Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Pflegekind scheint unerziehbar

Mutt

Du willst mir also sagen, einen imaginären Freund zu haben, gehört zu einer gesunden, normalen Entwicklung eines Kindes? Ist das der Fall, suche dir bitte weniger gebildete Leute, die dir das unterschreiben.

Nicht so schnell mit den jungen Pferden. In der Tat ist es völlig normal, dass Kinder unsichtbare Freunde haben.

Links dazu sind ja bereits gepostet worden.

Allerdings würde mich interessieren, warum davon ausgegangen wird, dass die Verwendung von "wir" automatisch heißen muss, er habe einen unsichtbaren Freund. Das kann er auch irgendwo aufgeschnappt haben.

Das einfachste wäre, ihn zu fragen. Und wenn es so ist, dann lasst ihn in Ruhe. Es ist völlig normal und das legt sich von allein.

Im Übrigen erschreckt es mich, dass du bei diesem Jungen von einer normalen, gesunden Entwicklung ausgehst. Allein das Hin und Her war schon traumatisierend für ihn. Es wäre völlig logisch, wenn er sich einen unsichtbaren Freund geschaffen hat, weil er weiß, von dem wird er nicht enttäuscht werden und das ist die Stabilität in seinem Leben.


Ich habe eine Freundin, die zwei Mädchen als Pflegekinder hat. Die waren wohl unter 10 als sie zu ihr kamen. Die Schwestern kamen aus einer gewaltätigen Umgebung und waren hochgradig gestört. Gerade die Ältere provozierte auf dramatische Weise. Nackt durch die Gegend laufen und auf die Möbel urinieren war dabei harmlos. Sie töte das Kaninchen der Familie und auch auf ihre Pflegeeltern und -geschwister ging sie mit dem Messer los.

Ich lernte sie kennen, als sie 14 war. So ein liebes, aufmerksames Mädchen findet man selten. Sie war ruhig und ernst, man merkte schon, sie hat eine Vergangenheit, aber sie fühlte sich in der Familie wohl und vor allem sicher. Das war auch zu erkennen. Mir gegenüber war sie sehr zuvorkommend.

Nun stellt sich die Frage, was genau der Junge bei seiner Mutter erlebt hat. Wenn da viel Gewalt im Spiel war, verwundert das jetzige Verhalten nicht. Vielleicht war die Gewalt dort auch so schlimm, dass er eine Multiple Persönlichkeitsstörung hat, mehrere Personen ausgebildet hat und deswegen von "wir" spricht. Das wäre zu untersuchen.

Da hilft nur eins. Liebe geben. Auch den schlimmsten Ausbrüchen mit Liebe begegnen. Man muss nicht unbedingt strafen sondern kann, wie hier bereits geschrieben, das positive Verhalten verstärken, indem man sich mit dem Jungen freut und ihn lobt.

Eins möchte ich noch anmerken. Weißer Zucker macht süchtig und wenn er so viele Süßigkeiten isst, können seine Wutausbrüche auch daher kommen. Die werden dann erst einmal schlimmer, wenn man die Droge absetzt. Dann kann es aber nicht sein, dass ihr ihm nur die Süßigkeiten wegnehmt, dann muss in der Ernährung konsequent auf weißen Zucker verzichtet werden. Da würde ich mich an eurer Stelle mal mit Fachleuten beraten.

Wie hier gesagt wurde, gibt es Vereine und Organisationen für Pflegeeltern. Wenn deine Eltern nicht schon sowieso in dieser Richtung etwas unternommen haben, wäre es eine gute Idee, soetwas zu suchen. Ich glaube nicht, dass der Kleine das einzige "duchgeknallte" Kind ist. Je nachdem, welche Vergangenheit die Kinder haben, ist diese unglaubliche Aggressvität in der Tat möglich. Da wäre dann auch zu überlegen, inwieweit man ihn zu einem Kinder- und Jugendpsychologen in die Therapie schickt. Es ist ja immerhin möglich, dass der Junge nicht weniger unter diesen Wutausbrüchen und seinem Verhalten leidet. Im Grunde wünscht sich doch jedes Kind nur ein liebevolles Zuhause und wenn er sich da so entschieden selbst im Weg steht, quält das auch ihn selbst.


