Ich glaube, ihr habt das ganze System falsch verstanden. Es geht ja nicht darum, sich schlechte Dinge schönzureden, sondern sich allgemein auch und besonders für die guten Dinge zu öffnen.
Nehmt mal folgendes Beispiel: Eine Frau wünscht sich ein Kind. Folge: Sie siehst überall Schwangere und fragt sich, warum plötzlich alle schwanger sind. Es sind aber natürlich nicht mehr Leute schwanger als sonst: Sie nimmt es nur stärker wahr.
Unsere Wahrnehmung ist nunmal selektiv und in keinster Weise objektiv. Was wir aufnehmen wird zu einem großen Teil eben nicht nur von der Realität bestimmt, sondern von unseren "Filtern".
Aus neurologischer Sicht läuft das so:
Ein Gedanke, oder Gefühl ist ja eine Synaptische "Verschaltung". Je häufiger wir einen Gedanken denken, desto ausgeprägter wird diese Verschaltung. Wir nehmen ähnliche Dinge schneller und effektiver wahr. Sie spielen damit eine größere Rolle in unserem Leben.
Verschaltungen, die wir selten brauchen sind eher mäßig ausgeprägt.
Genau da setzt sozusagen das positive Denken an: Wenn ich häufig positive Gedanken denke, dann übe ich quasi, das Gute einer Sache zu sehen, weil ich zulasse, dass sich die entsprechenden Schaltstellen bilden. Ich lege den Grundstein, damit ich das Positive überhaupt bemerken kann.
So hat es mir zumindest ein Neurologe erklärt.
Also wenn ich zB sagen kann: "Ok, das Restaurant war nicht schön, aber das essen war lecker- es war ein schöner Abend" hab ich sicher mehr vom Leben, als wenn ich sage: "Ok das Essen war ganz gut, aber der Laden war so hässlich, dass ich den Abend nicht genießen konnte"