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Pornosucht?

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Eisherz :

Der Ehemann nimmt jetzt viel mehr Rücksicht auf Moni und er tut viel für sie.
Ein anderer Mann hätte sie vielleicht schon längst wegen einer Jüngeren verlassen.
Bestimmt Gefühle und Persönlichkeitsveränderungen kann aber Moni bei ihrem Mann nicht erzwingen.
Sie ist extrem emotional und finanziell abhängig von ihm.

Entweder kann Moni bestimmte Verhaltensweisen an ihrem Mann akzeptieren (das er seinen PC wie einen Kinderpopo sauber hält ) oder auch nicht.
Das ist meine Meinung.

Ständiger Pornokonsum wäre für mich auch ein Trennungsgrund.

Bestimmte Verhaltensweisen könne ich akzeptieren. Auch wenn es sich dabei um Porno schauen handeln würde (heißt aber nicht, dass ich es gut finden würde. Aber akzeptieren). Das hat sich mein Mann in den letzten 22 Jahren angewöhnt, obwohl er Pornographie immer verurteilte und nicht mochte als er jung war. Heute sind Pornos halt auch überall verfügbar. Womit ich nicht umgehen kann, sind diese Heimlichkeiten um das ganze Thema. Diese Lügen drumherum, er würde es nicht mehr tun usw. Ich glaube ihm kein Wort. Und ich habe etwas dagegen, dass es sich um seine Sucht handeln könnte. Eine Therapie oder Gespräche, auch mit Dritten, lehnt er ab, brauche er nicht.

Und da ist es mit der Rücksicht auf mich auch schon vorbei. Er tarnt sich nun nur besser. Aber ich glaube, dass er es nach wie vor nutzt.

Ich bin immer noch der Meinung, dass ich keine Therapie brauche. Was ich brauche, ist ein Mann, der mich nicht anlügt. So einfach. Ich liebe meinen Mann zwar, aber ich habe immer das Gefühl, dass er mich belügt und mir etwas vor macht. Er will Zärtlichkeit, Nähe, Intimität. Aber reicht dass? Reicht mir dass? Ich möchte auch sexuell begehrt werden. Genau so, wie er die Darstellerinnen begehrt! Und das ist der springende Punkt. In diesem Punkt ist er einfach nicht ehrlich zu mir. Er siehr Hardcorepornos und mit mir macht er zweimal die Woche Blümchensex!

Gestern war wieder so ein Abend. Nur als Beispiel. Wir hatten viel zu tun und haben uns wieder gestritten. Über mein übliches Thema. Ich habe wieder in seinem Rechner geschnüffelt, weil ich einfach fühle, dass er nicht ehrlich ist. Er hat Freitags vor dem Feierabend seinen Rechner noch selbst untersucht, nach Gifs, jpgs, pngs usw. Wer macht sowas, wenn er nichts verbergen will? Schon komisch. Als ich ihn darauf ansprach, sagte er, das würde er machen, weil er das Gefühl hat, sein Rechner würde selbstständig etwas aus dem Internet runterladen. Wie fadenscheinig ist denn diese Aussage? Für wie blöd hält er mich?

Eine Woche hatten wir keinen Sex, Gelenheit war aber genug. Gestern abend wollte er Sex. Ich auch, klar. Und als wir nackt im Bett lagen, sah ich im Spiegel, wie er mich so ansah und dass seine Erektion weg war. Er bekam zunächst auch keine mehr. Er schob es auf meine Streitereren, er könne das nicht mehr. Ich muss dazu sagen, dass ernicht der Sensibelste ist. Er nahm dann meine Hand und wollte, dass ich ihn schnell und fest anfasste. Ich tat das auch, seine Erektion kam zurück. Er war dann sehr grob und sehr schnell fertig. Als ich ihn fragte, was das denn nun war meinte er nur, dass sei nicht er gewesen. ??? Irgendwie benahm er sich, als wäre er ein Freier und ich die Nutte. Auch sagte er die Tage im Streit zu mir mit einem fiesen Gesichtsausdruck, wenn ich untervögelt sei, wäre ich nicht zu ertragen. Hallo? Dann ändere es, sagte ich nur zu ihm...

Was ich damit sagen will ist, er kann sich auf Dauer nicht verstellen, seine Fassade brökelt. Und ich werde mir das nicht mehr lange geben, denn dass habe ich nicht nötig. Dann bin ich weg!

Ja, ich bin von ihm finanziell und emotional abhängig. Aber ich will keine Cosüchtige sein. Ich liebe ihn zwar und kann viel ertragen, aber ich liebe auch mich, wenn auch nur ganz wenig. Soll er mal sehen wie es ist, wenn ich nicht mehr für ihn da bin. Dann ist er nämlich allein und hat keine Streicheleinheiten mehr daheim. Mal sehen, wie sich das für ihn anfühlt. Vielleicht wird er dann wach. Er sagte, er brauche Halt und ich soll ihm den geben. Soll er sich mal eine Jüngere suchen, mal sehen ob er eine findet. Aber alles in allem ist das schon ein ganz beschissenes Gefühl für mich das ganze. Ich bin schon extrem unglücklich. Und bräuchte meine Kraft für so viel anderes.
 

Hallo Moni61,

schau mal hier: Pornosucht?. Hier findest du vielleicht was du suchst.

Wenn jeder Partner in einer Beziehung zum Anderen schonungslos offen und ehrlich wäre...würde es kaum noch Beziehungen geben ...vermute ich.

Ich glaube, dass dich dein Mann anlügt um dich und seine Beziehung zu schützen.
Wäre er zu dir absolut ehrlich würde es vermutlich noch mehr Streit geben.


Auch finde ich es wichtig sich in einer Beziehung etwas Privatraum und Freiheiten zu geben.

Ich kontrolliere nicht den PC und das Handy von einem Mann.
Ob er nun Pornos hat oder auch nicht...überlasse ich ihm.
Ich will auch nicht von meinem Mann ständig kontrolliert und in die Ecke gedrängt werden.
Meinen Freiraum brauche ich auch.

Lass ihn doch mehr in Ruhe und durchlöchere ihn nicht mit peinlichen Fragen..
Habe nicht so viel Selbstzweifel und Zweifel,ob er dich liebt.
An deiner Stelle würde ich das Porno Thema nicht mehr ansprechen und mich um ein friedliches Miteinander bemühen..
Versuche dich auf andere Themen zu konzentrieren.
Durch häufige Streits, Eifersucht, Unsicherheit und Misstrauen kann eure Beziehung schneller kaputt gehen als durch Pornos.

Ich finde es lobenswert, dass er andere Frauen nicht mehr anstarrt oder anflirtet.
So etwas würde mich auch sehr stören.
 
Hi Moni,


was für ein Faden, ich konnte sichtlich nicht alles lese, aber ich schätze doch so 80%,
Ich will all die Aussagen die zu deinem Problem gemacht wurden nicht bewerten oder kommentieren. Was ich beitragen möchte ist die Sicht eines Betroffenen, d.h. für mich die Sicht eines pornographiesüchtigen Mannes.
Ich „war“ ca. 10 Jahr lang pornographiesüchtig. Das „war“ habe ich in Klammern gesetzt weil ich mich noch in dem Prozess befinde wirklich frei zu werden. Der dauert mittlerweile schon 9 Monat an. Es gibt immer mal wieder Rückfälle, aber die Zeiten in denen ich wirklich frei bin und keine Pornos schaue werden immer länger. Mein längster Pornofreier Intervall sind 2 Monate.


Ich weiß das meine Geschichte nicht die deines Mannes ist, aber vielleicht kann dir das ein oder andere helfen, deshalb will ich sie mal (ich versuche mich kurz zu fassen) erzählen.
Meine erste Berührung mit Pornos hatte ich mit ca. 13 Jahren als ich diverse Heftchen bei meinem Vater gefunden habe, dabei handelte es sich nicht um Zeitschriften mit nackten Frauen wie z.B. Playboy sondern um richtige Hardcorepornos.
Geheiratet habe ich mit 26 Jahren und bin nun seit über 27 Jahren immer noch mit derselben Frau verheiratet. Anfangs habe ich keine Pornos geschaut, aber als wir dann Kinder hatten wurde automatisch der Sex weniger und fing ich wieder an mehr zu onanieren und auch mal Playboy o.ä. zu schauen. Das wurde immer mehr und als dann das Internet aufkam immer einfacher sich Zugang zu solchen Bildern zu verschaffen. Irgendwann reichte die Nacktfotos nicht mehr aus, dann wurden es Fotos mit pornografischen Inhalt und irgendwann Filme usw.