Mal abgesehen davon finde ich es immer ganz toll, wenn Menschen sich bereit erklären, Pflegeeltern zu werden. Ich habe es an meiner Freundin gesehen, das ist alles andere als leicht. Selbst wenn deine Eltern und ihr als Geschwister alles falsch machen sollte - wovon ich nicht ausgehe - an dir sieht man, dass dem Jungen viel Liebe zuteil wird, Fürsorge, Anteilnahme. Und das macht viele Fehler dann auch wieder wett.

Über all den Problemen solltet ihr nicht vergessen, dass ihr eine Familie seid, eine Einheit, zu der auch der Kleine gehört und genau das solltet ihr ihn auch spüren lassen, viele gemeinsame Unternehmungen machen, ihm immer wieder das Gefühl geben, er ist Teil des Ganzen. Das wird ihm auch Sicherheit geben.

Tuesday
 
AW: Mutt

Nicht so schnell mit den jungen Pferden. In der Tat ist es völlig normal, dass Kinder unsichtbare Freunde haben.

Links dazu sind ja bereits gepostet worden.

Allerdings würde mich interessieren, warum davon ausgegangen wird, dass die Verwendung von "wir" automatisch heißen muss, er habe einen unsichtbaren Freund. Das kann er auch irgendwo aufgeschnappt haben.

Das einfachste wäre, ihn zu fragen. Und wenn es so ist, dann lasst ihn in Ruhe. Es ist völlig normal und das legt sich von allein.

Im Übrigen erschreckt es mich, dass du bei diesem Jungen von einer normalen, gesunden Entwicklung ausgehst. Allein das Hin und Her war schon traumatisierend für ihn. Es wäre völlig logisch, wenn er sich einen unsichtbaren Freund geschaffen hat, weil er weiß, von dem wird er nicht enttäuscht werden und das ist die Stabilität in seinem Leben.


Ich habe eine Freundin, die zwei Mädchen als Pflegekinder hat. Die waren wohl unter 10 als sie zu ihr kamen. Die Schwestern kamen aus einer gewaltätigen Umgebung und waren hochgradig gestört. Gerade die Ältere provozierte auf dramatische Weise. Nackt durch die Gegend laufen und auf die Möbel urinieren war dabei harmlos. Sie töte das Kaninchen der Familie und auch auf ihre Pflegeeltern und -geschwister ging sie mit dem Messer los.

Ich lernte sie kennen, als sie 14 war. So ein liebes, aufmerksames Mädchen findet man selten. Sie war ruhig und ernst, man merkte schon, sie hat eine Vergangenheit, aber sie fühlte sich in der Familie wohl und vor allem sicher. Das war auch zu erkennen. Mir gegenüber war sie sehr zuvorkommend.

Nun stellt sich die Frage, was genau der Junge bei seiner Mutter erlebt hat. Wenn da viel Gewalt im Spiel war, verwundert das jetzige Verhalten nicht. Vielleicht war die Gewalt dort auch so schlimm, dass er eine Multiple Persönlichkeitsstörung hat, mehrere Personen ausgebildet hat und deswegen von "wir" spricht. Das wäre zu untersuchen.

Da hilft nur eins. Liebe geben. Auch den schlimmsten Ausbrüchen mit Liebe begegnen. Man muss nicht unbedingt strafen sondern kann, wie hier bereits geschrieben, das positive Verhalten verstärken, indem man sich mit dem Jungen freut und ihn lobt.

Eins möchte ich noch anmerken. Weißer Zucker macht süchtig und wenn er so viele Süßigkeiten isst, können seine Wutausbrüche auch daher kommen. Die werden dann erst einmal schlimmer, wenn man die Droge absetzt. Dann kann es aber nicht sein, dass ihr ihm nur die Süßigkeiten wegnehmt, dann muss in der Ernährung konsequent auf weißen Zucker verzichtet werden. Da würde ich mich an eurer Stelle mal mit Fachleuten beraten.

