Moin, moin !
Ich denke nicht, daß es an der Wahl des Titels liegt.
Egal ob Unterschiede zwischen Ost und West oder Gemeinsamkeiten nachgefragt werden, der Zeitraum ist da eher unbedeutend, das entstehende Bild wird trennen.
Wesentlicher wäre da wohl die Frage, warum sich Unterschiede herausgebildet haben(?).
Zwei äußerst verschiedene Wege nach dem 2.WK führten 1949 zur Gründung der ehemals zwei deutschen Staaten. ... und jeder sogg. "kleine Mann" hatte damit zurecht zu kommen.
Wenn heute mancher Volkswirt davon spricht, die Industrie der DDR hat eher einem Industriemuseum geglichen, dann urteilt er arrogant. Er klammert den Sachverhalt aus, daß sich zwei Systeme konträr gegenüberstanden, auch auf ökonomischem Gebiet gab es "Krieg". Einerseits eine Embargoliste (Kupfer stand darauf!) und andererseits über die Verwendung von Aluminium bei Schaltern und Lichtleitungen lästern zeugt von Unkenntnis und schafft Vorurteile.
Geht es um sachliche Fragen, dann ist heute kaum noch ein Unterschied spürbar. Geht etwas schief, sind nicht selten Vorurteile die scheinbare Lösung.
Kurz noch zur "Vollkaskomentalität" des Gastes vom 10.09./19:09 Uhr.
Na sicher brauchtest Du Dich im Osten um gewisse Fragen nicht kümmern. Denke ich an die Rente; jahrelang hattest Du eingezahlt und einen Anspruch erworben, die zuständige staatliche Stelle schob Notwendiges an, damit Du mit Überschreitung des Rentenalters (60/65) Dein Geld auf dem Konto hattest.
Heute hast Du die Freiheit, Dich selbst kümmern zu müssen. Stellst Du den Antrag zu spät, hast Du Pech gehabt, das Datum des Anspruches gilt.
Keine Familie brauchte sich bezüglich notwendiger Impfungen des Nachwuchses zu kümmern. Es gab Pflichtimpfungen, die im Ergebnis den Bestrebungen des medizinischen Bereiches recht gaben.
Heute haben Eltern die "Freiheit" selbst zu entscheiden, was sie ihrem Kind antun.
Sehe ich mir den heutigen, über alle Maße aufgeblähten deutschen Staat an, wir schaffen es ja kaum noch ihn satt zu bekommen(!), dann sehe ich das Ergebnis einer "Vollkaskomentalität". Der Ruf nach dem Staat war in der BRD weit verbreitet, man "konnte" es sich leistenm (oder meinte dies zumindest).
Heute setzen wir Bürokratie betreffend den Weltstandard und wissen genau, daß der "Bierdeckel" eines Friedrich Merz der bessere Weg wäre.
Heute, als 20 Jahre nach 1989/90 gibt es kein besser oder schlechter. In der Geschichte sind Vokabeln wie zweckmäßig oder zielführend sicher angebrachter wenn man das Ziel nicht aus den Augen verliert.
In wenigen Tagen feiern die Deutschen den Tag der Einheit. Ich werde am 03.10. an den Anschluß lt. Art. 23 GG denken und evtl. eine Veranstaltung besuchen.
Eine wirkliche Wiedervereinigung ist m.E. erst im Zusammenhang mit der Überwindung aktueller Probleme in Deutschland denkbar, sie wird Unterschiede Ost / West verblassen lassen.