N
Natalina
Gast
Hallo,
ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen...
Es ist so, dass ich von Anfang an den Verdacht hatte, mein Freund könnte psychisch krank sein. Ich war davon überzeigt, dass er Depressionen hat, was dann später auch bestätigt wurde. Irgendwann entwickelte ich dann dieses Gefühl, dass da "noch irgendetwas anderes" ist. Dass da mehr dahintersteckt als "nur" Depressionen. Aber jetzt, wo wir es Schwarz auf Weiß haben, dass er eine Persönlichkeitsstörung hat, ist das schon ein merkwürdiges Gefühl. So unwirklich irgendwie.
Mein Problem ist, dass viele Menschen der Meinung sind, dass mein Freund überhaupt nicht krank wäre. Selbst sein ehemaliger bester Freund, der ihn seit der vierten Klasse kennt.
Auch ein Sozialarbeiter einer Beratungsstelle, bei dei dem mein Freund eine Zeit lang regelmäßig in Beratung war, meinte, er würde sich vielleicht "am Rande einer psychischen Erkrankung" befinden.
Auf den Entlassungspapieren aus der Klinik steht aber jetzt etwas völlig anderes.
Weil so viele Leute an der Krankheit meines Freundes zweifeln, stelle ich mir die Frage, wo krank sein eigentlich anfängt. Wo ist Verhalten einfach nur "etwas komisch", und wo fängt eine Persönlichkeitsstörung an?
Eine Freundin von mir meinte gestern: "Krankheit hin oder her, ich finde, dass er sich teilweise wirklich anstellt."
Aber ist es nicht genau das, was seine Krankheit ausmacht? Dass er nicht wie ein "gesund denkender" Mensch handeln kann? Dass sein Verhalten unlogisch, widersprüchlich und vielleicht in den Augen eines gesunden Menschens völlig überzogen ist?
Dann heißt es immer: "Er hat doch gar keinen Grund! Andere Menschen sind in ihrer Kindheit misshandelt oder missbraucht worden, haben ihre Familie verloren... Er hat es doch gut! Er hat eine Freundin, er hat eine Familie... Anderen geht es doch viel schlechter! Und die machen auch nicht so ein Theater!"
Und wieder frage ich mich: Aber ist es nicht genau das, was seine Krankheit ausmacht? Dass Dinge, die andere "nicht so schlimm" empfinden, für ihn unerträglich sind? Dass er Dinge viel extremer wahrnimmt, sensibler ist, schneller überfordert ist, die Kontrolle verliert?
Es ist so schwer, sich als "gesunder" Mensch vorzustellen, was es überhaupt bedeutet, eine Persönlichkeitsstörung zu haben.
Ich weiß ja nicht einmal, für was man ihn verantwortlich machen kann, und für was nicht. Wo man noch sagen kann: "Er kann nichts dafür, er ist krank", und wo man anfangen muss zu denken: "Krankheit hin oder her, so geht das nicht! Er muss Verantwortung für sein Verhalten übernehmen (und kann es auch!)!"
Aber was kann ein Mensch mit einer Persönlichkeitsstörung? Ich habe von meinem Freund schon so oft gehört: "Ich weiß nicht, warum ich das tue, warum ich so bin. Ich will das gar nicht. Aber ich kann nicht anders."
Wie soll man als psychisch gesunder Menschen verstehen, dass jemand nicht anders kann? Hat nicht jeder Mensch eine gewisse Kontrolle über sein Verhalten?
Oder ist das nicht auch wieder genau das, was für eine Persönlichkeitsstörung charakteristisch ist? Dass die Kontrolle so weit eingeschränkt ist, dass man wirklich nicht anders kann?
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, diese Fragen zu beantworten...
ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen...
Es ist so, dass ich von Anfang an den Verdacht hatte, mein Freund könnte psychisch krank sein. Ich war davon überzeigt, dass er Depressionen hat, was dann später auch bestätigt wurde. Irgendwann entwickelte ich dann dieses Gefühl, dass da "noch irgendetwas anderes" ist. Dass da mehr dahintersteckt als "nur" Depressionen. Aber jetzt, wo wir es Schwarz auf Weiß haben, dass er eine Persönlichkeitsstörung hat, ist das schon ein merkwürdiges Gefühl. So unwirklich irgendwie.
Mein Problem ist, dass viele Menschen der Meinung sind, dass mein Freund überhaupt nicht krank wäre. Selbst sein ehemaliger bester Freund, der ihn seit der vierten Klasse kennt.
Auch ein Sozialarbeiter einer Beratungsstelle, bei dei dem mein Freund eine Zeit lang regelmäßig in Beratung war, meinte, er würde sich vielleicht "am Rande einer psychischen Erkrankung" befinden.
Auf den Entlassungspapieren aus der Klinik steht aber jetzt etwas völlig anderes.
Weil so viele Leute an der Krankheit meines Freundes zweifeln, stelle ich mir die Frage, wo krank sein eigentlich anfängt. Wo ist Verhalten einfach nur "etwas komisch", und wo fängt eine Persönlichkeitsstörung an?
Eine Freundin von mir meinte gestern: "Krankheit hin oder her, ich finde, dass er sich teilweise wirklich anstellt."
Aber ist es nicht genau das, was seine Krankheit ausmacht? Dass er nicht wie ein "gesund denkender" Mensch handeln kann? Dass sein Verhalten unlogisch, widersprüchlich und vielleicht in den Augen eines gesunden Menschens völlig überzogen ist?
Dann heißt es immer: "Er hat doch gar keinen Grund! Andere Menschen sind in ihrer Kindheit misshandelt oder missbraucht worden, haben ihre Familie verloren... Er hat es doch gut! Er hat eine Freundin, er hat eine Familie... Anderen geht es doch viel schlechter! Und die machen auch nicht so ein Theater!"
Und wieder frage ich mich: Aber ist es nicht genau das, was seine Krankheit ausmacht? Dass Dinge, die andere "nicht so schlimm" empfinden, für ihn unerträglich sind? Dass er Dinge viel extremer wahrnimmt, sensibler ist, schneller überfordert ist, die Kontrolle verliert?
Es ist so schwer, sich als "gesunder" Mensch vorzustellen, was es überhaupt bedeutet, eine Persönlichkeitsstörung zu haben.
Ich weiß ja nicht einmal, für was man ihn verantwortlich machen kann, und für was nicht. Wo man noch sagen kann: "Er kann nichts dafür, er ist krank", und wo man anfangen muss zu denken: "Krankheit hin oder her, so geht das nicht! Er muss Verantwortung für sein Verhalten übernehmen (und kann es auch!)!"
Aber was kann ein Mensch mit einer Persönlichkeitsstörung? Ich habe von meinem Freund schon so oft gehört: "Ich weiß nicht, warum ich das tue, warum ich so bin. Ich will das gar nicht. Aber ich kann nicht anders."
Wie soll man als psychisch gesunder Menschen verstehen, dass jemand nicht anders kann? Hat nicht jeder Mensch eine gewisse Kontrolle über sein Verhalten?
Oder ist das nicht auch wieder genau das, was für eine Persönlichkeitsstörung charakteristisch ist? Dass die Kontrolle so weit eingeschränkt ist, dass man wirklich nicht anders kann?
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, diese Fragen zu beantworten...