Wie hier gesagt wurde, gibt es Vereine und Organisationen für Pflegeeltern. Wenn deine Eltern nicht schon sowieso in dieser Richtung etwas unternommen haben, wäre es eine gute Idee, soetwas zu suchen. Ich glaube nicht, dass der Kleine das einzige "duchgeknallte" Kind ist. Je nachdem, welche Vergangenheit die Kinder haben, ist diese unglaubliche Aggressvität in der Tat möglich. Da wäre dann auch zu überlegen, inwieweit man ihn zu einem Kinder- und Jugendpsychologen in die Therapie schickt. Es ist ja immerhin möglich, dass der Junge nicht weniger unter diesen Wutausbrüchen und seinem Verhalten leidet. Im Grunde wünscht sich doch jedes Kind nur ein liebevolles Zuhause und wenn er sich da so entschieden selbst im Weg steht, quält das auch ihn selbst.


Mal abgesehen davon finde ich es immer ganz toll, wenn Menschen sich bereit erklären, Pflegeeltern zu werden. Ich habe es an meiner Freundin gesehen, das ist alles andere als leicht. Selbst wenn deine Eltern und ihr als Geschwister alles falsch machen sollte - wovon ich nicht ausgehe - an dir sieht man, dass dem Jungen viel Liebe zuteil wird, Fürsorge, Anteilnahme. Und das macht viele Fehler dann auch wieder wett.

Über all den Problemen solltet ihr nicht vergessen, dass ihr eine Familie seid, eine Einheit, zu der auch der Kleine gehört und genau das solltet ihr ihn auch spüren lassen, viele gemeinsame Unternehmungen machen, ihm immer wieder das Gefühl geben, er ist Teil des Ganzen. Das wird ihm auch Sicherheit geben.

Tuesday

Ich finde es ganz schlimm, wenn man hier - ohne das Kind zu kennen - und nur aufgrund von ein paar Zeilen als Laie mit Vermutungen von irgendwelchen psychischen Diagnosen anfängt. Dann am besten gleich zum Psychiater und therapieren. Wozu? Süssigkeiten wegschließen oder nur nach Bedarf einkaufen. Der Kurze wird merken, das er nichts mehr findet und dieses über kurz oder lang auch akzeptieren. Ich würde das nicht so dramatisieren.

Du hast geschrieben Deine Eltern behandeln alle Kinder gleich. So etwas kann garnicht funktionieren, weil alle Kinder zwar die gleichen Grundbedürfnisse haben aber von ihrer Art her sehr unterschiedlich sein können und eine einzigartige Persönlichkeit haben. Da kann man nicht pauschalieren, indem man sagt alle werden gleich behandelt!!

Bei mehreren Kindern ist es nicht möglich, jedem Kind gerecht zu werden! Ihr seid ja mindestens 3 Kinder oder sind da noch mehr?
 
AW: Mutt

Ich finde es ganz schlimm, wenn man hier - ohne das Kind zu kennen - und nur aufgrund von ein paar Zeilen als Laie mit Vermutungen von irgendwelchen psychischen Diagnosen anfängt.

Wo bitte habe ich denn eine psychische Diagnose gegeben? Ich habe meinen Eindruck geschildert und einige Dinge zu bedenken gegeben, sonst nichts.

Natürlich kann man Kinder gleich behandeln, auch wenn man auf die verschiedenen Charaktere eingeht. Das heißt ja nur, dass man gerecht ist und keines bevorzugt.


Tuesday
 
AW: Mutt

Wo bitte habe ich denn eine psychische Diagnose gegeben? Ich habe meinen Eindruck geschildert und einige Dinge zu bedenken gegeben, sonst nichts.

Natürlich kann man Kinder gleich behandeln, auch wenn man auf die verschiedenen Charaktere eingeht. Das heißt ja nur, dass man gerecht ist und keines bevorzugt.