Warum ich nach all den Jahren von „nur“ 10 Jahren spreche ist eine Einschätzung das sich ab da eine Sucht entwickelt hat. Früher war es eher so das ich meinen sexuellen Drang mit Hilfe der Bilder befriedigt habe, d.h. immer wenn ich erregt war habe ich sie angeschaut und mich befriedigt. Aber dann wurde das irgendwann anders, ich habe bewusst diese Bilder und Filme geschaut um mich überhaupt in sexuelle Erregung zu bringen und mich dann befriedigt, das hatte dann schon eher einen Suchtcharakter. Dann wurde es so das ich zu bestimmten Tageszeiten oder Anlässen Pornos schauen musste, z.B. um 22 Uhr wenn meine Frau ins Bett gegangen ist ich ich noch nicht schlafen wollte.


Vor 9 Monaten jedenfalls hat mich meine Frau erwischt und zur Rede gestellt. Für mich war das ein totaler Schock, ich konnte nichts dazu sagen, es war einen absolute Blockade, ich hoffe ihr versteht was ich meine. Ich saß da und konnte einfach nichts sagen. Was aber toll war ist die Reaktion meiner Frau, keine Anklage, auch keine Pistole auf der Brust wie z.B. wenn du dich nicht änderst . . . Aber sie hat mir zu verstehen gegeben das sie gekränkt ist dadurch und das sie sich nicht damit abfinden möchte das ich das regelmäßig mache. Sie hat mir aber trotzdem ihre Liebe erklärt und gesagt das sie sich nicht in der Lage fühlt mir zu helfen.
Also habe ich mir Hilfe gesucht, ich bin mittlerweile in so einer Art Seelsorge, einem ca. 10 Jahre älteren Mann der geschult ist in dem Bereich und mir als Freund, Seelsorger und Rechenschaftspartner zur Seite steht.
So viel zu meiner Geschichte, wenn noch Fragen dazu sind, gerne.


Was ich dir sagen möchte.
Wir Männer können, auch wenn ihr Frauen das nicht verstehen könnt, Sex von Liebe trennen. Die sexuelle Begierde kann anhand eines Pornos o.ä. befriedigt werden, ohne das es gefühlsmäßig Einfluss auf die Liebe zur Ehefrau hat. So war (ist) das bei mir auch, ich liebe meine Frau über alles, konnte das aber trotzdem tun. Ich bitte hier, besonders die Frauen das nicht falsch zu verstehen und/oder zu bewerten, dies ist erst einmal ein Fakt, eine Information die ich weitergeben möchte.
Ich glaube das dein Mann dich auch genauso liebt. Besonders als du erzählt hast das er niemals mit dir einen Porno schauen möchte und er es peinlich fände ist mir das klar geworden. Ich denke in der Beziehung bin ich recht ähnlich wie dein Mann. Ich könnte das mit meiner Frau auch nicht. Porno war für mich immer etwas Verbotenes, und je nach Inhalt auch etwas Schmuddeliges, Verwerfliches. Das ist wie beim Alkohol, der Abhängige weiß ja das es nicht gut ist aber er trinkt trotzdem. Dies Schmuddelige, Anstößige teilt man👎 aber nicht mit dem Menschen den man wirklich liebt, weil der ist ja rein und liebenswert und den nimmt man nicht mit in seinen verbotenen Geheimbereich. Für mich ein Zeichen seiner Liebe zu dir. Also mein Rat, vergiss diese Idee von gemeinsamen Pornos, Nacktbildern von dir, ihm anzubieten erlaubten Sex mit einer Prostituierten (ok, diese Idee ist nicht von dir glaube ich, fand ich aber völlig falsch) usw.


Ich hatte nie, oder vielleicht nur sehr selten beim Sex mit meiner Frau Gedanken an die Frauen die ich in den Pornos geschaut habe, wie gesagt, wir Männer trennen zwischen der Phantasie und der Realität, gedanklich und emotional. Außerdem, wenn ich beim Sex mit meiner Geliebten an die Pornodarstellerinnen denke würde ich ja das Verbotene, Schmuddelige, Verwerfliche auf meine Geliebte projizieren, das geht überhaupt nicht. Ich zumindest genieße den Sex mit meiner Frau sehr und lasse da solche Gedanken nicht zu.


Es scheint mir so, dass du eine Konkurrenz siehst zwischen eurem Sex und seinem Pornokonsum. Sein Pornokonsum hat meiner Meinung nach nichts mit der Qualität und auch nichts mit der Quantität eures Sexes zu tun. Wenn es wirklich schon eine Sucht ist bei ihm (was ich persönlich glaube) dann „braucht“ er diese Zeiten der Erregung und Befriedigung täglich (oder zumindest in bestimmten Abständen, bei mir war es halt täglich). Für mich war es in der Zeit der Befreiung von Pornografiesucht überhaupt keine Problem mal eine Woche ohne Sex auszukommen, sondern das größte Problem war (und ist hin und wieder noch) was mache ich abends um 22 Uhr. Es war erst eine Gewohnheit später ein Zwang, damit aufhören zu wollen war wie wenn man einem Nichtschwimmer sagt, spring mal von 10m-Brett.


Ich hoffe das du aus meinem Geschreibsel schlau wirst, wenn nicht, dann frag bitte nach und ich versuche es genauer zu erklären.


Mein Rat an dich, was dein Mann wirklich braucht ist Befreiung von der Sucht. Das ist nicht einfach und fängt mit der Selbsterkenntnis an das man👎 süchtig ist. Dabei bewirken Vorwürfe und Schuldzuweisungen eher das Gegenteil. Verständnis und Vergebung meiner Frau ist das was mir wirklich geholfen hat. Ich kann dir sicherlich nicht sagen wie du ihm helfen kannst, ich glaube das ist sehr individuell. Aber auch für dich fängt das vielleicht mit diesem Eingeständnis an, es handelt sich um eine Sucht und das kann man mit rationalen Argumenten nur schwer beurteilen. Eine Paartherapie wäre sicherlich nicht schlecht, aber wenn einer nicht will . . .

Was ich total schwierig finde ist deine Kontrolle, ich persönlich fände das total verletzend, obwohl du natürlich das vollstes Recht dazu hast und es total verständlich ist. Hast du vielleicht mal daran gedacht das er die Wahrheit sagt (aus seiner Sicht zumindest) für einen Süchtigen ist 2 Tage Abstinenz schon ein riesiger Erfolg und da wäre ein, ich bin stolz auf ich und/oder ich liebe dich extrem wertvoll. Ein ich bin misstrauisch zieht da nur wieder runter und fordert Trotzreaktionen heraus. Ich glaube einfach das eure Probleme vielschichtiger sind und niemand kann sagen das nur du dich ändern musst oder nur dein Mann. Jeder, so denke ich hat seine Baustelle und muss sein Ding dazu tun.



Ich hätte sicherlich noch viel mehr zu sagen, aber ich will erst einmal deine / eure Reaktionen abwarten und dann gerne mehr.


LG, Bully
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo
[...] Ich habe nur einen guten Rat take it or leave it! Man kann auch einen Lustmolch lieben, ist aber mit viel Leid verbunden, wenn die Liebe sowieso nicht erwidert wird. Ich wäre mir dafür zu schade.liebe Grüße
Pippi Lotta
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Moni,

[FONT=&quot]Warum ich nach all den Jahren von „nur“ 10 Jahren spreche ist eine Einschätzung das sich ab da eine Sucht entwickelt hat. Früher war es eher so das ich meinen sexuellen Drang mit Hilfe der Bilder befriedigt habe, d.h. immer wenn ich erregt war habe ich sie angeschaut und mich befriedigt. Aber dann wurde das irgendwann anders, ich habe bewusst diese Bilder und Filme geschaut um mich überhaupt in sexuelle Erregung zu bringen und mich dann befriedigt, das hatte dann schon eher einen Suchtcharakter. Dann wurde es so das ich zu bestimmten Tageszeiten oder Anlässen Pornos schauen musste, z.B. um 22 Uhr wenn meine Frau ins Bett gegangen ist ich ich noch nicht schlafen wollte.
[/FONT]
LG, Bully



Hallo Bully,

vielen vielen Dank für deinen tollen Beitrag! Ich hatte mich bereits frustriert aus diesem Forum abgemeldet, aber dein Beitrag war so gut geschreiben, dass ich mich hier wieder anmelden musste!

