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Persönlichkeitsstörung...?

N

Natalina

Gast
@Catherine: Ich verstehe ehrlich nicht gesagt, was du meinst. Er war ja "fröhlich, er hat gelacht. Aber ich hatte das Gefühl, dass das nur gespielt ist. Das war bereits Monate, bevor wir zusammenkamen. Da hatte ich bereits den ersten Verdacht, das etwas nicht in Ordnung war.
Und weißt du, was er mir dann später gestanden hat? Dass er zu genau der Zeit einen Selbstmordversuch unternommen hat.
Am Anfang unserer Beziehung war ja noch alles okay. Aber dann so im Frühling 2007 hat er nur noch geweint, hat sich selbst verletzt, hatte Suizidgedanken.
Wie hätte ich ihm dann noch helfen sollen? Ich war für ihn da, immer. Wenn er reden wollte, dann habe ich ihm zugehört, wenn er schweigen wollte, habe ich ihn gelassen. Wenn er geweint hat, habe ich ihn getröstet. Ich habe ihn in den Arm genommen, habe ihn festgehalten, ihn gestreichelt. Und weißt du, was er dazu gesagt hat? "Warum bist du so nett zu mir? Ich habe dich doch gar nicht verdient."
Natürlich ist Liebe und Verständnis der Grundbaustein. Aber manchmal reicht das nun einfach nicht aus. Wenn ein Mensch sich selbst hasst, innerlich so zerrissen ist, mit seinem Leben absolut nicht klarkommt... dann braucht er auch professionelle Hilfe.
Ich konnte ihm tausendmal sagen, wie sehr ich ihn liebe, was für ein toller Mensch er ist. Ich habe ihm so oft gesagt, dass er für mich etwas ganz besonderes ist. Ich habe ihm seine positiven Eigenschaften aufgezählt, ihm eine Liste geschrieben mit 100 Gründen, warum ich ihn liebe.
In seinen Augen war er es trotzdem nicht wert, geliebt zu werden.
Was hätte ich denn noch tun sollen? Irgendwann war ich auch überfordert. Ich war gerade mal 15 Jahre alt... und ständig hatte ich Angst, er könnte sich etwas antun.

Und inzwischen ist es auch so, dass es verdammt schwer ist, noch Verständnis zu haben. Wenn ein Mensch dich grundlos anbrüllt, dich ignoriert, dir wehtut... könntest du dann weiterhin sagen, "Ich liebe dich, egal wie du dich verhältst?" Ich habe auch irgendwo meine Grenzen. Ich habe Verständnis, ja. Aber alles lasse ich nicht mit mir machen. Kein Mensch hat das Recht, mich kaputtzumachen, egal ob krank oder nicht.


@Ratte: Ich weiß leider nicht, was sein Therapeut dazu gesagt hat... falls sie darüber gesprochen haben... er hat nie viel über die Therapiestunden geredet.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tyra

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

ich denke die Grenzen sind fließend und es ist wichtig, dass man darauf achtet nicht immer alles auf eine Krankheit zu schieben, was dazu führen kann dass eine Krankheit funktionalisiert wird...Jemand hat ne prima Ausrede und muss nicht eigenverantwortlich handeln etc....Oder hocken sich mit ner Diagnose hin und leben faul von Hartz IV nisten sich in eine Diagnose ein etc...was letztlich jedoch zu Frust und neuer Depression führt..ein Teufelskreis.

Eine Persönlichkeitsstörung ist nur zeitlich begrenzt und kann bei entsprechender Haltung, Lebensweise und Arbeit des Betroffenen an sich selber (in Therapie oder Sport oder Job etc.) auch wieder verschwinden...weitgehend oder völlig.
Wenn jemand sagt dass er sich nicht anders verhalten kann liegt ggf ne Zwangsneurose vor? Oder schlicht der Aberglaube nicht anders zu können, der natürlich auch sehr mächtig sein kann..Ist natürlich ne prima Ausrede zu sagen: ich weiss nicht warum ich manchmal so handle und ich kann nicht anders...aber ich denke in den allermeisten Fällen eine unzutreffende These.

Alles ändert sich ständig, auch Menschen ändern sich, können zeitweilig gestört sein, dann guckt man woran es liegt und arbeitet daran, dass die Störungen verschwinden und zwar zumindest soweit, dass man normal alltagstauglich ist.

