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Pflegekind scheint unerziehbar

Natürlich akzeptierst du es, sonst würdest du ja nicht vorschlagen, drauf einzugehen. Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt...😉

Ob man den Fantasiefreund jetzt verstärken oder lediglich akzeptieren sollte, ist wohl vom Einzelfall abhängig. Ich persönlich tendiere halt eher dazu, ihn zu akzeptieren (es gibt ja auch genügend Eltern/Erzieher, die Kindern das auszutreiben und kleinzureden versuchen und als negativ hinstellen... da wiederum kann ich überhaupt nichts mit anfangen), aber ihn nicht noch zusätzlich "aufzubauen" - einfach deshalb, weil ansonsten die Sicherheit, die ein Fantasiefreund gibt bzw. wegen der er vorwiegend erschaffen wird, auch zu einem Selbstzweck und zu einem Rückzug in eine komplexe Fantasiewelt führen kann, und das wäre für den Jungen in der beschriebenen Situation wohl eher nachteilig.

Was jetzt in dem konkreten Fall sinnvoller ist, muß die TE wissen... sie kennt ihn besser als wir. Daß hier unterschiedliche Auffassungen präsentiert werden, kann für sie aber eigentlich nur von Vorteil sein.
 
Danke schonmal für die vielen Antoworten.
Wir haben 2 Pflegekinder (Langzeit!) also werden diese so lange bei uns bleiben dürfen, bis sie selbst entscheiden können, wohin sie wollen.
Ich muss dazu aber sagen, dass meine Eltern die beiden gleichermaßen behandeln. Sie versuchen, auch bei den beschriebenen Wutausbrüchen, ruhig zu reden, Kompromisse zu finden.
@ Chrismas Sich einen imaginären Freund zu schaffen, halte ich aber nicht für eine Normalität, denn dafür gibt es bekanntermaßen andere Kinder...deswegen habe ich dieses Thema angesprochen

Zur Freizeitbeschäftigung. Er spielt Fußball, 2x die Woche. Ansonsten wird ihm täglich ein großes Spektrum an Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten. Sei es auf den Spielplatz gehen, Fahrrad fahren, mit Freunden spielen, schwimmen etc.
Er möchte/kann sich aber nur selten alleine beschäftigen, obwohl er auch dazu genug Möglichkeiten hat. Meistens enden diese Versuche aber in Dummheiten.
Ein Haustier hat er nicht, aber ich glaube das wäre eine gute Idee.
zum Thema Süßigkeiten...das mit der Aufmerksamkeit ist tatsächlich so, da habe ich bisher nicht wirklich dran gedacht.
Vielen Dank für deine Lösungsmöglichkeiten, vielleicht sollte man wirklich mal mehr ignorieren, anstatt zu viel Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken.
Ich weiß natürlich auch, dass Kinder gerne mal Kämpfen simulieren und in diesem Zusammenhang dann mal so etwas sagen wie :"ich töte dich" o.ä. Meine Sorge war nur die Begeisterung, die dahinter steckt. Das ist recht schwer, es mit Worten zu beschreiben. Man muss es einfach mal erlebt haben. Auch unsere Sozialarbeiterin war ziemlich geschockt und perplex als sie ihn einmal bei einem solchen Wutausbruch miterleben "durfte".
Ich habe gemerkt, dass es nicht sehr schlau von mir war, das hier in einem Forum anzusprechen. Experten sind natürlich immer die sichere Wahl, aber mir war das Urteil des Psychologen einfach zu "wenig" und ich habe hier auf eventuelle Erfahrungen mit solchen Situationen gehofft, denn seine Erklärung hätte ich mir mit meinen erziehungswissenschaftlichen Kenntnissen aus der Schule auch selbst geben können.
Ich bin aber, wie schon gesagt, sehr dankbar, dass ihr euch überhaupt meinen Text durchgelesen und euch auch etwas dazu überlegt habt ;-)
 
Vielleicht bringt euch Jesper Juul weiter - einfach mal googlen.
Uns hat es jedenfalls geholfen bzw. ist am helfen. ;o)
Seine Bücher und Beiträge sind einfach wunderbar und
man hat zum ersten Mal das Gefühl, sein Kind wirklich zu verstehen.

LG und alles Gute
 
Hi,

ich habe da mal eine andere Frage. Besteht noch Kontakt zu seiner leiblichen Mutter und seid ihr eine Übergangspflegestelle oder soll er ganz bei euch bleiben?

Mich wundert es nämlich so ein bißchen warum er Deine Eltern Mama und Papa nennt.

Wielange ist er denn schon bei euch in Pflege? Und ist eine Rückführung zur leiblichen Mutter angedacht?

Kinder schnappen sich häufig in der Schule, im Kindergarten, aus den Medien oder sonstwo was auf. Mein Sohn sagte mal zu unserem Kinderarzt: "fass mich nicht an du W******". Man war mir das peinlich, er selber wußte aber garnicht, was das Wort bedeutet, das hatte er in der Schule aufgeschnappt.

