicht deutlich sagst, was Sache ist , desto mehr Schuldgefühle hast Du nachher, wenn Du noch ein Gewissen hast ....

Zebaothling meinte:

also warum nicht Du Auszeit - erstmal Heimweh befriedigen Ab nach Hause - wie Urlaub , zwei Wochen und dann wieder zurück - er Stellung halten am WE in der Mitte treffen ...sollte alles machbar sein..

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Die Idee, dass du dir in der alten Heimat eine Auszeit nimmst, finde ich richtig gut, @Aestas

Weiss nicht, ob du ähnlich tickst wie ich, aber ich hatte - gerade zum Beginn neuer Lebensphasen - manchmal ein Heimweh nach dem Ort meiner Kindheit, das sich aufgelöst hat, wenn ich dann wirklich dort war.

Gibt natürlich auch das Umgekehrte: dass du fest stellst, ja, ich bin am glücklichsten in BaWü.

Denke aber wie meine Vorposten, dass es wichtig ist für dich zu unterscheiden, ob dein Heimweh in erster Linie der Landschaft gilt, lieben Menschen dort (würdest du immer noch so fühlen, wenn deine Eltern z B nach Mallorca auswandern würden? ) oder vielleicht der Geborgenheit, die du als Kind erlebt hast und die als Erwachsene nicht mehr so leicht zu fühlen ist - selbst, wenn du wieder ins Kinderzimmer einziehen würdest - einfach, weil sich dein Blick auf die Welt seitdem geändert hat.

Aestas meinte:

Zu den finanziellen Verlusten: Es geht um die Spekulationssteuer, die man zahlt, wenn man eine Immobilie zu früh wiederverkauft.

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Die dürfte aber gar nicht greifen, wenn ihr die Immobilie nur eigengenutzt habt.

unbeleidigte Leberwurst meinte:

Die dürfte aber gar nicht greifen, wenn ihr die Immobilie nur eigengenutzt habt.

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Stimmt...ich habe das Argument auch nicht verstanden...
Vor allem fällt eine Steuer ja nur bei einem Gewinn an...d. h. es kann keinen Verlust geben ...

Wyatt Earp meinte:

Stimmt...ich habe das Argument auch nicht verstanden...
Vor allem fällt eine Steuer ja nur bei einem Gewinn an...d. h. es kann keinen Verlust geben ...

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Selbst, wenn man die Immobilie eigennutzt, muss man mindest zwei Jahre dort gewohnt haben. Da wir erwarten, dass die Immobilie auf dem Markt recht schnell wieder weg wäre, gehen wir von der Spekulationssteuer aus.