Es ist Job deines Freundes sich darum zu kümmern seine Störung in den Griff zu kriegen und du solltest darauf achten, dass du nur Hilfe zur Selbsthilfe gibst und auch Mitarbeit von seiner Seite forderst..sonst landet er ggf. in einer Funktionalisierung und im Schmarotzerdasein (das immer andere sich um ihn kümmern müssen, er tun und lassen kann was er will und man ihm das immer nachsieht, er also Sonderstatus hat etc.)

Mein Arbeitskollege war schwerstdepressiv, aber er hat sich gekümmert (hart in Therapien gearbeitet, ist weg von seiner Alkoholsucht, lebt gesund, macht Leistungssport etc.) und arbeitet normal, übernimmt familiäre und jobmäßige Pflichten, ist in der Lage seinen Hintern normal und selbstständig über Wasser zu halten und sich anständig zu benehmen. Trotz Vorbelastung und vorhergehender Störungen.

Ich denke bei euch läuft einiges schief und du solltest dir seine Art der ERkrankung mal genau von einem FAchmann erklären lassen..das er sich schlecht benimmt liegt glaube ich eher an seinem Charakter und nicht an einer Persönlichkeitsstörung...Und wenn doch ist es sein Ding sich drum zu kümmern das in den Griff zu kriegen, bei Aggressionsschüben und Kontrollverlust per Antiaggressionstraining, Kampfsport, allmeinem Sport etc., Verhaltenstherapie zu machen etc. Er kann sich nicht beides leisten: eine Krankheit pflegen und gleichzeitig ne Partnerschaft und muss sich entscheiden ob er seine Krankheit beackert um beziehungsfit zu sein/zu werden oder halt einsam und verlassen durchs Leben zu ziehen.
Mach den Vorschlag, dass du ggf. mal mit in eine Therapiesitzung gehst und ihr da zusammen mit dem Therapeuten solche Grundsatzfragen klärt.

Also bitte keine unangemessene Schonhaltung, erkundige dich, forder und fördere und lass dir net alles bieten! Und achte auf dich. Liebe bedeutet nicht sich aufopfern zu müssen. Verständnis zeigen ist o.k. aber wie weit solltest du noch abklären.

Tyra

Es ist in Ordnung dass du deine Grenzen hast und auf dich achtest...wenn es dir zu viel wird sag es offen, redet darüber! Selbstschutz sollte immer vorgehen und es ist wichtig, dass du Liebe nicht mit Aufopferung verwechselst.


Was für eine Diagnose hatte er denn nun genau?.ich lese gerade..kombinierte Persönlichkeitsstörung....tja ist es ja an sich immer...sagt an sich wenig aus.
Ich würde die Fragen die du hier stellst direkt an seinen Therapeuten richten...und wenn dein Freund sich da in Hinsicht auf Klärung querstellt würde ich eher die Finger von dem Typen lassen..sicherheitshalber...auch wenn das hart klingt...aber du solltest an dich denken und bevor dir die Sache über den Kopf wächst und du noch krank durch einen kranken Typen wirst solltest du eher erst einmal auf Abstand gehen, zumindest solange bis er sich wieder ausreichend auf die Reihe gekriegt hat.
Arbeitet er, wovon lebt er eigentlich?
 
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N

Natalina

Gast
Leider kann ich nicht mit zur Therapie, weil diese ja jetzt abgeschlossen ist. Ich hatte ja Schule und am Anfang der Ferien ging es auch nicht, da der Therapeut da auf Fortbildung war. Einmal wollte mein Freund mich noch mitnehmen, aber bei dem Termin ging es dann auch nicht.
Ich kann nur warten, bis er endlich einen ambulanten Therapeuten gefunden hat...
Wir könnten auch zu einer Beratungsstelle gehen, mein Freund meinte auch, dass er das tun würde. Aber die Leute da kennen ihn ja nicht, also irgendetwas erklären könnten die mir auch nicht...

Er geht noch zur Schule, er möchte Abitur machen.