Mit den Süssigkeiten vermute ich mal, das es Frustessen ist. Süssigkeiten geben ihm wohl ein gutes Gefühl, weshalb er wohl auch danach sucht. Das kann man doch aber einfach beheben, indem man die Süssigkeiten wegschließt oder garnicht so viele im Hause hat. Mit dem Geld auch, wegschließen und nichts rumliegen lassen.

Sorry aber ich will Deiner Familie nicht zu nahe treten aber irgendwas scheint ihm auch bei euch zu fehlen, sonst hätte er die Auffälligkeiten ja auch in der Schule oder wo anders. Es ist immer der einfachste Weg alles auf die Vergangenheit und leibliche Mutter zu schieben, aber ein Kind was sich angenommen, geliebt und respektiert fühlt, verhält sich eigentlich nicht so. Ich denke auch, das er einen Weg gefunden hat Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn sie durch sein Verhalten negativ ist.

Das schlimmste wäre, ihn weg zu geben, weil er anstrengend und problematisch wird und nicht so funktioniert, wie ihr es von ihm erwartet, er ist ein Mensch und kein Postpaket, was man hin und her schickt. Das sollte mir auch als Pflegefamilie bewußt sein.

Redet mit ihm und sucht für ihn Beschäftigung, wo er sich auspowern kann und wodurch er Selbstvertrauen entwickelt, nur so kann er auch Vertrauen in andere Menschen wieder finden.
 
Ich weiß nicht ob ignorieren eine gute Idee ist,sicherlich sollte man aufpassen.

Nur das ganz ignorieren könnte die Sache noch verschärfen.
Denn auf Dauer könnte er das so sehen das er ihn ignoriert und das auch als Person mit allem was er ist.


Versucht es doch mal mit den Dingen, es kostet Euch ggf nur ein paar Sätze und kann Euch viel nach vorn bringen.

Mir tut der kleine Leid ,echt.

Von der Mutter weg und und her gegeben und dann noch für das was er denkt und fühlt ignoriert werden.
 
Hi,

Sorry aber ich will Deiner Familie nicht zu nahe treten aber irgendwas scheint ihm auch bei euch zu fehlen, sonst hätte er die Auffälligkeiten ja auch in der Schule oder wo anders. Es ist immer der einfachste Weg alles auf die Vergangenheit und leibliche Mutter zu schieben, aber ein Kind was sich angenommen, geliebt und respektiert fühlt, verhält sich eigentlich nicht so. Ich denke auch, das er einen Weg gefunden hat Aufmerksamkeit zu bekommen, auch wenn sie durch sein Verhalten negativ ist.

Das schlimmste wäre, ihn weg zu geben, weil er anstrengend und problematisch wird und nicht so funktioniert, wie ihr es von ihm erwartet, er ist ein Mensch und kein Postpaket, was man hin und her schickt. Das sollte mir auch als Pflegefamilie bewußt sein.

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Ich möchte dir auch nicht zu nahe treten, aber wenn man nun wirklich keine Ahnung hat, dann sollte man vielleicht auch nicht eine solche Unterstellung von sich geben.
Natürlich ist es einfach, es auf die Mutter und die Vergangenheit zu schieben. Weil die anfängliche Zeit bei der Mutter die wichtigste Zeit im Leben eines jeden Menschen ist. Wenn in dieser Zeit etwas schief läuft, das Kind misshandelt wird, fast verhungert, keine Liebe, keine Zuneigung, keine Geborgenheit erfährt, wird das zu 100%iger Sicherheit Auswirkung auf Verhalten des Kindes haben. (siehe Sigmund Freud - ein bisschen Stoff zur Weiterbildung).
Hast du evtl. mal etwas vom sogenannten Jugendamt gehört? Denn die haben da ein Wörtchen mitzureden.
Wenn eine Mutter ihr Kind aus Gründen der Vernachlässigung und/ oder einfach der nicht vorhandenen Fähigkeit ein Kind großzuziehen, abgenommen bekommt, kommt dieses zunächst in eine Pflegefamile.
Dennoch hat die Mutter die Chance und das Recht, in ein Mutter-Kind-Heim zu gehen und dort mit gegebener Unterstützung zu beweisen, dass sie diese Fähigkeit doch besitzt. Ergo: das Kind kommt wieder zu der Mutter
Stellt sich nun heraus, dass auch dies nicht klappt, wird eine Langzeit-Pflegefamilie gesucht, die das Kind, wie der Name bereits vermuten lässt, für längere Zeit aufnimmt und zwar mindestens bis zum 16ten Lebensjahr, in dem das Kind theoretisch entscheiden könnte, wieder zu seiner leiblichen Mutter zu ziehen.
Ob das Kind zur Mutter geht, wieder zur Pflegefamilie zurück usw. entscheidet also das Jugendamt.

