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Pflege eines Schwerstbehinderten in der Familie?

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Tuvalu,
wer ist gesetzlicher Betreuer des Jungen? Es gibt Betreuer-Vereine die genau Auskunft geben können, damit dem Jungen geholfen werden kann (und der Mutter).

Rechtliche Betreuung - Regionale Links

Die Kosten für ein Pflegebett müssen von der Krankenkasse übernommen werden, ebenso nötige Umbauten für ein behindertengerechtes Bad.

Über das Pflegegeld hinaus, werden zusätzlich Kosten für Tagesförderstätten sowie Transport übernommen. In einigen Fällen erhält die behinderte Person eine monatliche Taxi-Pauschale, damit sie am öffentlichen Leben teilnehmen kann.
 

Dame

Aktives Mitglied
Hallo Micky,

dafür wurde 2003 die Grundsicherung eingerichtet. Es ist ein Betrag, den der Pflegebedürftige bekommt. Wie hoch dieser Betrag ist, richtet sich nach den Kosten und nicht nach dem Einkommen der Eltern. Es ist zwar nicht der Betrag, den Heime bekommen, aber immerhin etwas.

Ich verstehe bis heute nicht, warum so auf die Heimpflege verwiesen wird, dass diese so gut sei. Wenn der Betroffene es wünscht, dorthin untergebracht zu werden, dann ist es in Ordnung. Ansonsten sehe ich es eher fraglich.

Man bedenke auch, dass ein Heim auch Kosten für die Eltern verursacht. Als unsere Tochter im Heim war, mussten wir mächtig draufzahlen. Finanziell hat sich meine berufliche Tätigkeit damals überhaupt nicht gerechnet.

Ich würde mir mehr wünschen, dass die Betreuung zu Hause mehr ausgebaut wird. Hier liegt noch manches im Argen oder ich bin nicht informiert darüber was es alles gibt.

Die Krankenkasse übernimmt die sog. Hilfsmittel, wozu ein Bett zählt, auch nur zum Teil und nicht ganz.

Zitat von Micky:
Die Pflege von Schwerstbehinderten in der Familie ist fast immer
das Ruinieren des Pflegenden--- körperlich/finanziell/emotional /gesellschaftlich etc.etc. -weil es einen riesigen Unterschied gibt in Vergütung/Hilfe/Möglichkeiten/Nebenbedingungen...
zur stationären Pflege.
In unserem Fall ist diese Aussage falsch. Was ist bei euch daheim schief gelaufen?

LG Dame
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Hallo Dame,
wenn das Kind behindert ist übernimmt üblicherweise der Staat die Kosten. Verdienen Eltern sehr viel, werden sie zur Kostenübernahme herangezogen. Pflegebetten werden je nach Behinderungsgrad von der Krankenkasse übernommen. Bei schwer körperbehinderten Menschen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Hilfsmittel voll.

Die Pflege zu Hause ist sehr kräftezehrend, kaum jemand kann die Pflege eines schwerstbehinderten Menschen alleine durchführen. Die Überforderung kann zu Pflegefehlern führen. Es gibt sehr gute Wohngruppen die eine recht gute Pflege durchführen, begleitet von Angehörigen ist das eine sehr gute Möglichkeit. Die gesetzliche Betreuung bleibt trotzdem bei den Angehörigen, falls diese dazu in der Lage sind.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Die Pflege zu Hause ist sehr kräftezehrend, kaum jemand kann die Pflege eines schwerstbehinderten Menschen alleine durchführen. Die Überforderung kann zu Pflegefehlern führen.
Ich denke es würde vieles erleichtern, wenn man den pflegenden Angehörigen wirklich das Gehalt einer Pflegekraft zahlen würde, das aber an die Auflage knüpfen würde, sich weiterzubilden. Ich meine, die Grundpflege, also nur die Handlungen und das wie, paar Tips, kann ich aufmerksamen Angehörigen in 2-3h in Grundzügen erläutern, zeigen und bei der durchführung anleiten. Noch nen halbes Dutzend solcher Weiterbildungen in anderen Aspekten und es wäre schon viel getan.
Aber kostet halt alles Geld.
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Ja Maximilian, dass wäre sehr sinnvoll. Eine Pflegeentlastung für die Familie wäre auch dringend erforderlich.

