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Promotion abbrechen?

Ich finde, du solltest eine solch wichtige Entscheidung nicht von den Meinungen anderer abhängig machen. Gehe in dich und frage dich ganz ehrlich, was du willst und auch leisten kannst. Und es ist absolut tradierte Denke zu sagen, mit einer abgebrochenen Promotion gelte man als unzuverlässig... Wichtig ist, dass du hinter deinen Entscheidungen im Leben stehst.
 
Wie lange brauchst Du denn noch, um sie abzuschliessen?
Abgebrochenes Studium, das klingt irgendwie nicht so verlässlich, will sagen, macht keinen besonders guten Eindurck. Dein jetziger Zustand wird ja auch mal wieder aufhören, und dann wirst Du heilfroh sein, solch ein Diplom in der Tasche zu haben.
Wenn Dich ein Therapeut dabei begleiten kann, wäre das für mich die Lösung.
Das Studium hat der TE doch abgeschlossen. Lediglich an der Dissertation arbeitet er noch, die aber per se für den Abschluss des Studiums nicht relevant ist, sondern quasi ein Sahnehäubchen in Titeltümel-Deutschland. Fungiert auch manchmal als "Sesam öffne dich". So ganz ohne Nutzen ist die Promotion nicht - Deutschland eben.
 
Hallo,
zunächst möchte ich Dir mein Mitgefühl zum Tod Deines Vaters aussprechen. Es ist schrecklich und traurig, was Du da erleben musstest. Kein Wunder, dass Dich das aus der Bahn geworfen hat.
1,5 Jahre ist sehr kurz, um nach einer solchen Situation wieder auf die Beine zu kommen. Trauern ist tatsächlich „Arbeit“, eine fordernde Aufgabe.
Deswegen ist es oft besser, in solchen Lebensphasen keine so weitreichenden bzw. verändernden Entscheidungen zu treffen, denn irgendwie ist man doch „nicht ganz bei sich“ - verständlicherweise. Das Ausschleichen von Anti-Depressiva kann unter Umständen auch Kraft kosten und einige Zeit dauern…

Ich würde alles daran setzen, die Promotion zu Ende zu machen.
Wenn das jetzt nicht geht, dann später. Vielleicht mit einer Entlastung durch Krankschreibung und ggf einer Reha (Psychosomatik), bei der Du die vergangene Zeit noch weiter aufarbeiten kannst und/oder ambulanter therapeutischer Unterstützung.
Was macht ein weiteres halbes Jahr Verzögerung jetzt noch aus (so würde ich denken).
Danach kannst Du immer noch wechseln, hälst Dir aber so für die Zukunft alle Optionen offen.
Vielleicht siehst Du Dinge anders, wenn es Dir besser geht und Du Abstand gewinnen konntest.

Noch als Idee für den anstehenden Vortrag:
Könntest Du einfach ein „Video“ drehen, welches du vorführst? Das könntest Du dann schrittweise aufnehmen, so, wie Du es gerade kannst?
 
Das ist eben auch nicht so einfach zu sagen. Ich habe schon sehr viel gemacht, was für eine Promotion ausreichen würde, aber mein Chef verlangt halt noch deutlich mehr. Wir reden kaum miteinander, das ist ja auch eines der Hauptpunkte, wieso ich meine Motivation verloren habe. Es erscheint endlos. Wenn ich das mit dem vergleiche, was Kollegen so für die Promotion gemacht haben, dann sehe ich mich schon sehr am Ende, aber mein Chef sieht das anders. Wahrscheinlich auch durch mein Stipendium verlangt mein Chef von mir mehr als von anderen. Wir haben aber kaum Besprechungen, meine Ergebnisse werden nie genau angeschaut...es wird immer nur mehr gefordert, Vorschläge gemacht, die keinen Sinn machen.

au weh - der Klassiker 🙈 mein Prof wollte mich auch dazu drängen, als mein Vertrag schon abgelaufen war noch Paper für ihn zu schreiben.

Wie ist es denn konkret bei dir, wie weit bist du mit der Diss? Musst du noch publizieren oder hast du das Soll schon erreicht?

