Neue Wege oder soll ich es wagen?

Hallo zusammen,

ich habe vor einiger Zeit schonmal hier im Forum um Rat gebeten, aber da war es eher allgemeiner Natur. Seitdem gab es einige Ereignisse im privaten Bereich unter anderem den Tod meiner Großmutter und andere Angelegenheiten, aber hier soll es um die berufliche Seite gehen.

In meinem damaligen Posting hatte ich unter anderem einmal erwähnt, dass ich zwischen 2015 und 2022 diverse Onlinekurse in einem bestimmten Themenbereich oder auch MOOCS via Coursera und edX absolviert habe, jeweils mit Zertifikat. Unter anderem schrieb ich damals auch, das ich mir wünschen würde, das ich diese berufstechnisch verwerten könnte. Grundsätzlich habe ich schon eine genaue Vorstellung wo es konkret hingehen sollte und was mich interessieren würde, ich muss aber auch ehrlicherweise zugeben das ich bisher gezögert habe es auszuprobieren, da ich immer dieses Hemmnis der "ach das bringt ja sowieso nichts oder da mach ich mich doch lächerlich" verspührt habe. Zumal ich mit 37 sicher nicht zu den klassischen Neueinsteigern zähle. Ich habe auch einen Beruf gelernt, aber ehrlich gesagt möchte ich in dem Bereich nicht mehr tätig werden. Zudem habe ich auch mal eine Weiterbildung bei der IHK absolviert, die ich aber leider nicht vollständig bestanden habe, scheiterte an einem Modul. Die letzten 10,11 Jahre war ich zusammen mit meiner Mutter unter anderem auf die Pflege, Betreuung sowie die Erledigungen aller Anliegen meiner Großmutter fokussiert, was mit den Jahren aufgrund ihres schlechter werdenden Gesundheitszustandes immer mehr Aufwand darstellte und ich demzufolge auch nicht berufstätig war.
Mit dieser Schande "Lücke" gehe ich auch offen um und sage klar, was ich in der Zeit getan habe.

Inwiefern diese Zertifikate "etwas wert sind" kann ich nicht sagen, da ich es ja wie oben erwähnt nie ausgetestet habe. Meint Ihr ich sollte das mal probieren ? Beispielsweise das ich vielleicht erstmal per E-Mail anfrage ob dort sowas überhaupt berücksichigt wird, bzw. eine Relevanz hat, bevor ich eine Bewerbung hinschicke?

Vielen Dank.

Warum so kompliziert?

Bewirb dich und schicke die Zertifikate mit.

Du musst ja ungefähr einschätzen können, ob du die Voraussetzungen für den jeweiligen Job erfüllst.

Was hast du zu verlieren?
Nur zu!

Hallo Nachdenker!
Mein Beileid wegen deiner Großmutter. Ich finde es ehrenhaft, dass du dich so lange um sie gekümmert hast! Aber auch schade, dass dein eigenes Leben dabei so ein bisschen auf der Strecke geblieben ist, wie es scheint.
Du hast eine Idee, was du gerne machen würdest und dich auch schon in dem Bereich weitergebildet.. deshalb würde ich sagen, du solltest es auf jeden Fall einmal wagen, dich zu bewerben. Aber im Voraus anfragen, ob deine Zertifikate einen Unterschied machen würden, fände ich keine gute Idee. Ich wüsste nicht, was das positives bringen sollte. Am besten einfach versuchen. Dann bekommt man Feedback und weiß mehr

Es kommt in Deinem Lebenslauf gut rüber, wenn Du Deine Oma gepflegt hast. Doch jetzt hat sie Platz gemacht und Dir eine offene Tür hinterlassen, die Du jetzt weiter aufstossen kannst und bitte nicht mehr zuwerfen. Mit 37 steht Dir die Welt noch offen. Inzwischen sind auf dem Arbeitsmarkt sowieso ältere Arbeitnehmer gefragt. Du hast Dir selbst schon Zertifikate erarbeitet. Um eine Bewerbung wirst Du nicht herumkommen. Du musst auch an Deine Rente, Versicherung etc. denken. Man kann auch Blindbewerbungen schicken oder einfach mal Kontaktformulare ausfüllen. Und auf Nachfrage die entsprechenden Unterlagen zuschicken. Recherchiere mal im Internet, welche Firmen Dich ansprechen würden.

