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Persönlichkeitsstörung

Tadel

Mitglied
Hallo, ich wollte hier eigentlich nur mal fragen, wie man für sich selbst herausfindet, ob man eine Persönlichkeitsstörung hat.

Ich selbst halte mich nämlich für nicht normal, kann aber auch nicht genau feststellen, wo mein Problem konkret liegt. Ich bin oft sehr unglücklich mit mir du mit allem anderen auch. Allerdings kann ich mit meiner Unsicherheit auch nicht zu einem Arzt gehen und einen Therapeuten aufzusuchen kann ich mir auch gar nicht vorstellen. Das kann mein Ego irgendwie nicht zulassen…

Ich würde mich über eure Antworten freuen, aber ich bin mir nicht ein Mal sicher, ob ihr mir bei meiner ungenauen Problematik überhaupt helfen könnt. Ich bin gewillt, sämtliche Fragen zu meiner Person zu beantworten, weiß aber auch nicht, was ich euch jetzt so vorweg genau sagen sollte. Ich bin schlecht darin, aus mir heraus zu kommen, aber ich verspreche eure Fragen ehrlich zu beantworten.
 
Guten Morgen!

Warum glaubst du denn, dass du eine Persönlichkeitsstörung hast? Nur wegen deiner Unsicherheit und Unzufriedenheit?
Gefällt dir deine Art oder dein Aussehen denn nicht, hast du bis jetzt vielleicht wenig Erfolg im Leben gehabt? Hast du Probleme im Beruf oder findest keine Freunde?

Überlege doch mal, wie du denn gerne wärst/ aussehen würdest und was dich glücklich und zufrieden machen könnte. Überlege, welche Eigenschaften dir an einem Menschen wichtig sind und warum. Überlege, ob du diese Eigenschaften bereits erfüllst und deinen eigenen Anforderungen gerecht wirst.

Denke auch an Personen, die du immer bewundert hast, sind sie denn wirklich besser als du? Was machen sie anders?
Es spricht nichts dagegen, sich erstmal nach einem Vorbild zu richten um zu sich selbst zu finden.

Ich hoffe jedenfalls, ich konnte dir irgendwie helfen!
🙂
 
Danke für deine schnelle Antwort 🙂

Ich weiß nicht, ob ich eine Persönlichkeitsstörung habe, aber viele der nötigen Persönlichkeitsmerkmal für eine Diagnose einer solchen Störung kann ich auf mich beziehen. Die Unsicherheit und Unzufriedenheit spielen aber auch ihre Rolle... Vielleicht bin ich ja auch depressiv, ich weiß nur, dass ich im Vergleich zu anderen sehr ungewöhnlich bin.

Ich habe nie viel über mein Aussehen nachgedacht, aber ich habe im Laufe der Zeit oft zuhören bekommen müssen, dass ich hässlich sei. Das kränkt natürlich sehr, aber mein Aussehen ist eines der geringeren Probleme.

Ich habe bisher keinen Erfolg im Leben gehabt, denn ich gehe noch zur Schule, auf ein Gymnasium. Mir fällt spontan nichts ein, worauf ich stolz sein könnte oder was sich als Erfolg verbuchen lässt.

Meine Freundessituation ist auch kritisch. Ich hatte nie viele Freunde und momentan niemanden, von dem ich reinen Herzens behaupten würde, dass er mein Freund ist. Früher hatte ich immer ein oder zwei richtige Freunde, aber die sind mir nach ihrem Sprung in die Arbeitswelt verloren gegangen.

Mir fällt nichts bestimmtes ein, was mich glücklich machen könnte...
Alle meine "Wünsche" reichen von absurd bis komplett unrealistisch. Außerdem habe ich auch keine Ziele für mich selbst.

Ich weiß nicht, ob ich jetzt einfach der Frage ausweiche, aber ich habe glaube ich keine richtigen Anforderungen an mich selbst. Ich bin mir nicht sicher, welche Eigenschaft ein Mensch idealerweise haben sollte, aber ich bin mir sicher, dass ich diese in jedem Fall nicht erfülle.