Tuesday

"Nun stellt sich die Frage, was genau der Junge bei seiner Mutter erlebt hat. Wenn da viel Gewalt im Spiel war, verwundert das jetzige Verhalten nicht. Vielleicht war die Gewalt dort auch so schlimm, dass er eine Multiple Persönlichkeitsstörung hat, mehrere Personen ausgebildet hat und deswegen von "wir" spricht. Das wäre zu untersuchen".

Liebe/r Tuesday,

hier schreibst Du von einer möglichen Multiple Persönlichkeitsstörung. Ich finde als Laie, hat man überhaupt kein Recht Vermutungen über mögliche psychischen Störungen anzustellen.

Und wie bereits geschrieben vertrete ich die Meinung, das man allen Kindern nicht gerecht werden kann. Schon garnicht, wenn ein Kind aus der "Reihe tanzt", denn dieses Kind zieht automatisch mehr Aufmerksamkeit auf sich, auch wenn es teilweise eher in negativer Form ist. So etwas belastet die gesamte Familie. Natürlich gibt man als Mutter sein bestes und es war ja auch nicht als Vorwurf gemeint.

Ich selber habe auch 3 Kinder, als eins davon schwer krank wurde, konnte ich nicht Allen Kindern gerecht werden. Man kann sich ja schließlich nicht teilen, es kostet Zeit, Kraft und Nerven, die an anderer Stelle wieder fehlt. Wir leben ja nicht auf einer großen grünen Wiese (heilen Welt) wo alle Kindercher gemeinsam bunte Blümchen pflücken und alles ist schön bunt.

So würden wir es vielleicht gerne alle haben wollen, aber so ist die Realität leider nicht. Auch nicht in einer Pflegefamilie, da wird auch nur mit Wasser gekocht!!!

Und wenn der Kurze nur zuhause so aus dem Ruder läuft, dann sollte man dort erstmal gucken bevor man bei einem 6-jährigen anfängt mit Therapien herum zu experimentieren.

Heutzutage wird ja schon bei jedem verklempten "Pups" eine Therapie angeraten.
 
Wer sich hier um Kopf und Kragen redet, das lasse ich jetz mal so stehen. Dass du dich als erwachsen bezeichnest und gleichzeitig so naiv argumentierst und vom Thema ablenken musst, weil du nicht wahrhaben möchtest, dass du im Unrecht warst, widerspricht sich ein wenig.
Das Thema ist für mich hiermit abgeschlossen, denn ich habe keine Lust, mich noch weiter bis auf das Kindergartenniveau herabzulassen. Vielen Dank aber für die ernstgemeinten und hilfreichen Antworten.


Wieso wird hier noch geschrieben ?
Gast hat sich bereits verabschiedet.

Kann ich verstehen.Ihr wurde das Wort im Mund verdreht und sie wurde blöd von der Seite angemacht.

Wieso redete sie sich um Kopf und Kragen ?

Mehr als peinlich ihr so etwas vor zu werfen,um ein eigenes Mißverständnis zu vertuschen.

Ist es so schwer sich für einen Fehler zu entschuldigen ?
 
Wieso wird hier noch geschrieben ?
Gast hat sich bereits verabschiedet.

Kann ich verstehen.Ihr wurde das Wort im Mund verdreht und sie wurde blöd von der Seite angemacht.

Wieso redete sie sich um Kopf und Kragen ?

Mehr als peinlich ihr so etwas vor zu werfen,um ein eigenes Mißverständnis zu vertuschen.

Ist es so schwer sich für einen Fehler zu entschuldigen ?

Wer soll sich denn bitte schön für welchen Fehler entschuldigen? In so einem Forum muss man immer mit unterschiedlichen Meinungen, andere Ansichtsweisen, Empfindungen etc. rechnen und das ist ja auch gut so.

Ich kann doch nicht mit der Erwartung hier etwas posten, das Alle einer Meinung sind. Wenn ein 6-jähriges Kind sich nur in der Pflegefamilie so aufführt und woanders gut integriert ist und diese Probleme dort nicht hat, dann liegt es doch nahe, innerhalb der Familie erstmal zu gucken oder?