Darf ich fragen, warum hast du, wenn du früher einen sexuellen Drang versürt hast, dich nicht deiner Frau zugewandt? Wenn du sexuell erregt warst, wodurch denn? Durch deine Frau? Oder einfach so? Warum wurde euer Sexleben weniger? Ist vielleicht eine etwas indiskrete Frage, aber deine Schilderung von all dem ähnelt meiner Problematik sehr. Auch bei uns war der Sex weniger, als die Kinder kamen. Nicht weil ich weniger Lust hatte auf meinen Mann. Ich war nur oft zu erschöpft. Und ich fühlte mich oft nicht sexy genug. Und dass mein Mann (wohl aus Rücksicht auf mich) mich nicht sehr bedrängte, ließ mich glauben, ich sei tatsächlich unerotisch für ihn. Welch ein Trugschluss das war. Und wohin dieses Missverständnis uns gebracht hat! Wir hätten mehr offen reden sollen, dann wäre vieles anders gelaufen.

Du schreibst: Aber dann wurde das irgendwann anders, ich habe bewusst diese Bilder und Filme geschaut um mich überhaupt in sexuelle Erregung zu bringen und mich dann befriedigt, das hatte dann schon eher einen Suchtcharakter.---das war bei meinem Mann seiner Schilderung ähnlich. Auch er hatte "Rituale", er baute die Pornoschauerei in seinen Alltag ein. Immer öfter. Es war ihm gar nicht bewußt, dass es ihn so beherrschte und er es tun musste.

Ich finde es toll, dass du dir Hilfe von außen geholt hast ´, um von deiner Sucht loszukommen. Gibst du deine Rückschläge deiner Frau gegenüber zu? Redet ihr heute darüber? Und was hat sich heute, nachdem alles offen gelelgt wurde, in eurer Beziehung verändert?

Ich finde die Aussage, Männer können Liebe und Sex trennen, immer irgendwie befremdlich. Manche Frauen können das auch. Da sind Männer und Frauen nicht so unterschiedlich. Sonst gäbe es ja auch keine Seitensprünge ect.

Was mich mehr verwundert ist die Aussage meines Mannes und auch von dir, die "schmuddeligen Pornos" nie mit der geliebten Ehefrau ansehen zu können. Nie solche dort gezeigten Sex mit der geliebten Partnerin haben zu können. Einerseits reizt es dich, solche Dinge zu sehen. Aber tun würdest du (mein Mann auch nicht) es mit deiner Frau nicht. Das verstehe ich nicht. Wenn ich meinen Mann frage, dann kann (oder will) er es mir nicht erklären. Was sagst du deiner Frau, wenn sie dich so etwas fragt? Fragt sie überhaupt? Wie empfindet sie dein "Doppelleben"? Und wie geht sie / ihr damit um?

Ich schnüffle ja nur, weil mir mein Mann nichts sagt und ich immer glaube, es steckt mehr hinter all dem als er sagt. Soll keine Entschuldigung für meine Schnüffelei sein. Ich will nur wissen, ob ich ihm wieder vertrauen kann. Sucht ist ja Sucht. Oder nicht? Wäre er Alkoholiker, würde ich nicht mehr vertrauen. Dabei soll Pornosucht noch schlimmer sein, als Alkohol. Pornosucht sei eine stoffungebundene Sucht und sei darum schlimmer. Man merkt einem das halt nicht an. Einem Alkoholiker schon irgendwann, kann schlechter verborgen werden.

Ich denke, dass bei meinem Mann (und vielleicht auch bei dir) noch ein anderer Aspekt hinzu kommt. Sagt dir der Begriff " Madonna Komplex" etwas?

Zur Erklärung was das genau ist...

Als Madonna/ Huren-Komplex wird in der Psychoanalyse nach Freud eine psychologische Komplexe Störung des Mannes bezeichnet. Der Begriff wird auch im Alltag manchmal verwendet, dann mit leicht unterschiedlichen Bedeutungen.

Nach psychonalytischer Auffassung entsteht ein solcher Komplex, wenn der Betroffene bei einer kalten und emotional distanzierten Mutter aufwächst. Ein solcher Mann sucht sich dann später eine Partnerin, bei der er hofft die in der frühen Kindheit unerfüllten Bedürfnisse nach Schutz und Geborgenheit zu erhalten. So sieht der Mann in seiner Partnerin eher seine eigene Mutter oder Madonna-Figur und damit kein mögliches Objekt von sexueller Attraktivität. Aus diesem Grund kann im Verständnis des Betroffenen Liebe und Sex nicht kombiniert werden und der Mann wird keine sexuellen Kontakte mit seiner geliebten Partnerin suchen. Sex ist dabei auf "schlechte" Personen begrenzt, die er sich etwa im Prostituiertenmileu sucht. Hier entwickelt er keine Gefühle der Liebe oder Zuwendung.

Also mein Mann hatte so eine Mutter. Und seine Art der Sexualität ist mir erst aufgefallen, als unsere Kinder zur Welt kamen. Wir hatten schon noch Sex. Aber eben immer weniger und schließlich gar keinen mehr. Sicher kann man solche Diagnosen nicht 1🤐 übertragen und mit Bestimmtheit sagen, dass es so ist. Aber Tendenzen erkenne ich da schon.

Mein Mann hatte sehr früh sein erstes Mal. Da war er gerade 14. Ziemlich früh für einen Jungen. Und es zog ihn als Jugendlicher oft in die Nähe "verruchter" Gegenden. Vielleicht sagen einige hier, ja war damals halt so. Man hatte ja zur Aufklärung nicht solche Möglichkeiten. Dachte ich auch, aber rückblickend sehe ich das anders. Auch fand er manchmal ordinäre Frauen besonders anziehend. Nur für den Sex, eine Beziehung wollte er mit "solchen" nie eingehen. Andere meiner damaligen Freunde waren so nicht, ich kannte so ein Verhalten nicht. Mein Mann ging in Peep-Shows, mit einem Freund in Oben-ohne-Bars, in sog. Live-Shows die es früher noch gab, wo es auf der Bühne live zum Sex kam usw. Darum kann ich mir gut vorstellen, dass er wohl des Öfteren auch im Puff war. Er sagt nein. Aber ein Mann mit einem solchen Trieb. Wo hätte er hin sollen mit seiner Lust?

Du schreibst, für dich war ein Porno etwas verwerfliches, verbotenes, schmuddeliges. Warum ist das, was dir Lust und Befriedigung verschafft etwas schlechtes für dich? Was ist an solcher Befriedigung und Erregung anders, als das, was du mit deiner Frau teilst?

Was mich an der Pornosucht meines Mannes am meisten fertig macht ist, dass seine Sucht mir Probleme macht. Er bedient sich anderweitig und ich gehe leer aus. Habe ja auch Verlangen, Bedürfnisse. Zwar schlafen wir jetzt regelmäßig miteinander, aber es hat große Spuren bei und hintelassen. Ich kann nicht mehr vertrauen, mich nicht mehr fallen lassen. Immer habe ich die Gedanken in meinem Kopf, an was er nun gerade denkt. Ob er sich irgendeine vorstellt, oder sich den ganzen Tag im Büro Pornos reingezogen hat, um sich dann an mir auszuleben. Ich kann einfach nicht glauben, was er mir d´sagt, sei es auch noch so lieb. Ich fühle mich betrogen.