Die Kosten in einem Heim / einer Wohngruppe belaufen sich in HH auf ca. 5.000 € monatlich (Pflegestufe 3). Ein Platz in einer Tagesförderstätte kostet ca. 2.800 € monatlich. Das sind Summen die ich nicht nachvollziehen kann; das meiste Geld erhalten wohl die Mitarbeiter am Schreibtisch. ....das Leben ist nicht fair.
 

maximilian

Aktives Mitglied
Du vergisst die Lohnnebenkosten.
2/3 des Lohns den du als Arbeitgeber zahlst, landen beim Staat: der Teil vom Brutto der bei deinem Nettolohn fehlt, plus den Arbeitgeberanteil an den Sozialversicherungen. Das heisst, von 2800EUR monatlich, würden, würdest du alles für eine Pflegekraft ausgeben, nur ein Nettolohn von vllt. 900-1000EUR übrig sein. Jetzt haste als aber noch mehr Kosten als Unternehmen, die du als Privatperson gar nicht hast.
Ich hab mal ne gut nachvollziehbare Rechnung gesehen, dass von den höheren Geldern für stationäre Pflege, durch diese ganzen Kosten, am Ende gleich viel hängenbleibt. Insgesamt wird für beide Bereiche noch zuwenig gezahlt.
 

Beate

Sehr aktives Mitglied
Es ist richtig das die Lohnnebenkosten sehr hoch sind - die Rechnung verstehe ich trotzdem nicht. Nimm einmal an das in einer Wohngruppe 7 Bewohner leben (7 x 5000 = 35000). 5 Mitarbeiter pro Wohngruppe - davon 1 Zivi und 2 die ihr soziales Jahr absolvieren. Pro Gruppe sind dann 2 Mitarbeiter da die voll bezahlt werden. Die Nachtwache wird durch 2 Mitarbeiter abgedeckt, die 4 Wohngruppen betreuen (jeweils ein Mitarbeiter pro Nacht). Den Mitarbeitern geht es finanziell nicht gut - wo bleibt das Geld?
 

maximilian

Aktives Mitglied
2 Mitarbeiter voll bezahlt, im Westen, 2500 brutto? Sind vllt. 3300EUR pro Mitarbeiter insgesamt, biste schon bei 7000. Dann übersiehste die Reinigungskräfte, die Wäscheversorgung, Küche, Hausmeister, etcpp. Das musste alles noch auf die 7 Bewohner runterrechnen. Miete, Material, Essen. Die Betreiber machen schon Gewinn, aber ne goldene Nase verdient sich da keiner in dem Business.

Und Gewinn ist eigentlich gut, aber den sollten nur richtig gute Heime machen, die anderen sollte man künstlich mit der Finanzierung bei +/- 0 halten.
 

Dame

Aktives Mitglied
es gibt auch eine Initiative:
Daheim statt Heim.
Dort kann man sich eintragen. Ich finde, dass die private Pflege unterstützt werden sollte. Es liegt nicht nur am Geld, sondern auch die moralische Unterstützung vermisse ich.

Eure Rechnungen mögen richtig sein, aber sie verändern nichts daran, dass Heimpflege empfohlen wird und über die private Pflege gestellt wird. Und das, obwohl bekannt ist, dass es ständig Kürzungen gibt und die Betreuten letztendlich darunter zu leiden haben, weil viel weniger Personal für weniger Geld die gleichen Leute betreuen muss. Meine Tochter war mit solch widerwillig arbeitenden zusammen und das war die Hölle für sie. Die Folgen aus deren Tun sind heute noch vorhanden, sogar bei mir.

LG Dame
 

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