Viele Thread Ersteller verabschieden sich, wenn Jemand anderer Meinung ist, so löst man aber sicher keine Probleme. Steht ja auch Jedem frei.

Ich finde nicht, das hier irgend Jemand der TE das Wort im Mund umgedreht hat.

Komisch auch, das eine andere Meinung als "blöd von der Seite angemacht" gesehen wird und sofort als Angriff gewertet wird. Für mich ist das mangelnde Kritikfähigkeit und nichts anderes.
 
AW: Mutt

"Nun stellt sich die Frage, was genau der Junge bei seiner Mutter erlebt hat. Wenn da viel Gewalt im Spiel war, verwundert das jetzige Verhalten nicht. Vielleicht war die Gewalt dort auch so schlimm, dass er eine Multiple Persönlichkeitsstörung hat, mehrere Personen ausgebildet hat und deswegen von "wir" spricht. Das wäre zu untersuchen".

Liebe/r Tuesday,

hier schreibst Du von einer möglichen Multiple Persönlichkeitsstörung. Ich finde als Laie, hat man überhaupt kein Recht Vermutungen über mögliche psychischen Störungen anzustellen.

Ich habe lediglich gesagt, dass so etwas eine Möglichkeit wäre, wenn bei der biologischen Mutter die Gewalt sehr extrem war. Ich habe keine Diagnose gestellt. 🙄

Tuesday
 
Kennt man denn die genaue Vorgeschichte des Jungen? Ein Kind wird ja nicht ohne Grund zum Pflegekind. Meistens hat die Herkunftsfamilie massive Probleme, da sind Bindungs- und sonstige Störungen nicht abwegig.

Womit eigentlich die nächste Frage im Raum steht: warum entscheidet man sich für Pflegekinder. Die TE sollte das nicht auf sich beziehen da sie ja nicht die Pflegemutter ist sondern ein Geschwisterkind. Keine Verantwortung also. Aber mal ganz sachlich diskutiert, da es einen Mangel an Pflegefamilien gibt ist es manchmal zu leicht das zu werden.

Die Leute die das gut machen tun einen unschätzbaren Dienst an diesen Kindern. Die die es weniger gut machen, haben wohl meistens falsche Vorstellungen gehabt, insbesondere Illusionen und mangelnde Kenntnisse darüber, wie man mit schwierigen Kindern (nochmals: die haben ja meistens problematische Erlebnisse im Gepäck) nicht nur UMGEHT sondern sie AUFBAUT. Das kann nicht jeder und es geht nicht mal eben so nebenbei. Das Thema Geld will ich mal nicht zu breit treten, aber klar: die Aufwandsentschädigungen sind genug dass das Kind nicht nur versorgt ist, sondern auch noch Gewinn übrig bleibt (unter anderem weil man eventuell Kentnisse erwerden und Zeit und Kräfte in diese Kinder investieren soll, alles andere ist VERTRAGSBRUCH in meinen Augen). Und ja, das ist für manche eben attraktiv, wir brauchen hier wohl nicht diskutieren dass finanzielle Motivation im besten Falle naiv ist, im schlechteren eine säuische Einstellung zu diesen Kindern bedeutet.

In der Schule wo meine Mutter unterrichtet hat war eine Familie die jahrelang immer jeweils zwei Pflegekinder für teuer Geld im Haus hatten. Da diese ihnen aber nicht den Gefallen taten, trotz teilweise schlimmer Erfahrungen einfach so nebenher mitzulaufen, hiess es irgendwann "das können wir unseren leiblichen Kindern nicht antun", also war da auf einmal doch ein Unterschied, und es sollte möglichst nur Geld fliessen ohne Aufwand. Diese Eltern waren im Dorf danach unten durch, meiner Meinung nach zurecht, jedenfalls haben sie nach der zweiten "Abschiebung" dann keine Pflegekinder mehr bekommen. Erschreckenderweise hatten der Vater danach nicht mehr seinen BMW Geländewagen sondern fuhr mehrere Nummern kleiner. Kann einem ja auch zu denken geben.