Er kann auch nicht mehr so auf mich eingehen beim Sex wie früher. Da merkt man den Pornokonsum am meisten. Ich habe eben erregt zu sein und bin selbst verantwortlich dafür, ob ich komme oder nicht. Beispiel: Neulich wollte er Sex, wir hatten das Licht aus. Ich bemühe mich ja immer sehr, dass es dem Partner gut geht dabei. Er war stark erregt, wollte mich aber nicht küssen (kam ein komisches Gefühl in mir auf, da ich weiß, dass Nutten auch nicht küssen- war er das vielleicht so gewohnt all die Jahre?). Er war auch ziemlich grob und lieblos. Hauptsache er hat seinen Spaß. Wenn ich keinen Höhepunkt habe (habe ich nie mehr gehabt, weiß er nur nicht), dann versucht er immer mich hinterher mit der Hand zu befriedigen. Vermutlich aus Pflichtgefühl- aber das macht mir keinen Spaß. Auch genießt er sehr mein orales Verwöhnen, vermeidet es aber bei mir. Das war früher anders.
Wenn ich ihn frage warum das so sei, bekomme ich keine Antwort. Das wäre ja nicht so.
Ich weiß schon warum das wohl so ist. Ich habe ja seine Bilder gesehen und seine Vorlieben (junge, zartrosa Vaginas in Großaufnahme, retouchiert und geschminkt und fotoshopbearbeitet). Ich fühle mich einfach belogen und verarscht.
Ich hätte nichts gegen eine offenen Beziehung mittlerweile. Einfach, damit ich auch noch etwas Spaß haben kann. Dies lehnt er einfach ab. Ich hätte mir das auch früher nicht vorstellen können. Aber mittlerweile glaube ich nicht mehr an Treue und an Monogamie. Die Menschen haben kein Problem mit der Untreue, sonder damit, treu zu bleiben.
 
Hi Moni,
ich habe die letzten Tage nicht ins Forum geschaut und erst heute gesehen das du geantwortet hast.


Darf ich fragen, warum hast du, wenn du früher einen sexuellen Drang versürt hast, dich nicht deiner Frau zugewandt? Wenn du sexuell erregt warst, wodurch denn? Durch deine Frau? Oder einfach so? Warum wurde euer Sexleben weniger? Ist vielleicht eine etwas indiskrete Frage, aber deine Schilderung von all dem ähnelt meiner Problematik sehr. Auch bei uns war der Sex weniger, als die Kinder kamen. Nicht weil ich weniger Lust hatte auf meinen Mann. Ich war nur oft zu erschöpft. Und ich fühlte mich oft nicht sexy genug. Und dass mein Mann (wohl aus Rücksicht auf mich) mich nicht sehr bedrängte, ließ mich glauben, ich sei tatsächlich unerotisch für ihn. Welch ein Trugschluss das war. Und wohin dieses Missverständnis uns gebracht hat! Wir hätten mehr offen reden sollen, dann wäre vieles anders gelaufen.
Nach all den Jahren ist das vielleicht etwas schwierig zu beantworten. Wahrscheinlich spielen da mehrere Gründe eine Rolle.
Angefangen hat das sicherlich damit als die Kinder kamen. Zuerst war wenig Zeit und Gelegenheit da in der Zeit als die Kinder gestillt wurden, außerdem war meine Frau dann abends oft müde und hatte (nach meinem Empfinden) viel seltener Lust auf Sex. Später hatte besonders ich eine Panik davor das unsere Kinder uns überraschen oder etwas hören könnten, so vom Kopf her unfrei blieb der Sex dann auch oft auf der Strecke.
Ein weiterer Grund liegt sicherlich bei mir. Ich habe immer wieder mal depressive Phasen, meist in den Wintermonaten. Da ziehe ich mich dann in mich zurück und bin oft gereizt und muffig. Da habe ich dann oft keine Lust auf Sex und wenn ich mal sexuell erregt war fand ich es einfacher und schneller mich mit Hilfe von Pornos zu befriedigen als den Sex mit meiner Frau zu suchen.
Tja, warum oder wodurch ich erregt war? Schwierig zu sagen, ich denke wann man👎 einige Zeit keinen Sex hatte passiert da halt. Oder, meine Frau war schon früh im Bett und ich habe noch einen Film geschaut wodurch ich erregt wurde. Aber, wie im letzten Beitrag schon geschrieben, irgendwann habe ich dann die Erregung bewusst gesucht indem ich mir Pornos angeschaut habe.

Ich finde es toll, dass du dir Hilfe von außen geholt hast ´, um von deiner Sucht loszukommen. Gibst du deine Rückschläge deiner Frau gegenüber zu? Redet ihr heute darüber? Und was hat sich heute, nachdem alles offen gelelgt wurde, in eurer Beziehung verändert?
Tja, das ist sehr schwierig für mich. Zum einen hat meine Frau zu mir ganz klar gesagt das sie sich nicht in der Lage sieht mir bei meinem „Problem“ zu helfen, also reden wir nicht darüber. Mir ist es aber wichtig ihr zu vermitteln das ich auf dem Weg bin und was tue. Z.B. weiß sie immer wenn ich zu meinem Seelsorger fahre und mit ihm spreche. Und, so kleine Zeichen sind mir wichtig. Z.B. habe ich mich früher immer in meinem Computerzimmer regelrecht versteckt mit geschlossener Tür. Mir ist das immer noch unangenehm dort bei geöffneter Tür zu sitzen, selbst wenn ich nichts Unverfängliches mache. Trotzdem lasse ich mittlerweile immer die Tür offen um zu zeigen, du darfst jederzeit reinkommen, außerdem bin ich so zumindest ein wenig vor einem Rückfall geschützt.
Einen Rückfall gestehe ich nicht, einerseits weil es mir natürlich peinlich ist und wenn der Rückfall schon fortgeschritten ist will ich es dann auch nicht mehr, andererseits will ich ihr ja auch nicht wehtun. Ich weiß ja das es sie verletzt und das will ich nicht. Ich habe mal auf einer Seite zum Thema gelesen das ein Mann seiner Frau seine Sucht gebeichtet hat und er sagt dazu dann: danach war ich befreit aber meine Frau hatte dann eine Riesenlast. Tja, ich will sie ja nicht belasten. Wie siehst du das, hättest du es lieber wenn dein Mann es gesteht auch wenn es vielleicht weh tut?
Was ich mache bei einem Rückfall ist, schnellstmöglich ein Gespräch mit meinem Seelsorger zu suchen, ich darf in zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen.
Was sich in unserer Beziehung verändert hat? Wir haben durchaus mal über unsere sexuellen Bedürfnisse gesprochen und zusammen ein Buch gelesen zum Thema. Unser Sex ist mittlerweile wieder gut, ich glaube schon das sie sich hingeben kann und es genießt.



Was mich mehr verwundert ist die Aussage meines Mannes und auch von dir, die "schmuddeligen Pornos" nie mit der geliebten Ehefrau ansehen zu können. Nie solche dort gezeigten Sex mit der geliebten Partnerin haben zu können. Einerseits reizt es dich, solche Dinge zu sehen. Aber tun würdest du (mein Mann auch nicht) es mit deiner Frau nicht. Das verstehe ich nicht. Wenn ich meinen Mann frage, dann kann (oder will) er es mir nicht erklären. Was sagst du deiner Frau, wenn sie dich so etwas fragt? Fragt sie überhaupt? Wie empfindet sie dein "Doppelleben"? Und wie geht sie / ihr damit um?
Hier kann ich nur für mich sprechen, wie andere Männer das empfinden kann ich nicht sagen. Oft schaue ich mir bewusst das in den Pornos an, was ich zuhause nicht bekomme. Ich möchte hier nicht so sehr ins Detail gehen, aber z.B. Dreierfantasien mit zwei Frauen, Sexpraktiken von denen ich weiß das meine Frau das nie machen würde oder sogar abstoßend findet. Vielleicht ist es auch gerade das Verbotene das nochmal zusätzlich erregend ist. Vielleicht kommt da aber auch noch meine Erziehung durch, ich bin recht konservativ erzogen worden. Heute glaube ich das es in der Ehe meiner Eltern ähnliche Probleme gegeben hat also war Sex kein freies, normales Thema und hatte immer den Beigeschmack von das ist Verboten oder das ist Schmuddelig.
Dementsprechend empfinde ich Pornos als etwas Schmuddeliges, Verbotenes und kann das nicht mit meiner Frau anschauen. Außerdem kann ich sie ja nicht der Gefahr aussetzen auch in diese Suchtschleife zu geraten wie ich es war/bin. Einem Alkoholiker hilft es ja auch nicht mit ihm gemeinsam zu trinken, sondern nur absolute Abstinenz.
Wie sie mein Doppelleben empfindet, darüber haben wir nicht so ausgiebig gesprochen. Sie ist verletzt, gekränkt und bezieht das auf sich. Ähnlich so wie du es schreibst sucht sie Gründe bei sich: Ich bin nicht mehr sexy genug, bin zu alt usw.