Ob sein Verhalten von seiner Störung kommt oder von seinem Charakter, ist schwer zu sagen. Ich kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass sich sein Charakter innerhalb so kurzer Zeit einfach so geändert hat.
Ich erinnere mich noch genau daran wie er war, als wir uns kennenlernten... Er war sehr ruhig und sanft, einfühlsam und zuvorkommend. An dem Tag, an dem wir uns zum ersten Mal verabredet hatten, brachte er mich noch nach Hause und wir standen ewig vor der Tür und haben geredet. Meine Mutter kam dann und hat ihn hereingebeten. Wir saßen also im Wohnzimmer rum und haben noch etwas getrunken und geredet, und sie meinte später, wie ungewöhnlich freundlich und höflich er wäre, und ich solle mich bloß nicht in ihn verlieben. Damals habe ich nur die Augen verdreht... und vier Monate später ist es dann doch passiert. Anfangs waren wir ja nur befreundet... und ich mochte ihn wirklich gern... er hat mich so lieb getröstet als es mir mal nicht gut ging...
Und dann habe ich mich halt doch in ihn verliebt.
Seine ganze Art einfach... Wie er andere Menschen behandelt hat, wie ruhig er war... er hat sich nie über etwas aufgeregt! Wenn wir zusammen in der Stadt waren und gerade aus einem Geschäft kamen, blieb er extra noch stehen um anderen die Tür aufzuhalten. Er wünschte der Kassierein immer freundlich einen schönen Tag, sagte immer Bitte und Danke. Wenn wir ein Baby sahen, meinte er immer: "Schau mal, wie niedlich!" und hat total süß gestrahlt. Er holte mich unangemeldet von der Schule ab und lud mich auf ein Eis ein, nahm mir dann die Jacke ab und rückte mir den Stuhl zurecht, und ich lachte, und meinte, er wäre echt schlimm. Er ging mit mir stundenlang spazieren, er kochte für mich, machte ein Herz aus Teelichtern für mich. Er schrieb mir Geschichten, malte mir Bilder, schreib mir Briefe und Karten. Er übte stundenlang mit mir Mathe, holte mich an Karneval extra von der Schule ab, weil er nicht wollte, dass ich alleine durch die Stadt gehe wenn überall Betrunkene waren. Er brachte mich einmal die 4km bis in die Stadt weil ich den letzten Bus verpasst hatte, und ging den ganzen Weg wieder zurück. Als ich krank war, kümmerte er sich total lieb um mich, war so lieb und fürsorglich. Wenn es mir schlecht ging, tröstete er mich. Er musste mich nur ansehen um zu merken, wenn etwas nicht in Ordnung war. Er küsste meine Hände und meine Stirn, sagte mir, wie sehr er mich liebte. Er engte mich nie ein, hätte nie etwas dagegen gesagt, dass ich mich mit Freunden treffe.
Er war der liebevollste netteste Mensch, den man sich vorstellen kann. Und er war ja nicht nur mir gegenüber so. Auch gemeinsame Freunde/Freundinnen meinten, ich könnte so froh sein, einen so netten Freund zu haben... Denn auch für sie war er da und hatte immer ein offenes Ohr.

Das ist mein Freund, so wie ich ihn kenne. So war er als ich ihn im September 2005 kennenlernte die ganze Zeit über... Bis er sich Ende 2007 plötzlich so sehr änderte.
 
Zuletzt bearbeitet:
C

Catherine

Gast
So wie es ausschaut hast Du das gemacht, was in Deiner Macht steht. Mehr geht eigentlich nicht.

Ich denke all die lieben Dinge die DU ihm sagst wurden ihm von seinen Eltern verwehrt - stimmt das?

Wenn Eltern in ihren Kindern eine Leere hinterlassen, dann müssten eben genau diese Eltern die Leere füllen.
Aber was Du so geschrieben hast, hat Dein Freund in der Hinsicht nichts zu erwarten.

Vielleicht muss er sich dessen bewusst werden. Nicht ER hat Bockmist gebaut, sondern seine Eltern! ER ist völlig unschuldig, das Produkt seiner Eltern. Die sollten sich in Grund und Boden schämen.

Spricht er über seine Eltern? Vermisst er ihre Liebe und ihren Halt den sie ihm eigentlich hätten geben müssen?

