Hallo zusammen,
mein Partner (48) und ich (45) sind seit 15 Monaten zusammen. Nachdem wir uns sehr schnell sehr ineinander verliebt haben, waren die ersten Monate bedingt durch seine Bindungsangst alles andere als einfach, aber wir haben das zusammen durchgestanden. Wir lieben uns sehr und wollen zusammen alt werden. Nach und nach hat er sich durch viele seiner Ängste gekämpft (er hatte große Angst davor, meine Kinder kennenzulernen, meine Eltern... inzwischen ist er ein Teil der Familie und auch sehr froh darüber).
Mein großes Problem ist, dass wir uns körperlich noch nie wirklich nah gekommen sind. Ganz am Anfang gab es häufiger intensives Küssen, jedesmal von ihm gestoppt, was ich erstmal so akzeptiert habe. Irgendwann habe ich es dann aber doch angesprochen und ihn gefragt, wo das Problem liegt. Seine Antwort war, dass er Zeit braucht, sich körperlich einzulassen. Die habe ich ihm natürlich gegeben, zumal das in der Anfangszeit war, in der ihm sehr anzumerken war, dass er große Angst davor hatte, sich zu öffnen, verletzt zu werden.
Allerdings ist das nun über ein Jahr her. Unsere Beziehung wird immer tiefer, fester. Er hat sich sehr geöffnet mit der Zeit, sehr eingelassen. Er sagt selbst, dass ihn das glücklich macht, dass unsere Beziehung ihn glücklich macht.
Alles gut eigentlich, aber was mir immer mehr zu schaffen macht ist die Tatsache, dass wir keinen Sex haben. Wir 'kuscheln' auf der Couch und beim Einschlafen, Küsschen gibt es, Händchenhalten beim Spazierengehen, ab und zu mal die Andeutung eines richtigen Kusses...das war's.
Ich habe das Thema über die Monate immer wieder mal angesprochen. Nach wie vor sagt er dazu, dass er Zeit braucht. Und dass er es auch gerne anders hätte, dass er auch gerne Sex mit mir hätte. Und dass es irgendwann schon passieren wird.
Ich leide inzwischen sehr darunter, in zweierlei Hinsicht. Zum einen fehlt mir einfach der Sex, diese besondere Form von Nähe, Verlangen, etc... Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch, ich liebe es, Sex zu haben. Sex ist für mich ein wichtiger Teil in einer Beziehung. Zum anderen stelle ich mir ständig die Frage, was an mir so schlimm ist, dass er mich nicht anfassen mag. Mein Selbstwertgefühl ist völlig im Keller, ich bin völlig verunsichert, fühle mich hässlich, nicht gewollt, nicht begehrt. Er sagt mir, dass er mich wunderschön findet, und dass er nicht mit mir zusammen wäre, wenn er keinen Sex mit mir haben wollen würde.
Ich habe ihm vor ein paar Monaten vorgeschlagen, dass wir evtl darüber nachdenken sollten, Sex aus unserer Beziehung auszuklammern. Das wollte er auf keinen Fall. Er sagt, eine platonische Beziehung kann er sich nicht vorstellen (die Ironie in diesem Satz ist echt bitter).
Er weiß, wie sehr ich darunter leide; und um ihn nicht unter Druck zu setzen versuche ich, das Thema nicht mehr anzuschneiden. Aber mir geht es verdammt mies, dieses Gedankenkarussell lässt mich völlig verzweifeln. Ich liege nachts wach neben ihm und heule, Sexszenen im TV sind unerträglich, und am liebsten würde ich mir jeden Abend einen antrinken, damit ich einschlafen kann, ohne diese brennende Verzweiflung. Ich weiß, es mag vielleicht albern klingen...soooo wichtig ist Sex ja nun auch nicht.
Hat vielleicht schon mal jemand etwas ähnliches erlebt? Ich frage mich, ob ich mir vielleicht Hilfe suchen sollte; einfach um zu lernen, damit umzugehen. Kann man sich Sex 'abgewöhnen'? Wie kann ich das auf dem Kopf kriegen? Ich weiß nicht, ob ich für den Rest meines Lebens auf Sex verzichten kann...will. Aber ich möchte diese ansonsten wunderschöne Beziehung, diese Liebe, nicht aufgeben. Aber ich auch nicht weiter leiden.