Ich schnüffle ja nur, weil mir mein Mann nichts sagt und ich immer glaube, es steckt mehr hinter all dem als er sagt. Soll keine Entschuldigung für meine Schnüffelei sein. Ich will nur wissen, ob ich ihm wieder vertrauen kann. Sucht ist ja Sucht. Oder nicht? Wäre er Alkoholiker, würde ich nicht mehr vertrauen. Dabei soll Pornosucht noch schlimmer sein, als Alkohol. Pornosucht sei eine stoffungebundene Sucht und sei darum schlimmer. Man merkt einem das halt nicht an. Einem Alkoholiker schon irgendwann, kann schlechter verborgen werden.
Da kann ich dich natürlich gut verstehen. Das Problem ist sicherlich das er nicht bereit ist Hilfe anzunehmen. Ich wäre da auch misstrauisch. Ein Wiederherstellen des gegenseitigen Vertrauens läuft meiner Meinung nach nur über Offenheit und über die Bereitschaft von externer Hilfe. Wie das im Detail aussieht ist wahrscheinlich sehr individuell. So wie ich das sehe würdest du mit dem wie meine Frau das lebt nicht klarkommen, bei euch müsste es viel mehr Gespräch geben.
Einen Rat wie du deinen Mann dazu bringst habe ich nicht, ich denke da läuft nur über seine persönliche Bereitschaft.

Vom „Madonna Komplex“ habe ich noch nie was gehört, ich werde mal danach googeln. Kann aber was dran sein, wie oben geschrieben gab es in der Ehe meiner Eltern auch schon solche Probleme.

Du schreibst, für dich war ein Porno etwas verwerfliches, verbotenes, schmuddeliges. Warum ist das, was dir Lust und Befriedigung verschafft etwas schlechtes für dich? Was ist an solcher Befriedigung und Erregung anders, als das, was du mit deiner Frau teilst?
Ich habe ja weiter oben schon war dazu geschrieben. Ich finde die Frage recht schwierig zu beantworten, vielleicht deshalb, weil ich mir darüber wenig Gedanken gemacht habe. Der Sex mit meiner Frau ist etwas ganz anders, da teile ich etwas Schönes mit der Person die ich liebe, da versuche ich etwas zu geben damit sie auch Gefallen daran hat und Befriedigung bekommt. Bei den Pornos geht es nur um die eigene sexuelle Befriedigung. Vielleicht kommt hier wieder das Männliche durch das wir Liebe und Sex voneinander trennen können.

Was mich an der Pornosucht meines Mannes am meisten fertig macht ist . . .
Das war vielleicht die Initialzündung bei mir aus der Pornosucht auszubrechen, die Erkenntnis was das alles bei mir und auch bei meiner Frau anrichtet. Irgendwann ist der Sex mit der Partnerin nichts Normales mehr, es laufen die Bilder der Pornoszenen im Kopf ab. Man👎 hat Verlangen und Sehnsüchte nach dem was man im Porno gesehen hat und ist nicht mehr zufrieden mit dem Sex zuhause. Außerdem entzieht man sich seinem Partner und verschafft sich seine eigene Befriedigung und sie geht leer aus.
Ich muss mir immer wieder die Erkenntnis ins Gedächtnis rufen das Pornos im Grunde nur dazu dienen um Männerfantasien zu befriedigen und nichts mit der Realität zu tun haben. Ich persönlich kenne das auch, die tollen Bilder von den jungen Vaginas usw. Bei einer Frau die schon Kinder geboren und die 50 überschritten hat sieht das eben nicht mehr so aus. Mein Problem heute ist es diese Bilder aus dem Kopf zu gekommen weil ich ja weiß welche Auswirkungen die bei mir haben.
Ob dein Mann wirklich zu einer Prostituierten gegangen ist um das was er in den Pornos gesehen hat wirklich auszuleben kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich habe das nie gemacht, obwohl ich mir darüber schon Gedanken gemacht und ganz gezielt im Internet danach gesucht habe. Für mich war aber klar das ich diesen Ehebruch nicht auch noch real vollziehen will, sondern halt nur gedanklich. Hier war eine klare Grenze.

Für mich stellt sich die Lösung eues Problems ganz klar mit der Erkenntnis deines Mannes dar, das er wirklich süchtig ist, und mit der Erkenntnis wie sehr die Pornos Auswirkungen haben auf ihn selbst, auf dich als seine Ehefrau und auf euer Sexleben.
Und zweitens mit seiner Bereitschaft selbst was dafür bzw. dagegen zu tun. Meiner persönlichen Meinung nach geht es nicht ohne externe Hilfe und dazu braucht man die persönliche Bereitschaft. So hineingequatscht ohne Bereitschaft funktioniert es nicht.
Wie du ihm dabei helfen kannst, das ist sicherlich schwierig. Ich würde es weiter mit Gesprächen versuchen, ihm zeigen das dir was an ihm liegt und das du dir eine Normalität zurückwünschst. Und das du ihm zeigst das du ihn liebst und ihn unterstützt auf dem Weg. Ich hoffe das du ihn erreichst und er irgendwann bereit ist sich helfen zu lassen und daran zu arbeiten.

LG, Bully
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum einen hat meine Frau zu mir ganz klar gesagt das sie sich nicht in der Lage sieht mir bei meinem „Problem“ zu helfen, also reden wir nicht darüber. Mir ist es aber wichtig ihr zu vermitteln das ich auf dem Weg bin und was tue. Z.B. weiß sie immer wenn ich zu meinem Seelsorger fahre und mit ihm spreche. Und, so kleine Zeichen sind mir wichtig. Z.B. habe ich mich früher immer in meinem Computerzimmer regelrecht versteckt mit geschlossener Tür.

Ich kann deine Frau nicht verstehen. Klar, fachlich helfen kann sie dir sicher nicht. Aber dein Problem betrifft doch auch sie. Und darüber nicht reden? So löst man keine Probleme. Und es ist auch ihres, zumindest betrifft es sie stark. Oder hat sie angst, sich mit dem Thema überhaupt auseinanderzusetzen, weil sie sonst auf ihrer eigene Sexualität gestoßen wird?

Die offene Tür ist ein Anfang. Auch vielleicht der Partnerin den Zugang zum PC zu erlauben. Ist sicher schwierig, da es sehr in die Privatsphäre eindringt. Wie wäre ein Programm auf dem PC, dass solche Seiten nicht mehr aufgerufen werden können? Mein Mann lehnt so etwas ab....und in seinen PC darf ich schauen, aber er ist immer annonym unterwegs, löscht Verläufe ect. Der PC ist sauberer als unser Kühlschrank.


Wie siehst du das, hättest du es lieber wenn dein Mann es gesteht auch wenn es vielleicht weh tut?
Was ich mache bei einem Rückfall ist, schnellstmöglich ein Gespräch mit meinem Seelsorger zu suchen, ich darf in zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen.

Ich hätte es gut gefunden, hätte mein Mann mir so etwas gestanden. Ich habe es immer herausgefunden, dass war schlimmer. Gerne hätte ich es gehabt, hätte mein Mann sich mir anvertraut. Das zeigt, dass ein Mensch vertrauen hat und es ehrlich meint, aufrichtig ist. Und es bietet die Möglichkeit, darüber zu reden. Ich fände es gut und wäre dankbar, er würde es tun.

Was sich in unserer Beziehung verändert hat? Wir haben durchaus mal über unsere sexuellen Bedürfnisse gesprochen und zusammen ein Buch gelesen zum Thema. Unser Sex ist mittlerweile wieder gut, ich glaube schon das sie sich hingeben kann und es genießt.

Zusammen ein Buch lesen über Sex? Gut gemeint, aber....lesen über Praktiken usw. ist schön ung gut. Aber Praxis ist besser. Lieber einmal ein Wochenende wegfahren, etwas ganz anderes mit seinem Partner erleben. Etwas Neues, neue Stadt ansehen oder so, ein schönes Essen. Etwas erleben und darüber reden. Und dann vielleicht sich näher kommen, ganz ungezwungen und frei. Bin aber auch einfach zu optimistisch und naiv...

Oft schaue ich mir bewusst das in den Pornos an, was ich zuhause nicht bekomme. Ich möchte hier nicht so sehr ins Detail gehen, aber z.B. Dreierfantasien mit zwei Frauen, Sexpraktiken von denen ich weiß das meine Frau das nie machen würde oder sogar abstoßend findet.