Was spricht dafür, es zu tun?

Was spricht für die Alternative, es nicht zu tun?

Ich danke euch für eure Antworten, und für eure Beleidsbekundungen. Ehrlich gesagt hatte ich nicht wirklich mit positiver Resonanz und den motivierenden Beiträgen gerechnet!

@Geißblatt67: Da fällt mir ein was meine Oma immer gesagt hat: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

@Marisol: Eigentlich nichts, nur ich wollte mich nie der Lächerlichkeit preisgeben. Das hat sich irgendwie in meinen Gedanken festzementiert.

@Mozu: Du hast schon recht wenn du sagst, das mein eigenes Leben dabei etwas auf der Strecke geblieben ist. Mit dem vorab anfragen wollte ich halt nur vermeiden, das ich die Personalabteilung mit meiner Bewerbung "belästige", sofern ich sowieso keinerlei Chancen haben sollte.

@Paddelchen: So kann man es definitiv auch betrachten, das sich nun eine neue Tür aufgetan hat. Und durch die jahrelange Betreuung lernt man auch sehr gut organisieren und abwickeln. Das ich um eine Bewerbung nicht herumkomme ist mir klar, und ich erwarte auch nicht das ich eine Sonderbehandlung erhalte, mir etwas geschenkt wird oder ich gleich einen top dotierten Job mit 3.000 Netto im Monat bekomme. Ich weis auch das ich irgendwo ein kleiner billiger Anfänger bin, im Vergleich zu anderen.
Welche Branche es seien soll wüsste ich schon.

@Ausnahmsweise: Nunja, ich habe mir irgendwie immer eingeredet, das es nichts bringt und die sich bestimmt über so einen Spinner lustig machen, der mit irgendwelchen Internetzertifikaten daherkommt. Deswegen habe ich es immer bleiben lassen.

@Nachdenker
Versuch macht kluch.
Was, ausser einer Absage, riskierst du denn? Nichts! Wenn du keine Bewerbungen rausschickst, weiss doch auch kein potentieller Arbeitgeber von deiner Existenz. Und warum sollte sich eine Personalabteilung durch deine Bewerbung belästigt fühlen? Das ist deren Job!

Leg los!

Und auch in unserem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es genug Leute, die heute völlig andere Jobs haben, die nichts mit dem zu tun haben, was sie mal gelernt oder studiert haben. Und die sind alle Ü50.

@Bingenervt: Ist vollkommen richtig was du sagst und ich weiß auch das dies Blödsinn ist was ich mir da einbilde, aber ich neige immer zu einem "chronischen Pessimismus," und lande dann wieder in dem Gdeankenkarussell "was sollten die schon von so einem wie mir wollen, oder warum sollte man so jemanden nehmen."

Nachdenker meinte:

Mit dem vorab anfragen wollte ich halt nur vermeiden, das ich die Personalabteilung mit meiner Bewerbung "belästige", sofern ich sowieso keinerlei Chancen haben sollte.

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Dieses Denken kenne ich auch Du weißt ja eigentlich auch, dass das Quatsch ist, oder? Es ist ja ihr Job, sich Bewerbungen anzuschauen! Außerdem können sie überhaupt nicht einschätzen, ob du Chancen hast oder nicht, ohne deine Bewerbung gesehen zu haben.
Es ist verständlich, dass du dich unsicher fühlst, aber ich glaube, da musst du leider durch. Ich werde mich auch bald wieder bewerben müssen und mir steht das auch bevor, also kann ich dich da schon verstehen 😄 Aber wenn es klappt, dann wäre es doch richtig toll, oder? Dann bist du in dem Bereich, in den du wolltest!