Das ist verdammt schwer zu ertragen, aber wenn Eltern nicht wollen oder können, dann muss man sich damit abfinden.

Wenn dem so ist, dann kann ich ihn sehr gut verstehen, weil es mir genauso erging. Es fehlte an Liebe, an Integration in meine Familie, es fehlte an Verständnis, Halt ......an Allem irgendwie. Zum Ausgleich wurde ich verbal fertig gemacht, ausgestoßen, missachtet, angebrüllt, angemeckert und drei Sätze haben mein Leben geprägt: 1. Alles fängst du an, nix machst du fertig und 2. kein Wunder, dass du keine Freunde hast, bei deinem Charakter und 3. Das kannst du nicht.

Welches Kind kann sich da "normal" entwickeln?

Sorry, wollte Dich nicht anmaulen.

@Catherine: Ich verstehe ehrlich nicht gesagt, was du meinst. Er war ja "fröhlich, er hat gelacht. Aber ich hatte das Gefühl, dass das nur gespielt ist. Das war bereits Monate, bevor wir zusammenkamen. Da hatte ich bereits den ersten Verdacht, das etwas nicht in Ordnung war.
Und weißt du, was er mir dann später gestanden hat? Dass er zu genau der Zeit einen Selbstmordversuch unternommen hat.
Am Anfang unserer Beziehung war ja noch alles okay. Aber dann so im Frühling 2007 hat er nur noch geweint, hat sich selbst verletzt, hatte Suizidgedanken.
Wie hätte ich ihm dann noch helfen sollen? Ich war für ihn da, immer. Wenn er reden wollte, dann habe ich ihm zugehört, wenn er schweigen wollte, habe ich ihn gelassen. Wenn er geweint hat, habe ich ihn getröstet. Ich habe ihn in den Arm genommen, habe ihn festgehalten, ihn gestreichelt. Und weißt du, was er dazu gesagt hat? "Warum bist du so nett zu mir? Ich habe dich doch gar nicht verdient."
Natürlich ist Liebe und Verständnis der Grundbaustein. Aber manchmal reicht das nun einfach nicht aus. Wenn ein Mensch sich selbst hasst, innerlich so zerrissen ist, mit seinem Leben absolut nicht klarkommt... dann braucht er auch professionelle Hilfe.
Ich konnte ihm tausendmal sagen, wie sehr ich ihn liebe, was für ein toller Mensch er ist. Ich habe ihm so oft gesagt, dass er für mich etwas ganz besonderes ist. Ich habe ihm seine positiven Eigenschaften aufgezählt, ihm eine Liste geschrieben mit 100 Gründen, warum ich ihn liebe.
In seinen Augen war er es trotzdem nicht wert, geliebt zu werden.
Was hätte ich denn noch tun sollen? Irgendwann war ich auch überfordert. Ich war gerade mal 15 Jahre alt... und ständig hatte ich Angst, er könnte sich etwas antun.

Und inzwischen ist es auch so, dass es verdammt schwer ist, noch Verständnis zu haben. Wenn ein Mensch dich grundlos anbrüllt, dich ignoriert, dir wehtut... könntest du dann weiterhin sagen, "Ich liebe dich, egal wie du dich verhältst?" Ich habe auch irgendwo meine Grenzen. Ich habe Verständnis, ja. Aber alles lasse ich nicht mit mir machen. Kein Mensch hat das Recht, mich kaputtzumachen, egal ob krank oder nicht.


@Ratte: Ich weiß leider nicht, was sein Therapeut dazu gesagt hat... falls sie darüber gesprochen haben... er hat nie viel über die Therapiestunden geredet.
 
C

Catherine

Gast
Hallo,

Mein Arbeitskollege war schwerstdepressiv, aber er hat sich gekümmert (hart in Therapien gearbeitet, ist weg von seiner Alkoholsucht, lebt gesund, macht Leistungssport etc.) und arbeitet normal, übernimmt familiäre und jobmäßige Pflichten, ist in der Lage seinen Hintern normal und selbstständig über Wasser zu halten und sich anständig zu benehmen. Trotz Vorbelastung und vorhergehender Störungen.
Du meinst es nicht böse, aber sag das mal einem schwerst depressivem Menschen - da kann man ihm auch gleich ne Bratpfanne überziehn.