Woher weißt du das? Hast du je ehrlich mit ihr darüber gesprochen, oder sie mit dir? Zu dritt, naja so ausgefallen ist das ja nicht meiner Meinung nach. Ich wäre froh, mein Mann würde mit mir solche Praktiken, wie du es nennst, umsetzen. Er sieht sich dir tollsten Praktiken an und mit mir gibt es nur "Blümchensex". Finde ich so unfair. Ich bin sexuell so aufgeschlossen und möchte auch viel mehr Sex haben. Aber alles was ich unternehme in der Richtung, belächelt er nur irgendwie und findet es befremdlich. Ein paar Dinge hat er schon angenommen. Ein Beispiel: Wir gingen am Fluß spazieren, sehr abgelegene und einsame Gegend. Ich fing an mich auszuziehen. Er war nur irritiert. passiert ist nichts. Er wäre ja keine zwanzig mehr. Hallo? Was ich sagen will, immer wenn ich die Initiative ergreife, werde ich zurückgewiesen. Da kommt man sich als Frau auch dämlich vor. Er würde lieber zuhause im Bett wollen, als unterwegs. Ist klar. Wäre er mit einer Zwanzigjährigen unterwegs, gäbe es kein Halten mehr vermutlich. Mir war und ist Sex sehr sehr wichtig gewesen im Leben und ich bin nicht prüde. Er hätte vieles bei mir haben können, wonach sich andere Männer sehnen würden. Stattdessen genießt er lieber ohne mich, virtuell.

Vielleicht ist es auch gerade das Verbotene das nochmal zusätzlich erregend ist. Vielleicht kommt da aber auch noch meine Erziehung durch, ich bin recht konservativ erzogen worden. Heute glaube ich das es in der Ehe meiner Eltern ähnliche Probleme gegeben hat also war Sex kein freies, normales Thema und hatte immer den Beigeschmack von das ist Verboten oder das ist Schmuddelig.

Verbotenes kann man auch mit seinem Partner ausleben. Umkleide, Auto, Restaurant, Kino ect. Möglichkeiten für den Kick gibt es viele. Und sich in mittlerem Alter auf seine Erziehung zu berufen, finde ich eine Ausrede und ist mir zu einfach, sorry. Und ob und welchen Sex meine Eltern hatten, sorry. Das hat mich nich interessiert. Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Aber ich verstehe, was du wohl sagen willst. Aber wie sieht eine freie Erziehung denn aus? Eine Freundin von mir hatte sehr aufgeschlossene Eltern. Ihr war es immer nur sooo peinlich. Was ist aus ihr geworden? Eine verklemmte Betschwester...


Der Sex mit meiner Frau ist etwas ganz anders, da teile ich etwas Schönes mit der Person die ich liebe, da versuche ich etwas zu geben damit sie auch Gefallen daran hat und Befriedigung bekommt. Bei den Pornos geht es nur um die eigene sexuelle Befriedigung. Vielleicht kommt hier wieder das Männliche durch das wir Liebe und Sex voneinander trennen können.

Warum kann man mit der Person die man liebt, nicht auch anderen Sex haben? So wie du das beschreibst, dass du immer versuchst sie zu Befriedigen und ihr möglichst viel zu geben, klingt sehr anstengend und nach viel Mühe und Arbeit und nicht nach Lust, Gier, hemmungslosem Sex. Ich will z.B. nicht immer, dass mein Mann sich so intensiv um mich kümmert. Auch, aber eben nicht immer. Ich will auch mal ganz egoistischen, triebhaften, und wie du es nennst schmuddeligen Sex. Nicht nur Männer können Sex und Liebe trennen. Frauen auch, die gehen ja genauso fremd, ohne gleich ihren Liebhaber heiraten zu wollen. Ich glaube echt, die Menschen haben mehr Probleme mit dem Treu sein, als mit der Untreue selbst. Aber das ist ein anderes Thema.


Das war vielleicht die Initialzündung bei mir aus der Pornosucht auszubrechen, die Erkenntnis was das alles bei mir und auch bei meiner Frau anrichtet. Irgendwann ist der Sex mit der Partnerin nichts Normales mehr, es laufen die Bilder der Pornoszenen im Kopf ab. Man👎 hat Verlangen und Sehnsüchte nach dem was man im Porno gesehen hat und ist nicht mehr zufrieden mit dem Sex zuhause. Außerdem entzieht man sich seinem Partner und verschafft sich seine eigene Befriedigung und sie geht leer aus.

Wenn man mit dem häuslichen Sex nicht zufrieden ist, muss man das sagen. Vielleicht geht es deiner Frau genauso. Ich verstehe nicht, wie man mit dem Partner schlafen kann und dabei an andere denkt. Das gibt es zwar häufig, bei Männern und Frauen. Aber wenn ich mit meinem Partner beschäftigt bin, dann bin ich ganz bei ihm. Alles andere finde ich verlogen und bedeutet nur, dass der andere es eben nicht bringt im Bett. Sollte das der Fall sein, dann ist ein Gespräch fällig oder ich lass es ganz. In dem Wort Sehnsucht steckt eben auch Sucht....Und was meinst du mit: irgendwann ist Sex mit der Partnerin nichts normales mehr? Wieso muss Sex normal sein?

Ob dein Mann wirklich zu einer Prostituierten gegangen ist um das was er in den Pornos gesehen hat wirklich auszuleben kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich habe das nie gemacht, obwohl ich mir darüber schon Gedanken gemacht und ganz gezielt im Internet danach gesucht habe. Für mich war aber klar das ich diesen Ehebruch nicht auch noch real vollziehen will, sondern halt nur gedanklich. Hier war eine klare Grenze.

Ich finde, diese bloßen Gedanken, dieses virtuelle Fremdgehen, sehr schlimm. Das geht über eine "normale" Pornosucht weit hinaus. Dieses Spielen mit den Gedanken, die gesehen Dinge mit Prostituierten umzusetzen und bereits Frauen im Internet dafür auszusuchen. Das ist viel viel mehr, als reine Pornosucht, meiner Meinung nach.
Da ist das starke Verlangen nach Sexpraktiken, die du meinst, dass du sie daheim nicht bekommst. Weißt du das so sicher?
Ich habe ein Ehepaar in meinem Bekanntenkreis, von der sagte mir der Mann in einem vertraulichen Gespräch, dass seine Frau frigide sei und er bereits jahrelang Affären hat. Wenn der nur wüsste. Von seiner Frau weiß ich nur, dass ihr Mann mit ihr nicht mehr schläft und kein Interesse mehr am Sex mit ihr hat. Es sei auch immer sehr langweilig mit ihm gewesen. Darum hat sie sich auf einer Internetplattform angemeldet und hat regelmäßig heiße Treffen. Ihr Mann ist oft "beruflich" unterwegs, da trifft sie sich dann mit Männern. Sie steht auf Sex mit mehreren Männern gleichzeitig...so etwas würde ihr Göttergatte niemals vermuten.

Ich habe ja nach wie vor ein Problem damit, dass mein Mann nicht einfach nur normale Pornos geschaut hat. Er hat ja mehr die einzelnen Damen gezielt gesucht, gesammelt, Bilder von ihnen bearbeitet, stark vergrößert usw. Schauspielerinnen, Pornostars ect. Da passiert sehr viel im Kopf. Er bestreitet es ja immer. Aber ich empfinde eine solche intensive Beschäftigung mit den Damen sehr wohl als Betrug. Wenn er vor meinen Augen im Swingerclub mit einer Sex hätte, würde mich das viel weniger tangieren. Ich kann seinen Körper haben, habe sein Herz. Aber in seinen Kopf darf ich nicht, der ist Tabu. Da dürfen sich andere tummeln. Das tut weh. Ebenso die Vorstellung, ob der eben, so wie du, an die Damen denkt, wenn er mit mir zusammen sit.
Mein Problem ist, dass ich ihm nichts mehr glaube, von dem was er sagt, ich nicht mehr vertraue. Und dass mir die Bilder nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen. Glaube mir, mir anderen Männern, wildfremden Sex zu haben, wäre manchmal erfüllender (also das rein Körperliche). Ich glaube, ich will einfach zuviel. Sowas gibt es eben nur in der Vorstellung. Ich / man muss sich davon befeien, von dem Glauben an echte Treue oder Ehrlichkeit. Die gibt es ja auch in anderen Bereichen nicht, oder nur zeitweise.