Es gibt so gut wie niemanden den ich je bewundert hätte. Die einzigen waren immer Leute, die Talente hatten, die meine übertrafen und die ich mir auch nicht aneignen kann. Ergo habe ich auch leider kein Vorbild.

Ich freue mich über deine Hilfe 😉 .
 
Danke für deine Empfehlung, Doktor, aber ich glaube ein Buch mit spiritistischem Inhalt ist nicht so mein Ding. Ich würde eh nur jedem zweiten oder gleich jedem nächsten Satz widersprechen. Mit Gott etc. mag ich mich nicht identifizieren.
 
Damit es nicht untergeht in einem neuen Beitrag:
Dein Ego wehrt sich noch eine Authorität anzuerkennen.
 
Naja, auch kleine Erfolge sind Erfolge.
Versuche doch mal dir ein klitzekleines Ziel zu setzen.
Mmhh, z.B. könntest du dir vornehmen, irgendein Lied oder irgendeinen andereren Text, der dir gefällt, auswendig zu lernen. Wenn du das geschafft hast, ist das ein Erfolg. Wenn dir das zu anstrengend ist, kannst du auch versuchen, möglichst viele Stifte übereinander zu stapeln 😉 oder meinetwegen deine Eltern im Mensch ärgere dich nicht zu besiegen. Vielleicht nimmst du dir auch vor, nicht so viel vor dem PC zu hocken (klingt vielleicht blöd, aber gerade das kann auf Dauer auch unzufrieden machen, weil man in der Zeit nichts "besseres" getan und auch nichts großes erreicht hat).
Vielleicht wäre Sport ja auch mal das Richtige für dich.
Und um heraus zu finden, was dir gefällt oder was dir wichtig ist, brauchst du nur auszuprobieren und in dich hineinhorchen.
Nimm dir doch mal einen ganzen Tag lang nur für dich alleine Zeit. Mach alle Geräte aus, auch den Fernseher und das Handy! Stell dich vor einen Spiegel, überlege, was dir in diesem Moment gut tun würde und wenn es nur eine Tüte Chips ist. Was für dich richtig ist, bestimmst ja schließlich DU.

Gummibär 🙂
 
Hi Tadel, als ich so alt war wie du hatte ich auch den Gedanken, nicht normal zu sein, eventuell gestört. Allerdings hatte ich kein Internet, um mir eine Diagnose zu suchen.
Aus heutiger Sicht kann ich dir sagen, dass es nicht gesund und hilfreich ist, sich selbst als nicht normal/gestört einzustufen.

Der Gedanke, gestört und anders zu sein, kann damit zusammen hängen, dass man von wichtigen Personen abgelehnt, abgewertet und/oder ignoriert worden ist. Ich nehme an, dass dir das auch über einen längeren Zeitraum passiert ist und nun denkst du, es liegt an dir. Diese Schlussfolgerung: andere lehnen mich ab, also stimmt etwas nicht mit mir, wird dir dein Leben zur Hölle machen und dich erst recht daran hindern, am Leben teilzuhaben.

Das was du erlebst, erleben viele Menschen und kann unter sozialer Angst zusammen gefasst werden. Wenn du dich nicht nach und nach völlig isolierst und dir stattdessen dein eigenes Leben aufbaust, deine Interessen verfolgst, dich nicht (mehr) von der Meinung anderer abhängig machst, wird die Angst von selbst viel kleiner.
Wie dir die anderen schon geraten haben: nimm dein eigenes Leben in Angriff, überlege dir was dir gefällt, welche Menschen du magst, was du gerne machen würdest und setze es Schritt für Schritt um. Das ist erst schwer und es fällt einem kaum etwas ein, aber es lohnt sich.

