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Rassismus und Hibbeligkeit

G

Gelöscht 120756

Gast
Ich wollte eigentlich pausieren, aber ich glaube, dass ich darüber reden muss, weil ich sonst sterbe.

Ich bin als Kinder Opfer von Rassismus geworden. Meine Familie und ich wurden beispielshalber Viecher genannt.

Als Kind war ich gestresst und hibbelig und ich konnte nicht gut schlafen. Ich denke, dass es auch deswegen.

Dann habe ich mit Karate angefangen und wurde ruhiger. Mein Leben wurde insgesamt einfacher, meine Noten wurden besser. Ich wurde ein entspannter und ungezwungener Typ.

Dann hatte ich ein Erlebnis mit Gewalt. Es hatte nichts mit Rassismus zu tun. Danach fuhren meine Gefühle Achterbahn und wieder Stress und Schlaglosigkeit. Ich machte eine Therapie und ich habe es geschafft, meine Panikattacken los werden.

Die Diskussion über die Silvester-Krawalle und die kleinen Paschas hat mich sehr verletzt und zwar nicht dass man darüber spricht, sondern wie.

Es hat meine Schlaflosigkeit schlimmer gemacht. Ich lag wach und habe darüber nachgegrübelt.

Diese Woche ist nun einfach Chaos, zuerst wollte mein Verwandter einen Gefallen von mir und ich hatte kaum geschlafen. Das habe ich dann geschafft.
Heute hatte ich ein wichtiges Gespräch bei der Arbeit. Auch das habe ich geschafft, aber danach war ich so gestresst. Eine Kollegin hat mich sogar darauf angesprochen, wie hibbelig ich heutewirke und das obwohl es Homeoffice ist und ich alles getan habe um es zu verbergen.
Ich habe diese Woche noch weitere wichtige Aufgaben bei der Arbeit.

Darüber hinaus planen meine Freundin und ich bald an einem Wochenende etwas besichtigen. Ich freue mich, aber wir haben ein Hotelzimmer und deswegen habe ich Stress. Wegen der Schlaflosigkeit.

Ausserdem muss ich dann wohl Verwandte, mehre verschiedene Verwandte, besuchen, die alle in dieser Stadt leben.

Das alles könnte vergnüglich und entspannend sein, aber es macht mir Stress wegen der Schlaflosigkeit und Hibbeligkeit und Bauchschmerzen.

Ich würde gerne einen Weg aus der Schlaflosigkeit und Hibbeligkeit heraus finden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

reisend

Aktives Mitglied
@BinNichtWertlos

Puh, das klingt sehr anstrengend. Und das ist viel, was sich da in dir abspielt, was du beschreibst, das kann einen ganz schön aus den Latschen werfen. Ich finde es gut, dass du darüber schreibst und die Dinge benennst. Gleichzeitig scheint sich auch gerade so viel abzuspielen, dass es eine Überforderung sein könnte?

Du schriebst gestern, dass dir schwarz vor Augen wurde. Ich denke es ist sehr wichtig diese Dinge ernst zu nehmen und da nicht drüber wegzugehen und immer weiter zu funktionieren.

Ich glaube immer noch, dass da noch einiges aufzuarbeiten ist. Du hast zwar Therapie gemacht in Bezug auf das Gewalterlebnis, aber auch die Dinge aus deiner Kindheit, die Familiendynamiken beschäftigen dich sehr, verständlicherweise, und haben immer wieder Auswirkungen auf Situationen im Jetzt.

Bei mir ist es so, dass der Stress, über den ich immer mal wieder wegsehe, oder das überschreiten meiner eigenen Grenzen, sich immer mehr in körperlichen Symptomen zeigen (also stärker, so Dinge hatte ich auch immer schon). Kann es bei dir auch sowas sein?
 
G

Gelöscht 120756

Gast
@BinNichtWertlos

Puh, das klingt sehr anstrengend. Und das ist viel, was sich da in dir abspielt, was du beschreibst, das kann einen ganz schön aus den Latschen werfen. Ich finde es gut, dass du darüber schreibst und die Dinge benennst. Gleichzeitig scheint sich auch gerade so viel abzuspielen, dass es eine Überforderung sein könnte?

Du schriebst gestern, dass dir schwarz vor Augen wurde. Ich denke es ist sehr wichtig diese Dinge ernst zu nehmen und da nicht drüber wegzugehen und immer weiter zu funktionieren.