Was mir gerade einfällt sind die merkwürdigen und sehr fraglichen Maßnahmen in solchen Mutter-Kind-Häusern. Dort ist es nämlich erlaubt, die Mutter das Kind solange vernachlässigen zu lassen, bis es fast verhungert. Genau das war übrigens bei unserem Pflegekind der Fall. Man wollte wohl einfach mal gucken, wie weit die Mutter geht. Das Wohl des Kindes scheint dabei weniger interessant und wichtig zu sein.
 
Experten sind natürlich immer die sichere Wahl, aber mir war das Urteil des Psychologen einfach zu "wenig" und ich habe hier auf eventuelle Erfahrungen mit solchen Situationen gehofft, denn seine Erklärung hätte ich mir mit meinen erziehungswissenschaftlichen Kenntnissen aus der Schule auch selbst geben können.

Vielleicht hast du da auch einfach überzogene Erwartungen an Experten verschiedener Fachrichtungen? Tatsächlich handelt es sich hier ja um ein erziehungswissenschaftliches Problem - wenn du in dem Bereich Kenntnisse hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß sowohl Psychologen als auch Psychiater, Lehrer, Fachpädagogen oder schlicht und einfach Eltern oder Forenuser dir Erkenntnisse vermitteln, die sich mit denen, auf die du selber gekommen bist, weitgehend überschneiden. Mit völlig unerwarteten "Steinen der Weisen" ist da nicht zu rechnen - nicht, solange es sich vorrangig um ein pädagogisches Problem handelt, und das scheint mir der Fall zu sein.

Wenn sich im weiteren Verlauf Entwicklungen ergeben sollten, die den spezifischen Rat zB. eines Psychiaters oder eines Arztes nahelegen, dann kannst du mit Informationen rechnen, auf die du nicht selber kommst - weil ab dem Moment das pädagogische Problemfeld (auf dem du "zuhause" bist und nicht überrascht werden kannst) durch ein medizinisches erweitert wird, auf dem du nicht zuhause bist.

Oder kurz: im Moment kannst du dich vermutlich noch an hunderte Foren, Psychologen und sonstige Stellen (ob Experten oder Laien) wenden - die Antworten werden in ihrem Grundriß sehr ähnlich sein. Wenn du dich zB. an das Pflegeeltern-Fachforum wendest, das Real verlinkt hat, wirst du da wahrscheinlich viel detailliertere Antworten bekommen als hier - aber nicht unbedingt grundsätzlich andere/"bessere" als die, auf die du bereits selber gekommen bist.

Denn nach dem bisherigen Informationsstand handelt es sich hier um ein "Allerweltsproblem" - das ist nicht abwertend gemeint, sondern soll nur bedeuten, daß sowas sehr häufig in der einen oder anderen Form vorkommt. Entsprechend haben sich mehr oder weniger "standardmäßige" Konsensmethoden etabliert, nach denen man vorgeht und die im Normalfall erfolgreich sind - was genau bei welchem einzelnen Kind wie gut funktioniert, das muß man jeweils herausfinden, aber im Grunde läuft es meistens auf die selben relativ wenigen erprobten pädagogischen Mittel hinaus.
Kann natürlich etwas "enttäuschend" sein, wenn man sich mehr erhofft... nur ist "mehr" meistens gar nicht nötig 😉.
 
@ Chrismas Sich einen imaginären Freund zu schaffen, halte ich aber nicht für eine Normalität, denn dafür gibt es bekanntermaßen andere Kinder...deswegen habe ich dieses Thema angesprochen

Was du für Normalität hältst oder nicht tut nicht das geringste zur Sache. Wenn ich bei meinen Eltern bin, werde ich immer noch mit meinem aus meiner Kindheit "aufgezogen" und finde das auch selbst lustig, weil ich mich daran nicht im geringsten erinnern kann, dass ich jemals einen imaginären Freund hatte.

Bin ich deswegen gleich auch Schizophren oder so?

Nö, denn ich bin genauso verrückt oder normal wie jeder andere Mensch auch!
 
Möglich wäre, dass ihr die Situation ungewollt zum Eskalieren gebracht habt mit euren Süßigkeitsverboten und -beschränkungen.
Gibt es einen bestimmten Grund weshalb so verfahren worden ist?
Ein Versuch könnte sein ihn einfach zu lassen. Er stirbt schon nicht daran, schlimmstenfalls bekommt er einen verdorbenen Magen und im besten Fall überisst er sich schlicht und einfach dran.
Allemal besser als diese fruchtlosen eskalierenden Machtkämpfe, die auf Dauer nur zu Zerrüttungen führen.
Auch das ist eine Form von Aufmerksamkeit - leider eine destruktive.
 

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