Meiner Meinung nach sind "ganz normale" Leute die "ganz normal hilflos" reagieren wenn es kinderpsychologisch ans Eingemachte geht, eigentlich keine gute Wahl für diese Aufgabe. Aber wie gesagt, es herrscht Mangel und lieber eine Pflegestelle als keine...

Schade für die Kinder, auch die eigenen.
 
Ich weiß überhaupt nicht, wo genau ich anfangen soll...
Unser Pflegekind (ich bin die "Schwester") verhielt sich zunächst wie ein ganz normaler Junge, doch im Laufe der Jahre (nun ist er 6) traten immer mehr Probleme auf, die meine ganze Familie belastet. Angefangen hat es mit circa 4 Jahren als er damit begann heimlich Süßigkeiten zu essen. Man denkt zunächst: naja das macht wohl jedes Kind, jedoch muss ich da widersprechen: er war bzw. ist es immer noch geradezu süchtig nach Süßem. Wenn er keine bekam oder dabei erwischt wurde, wie er sie heimlich in sich hineinstopfte, wurde er unheimlich agressiv. Er durchforstete Tag für Tag jedes einzelne Zimmer, jede Ecke, jeden Winkel nach Süßigkeiten, es schien irgendwie zu einer Art Lebensaufgabe geworden zu sein. Alles drehte sich nur noch um die Süßigkeiten. Egal wo sie versteckt wurden, er fand sie immer. Und überhaupt erst keine Süßigkeiten zu kaufen, davon riet uns unsere Sozialarbeiterin dringend ab. Die von ihr vorgeschlagene festgelegte tägliche Menge an Süßem, wurde nach 1 Woche auch wieder überschritten. Heute mit 6 Jahren klaut er sogar Geld (sei es von meinen Eltern oder mir bzw, meinem Bruder) und geht zum Kiosk, um sich dort mit Süßem einzudecken. Jegliche Konsequenzen bewirken bei ihm nichts.
Zum nächsten Problem: die Agressivität. In meinen 20 Jahren habe ich noch nie ein Kind gesehen, dass in so einem Alter schon so agressiv ist und daran auch noch Spaß zu finden scheint. Wenn er seinen Willen nicht bekommt (und das geschieht bei seinen Erwartungen natürlich öfters) rastet er völlig aus und beschimpft meine Eltern auf übelste Weise mit Ausdrücken, von denen ich mir einfach nicht erklären kann, wo der Junge diese nur gehört haben soll (Kindergarten,Schule, Freunde scheinen die Gründe zu sein). Eine typische Situation: Es gibt Mittagessen. Wie jeden Tag (und damit meine ich wirklich jeden Tag) kommt er in die Küche und schreit sofort: "Iiiih Mama, wieso kochst du immer sowas ekeliges. Das esse ich nicht!"
Natürlich muss das Kind ja auch etwas anderes zu sich nehmen als Süßigkeiten und deswegen landet er trotz Geschrei und Beschimpfungen am Tisch, wo dann Sätze wie diese fallen: "Ich töte dich Mama. Ich schneid dir deinen Kopf ab, bis du ausblutest. Ich steche dir die Augen raus." usw. und sofort. Das ist natürlich jedes mal ein Schock für uns, denn von uns hat er sowas nicht gelernt. Und die Freude, mit der er so etwas sagt, können wir uns nicht erklären. (Wir waren bereits beim Psychologen mit ihm, der uns folgendes als Grund gab: das Kind konnte kein Ur-Vertrauen zu seiner engsten Bezugsperson entwickeln, da es anfangs einen ständigen Wechsel der "Mütter" gab, sprich erst bei seiner leiblichen Mutter, dann bei uns, dann wieder zurück und wieder zu uns...deswegen will er seine Grenzen austesten, um zu gucken ob er nicht wieder weg muss (natürlich unbewusst).
Als einzige Therapiemöglichkeit nannte er uns: Geben sie ihm die Sicherheit, die er braucht.
Leichter gesagt, als getan...
Eine andere komische..nennen wir es mal Eigenschaft von ihm ist es, öfters mal in der 1. Person Plural zu sprechen: Beispiel:
Er sitzt in der Badewanne (alleine) und ruft: "Papa, komm mal und guck was WIR können" oder anderes Beispiel: "Mama? können WIR Süßigkeiten". Mir persönlich kommt das etwas seltsam vor, an Zufall glaube ich da eigentlich nicht. Sowas kenne ich eigentlich nur in einem Zusammenhang und zwar mit Schizophrenie...
Ich könnte jetzt noch so viele Sachen nennen wie z.B: dass er nicht teilen kann, agressiv wird, wenn jemand anderes etwas hat, was er gerade nicht haben kann, dass er nie hört, egal was für Konsequenzen daraus folgen, egal ob es gut oder schlecht für ihn ist, er hört niemals.
Und das komischste von allem ist: das alles macht er nur zu Hause. In der Schule (davor im Kindergarten) ist er geradezu schüchtern. Der Psychologe erklärte das ebenfalls mit der unbewussten Angst, wieder weg zu müssen.
Aber langsam wird es immer schwieriger mit dem Kind umzugehen, wir wissen nicht was wir noch machen sollen, denn keine Erziehungsmaßnahme scheint etwas zu nützen.