Beispiele:
suche und mache einen Kurs um Small-Talk und Schlagfertigkeit zu lernen (das kann man wirklich super lernen).
suche einen Menschen, der dasselbe Hobby hat wie du.
Suche dir eine ehrenamtliche Gruppe, z.B. beim DRK, bei der Feuerwehr, ....Am besten dort, wo es eine gute soziale Struktur und Menschen mit echten Führungsqualitäten gibt. Da werden auch angeblich schwierige Menschen integriert.

Je mehr du von dem machst, was du gut findest und du es selbst ausgesucht hast, desto zufriedener wirst du (quasi ein Naturgesetz).

Wenn du merkst, dass du nicht mehr am Leben teilnehmen kannst vor lauter Angst, weil du dich z.B. nicht mehr traust etwas zu sagen, ist es Zeit zum Therapeuten zu gehen, mit dem du trainierst, deine Angst zu überwinden.

Persönlichkeitsstörungen werden erst nach dem Ende der Persönlichkeitsentwicklung (ca. 25 Jahre) diagnostiziert. Es wird deshalb bei Jugendlichen auch oft nicht mehr von Borderline Persönlichkeitsstörung gesprochen, sondern von Entwicklungsstörung. Wenn du eine PS hast, dann bedeutet es, dass du feste Charakterzüge hast, die dir das Leben in der Gesellschaft mehr als schwer machen und die so gut wie gar nicht heilbar sind, mit denen man nur Leben lernen kann.

Anders als andere zu sein ist keine Krankheit.
 
@Gummibär
Nun ja, wenn du Erfolg so definierst hatte ich bereits etliche Erfolge in meinem Leben. Vielleicht sollte ich lieber sagen, dass ich noch keine Erfolge hatte, die mich für längere Zeit glücklich machen konnten, und noch nichts geleistet, worauf ich stolz sein kann. Nichts, das mir Bedeutung verleiht.

Ja, Sport kann mich kurzzeitig zufrieden stellen und ich mache auch regelmäßig Sport. Aber im Grunde genommen fühle ich mich nur ohne Sport schlechter und nicht mit Sport besser, falls ihr versteht.

Den Computer benutze ich eigentlich nicht so oft und auch Handy oder Fernseher habe ich eher selten im Gebrauch. Stattdessen lese ich sehr viel. Das Problem ist, eigentlich mache ich nur wozu ich Lust habe, aber dadurch fühle ich mich trotzdem nicht in Ordnung.

@Gast
Du hast Recht, mit der Ablehnung, aber ich bin der Meinung, dass ich trotzdem noch am Leben teilhabe. In meiner Selbstablehnung bin ich stets am Schwanken, an manchen Tagen akzeptiere ich mich mehr, an anderen weniger. Die Sache ist die, dass der "Zeitraum" immer noch andauert und dass es sich nicht nur um eine wichtige Person handelt, sondern praktisch um alle. Und ich bin nicht so verblödet, dass ich auf die Frage "Wer ist Schuld, ich oder der Rest" die falsche Antwort gebe.

Ja, ich habe soziale Ängste, aber eines meiner Probleme ist eher, dass ich mitunter zu wenig auf andere Meinungen gebe, als das ich mich von ihnen abhängig mache. Ich gelte auch als Sonderling, weil ich halt immer mein Ding mache. Ich werde aber totzdem noch mal über die Sache mit dem Schritt für Schritt nachdenken, aber ein Problem ist, dass ich Menschen, auch wenn ich sie eigentlich leiden kann, nicht wirklich vertraue. Kann ich überhaupt noch Freunde haben? Ich weiß es nicht...
Aber trotzdem, die Beispiele die du gibst und andere Dinge werde ich mal in Betracht ziehen.

Ich sage eher zu viel als zu wenig.

Selbst wenn anders zu sein keine Krankheit ist, glaube ich längst nicht mehr, dass ich kein soziales Problem habe. Wenn nicht eine Persönlichkeitsstörung, dann irgend etwas anderes.


Ich danke euch allen nochmals für eure Hilfe.
 

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