Da ist es wieder, das Thema langjährige Beziehungen, Treue usw. Man macht sich viel zu viel falsche Vorstellungen von der Partnerschaft. Dieses Bild von einem Ehepaar, dass bis zur goldenen Hochzeit glücklich zusammenlebt und immer nur sich begehrt. Sowas gibt es nicht und ist wider die Natur. Warum der Mensch (ich auch) das anstrebt und danach verlang, keine Ahnung. Ist eigentlich unmöglich. Zwar gibt es Ausnahmen habe ich gehört. Ja auch im Tierreich (Pinguine, Schwäne). Aber gerade weil wir solche Ideale anstreben, haben wir die Probleme. Warum nicht offen sein für alles und eine offene Beziehung leben? Warum nicht zum Partner sagen, du, ich habe Gelüste und will die ausleben. Dich liuebe ich und will mit dir zusammenleben. Ein Mensch macht ja in der Ehe oft etwas allein, was der Partner vielleicht nicht mag, z.B. zum Sport gehen oder ins Konzert. Eine Musik hören, die der andere nicht mag. Ich könnte mir mittlerweile eine offene Beziehung vorstellen. Ich liebe meinen Mann und will mit ihm zusammenbleiben. Was ich nicht will, sind Lügen, Unehrlichkeiten, Heimlichkeiten. Da kann ich schlecht mit umgehen. Vielleicht bin ich der geborene Swinger, weiß es nur noch nicht...vielleicht ist man in solchen offenen Beziehungen glücklicher, weil sie wahrer und ehrlicher sind.

Wiegesagt, ich finde, da steckt mehr dahinter, als reine Pornosucht. Diese ist nur eine Folge anderer Dinge.
LG Moni
 
Liebe Moni,
ich hatte schon einen ellenlangen Tex verfasst und gemerkt das es eher darum ging mich zu rechtfertigen als dir in deinem Problem und deiner Fragestellung zu helfen.
Ganz kurz nur, ich stehe zu dem was ich geschrieben habe und das ist halt mein bzw. unser Weg, und er funktioniert!!! Wenn ich meinen/unseren Weg mit zwei einfachen Worten beschreiben sollte würde ich sagen: „Gegenseitiges Vertrauen“. Dein bzw. euer Weg kann nur ein anderer sein, weil ihr eben anders seid, so ist das eben.


Ich habe den Eindruck das du noch nicht wirklich realisiert hast das es sich um eine Sucht handelt und man das Verhalten eines Betroffenen und damit natürlich das Verhalten deines Mannes nicht mit normalen Maßstäben beurteilen und verstehen kann. Es geht eben nicht um die Konkurrenz, dem Sex den du zu bieten hast und der Pornografie die dein Mann schaut. Und/oder deinem Aussehen gegen das der Pornodarstellerinnen. Wenn du das so siehst und das deine Waffen im Kampf gegen die Pornografiesucht deines Mannes sind dann hast du jetzt schon verloren.
Einem Alkoholiker kannst du die schmackhaftesten alkoholfreien Cocktails mixen, er wird zum widerlich schmeckenden Schnaps greifen weil er nicht anders kann. Das wirst du nicht anders erklären können als mit, er ist süchtig. Erst wenn er seine Alkoholsucht anerkennt, eine Therapie macht und frei ist wird er nach und nach gefallen an den Cocktails gewinnen. (und dabei immer in der Gefahr bleiben wieder rückfällig zu werden.)
Und, noch ein kleiner Seitenhieb von wegen gemeinsam Pornos schauen usw. Einem Alkoholiker hilft es nicht mit ihm gemeinsam zu trinken, wahrscheinlich wird er sich dafür schämen, oder seine Sucht ist so weit vorangeschritten das es im egal ist, Hauptsache seine Sucht wird befriedigt.
Ich hoffe der Vergleich hinkt nicht, aber so in der Art musst du das sehen.
Und noch was, du trägst keine Schuld, weder durch dein Aussehen, noch durch „mangelnde sexuelle Bereitschaft“ noch durch irgendetwas anderes. Falls du so denkst, mach dich frei von dem Gedanken das du in irgendeiner Weise Schuld hast daran, das ist nicht so!!!

Was du zu bieten hast ist echt toll. Aber darum geht es nicht, es geht um die Pornografiesucht deines Mannes und um einen Weg da heraus. Wenn dieser Weg gegangen wird, erst dann könnt ihr zusammen lernen den gemeinsamen Sex wieder neu zu genießen, ohne die Geißel Pornografiesucht in euren Hinterköpfen.
Ich lese immer wieder in deinen Worten „ich verstehe nicht . . .“ Klar, das was du erlebst und durchmachst kann man nicht verstehen. Wie gesagt, eine Sucht kann man nicht mit normalen Maßstäben verstehen. Heute, wenn ich zurückschaue verstehe ich viele Dinge auch nicht und frage mich, wie konnte ich nur so naiv sein. (Bzw. blöd, bescheuert, leichtgläubig, schwanzgesteuert oder was auch immer) Meiner Meinung nach solltest du dich (oder besser ihr euch) mit dem Suchtverhalten einer Pornografiesucht auseinandersetzen und nicht nach Gründen und Erklärungen dafür suchen, du wirst keine finden!!!
Ich habe, wie gesagt keinen Rat wie du deinen Mann bewegen kannst auf diesem Weg die ersten Schritte zu machen, aber in meinem Augen ist nur das die Lösung für euer Problem. Die Lösungsansätze sind sicher so individuell wie die Menschen. (Ich spreche hier vom Einstieg und nicht von der Therapie selbst)

Hier noch ein Zitat aus einem Artikel den ich im Internet gelesen habe: Das Entscheidende in der Beratung ist, dass der Ratsuchende von der Fremdmotivierung zur Eigenmotivation finden muss. Das ist entscheidend für den Beratungsverlauf. Der Ratsuchende muss für sich die Schädlichkeit der Sucht und die Wichtigkeit der Aufarbeitung der darunter liegenden Probleme verstehen und Veränderung wollen. Mit anderen Worten: Er muss seine Passivität überwinden.

Das ist im Grunde der Kern und alles was ich noch zu sagen habe, wenn dein Mann nicht zur Selbsterkenntnis und Eigenmotivation findet wird sich nichts ändern außer vielleicht das er noch besser lernt es zu verbergen und dich noch gewiefter anzulügen. Wege ihn dahinzubringen könnten vielleicht sein:
Das kann die Pistole auf der Brust sein: wenn du keinen Weg da heraus findest dann . . .
Oder ständige Gesprächsversuche bis er endlich so weit ist.
Oder vielleicht Information über Pornografiesucht.
Oder du gehst mal zu einer professionellen Beratungsstelle und lässt dich beraten, vielleicht hat da jemand eine bessere Idee, ein Versuch wäre mir das auf jeden Fall wert.
Oder . . . keine Ahnung, aber ich bin der Meinung das nur das helfen kann: Suchterkenntnis und Suchttherapie.

So, ich befürchte das dies nicht die Antwort ist die du gerne hören möchtest, aber ich kann dir nichts anderes sagen. Meine Geschichte noch besser zu erzählen, die Beweg- und Hintergründe zu den einzelnen Punkten zu erklären oder zu rechtfertigen usw. wird dir/euch nicht weiterhelfen. Nur dies eine: Dein Mann braucht die Erkenntnis seiner Pornografiesucht und den Willen da auszubrechen. Alles weitere kann nur auf dieser Grundlage aufgebaut werden.

Ich habe ganz bewusst deine Fragen und angesprochenen Themen unbeantwortet gelassen, weil ich glaube das es sich eher um Symptome handelt. Was sagt mein Arzt immer wenn ich mit einer Erkältung zu ihm komme. Ich kann ihnen ein paar Mittel aufschreiben, die lindern ein wenig die Symptome, um gesund zu werden müssen sie 3-5 Tage ins Bett. Also, frage dich was du wirklich willst, Herumdoktern an den Symptomen oder Heilung?