Langer Text...danke für's Lesen.
mein Partner (48) und ich (45) sind seit 15 Monaten zusammen. Nachdem wir uns sehr schnell sehr ineinander verliebt haben, waren die ersten Monate bedingt durch seine Bindungsangst alles andere als einfach, aber wir haben das zusammen durchgestanden. Wir lieben uns sehr und wollen zusammen alt werden. Nach und nach hat er sich durch viele seiner Ängste gekämpft (er hatte große Angst davor, meine Kinder kennenzulernen, meine Eltern... inzwischen ist er ein Teil der Familie und auch sehr froh darüber).
Mein großes Problem ist, dass wir uns körperlich noch nie wirklich nah gekommen sind. Ganz am Anfang gab es häufiger intensives Küssen, jedesmal von ihm gestoppt, was ich erstmal so akzeptiert habe. Irgendwann habe ich es dann aber doch angesprochen und ihn gefragt, wo das Problem liegt. Seine Antwort war, dass er Zeit braucht, sich körperlich einzulassen. Die habe ich ihm natürlich gegeben, zumal das in der Anfangszeit war, in der ihm sehr anzumerken war, dass er große Angst davor hatte, sich zu öffnen, verletzt zu werden.
Allerdings ist das nun über ein Jahr her. Unsere Beziehung wird immer tiefer, fester. Er hat sich sehr geöffnet mit der Zeit, sehr eingelassen. Er sagt selbst, dass ihn das glücklich macht, dass unsere Beziehung ihn glücklich macht.
Alles gut eigentlich, aber was mir immer mehr zu schaffen macht ist die Tatsache, dass wir keinen Sex haben. Wir 'kuscheln' auf der Couch und beim Einschlafen, Küsschen gibt es, Händchenhalten beim Spazierengehen, ab und zu mal die Andeutung eines richtigen Kusses...das war's.
Ich habe das Thema über die Monate immer wieder mal angesprochen. Nach wie vor sagt er dazu, dass er Zeit braucht. Und dass er es auch gerne anders hätte, dass er auch gerne Sex mit mir hätte. Und dass es irgendwann schon passieren wird.
Ich leide inzwischen sehr darunter, in zweierlei Hinsicht. Zum einen fehlt mir einfach der Sex, diese besondere Form von Nähe, Verlangen, etc... Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Mensch, ich liebe es, Sex zu haben. Sex ist für mich ein wichtiger Teil in einer Beziehung. Zum anderen stelle ich mir ständig die Frage, was an mir so schlimm ist, dass er mich nicht anfassen mag. Mein Selbstwertgefühl ist völlig im Keller, ich bin völlig verunsichert, fühle mich hässlich, nicht gewollt, nicht begehrt. Er sagt mir, dass er mich wunderschön findet, und dass er nicht mit mir zusammen wäre, wenn er keinen Sex mit mir haben wollen würde.
Ich habe ihm vor ein paar Monaten vorgeschlagen, dass wir evtl darüber nachdenken sollten, Sex aus unserer Beziehung auszuklammern. Das wollte er auf keinen Fall. Er sagt, eine platonische Beziehung kann er sich nicht vorstellen (die Ironie in diesem Satz ist echt bitter).
Er weiß, wie sehr ich darunter leide; und um ihn nicht unter Druck zu setzen versuche ich, das Thema nicht mehr anzuschneiden. Aber mir geht es verdammt mies, dieses Gedankenkarussell lässt mich völlig verzweifeln. Ich liege nachts wach neben ihm und heule, Sexszenen im TV sind unerträglich, und am liebsten würde ich mir jeden Abend einen antrinken, damit ich einschlafen kann, ohne diese brennende Verzweiflung. Ich weiß, es mag vielleicht albern klingen...soooo wichtig ist Sex ja nun auch nicht.
Hat vielleicht schon mal jemand etwas ähnliches erlebt? Ich frage mich, ob ich mir vielleicht Hilfe suchen sollte; einfach um zu lernen, damit umzugehen. Kann man sich Sex 'abgewöhnen'? Wie kann ich das auf dem Kopf kriegen? Ich weiß nicht, ob ich für den Rest meines Lebens auf Sex verzichten kann...will. Aber ich möchte diese ansonsten wunderschöne Beziehung, diese Liebe, nicht aufgeben. Aber ich auch nicht weiter leiden.
Langer Text...danke für's Lesen.