Ich glaube immer noch, dass da noch einiges aufzuarbeiten ist. Du hast zwar Therapie gemacht in Bezug auf das Gewalterlebnis, aber auch die Dinge aus deiner Kindheit, die Familiendynamiken beschäftigen dich sehr, verständlicherweise, und haben immer wieder Auswirkungen auf Situationen im Jetzt.

Bei mir ist es so, dass der Stress, über den ich immer mal wieder wegsehe, oder das überschreiten meiner eigenen Grenzen, sich immer mehr in körperlichen Symptomen zeigen (also stärker, so Dinge hatte ich auch immer schon). Kann es bei dir auch sowas sein?
Ich denke, dass war eine Mischung gestern. Viel zu wenig geschlafen. Deswegen zu viel Kaffee und Pepsi. Zu heiss gebadet. Verdauungsprobleme.

Zur Sicherheit habe ich aber meine Cousins angerufen. Notfalls hätten wir den Krankenwagen gerufen, aber meine Cousins meinten es sei nicht nicht nötig.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hallo lieber @BinNichtWertlos,

warst du wegen deines Traumas mal in Therapie?

Ansonsten verstehe ich sehr gut, dass dich die aktuelle Diskussion sehr aufwühlt. Schaffst du es, ein bisschen Abstand davon zu gewinnen, wenn du bestimmte Medien nicht konsumierst?

Es wird ja je nach medium ganz unterschiedlich darüber diskutiert, in der taz zB eher aus einer rassismussensiblen Perspektive, Formate wie Focus, Welt und Bild schreiben eher aus einer populistischen, migrationskritischen und konservativen Perspektive darüber.
Manchmal hilft es vielleicht, das ganze etwas zu ordnen & manches bewusst zu vermeiden, bis du dich wieder stabiler fühlst?
 

reisend

Aktives Mitglied
Ich denke, dass war eine Mischung gestern. Viel zu wenig geschlafen. Deswegen zu viel Kaffee und Pepsi. Zu heiss gebadet. Verdauungsprobleme.

Zur Sicherheit habe ich aber meine Cousins angerufen. Notfalls hätten wir den Krankenwagen gerufen, aber meine Cousins meinten es sei nicht nicht nötig.
Ja aber trotzdem...auch ohne das ist da ja eine Belastung oder?

Ich denke es ist auch wichtig zu schauen womit füttert man sein Gehirn/seine Seele.

Zum Beispiel habe ich immer einen großen Anspruch an mich als Mutter und ne Zeit lang hatte ich ein bestimmtes Bild, was ich als Ideal hatte und habe immer versucht, dem zu entsprechen. Aber das war/bin nicht ich. Das hat dann dazu geführt dass es mich immer mehr Energie gekostet hat, diesem Bild entsprechen zu wollen. Irgendwann habe ich mich dann immer mehr mit Müttern ausgetauscht, die eben auch zu Unperfektheit stehen oder ähnliche Probleme/Themen haben. Eine meinte dann zu mir, sie würde nur noch Instagram Accounts von bestimmten Müttern folgen, die eben auch die unperfekten Seiten zeigen und nicht dieses "Es ist alles supertoll und ich hab alles voll im Griff". Und seitdem ich den Fokus mehr darauf richte und nicht mehr diesem Bild der Mutter die alles super hinbekommt nacheifere geht es mir besser damit.

Ich bin jetzt etwas ausgeschwiffen und während ich schrieb habe ich jetzt @_vogelfrei gelesen und meinte genau das, den Fokus vielleicht zumindest vorübergehend auf anderes zu richten, und eben auch dass von betimmten Leuten (Stichwort Merz) eben manchmal kompletter Müll kommt.
 
G

Gelöscht 124742

Gast
Die Diskussion über die Silvester-Krawalle und die kleinen Paschas hat mich sehr verletzt und zwar nicht dass man darüber spricht, sondern wie.
Ich denke, du solltest dich da versuchen, etwas stärker abzugrenzen.

Du bist nicht verantwortlich für das, was andere Menschen tun, und du hast keinerlei Einfluss darauf, was andere Menschen denken. Es gibt Menschen, die werden deine Herkunft gegen dich auslegen. Solche Menschen nennt man dann Rassisten. Nichts, was du tätest, würde an deren Ablehnung deiner Person irgendwas ändern. Diese Menschen warten auch nur auf Anlässe, um ihr ekelhaftes Weltbild gestärkt zu sehen. Und Anlässe finden sich immer.

