habe ein Kommentar auf "Welt" von Beate S. gelesen, dem ich voll zustimme:
"Niemand stirbt, weil er kein Spenderorgan bekommt. Richtig ist: Menschen sterben, weil eines ihrer lebenswichtigen Organe aufgrund einer Krankheit, eines Unfalls, eines Organversagens nicht mehr funktioniert. Wäre es anders, könnte der Mensch problemlos weiterleben - ohne Spenderorgan.
Der Tod ist keine Frage von Gerechtigkeit. Niemand wird krank, erleidet einen Unfall, stirbt, weil er es verdient hätte. Umgekehrt kann man auch das Leben nicht verdienen. Der Mensch muss zunächst seine eigene Sterblichkeit und seinen eigenen Tod akzeptieren. Erst dann wird er das Geschenk des Lebens zu würdigen wissen und verstehen, dass es eine Gnade ist, leben zu dürfen - gegebenenfalls mit einem Spenderorgan länger, als es ohne eine Organtransplantation möglich gewesen wäre.
Das Leben und das Glück, ein passendes Spenderorgan zu erhalten, sind eine Gnade, kein Anrecht.
Gnade kann man weder verdienen noch fordern. Niemand hat ein Recht auf das Organ eines anderen Menschen. Die Widerspruchslösung hingegen geht immanent von einem Recht auf das Organ eines anderen Menschen aus. Dies ist ihr Kardinalfehler."