Grundsätzlich kann ich dir empfehlen in deiner Situation klar Nein zu neuen Forschungsvorschlägen und Ideen zu sagen. Du hast 6 lange Jahre hart gearbeitet, und was auch immer du in der Zeit getan hast, sind genug Ergebnisse um die Promotion abzuschließen. Fange bloß keine neuen Analysen an, denn das hört nie auf. Eine gute Idee zieht ja die nächste nach sich 😊
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich deine Beiträge so lese, dann KANNST du die Promotion gar nicht zuende machen.
Alles in dir wehrt sich dagegen.
Es gibt keinen vernünftigen Grund, dich weiter zu quälen. Du willst gar nicht mehr in einem Feld arbeiten, in dem du die Promotion brauchen würdest. Der einzige Grund, den du für die Beendigung deiner Promotion genannt hast, ist: Dass dein Umfeld das von dir erwarten würde; dass man etwas zuende bringt was man angefangen hat, und Ähnliches. Das ist kein vernünftiger Grund.
Eine Promotion, die du nicht brauchst, und die eine Qual für dich ist, brauchst du nicht weiterzuführen.
Würdest du eine Ehe weiterführen, die dich quält, nur weil du die Frau geheiratet hast? Nein, oder?
Wenn du deine Promotion nicht beendest, schadest du absolut niemandem damit.

Ob das mit der Pilotenausbildung klappt, ist eine andere Sache. Vielleicht klappt es, dann ist es super, und du wirst das Thema Promotion bald vergessen haben. Wenn es nicht klappt, ist die Promotion auch der falsche Weg, da du ja überhaupt nicht mehr auf dem Gebiet arbeiten willst. Dann musst du dir was anderes suchen.
 
Ich frage mich auch was genau noch fehlt, ist das Manuskript schon da, aber der Prof blockiert die nächsten Schritte? Wieviel Arbeit ist es es nach seinen Wünschen anzupassen? Gibt es die Möglichkeit das gleiche Skript unter einem anderen Prof zu veröffentlichen? Du bist ja vermutlich nicht der erste, der am Lehrstuhl diese Probleme hat, gibt es dort Ansprechpartner, die dir weiterhelfen können?

Trotz allem kann ich verstehen, dass du einfach keine Lust mehr hast und dir die Energie fehlt weiter zu machen. Deine Lage klingt total furchtbar und ist leider auch kein Einzelfall. Ich finde es so schade, dass so was schönes wie Forschung durch solche Umstände total kaputt gemacht wird.

Wie wäre es denn, wenn du dich einfach für die Ausbildung zum Piloten bewirbst. Wenn du angenommen wirst, dann hat sich die Entscheidung ja schon getroffen 😊 Diss kannst du dann immernoch später schreiben, wenn du überhaupt Lust hast.
 
Ich würde auf jeden Fall das tun, womit ich mich wohl fühle, was mich glücklich und zufrieden macht.

Auf keinen Fall würde ich das tun, was andere von mir erwarten oder was "üblich" wäre.

Was das für dich ist weißt du bereits, also: got for it 😺
 
Danke für die zahlreichen Antworten. Es ist ja genau mein Problem nicht zu wissen, was eigentlich genug für eine Promotion ist und was nicht. Ich habe alle Arbeiten eigentlich abgeschlossen (ist ein sehr programmierlastiges Thema). Ich habe aber noch keine Veröffentlichung, weil ich eben die Ergebnisse erst ganz am Schluss hatte. Es gibt auch keine Zwischenergebnisse. Ich habe zwar etwas schriftlich festgehalten, das ist aber nur für mein Stipendium gewesen und eben noch lang keine Dissertation. Es geht jetzt eigentlich nur noch um eine schriftliche Beschreibung der Ergebnisse und Literaturrecherche. Allerdings kommt mein Chef dann immer mit einem weiteren Programmierteil an, den ich als evtl. Add-On im Stipendienantrag erwähnt habe, sollten die Ergebnisse passen. Die Ergebnisse sind gut, es passt gut zusammen, aber das Schreiben der Paper und der Dissertation an sich ist für mich einfach aktuell unnmöglich. Ich habe keine Energie mehr dafür. Und ja: Der Doktortitel wäre nur Prestige, z.B. würde es mir sicherlich einige Türen öffnen, sollte ich als Pilot scheitern. Ich muss dazu sagen, dass ich schon seit meiner frühen Jugend Hobbypilot bin und mir absolut sicher bin, dass ich den Job lieben würde. Da würde ich mich auf gar keinen Fall umentscheiden. Das war immer mein absoluter Traum. Ich habe mich auch schon beworben, bin bis in die letzte Runde gekommen und dann gescheitert. Allerdings war ich da auch nur halbherzig dabei, weil ich eben noch die Promotion am Laufen habe und ein richtig schlechtes Gewissen dabei hatte. 🙁
Ich hab eben auch meiner Mutter eröffnet, dass ich die Promotion womöglich abbrechen möchte und sie ist überhaupt nicht begeistert. Das ist auch wirklich schwer für mich, weil ich quasi meinem Vater am Sterbebett versprochen habe, dass ich das durchziehe und "meine Sachen" mache. Meine ganz Familie hat überall rumerzählt, dass sie bald einen Doktor im Haus haben...ich fühle mich da einfach noch 10 Mal mehr als Versager.
 

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