Da ist es wieder, das Thema langjährige Beziehungen, Treue usw. Man macht sich viel zu viel falsche Vorstellungen von der Partnerschaft. Dieses Bild von einem Ehepaar, dass bis zur goldenen Hochzeit glücklich zusammenlebt und immer nur sich begehrt. Sowas gibt es nicht und ist wider die Natur.
Hier muss ich dir wiedersprechen. Ich glaube an diese lebenslange Partnerschaft. Und, in der Regel sind es die, die das wirklich leben und die ihre Probleme in den Griff bekommen haben, nicht die bei denen immer alles glatt lief und nie Probleme hatten. Klar, in meinem Fall dürfte ich mich nicht beschweren wenn meine Frau einen Schlussstrich gezogen hätte, das wäre nur verständlich und ich könnte es ihr nicht verübeln. Aber, sie hat mir noch eine Chance gegeben und nun liegt es an mir sie zu nutzen. Ich bin mir bewusst das zu einer intakten Beziehung immer zwei gehören, wenn der eine nicht will kann es nicht funktionieren. Außerdem kann ich Beziehung nicht alleine auf den Sex reduzieren, es gib 1000 Dinge die ich an meiner Frau liebe, warum soll ich das für eine Sache aufgeben wo es vielleicht Probleme gibt. Da arbeite ich lieber an der einen Sache um dann 1001 Dinge zu haben, so sehe ich das jedenfalls.
 
Lieber Bully,

vielen vielen Dank für deine aufschlussreiche Antwort!!! Deine Antworten haben mir wirklich sehr geholfen!!! Ich sehe nun klarer und glaube auch zu wissen, wie ich nun vorgehen werde! Ich wollte dir mit meinen Antworten wirklich nicht zu nahe treten. Bitte entschuldige, falls ich zu direkt war, das ist meine Art und war keine böse Absicht.

Mir ist nun klar, dass ich für seine Sucht nichts kann. Aber er entschuldigt seine Sucht immer damit, dass er da hineingeraten sei, da ich mich vor 22 Jahren von ihm abgewendet habe. Also macht er mich dafür verantwortlich. Das macht mich nun so wütend, es ist eigentlich eine Frechheit von ihm, mir dafür die Schuld zu geben! Es war für ihn nicht möglich, mir mir zu reden, sondern sich eben anderweitig zu versorgen....und jetzt soll ich auch noch selbst schuld daran sein? Nein.

Wie du schon geschrieben hast: Die tollsten alkoholfreien Cocktails und den Fusel will er trotzdem. Ja, es scheint, mein Mann will beides, Fusel und Cocktail. Vermutlich will er gar nicht "Trocken" werden, denn sonst hätte er sich bereits Hilfe gesucht. Er glaubt ja auch nicht, dass er süchtig ist. Einmal war er auf mein Drängen bei einer Therapeutin. Die hätte ihm gesagt, er sei nicht süchtig. Die Sache mit den Pornos wäre Teil seiner Persönlichkeit. Ich kann es nicht beurteilen, da er mich ja nicht dabei haben wollte. Wer weiß, ob er überhaupt dort war und wenn, was er ihr wirklich erzählt hat.

Wie du schon sagst, er muss es wollen. Und scheinbar will er nicht.

Wie wird man frei von Sucht, wenn man täglich in den Medien alles geboten bekommt, obwohl man nicht danach sucht? Ein Trinker kann Bars meiden und gesellschaftliche Anlässe. Aber ein Pornosüchtiger? Ich sehe ja, wie er Prospekte / Kataloge mit Unterwäsche beäugt. Wie er im TV / Kino die Frauen ansieht. Wie er unterwegs Frauen begafft. Ständige Verführung / Versuchung für ihn. Allgegenwärtige Versuchung. Ich habe das alles so satt.

Da er sich keine Hilfe holt, wird er (wie ich ja bereits vermute durch seinen überaus cleanen PC) seine Pornosucht nur besser verbergen, mich gewiefter anlügen. Wie ein Trinker seine Flaschen eben besser versteckt. Vielleicht ist er auch nur ein Quartalsüchtiger, falls es sowas im Pornosuchtbereicht auch gibt. Und ich wäre immer nur in Habachtstellung, wann der nächste Rückfall kommt. Immer lauernd, damit ich es nicht verpasse.

Ich bewundere deine Frau, wie sie famit leben kann. Ich kann es nicht. Das habe ich nun gemerkt. Und will es auch nicht mehr. Will keine Co- Sucht entwickeln.
Will eine echte Partnerschaft, mit Vertrauen und Offenheit, mit Ehrlichkeit.

Mich hat die ganze Sache mit meinem Mann soweit gebracht, dass ich an die Werte, die mir immer wichtig waren, nicht mehr glaube. Ich glaube ja schon, dass es sowas wie Treue nicht mehr gibt und es nicht mehr erstrebenswert ist. Soweit hat mich das alles schon gebracht. Ich zweifle soviel an mir, übernehme die Verantwortung. Bin ich eigentlich bescheuert?

Im Grunde war unsere Ehe schon vor 22 Jahre zu ende. Ich habe immer gekämpft und alles versucht. Er hat ja nicht reden wollen. Kommt jetzt nach 22 Jahren an (alt und krank) und meint, ich nehme ihn so einfach wieder zurück (was ich ja zunächst auch getan habe). Und meint auch noch, nun beides haben zu können: alkifreie Cocktails und den Fusel.

Aber nicht mit mir. Mit einem Trinker wollte ich auch nicht leben, würde mich fertig machen. Und ich hätte zu einem trockenen Alkoholiker auch kein Vertrauen mehr, nur ständige Angst vor einem erneuten Rückfall. Also sind nun Taten von mir gefragt. Und ich kann und will so nicht mehr leben. Er hat es kaputt gemacht. Ich willigte ein, es nach 22 Jahren nochmal zu versuchen und war überglücklich, da ich ihn liebe. Aber das was er mir angetan hat (und sich selbst antut) ist zuviel für mich. Ich werde mich trennen, soviel steht fest. Entweder er tut etwas gegen seine Sucht oder lässt es. Ich will ihn jedenfalls nicht mehr zurück. Trocken oder süchtig. Pornosucht soll die schlimmste Sucht unter den stoffungebundenen Süchten sein, viel schlimmer noch als Spielsucht. Ich verabscheue Süchtige. Bitte entschuldige die Aussage und nimm es nicht persönlich. Ich habe im Bekanntenkreis Leute die Alkoholsüchtig und Spielsüchtig sind und mache einen großen Bogen um sie. Es ist eine Krankheit, ich weiß. Aber trotzdem empfinde ich so. Ich will dir nicht weh tun mit der Aussage.

Ich bin auch krank, körperlich. Und mein Mann hat sich auch deswegen von mir zurückgezogen und nennt es einen Grund dafür, dass er in die Sucht gerutscht ist. Wieder werde ich verantwortlich gemacht.

Vielen Dank dafür, das es mir durch deine Antworten nun klar geworden ist. Ich bin dir sehr dankbar. Ich wünsche dir ganz viel Glück, von deiner Pornosucht los zu kommen. Ein schwieriger Weg, der da vor dir liegt. Viel Kraft und gute Hilfe wünsche ich dir.

Liebe Grüße Moni
 
Ergänzung:

Immer wenn ich mit meinem Mann darüber reden will, sagt er nur, ich solle alles endlich vergessen. Es wäre jetzt vorbei mit den Pornos, er würde das nicht mehr machen, sich nicht einmal mehr selbst befriedigen. Er hätte ja jetzt wieder mich und würde mich über alles lieben. Das mit uns würde ihn so erfüllen, er würde so erfüllt sein von unserer Liebe und wäre genau dass, was er immer wollte....hätte er eher haben können. Hätte er nicht 22 Jahre warten müssen. Und wieder schiebt er mir die Verantwortung zu.

Dazu muss ich sagen, dass ich einige Zeit nach der Entdeckung seiner Pornosammlung ja in seinem PC gesehen hatte, dass er weiterhin eifrig Pornos schaut. War er da etwa noch nicht so erfüllt von mir? Er hat gesagt, es wäre nur eine Gewohnheit gewesen. Er hätte nur noch geschaut, nicht mehr gesammelt und sich nicht mehr dazu befriedigt. es wäre immer weniger gewesen und irgendwann hätte er es ganz gelassen, da er ja nun wieder Sex mit mir hat. Ich sage nur verarsche dazu.

Er sagt immer, ich solle mit dem Thema aufhören. Er will wieder normal werden. Und durch mein ständiges sprechen darüber, würde ich ihn daran hindern. Er wolle kein lüsterner älterer Herr sein. Darum schaue er jetzt unterwegs auch niemenden mehr an.
 
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