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Psychotherapeutin ist gelangweilt?

Mel97

Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin Melanie, 23 Jahre alt und habe eine tiefenpsychologische Psychotherapie begonnen. Grund: mittelschwere Depressionen.
Meine Therapeutin und ich haben uns zuerst gut verstanden. D.h. der sogenannte erste Eindruck sowie ihr Auftreten, ihr Umgang usw. stimmten meinem Eindruck nach und ich konnte mir nach ca. 5 "Kennenlern-Terminen" weitere Sitzungen mit ihr vorstellen.

Nun sind wir schon beim ca. 10. Termin und sie sagte mir: "Frau X, ich habe wirklich keine Lust mehr immer über dasselbe Thema mit Ihnen zu reden!" Und das in einem sehr gelangweilten, etwas angestrengten Ton.
Danach bin ich einfach nur verstummt. Die weitere Zeit innerhalb dieser Sitzung sagte ich von mir aus nichts mehr. Ich habe nur noch kurz, knapp auf ihre Fragen geantwortet... ich war einfach verletzt und schockiert über ihren Umgang.
Wie findet ihr das?
Ich meine; ich langweile sie mit einem bestimmten Thema aus meinem Lebensbereich, welches jedoch belastend und problembehaftet für mich ist. Am aller liebsten hätte ich ihr gesagt: "Ich bin auch nicht hier, um sie mit einer Vielzahl verschiedener Lebensereignisse zu bespaßen/unterhalten, sonst wäre ich Komikerin geworden." Habe ich nicht, denn ich wollte jetzt nicht so affektiv handeln.
Ansprechen konnte ich es so schnell nicht, weil ich so 'erschlagen' von dieser Aussage war.
Ich meine... sagt sie einem Alkoholiker auch, dass er mal was anderes erzählen soll, da ihr die Alkoholgeschichten langsam unlust bereiten?

Nächste Woche habe ich eine weitere Sitzung und ich bin natürlich am überlegen, ob und wie ich das anspreche. Wie würdet ihr das ansprechen?
Und wäre es übertrieben, wenn ich die weiteren Sitzungen absage? Professionell ist mir diese Aussage nämlich nicht erschienen. Arbeiten mit Menschen ist immer Beziehungsarbeit und basiert doch auf Vertrauen oder nicht?
Um Gotteswillen: man muss mich nicht mit Samthandschuhen anfassen. Aber wenn jemand (ich) sich mit einem Problem an solche "Professionen" wendet, ist es nicht das schönste, sowas gehört zu bekommen...

Ich bedanke mich schon jetzt bei allen, welche sich die Zeit genommen haben, um sich meinen Text durchzulesen :) Ich freue mich auf eure Antworten.
 

weidebirke

Urgestein
Ansprechen solltest Du es auf jeden Fall. Und zwar genauso wie Du es hier geschildert hast: dass Du sehr gekränkt bist, dass das schließlich ein Thema ist, was Dich sehr belastet und dafür auch da bist.

Ich versuche gerade mir vorzustellen, was die Therapeutin Dir sagen wollte. Vielleicht kreiseln die Gespräche sehr um einen Punkt, ohne dass es Ansätze zur Lösung gibt? Nun sind 10 Sitzungen nicht gerade viel dafür ...

Frag sie, warum sie das gesagt hat. Ob sie wirklich gelangweilt ist, denn das ist Dein Eindruck.
 

Bob73

Aktives Mitglied
Hallo Melanie,
finde ich reichlich unverschämt von ihr. Sie wird mit reichlich Geld von deiner Krankenkasse bezahlt und mault rum? Ist ja großartig. Passt aber zu den Erfahrungen die ich gemacht habe.
Ich bin gespannt wie du dich weiterhin verhälst, wäre schön wenn du uns teilhaben lässt.
 

Rose

Urgestein
Wow... was die da zu dir gesagt hat geht gar nicht. Ich würde sie in der nächsten Stunde darauf ansprechen. Sag ihr was dieser Satz mit dir gemacht hat. Dann würde ich mir jemand neues suchen. Und den Satz den du dir verkniffen hast, kannst du ihr auch sagen.
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Ich würde mir ganz schnell nen neuen Therapeuten suchen, wobei ich eher den Verhaltenstherapeuten empfehlen würde. Die besagte Frau hat eindeutig den Beruf verfehlt.
 
S

Steffen113389

Gast
Hi Mel,

wenn es sich wirklich um eine Provokation gehandelt haben sollte, hätte sie diese auch netter formulieren können und am Ende der Stunde auflösen müssen. Denn diese Aussage beeinhaltet einfach viel zu viel Demütigendes, sowas kannst du nicht gebrauchen, als Mensch mit Depressionen. Ich hab selber seit Ewigkeiten eine und durfte auch schon ähnliche Erfahrungen sammeln. Es gibt leider jede Menge Therapeuten die sich so Verhalten.Meine Ehemalige ist auch schonmal eingepennt.

Wie sind denn die Gespräche mit ihr im Allgemeinen, du sagtest ja ihr hättet euch gut verstanden, aber manches fällt einem erst später ein, wie z.B abwertende Bemerkungen, ein negatives Gefühl, welches man abtut,Unaufmerksamkeit usw.?!

Fühlst du dich unabhängig von der Situation verstanden?

Aber mal ehrlich, ein solches Verhalten ist schon ein recht eindeutiges Zeichen....


Liebe Grüße
Steffen
 
Zuletzt bearbeitet:
F

freileben

Gast
ich habe so was auch schon erlebt bei meiner früheren Therapeutin, ich habe es an gesprochen dass ih mich verletzt gefühlt habe und aufhören werde wenn sie mich nicht verstehen will dass es mir wichtig wäre.
So kam es dass sie mich an schaute und sagte das wollte ich dass sie mal so richtig mit mir die Meinung sagen und ihre Rechte an fordern.Aus sich raus kommen.
Ich würde hingehen und ihr die Meinung sagen wie es dir ergangen ist damit sie weis wie du dich fühlst und dann wirst du sehen was sie meint. Nicht gleich davon laufen, die Auseindersetzung mit der Therapeutin gehört dazu um was dazu zu lernen. Ich war auch so verletzt erst und weinte Rotz und Wasser und beschimpfte sie daheim in meine Vierwände aber sich wehren das war nicht so mein Dingaber ich habs mit grosser Anstrengung geschafft.
Das war meine Erfahrung.
Wenn das anders abläuft beim Gespräch bei dir würde ich wirklich probieren zu wechseln.

Lieben Gruss Freileben
 

Mel97

Mitglied
Ansprechen solltest Du es auf jeden Fall. Und zwar genauso wie Du es hier geschildert hast: dass Du sehr gekränkt bist, dass das schließlich ein Thema ist, was Dich sehr belastet und dafür auch da bist.

Hallo & vielen Dank für deine Antwort.
Dein Zuspruch baut mich sehr auf.
Ich denke auch, dass es wichtig ist, solche Dinge anzusprechen. Denn so etwas funktioniert einfach nicht ohne Vertrauen und Wertschätzung.
Ich arbeite selbst im sozialen Bereich und das letzte was ich meinen KlientInnen sagen würde ist, dass mich ihre Probleme langsam langweilen... .

Ich versuche gerade mir vorzustellen, was die Therapeutin Dir sagen wollte. Vielleicht kreiseln die Gespräche sehr um einen Punkt, ohne dass es Ansätze zur Lösung gibt? Nun sind 10 Sitzungen nicht gerade viel dafür ...

Klar wollte sie mir was damit sagen. So ist das ja üblich: wenn man kommuniziert hat die sendende Person immer ein Ziel, welches diese erreichen möchte. Nur was? Schlechtes Gefühl vermitteln? Endlich zum aktiv werden anregen?
Dennoch bin ich der Ansicht, dass das nicht so gemacht werden durfte... wohlmöglich ist das ganze auch einfach subjektiv zu sehen, also Ansichtssache... die Antwort erhalte ich erst, wenn ich sie anspreche nächste Woche.
Total unangenehm für mich, sowas anzusprechen... was solls.

Frag sie, warum sie das gesagt hat. Ob sie wirklich gelangweilt ist, denn das ist Dein Eindruck.
Danke, das werde ich tun. Nur so kann ich die Intention verstehen.
 

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