Ein Symptom der Depression ist nämlich, dass man es eben NICHT schafft sich zu kümmern. Das geht hin bis zur völligen Bewegungsunfähigkeit.

Was Du da schreibst klingt wie: guck mal du flasche, mein kollege, DER hats geschafft, hat seinen A**** hochgekriegt und wo isser heute? Toller Typ normal und anständig und Du? Du elendiger Egoist, jetzt reiß dich und deine Arschbacken mal zusammen und packs an.......

Das tut verdammt weh!!!!!! Dann besser nix sagen.
Ich selber tendiere ab und an auch zu einem ähnlichen Ton, merke aber bald, dass das nicht in Ordnung ist.
 
N

Natalina

Gast
Seine familiäre Situtation ist ziemlich verquer...
Sein Vater will zwar Kontakt zu seinem Sohn, aber der will nicht mehr, und seine Mutter ist vermutlich auch ziemlich überfordert.
Sie gehen eigentlich alle ganz neutral miteinander um, und im Grunde könnte man damit klarkommen. Aber wenn man nichts Positives zu hören bekommt, dann trifft einen das Negative natürlich viel stärker.
Wenn man fast nur Sachen zu hören bekommt wie: "Warum hast du das noch nicht gemacht?", "Räum dein Zimmer auf!", "Warum warst du schon wieder nicht in der Schule?", "Kümmere dich da endlich mal drum!", kann das einen eh schon depressiven Menschen ziemlich fertig machen.
Das sind ja im Grunde normale Aussagen von Eltern ihren Kindern gegenüber... aber wenn dann die Umarmungen ausbleiben, das "Ich habe dich lieb!" und das "Ich bin stolz auf dich!", dann sieht das gleich ganz anders aus.
Seine Mutter macht sich Sorgen um ihn. Sie hat bei den gemeinsamen Therapiestunden geweint. Sie scheint nicht wirklich in der Lage zu sein, zu zeigen, dass er ihr etwas bedeutet, oder er ist nicht in der Lage, es zu erkennen.

Seine kleine Schwester ist da ganz anders. Sie ist ein hübsches, nettes und offenes Mädchen, das ein normales Verhältnis zu beiden Elternteilen hat. Sie kommt zu ihrer Mutter kuscheln, schreibt ihrem Vater regelmäßig E-Mails.
Vielleicht, weil sie charakterlich anders ist, vielleicht auch, weil sie eine andere Grundlage hatte. Sie ist fünf Jahre jünger als mein Freund, und hat das mit der Trennung vermutlich gar nicht so sehr mitbekommen. Und als Mädchen hing sie vermutlich eh mehr an ihrer Mutter, während für meinen Freund sein Vater die Bezugsperson war, die ihn dann sozusagen im Stich gelassen hat.
 
C

Catherine

Gast
Hast Du mal mit der Mutter und der Schwester gesprochen wie man Deinem Freund helfen könnte? Sag der Mutter, dass ihr Sohn positive Bestätigung und einen Halt braucht. Ich denke auch, dass es wichtig wäre auch den Vater mit einzubeziehen. Er ist auch in der Pflicht - Alkohol hin oder her.

Ansonsten denke ich, dass die Aufgabe für DICH viel zu groß ist. Du trägst eine Last die gar nicht DEINE ist. Das klingt jetzt hart, aber es gibt einen Punkt an welchem man an sich selbst denken muss, damit man sich selbst nicht schadet.

Sag ganz deutlich und höflich, dass es Dir zu viel wird und Du die Familienprobleme nicht lösen kannst. Das können nur die Beteiligten.



Seine familiäre Situtation ist ziemlich verquer...
Sein Vater will zwar Kontakt zu seinem Sohn, aber der will nicht mehr, und seine Mutter ist vermutlich auch ziemlich überfordert.
Sie gehen eigentlich alle ganz neutral miteinander um, und im Grunde könnte man damit klarkommen. Aber wenn man nichts Positives zu hören bekommt, dann trifft einen das Negative natürlich viel stärker.
Wenn man fast nur Sachen zu hören bekommt wie: "Warum hast du das noch nicht gemacht?", "Räum dein Zimmer auf!", "Warum warst du schon wieder nicht in der Schule?", "Kümmere dich da endlich mal drum!", kann das einen eh schon depressiven Menschen ziemlich fertig machen.
Das sind ja im Grunde normale Aussagen von Eltern ihren Kindern gegenüber... aber wenn dann die Umarmungen ausbleiben, das "Ich habe dich lieb!" und das "Ich bin stolz auf dich!", dann sieht das gleich ganz anders aus.
Seine Mutter macht sich Sorgen um ihn. Sie hat bei den gemeinsamen Therapiestunden geweint. Sie scheint nicht wirklich in der Lage zu sein, zu zeigen, dass er ihr etwas bedeutet, oder er ist nicht in der Lage, es zu erkennen.