Der Kleine ist 60 Jahre alt und Du schreibst im Laufe der Jahre hätte er sich so negativ entwickelt. Demnach muss er ja schon länger bei euch leben. Am Anfang hat der Kleine ja auch gut funktioniert und jetzt belastet er die gesamte Familie. Meint ihr nicht, das er selber unter allem leidet? Er bekommt ja die ganzen Belastungen mit und fühlt sich bestimmt auch als "Störenfried".

Du schreibst ständig von Erziehungsmassnahmen und Konsequenzen. Also folgen immer irgendwelche Strafen richtig? Habt ihr euch mit ihm schon mal zusammen gesetzt und mit ihm gemeinsam ein Belohnungskonzept überlegt, womit er gelobt wird, wenn er sich an gewisse Regeln hält?

Ihr seid mehrere Kinder in dem Haushalt, wird ihm auch mal ganz alleine mal Zeit gewidmet? Mal einmal in der Woche nachmittags nur er mit Pflegepapa oder Pflegemama etwas unternehmen oder spazieren gehen? Das schafft Nähe und Vertrauen! Oder läuft er einfach so nebenbei mit?

Mir ist aufgefallen, das Du in Deinem Posting NUR negatives von Deinem "Bruder" geschrieben hast. Nicht ein positives Wort war über den Kleinen dabei. Und mischt Du als Schwester bei diesen sogenannten Erziehungsmaßnahmen auch noch mit? Wenn ja, dann kann ich die Reaktionen des Kleinen total verstehen, denn er wird von allen Seiten nur gemaßregelt, erhält Erziehungsmaßnahmen aus allen Richtungen.

Der Kleine ist schon länger bei euch, weshalb ich der Meinung bin, das man hier nicht alles auf die leibliche Mutter oder irgendwelchen Institutionen schieben kann. Wo soll er sich denn geborgen fühlen, wenn er von allen Seiten nur Wind von vorne bekommt?

Versucht es mal mit Liebe, Respekt und Nähe anstatt mit ständigen Erziehungsmaßnahmen. Nur so kann ein Kind sich angenommen, geborgen und sicher fühlen und nur so lernt ein Kind Respekt und auch Grenzen/Regeln einzuhalten.

Der Kleine tut mir echt leid und ich hoffe, das er trotz der traurigen Erlebnisse seinen Weg finden wird.

Und wenn er süchtig nach Süssigkeiten ist, dann kauft nicht mehr soviel von dem Zeug ein. Ist doch wie bei einem Alkoholiker, da stellt man die Schnapsflaschen ja auch nicht irgendwo hin, wo der Alkoholiker diese findet.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben