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Psychische Erkrankung als Charakterschwäche

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Also ich lese ja gerade "Normal" von Allen Frances. Der geht in seinem Buch auch schön auf die Historie der - vermeintlchen - psychischen Krankheiten ein. Vielleicht kann dir das auch erklären, warum die Älteren diesbezüglich eben anders drauf sind.

Nur mal so : Die Generation meiner Eltern hatte Kinder, die sich nicht wirklich von den Kindern unterscheidet, die Leute in meinem Alter jetzt haben. Nur waren die Kinder damals kraft Definition psychisch gesund. Heute sind alle pauschal psychisch krank. Schlicht und ergreifend, weil wir die Medikamente dafür haben. Wenn ich ein Medikament herstelle, muss ich es auch verkaufen. Also muss ich kranke erzeugen, welche die Medikamente brauche.

In den USA hat sich die Diagnose ADHS , nachdem Ende der Neunziger neue Medikamente auf den Markt kamen, und es den Pharmafirmen erlaubt wurde, frei zu werben ( z.B. auch in Schulen ), innerhalb kürzester Zeit verdreifacht !!! Das hat überhaupt nichts mit veränderter Lebensweise zu tun.
 
Also ich lese ja gerade "Normal" von Allen Frances. Der geht in seinem Buch auch schön auf die Historie der - vermeintlchen - psychischen Krankheiten ein. Vielleicht kann dir das auch erklären, warum die Älteren diesbezüglich eben anders drauf sind.

Nur mal so : Die Generation meiner Eltern hatte Kinder, die sich nicht wirklich von den Kindern unterscheidet, die Leute in meinem Alter jetzt haben. Nur waren die Kinder damals kraft Definition psychisch gesund. Heute sind alle pauschal psychisch krank. Schlicht und ergreifend, weil wir die Medikamente dafür haben. Wenn ich ein Medikament herstelle, muss ich es auch verkaufen. Also muss ich kranke erzeugen, welche die Medikamente brauche.

Die heutigen Definitionen von psychischen Störungen und dem was "normal" ist, sind also völlig willkürlich gesetzt und somit falsch.
Die früheren Definitionen, die genauso willkürlich und basierend auf einem wesentlich beschränkterem Verständnis von Psyche und Körper gesetzt wurden, sind aber auf magische Weise alle korrekt?

Die Generation unserer Eltern und Großeltern hat sich noch wie es sich gehört mit Alkohol und der guten alten stillen Verdrängung selbst therapiert oder sich eben still und leise im Wald aufgehängt. Aber weil sie nie deswegen beim Arzt waren und somit auch keine psychiatrische Störung diagnostiziert wurde, waren sie psychisch völlig gesund und "normal".

Beweisführung beendet. Weltbild geschlossen.🙄
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Lieblingsdefinition von "Normal" ist immer noch folgende:

"Die in einer zufällig zusammentstellten Gruppe am häufigsten auftretende Eigenschaft ist normal."
 
Meine Lieblingsdefinition von "Normal" ist immer noch folgende:

"Die in einer zufällig zusammentstellten Gruppe am häufigsten auftretende Eigenschaft ist normal."

Na, wenn das "Normal" ist, haben aber viele Menschen Glück, die ein "psychische Erkrankung" haben und noch mehr die, die es wissen und etwas tun können, ihr Leben von Tag zu Tag besser zu leben...

Psychische Erkrankung als Charakterschwäche?

Viele Psychische Erkrankungen/Störungen sind oft auch körperlich nachweißbar, was hat das mit Charakterschwäche zu tun?
Was hat es mit Charakterschwäche zu tun, sich mit dem Grauen des Lebens auseinanderzusetzen, um es nicht zu wiederholen, was seit Generationen in Familien stattfindet? Nur weil sich dafür Unterstützung gesucht wird. Leider bekommt es dann einen Namen, der den Menschen abstempelt krank zu sein, obwohl er eine ganz normale Reaktion zeigt auf "unnormales" Verhalten anderer. Was ist normal? Gewalt und Gewaltfreiheit? Sich gegen Gewalt auflehnen, wieder Gewalt leben? Gewaltfreiheit leben und diese möglichst weitergeben.
Wenn Gewalt normal ist, dann wird solange Gewalt ausgeübt/solange vernichtet bis niemand mehr überbleibt, also kann das nicht normal sein.

Charakterschwäche - Charakterstark?
Bin ich Charakterschwach, weil ich Unterstützung suche und nutze, um nicht das Gleiche tun zu wollen, was ich selbst erfahren habe, um neue/andere, bessere Wege zu finden? Oder zeigt es nicht eher Charakterstärke, mich mit der erfahrenen Gewalt auseinander zusetzen, um diese nicht genauso auszuleben und statt dessen mich vor denen zu stellen, die meinen Schutz brauchen. Kinder vor Brutalität zu schützen, halte ich nicht für Charakterschwach.

Sollte Gewalt an Kindern, egal welche Form, wie es auch hier lange Zeit als normal in der Erziehung galt, normal sein, so bin ich selbst lieber unnormal und das mit Stolz.

...
 
Es ist egal ob das Problem körperlich oder psychisch ist, wenn die Ursache nicht zu bewältigen ist, ist ein Defizit da, was wiederum auf die Psyche schlägt, wenn man eh schon ein sensibelchen ist geht das schell an die Substanz.

Ist deiner Meinung nach Sensibilität eine Charakterschwäche?

Vielleicht ist die Person, die die sensibler ist, ja auch die Person, die sich besser vor Folgeschäden bewahren kann, weil sie sich zu schützen weiß?
 
Eine Schwäche ist es. Vor welchen Folgeschäden soll sie sich bewahren?? Dann dürfe man das Haus garnicht mehr verlassen.

Wer sensibler ist, erkennt auch sehr oft, was andere vorhaben eher und findet sinnvolle und nützliche Wege, etwas abzuwenden, was zu Schäden führen könnte.

Nur weil ein Mensch sensibler ist als andere heißt es noch lange nicht, er versteckt sich für immer in seinem Haus.
Manchmal aber ist es gut, sich genauer zu überlegen, wie jetzt handeln, als einen anderen Menschen zu verletzen.

Nicht jeder Mensch, der eine psychische Erkrankung oder Störung hat, ist hilflos, machtlos oder auf Grund seiner Sensibilität eingeschränkt.

Ich kenne viel mehr Menschen, die sich davor drücken sich unterstützen zu lassen, die ich als Charakterschwach oder gar als Charakterlos bezeichnen würde. Doch sie fühlen sich frei von Psychischen Krankheiten und Störungen. Doch bin ich davon überzeugt, dass viele von denen nur so sind wie sie sind, weil sie doch Psychisch verletzt/verwundet sind, eine Psychische Störung haben und damit psychisch krank sind. Sie selbst aber sind davon überzeugt, weil sie sich nicht anderen anvertrauen und schon gar keinen Therapeuten oder Psychologen, sind sie gesund, denn es gibt keine Diagnose. Sie leben lieber dass wieder aus, was sie einst als Kind selbst erfuhren.
Doch nur weil sie ohne Unterstützung sich im Recht sehen, ihrerseits auch sich an schwächere Geschöpfe auszulassen, sind sie längst nicht Charakterstark - weil nicht diagnostiziert.

Diagnose psychisch krank, wird leider gebraucht um angemessene Unterstützung erfahren zu können. Denn viele die eine Diagnose einer psychischen Erkrankung haben, sind im Charakter viel stärker, als die die die Ursache für ihre "Erkrankung" waren. Nur weil Wunden oft erst Jahrzehnte später behandelbar sind, weil der einst mal verwundete Mensch, erst dann all sein Wunden heilen kann, heißt es nicht er ist charakterschwach. Nein im Gegenteil er ist stark und es braucht viel Stärke, diesen Weg zu gehen, statt die Augen zu verschließen, alles im Verborgenen zu halten und auf schwache wieder und wieder seinen Frust abzuladen. Dann noch zu begründen, es hat mir auch nicht geschadet, nur damit er vielleicht dann endlich zeigt wie stark dieser Mensch doch ist. Er ist so charakterstark, statt sich mit dem Schmerz und dem Leid auseinanderzusetzen, anderen deutlich schwächeren Leid zuzufügen. Traurig finde ich so etwas.
Ich kenne einige solcher Menschen und schon früh erkannte ich ihre Charakterlosigkeit.

Psychische Krankheiten, eine Möglichkeit nicht mehr sichtbare Wunden behandeln zu lassen. Doch das mit Charakter in Verbindung zu bringen, ist genauso wie einen Beinbruch, ein Armbruch, eine Schwangerschaft,, eine Unfall ...
damit zu verbinden
 
Für was brauche ich eine Diagnose, wenn ich selber weiß das ich psychisch krank bin.
Wenn was zum Beispiel in der Erziehung schief lief dann kann man das später auch nicht mehr ausbügeln. Wenn die Seele gestört worden ist bleibt sie das man kann versuchen ein bisschen was zu retten.

Du kannst nur nicht mehr rückgängig machen was geschehen war, doch kannst du musst du nicht stehen bleiben und die Erziehung als gegeben und unveränderbar hinnehmen. Du kannst auch später noch vieles ändern, Einfluss nehmen auf dein Denken auf dein Handeln, nur auf das was einst getan wurde, hast du keinen Einfluss mehr. Doch die psychischen Auswirkungen sind veränderbar.

Man kann das Beste daraus machen und die Erfahrungen irgendwann für sich nutzen, allerdings benötigt man dafür viel Kraft und ein Umfeld das bestärkt. Wie viele von den psychisch Kranken hatten das und werden das je haben??
Nur weil es einst nicht da war, heißt es nicht, dass es immer nicht da sein wird. Auch Misstrauen kann weniger werden und Vertrauen wachsen. Es gehört Überwindung dazu, Mut und auch die Gewissheit, ich darf, falls ich merke es tut mir nicht gut, es waren die falschen Menschen für mich, auch wieder andere Wege gehen, Kontakte wieder lösen und neue Versuche starten....

Ich hab schon ein bisschen einstecken müssen, aber war nie so drauf das ich es an schwächeren ausgelassen habe, ich suche mir schon die aus die damit umgehen können.

Wie soll ich das verstehen?

Die Mehrheit der psychisch Kranken ist hilf- und machtlos.


Das ist sicher dein Denken und auch das Denken einiger oder vieler anderer. Doch hast du dafür Zahlen?
Kennst du die vielen Psychisch Kranken, die nie einen Arzt aufgesucht haben?
Wie kommst du auf eine solche Aussage, wie kannst du diese belegen?

Ich kenne einige Psychisch Kranke, von denen es niemand vermuten würde, wenn er/sie diese Menschen begegnen würde und davon kenne ich eine Vielzahl. Sie sind weder schwach noch hilflos und doch brauchen sie ab und an Unterstützung zur Selbstkontrolle, um ihr Denken zu überprüfen. Die gemachten Erfahrungen und die falschen Informationen auszugleichen. Sie stehen fest im Leben, haben einen Beruf, sind anerkannt und doch haben sie eine psychische Störung, weil alte Wunden ab und an aufreißen, doch im Umfeld würde es von ihnen niemand behaupten

Ich kenne Menschen, die sich trotz Psychischer Störungen durchsetzen können, eben nur manchmal, wenn alte Wunden aufgerissen werden, Unterstützung brauchen, weil sie kaum wem Vertrauen und doch ab und an mal ihre Wunden versorgen müssen. Doch nur ganz wenige oder keine Menschen im Umfeld haben eine Ahnung davon.
Ich kenne viele Menschen, die sehr stark sind, die sicher nicht als psychisch krank eingestuft würden, wenn sie selbst nicht gegangen wären sich Unterstützung zu holen.

Darum nochmal, wieso glaubst du die Mehrheit der Psychisch Kranken sei hilflos und machtlos?
Dürfen sich Menschen mit uralten Wunden keine Unterstützung holen? Sind sie deshalb, weil sie es tun hilflos und machtlos. Sicher gibt es viel, die es auch immer mal wieder fühlen, wie hilflos und machtlos sie einst waren, doch sind sie es deshalb immer noch? Und selbst wenn sie mal hilflos und machtlos sind, was hat das mit Charakterschwäche zu tun?
 
...so sehen es meiner Erfahrung viele, vor allem oft ältere Menschen.
kann mir wer sagen woran das liegen könnte?

Von einigen älteren Menschen weiß ich, dass es darum ging, dass mit anderen über Probleme reden, anderen gegenüber einzugestehen etwas nicht zu können als Schwäche gesehen wurde. Charakterschwach, vielleicht weil Geheimnisse besprochen werden, Geheimnisse aber verrät man nicht. Auch über andere Menschen wird nicht gesprochen, wenn das auch noch reden über die eigene Familie ist. Dann aber doch eher diese gut gehüteten und behüteten Geheimnisse aussprechen - Verrat?`Ein Mensch der so etwas tut, vor allem wenn es Familie betrifft hat einen schwachen oder gar einen schlechten Charakter.

Nein das ist nicht meine Überzeugung. Doch Geheimnisse durften nicht verraten werden. Weinen auch das auf keinen Fall vor anderen, Schwäche zugeben macht verletzlich....

Aber es sind Vermutungen und Erklärungen für gehörtes und erlebtes. Doch was hat das wirklich mit Charakterschwäche zu tun?

Psychische Krankheit wird oft als selbstverschuldet dargestellt. Musst nur....
Doch inzwischen ist doch bekannt, du musst nur so tun als wäre es nicht. Du musst nur vergessen, ist ein ungünstiger Weg.

Du musst doch nur vergessen, wie ich vergessen habe...
Doch vergessen war es nicht und die Auswirkungen deutlich zu sehen...

Vielleicht sollten die, die nicht bereit waren zu vergessen, nicht darüber zu schweigen, über Dinge die geschehen waren, so zum Schweigen gebracht werden, indem sie als Charakterschwach betitelt worden, weil sie noch Jahrzehte danach davon redeten und anklagten?
 
Ich habe keine Statistik aber es ist für mich logisch.
Behandlung von psychischen Schäden und das Leben damit ist komplizierter als du denkst.
Von denen Fällen die du beschreibst die können sich ja noch irgendwie durchfuchsen, aber für mich sind das die wenigsten.

Stimmt, am besten gleich erschießen (lassen). Jede Hilfe ist sinnlos. 🙄
 
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