Seine kleine Schwester ist da ganz anders. Sie ist ein hübsches, nettes und offenes Mädchen, das ein normales Verhältnis zu beiden Elternteilen hat. Sie kommt zu ihrer Mutter kuscheln, schreibt ihrem Vater regelmäßig E-Mails.
Vielleicht, weil sie charakterlich anders ist, vielleicht auch, weil sie eine andere Grundlage hatte. Sie ist fünf Jahre jünger als mein Freund, und hat das mit der Trennung vermutlich gar nicht so sehr mitbekommen. Und als Mädchen hing sie vermutlich eh mehr an ihrer Mutter, während für meinen Freund sein Vater die Bezugsperson war, die ihn dann sozusagen im Stich gelassen hat.
 
C

Catherine

Gast
Da hast Du sicherlich recht, aber die Hoffnung muss man ja nicht aufgeben. Manchmal kann man nur noch den Kopf schütteln - wir leben in so einem "reichen" Land und trotzdem gibt es so viel "Armut" - seelische halt. Das ist so schade. :(

dass es wichtig wäre auch den Vater mit einzubeziehen. Er ist auch in der Pflicht - Alkohol hin oder her.

Hallo Catherine
entschuldige,wenn ich mich nochmals zu Deinem Beitrag äußere.
Ich stimme Dir in allen Punkten zu,bis auf den oberen.
Wenn der Vater ein langjähriges Alk.-Problem hat,dann KANN er seinem Sohn keine große Hilfe sein.Denn er braucht selber Hilfe.
Ein Alkoholiker übernimmt keine Verantwortung,weder für sich noch für andere oder das eigene Kind.Er ist mit sich selbst überfordert.
Wie könnte er seinem Sohn helfen?
Ich kann mir schon denken,warum dieser den Kontakt zum Vater ablehnt.
Nix für Ungut Catherine
Gruß
Ratte
 
C

Catherine

Gast
Es wird Alles dem Geld untergeordnet. Geld verdienen, Geld ausgeben - bei vielen Menschen einziger Lebensinhalt.

Und dann wird Jeder darauf getrimmt "alleine zurechtzukommen", d.h. Kids müssen ausziehn, sonst gelten sie als Weicheier. Die Familien sind auseinander gefallen und jeder hockt in seiner eigenen Bude rum.

Und dann gibts da noch Glotze und Computer.
Weißt Du was das ist? Hpynose!!!
Beobachte mal Kinder. Die sitzen wie hypnotisiert vor der Glotze und in diesem Zustand purzelt der ganze Wahnsinn direkt ins Unterbewusstsein und übernimmt die Regie.

Glotze ist aber schlimmer als Compu, es sei denn man macht nur Ballerspiele oder wird abhängig davon.

Die Gegend in der man wohnt spielt auch eine Rolle. Warst Du schonmal in Schweden, Norwegen? Und dann vergleich mal mit Italien z.B. - da spielt das Leben innen statt und im Süden wegen der warmen Temperaturen draußen.

Es gibt viele viele viele Gründe.


Da hast Du sicherlich recht, aber die Hoffnung muss man ja nicht aufgeben. Manchmal kann man nur noch den Kopf schütteln - wir leben in so einem "reichen" Land und trotzdem gibt es so viel "Armut" - seelische halt. Das ist so schade. :(

Guten Morgen Catherine :)

ja...Du hast so recht.Und man fragt sich immer wieder WARUM ist das so,WAS sind/waren die Ursachen ?

LG

Ratte
 

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D Depression, Persönlichkeitsstörung, Suizid Gesundheit 29

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