Ich bin da ganz bei @_vogelfrei: Vielleicht mal eine Weile etwas wenige Anteil an so etwas nehmen? Du musst nicht jeden Kampf in dir kämpfen, gerade nicht, wenn du eh aktuell wenig Kraft hast.

Es gibt gar nicht so wenige Menschen, die all der Diskussionen müde sind, und die immer weniger Medien, immer weniger Nachrichten konsumieren. Man darf das mal tun. Man darf mal eine Weile sich selbst wichtiger nehmen als Diskussionen Fremder über Fremde.

Gegen innere Unruhe kann es gut helfen, sich mal dem ständigen Input, der von außen kommt, ein wenig zu entziehen.
 
G

Gelöscht 120756

Gast
Ja aber trotzdem...auch ohne das ist da ja eine Belastung oder?

Ich denke es ist auch wichtig zu schauen womit füttert man sein Gehirn/seine Seele.

Zum Beispiel habe ich immer einen großen Anspruch an mich als Mutter und ne Zeit lang hatte ich ein bestimmtes Bild, was ich als Ideal hatte und habe immer versucht, dem zu entsprechen. Aber das war/bin nicht ich. Das hat dann dazu geführt dass es mich immer mehr Energie gekostet hat, diesem Bild entsprechen zu wollen. Irgendwann habe ich mich dann immer mehr mit Müttern ausgetauscht, die eben auch zu Unperfektheit stehen oder ähnliche Probleme/Themen haben. Eine meinte dann zu mir, sie würde nur noch Instagram Accounts von bestimmten Müttern folgen, die eben auch die unperfekten Seiten zeigen und nicht dieses "Es ist alles supertoll und ich hab alles voll im Griff". Und seitdem ich den Fokus mehr darauf richte und nicht mehr diesem Bild der Mutter die alles super hinbekommt nacheifere geht es mir besser damit.

Ich bin jetzt etwas ausgeschwiffen und während ich schrieb habe ich jetzt @_vogelfrei gelesen und meinte genau das, den Fokus vielleicht zumindest vorübergehend auf anderes zu richten, und eben auch dass von betimmten Leuten (Stichwort Merz) eben manchmal kompletter Müll kommt.
Ich habe auch ein Bild, dem ich entsprechen möchte. Ich möchte bei der Arbeit mindestens durchschnittlich leistungsfähig sein und nicht negativ auffallen… eigentlich aber will ich mehr. Ich will gerne überdurchschnittlich sein.

Beim Verwandtenbesuch kann man natürlich nicht von Leistungsfähigkeit sprechen… aber auch hier… nicht negativ auffallen, keinen beleidigen, keine Schande sein. Idealerweise macht es Spaß, aber das was man vorher nicht, bei Verwandten, die weiter weg wohnen und die man selten sieht.
 
G

Gelöscht 120756

Gast
Hallo lieber @BinNichtWertlos,

warst du wegen deines Traumas mal in Therapie?

Ansonsten verstehe ich sehr gut, dass dich die aktuelle Diskussion sehr aufwühlt. Schaffst du es, ein bisschen Abstand davon zu gewinnen, wenn du bestimmte Medien nicht konsumierst?

Es wird ja je nach medium ganz unterschiedlich darüber diskutiert, in der taz zB eher aus einer rassismussensiblen Perspektive, Formate wie Focus, Welt und Bild schreiben eher aus einer populistischen, migrationskritischen und konservativen Perspektive darüber.
Manchmal hilft es vielleicht, das ganze etwas zu ordnen & manches bewusst zu vermeiden, bis du dich wieder stabiler fühlst?
Ich wusste nicht, dass die taz auch darüber schreibt. Lohnt es sich, das lesen?

Ich glaub ich muss ein bisschen Abstand gewinnen. Du hast Recht. Meine Cousins gaben mir gestern auch einen Rat. „Lies es nicht, Liebling. Das Problem ist gelöst, Liebling“… aber… es steht trotzdem da… ob ich es nun lese oder nicht.

@Neandertaler Und du magst Levante-Küche?
 

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G Rassismus - Wut und Traurigkeit Gewalt 71

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