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narzisstische Schwester

bibo123

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

als ich vor zwei Jahren mit Anfang 30 einen Aufenthalt in einer Psychiatrie hatte, ist mir das erste Mal in meinem Leben bewusst geworden, in was für einer Familienstruktur ich aufgewachsen bin. Meine Oma, Mutter, Vater und meine ältere Schwester sind Narzissten.

Vor kurzem hatte ich einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik, wo ich auch vieles bezüglich meiner Kindheit aufgearbeitet habe. Die Zeit in der Klinik war einerseits extrem anstrengend, aber auch unglaublich wichtig für mich. Das war auch das erste Mal in meinem Leben, dass ich etwas für mich getan habe. Bis dahin habe ich quasi nur dafür gelebt, es anderen und vor allem meiner Familie recht zu machen.
Vor dem Klinikaufenthalt habe ich jeden aus meiner engsten Familie darüber informiert, dass ich während meines Aufenthalts keinen Kontakt haben möchte um mich voll und ganz auf meine Therapie zu konzentrieren. Erstaunlicherweise haben alle Verständnis dafür gezeigt. Naja, bzw. im Nachhinein weiß ich, dass es nur geheuchelt war.

Während meiner Therapie hat meine Schwester ihr drittes Kind bekommen und ich wusste, wenn ich sie nicht anrufe, wird es am Ende wieder Terror gegen mich geben. Beim letzten Kind war es auch schon so, als es mir am Tag der Geburt ziemlich schlecht ging und ich sie deswegen nicht in der Klinik besucht habe, sondern es einen Tag später zuhause tun wollte. Da gab es dann auch ein halbes Jahr Terror gegen mich, sie hat mir verboten ihre Kinder zu sehen und hat mich in der Verwandtschaft schlecht gemacht.
Da ich allerdings auch meine Schwester im Vorfeld darüber informiert habe, dass ich mich auf meine Therapie konzentrieren werde und deswegen keinen Kontakt haben möchte und sie auch Verständnis dafür gezeigt hat, habe ich mich entschieden sie während des Klinikaufenthalts nicht anzurufen, sondern es nach der Klinik zu tun. Außerdem war ich zu diesem Zeitpunkt sowieso aufgrund der Themen, die bearbeitet wurden, in einem noch labileren Zustand und im Hinblick auf den weiteren Umgang mit meiner Familie überfordert.
Als ich dann entlassen wurde und neue Kraft geschöpft habe, ist das eingetreten, was ich vermutet habe. Bevor ich überhaupt die Möglichkeit hatte irgendwas zu sagen, ging der Terror los. Habe ohne Ende Vorwürfe von meiner Schwester sowie meinem Schwager und deren Aggressivität zu spüren bekommen. Da das nicht reicht, spielt sie wieder einmal unsere Eltern gegen mich aus. Verbietet mir den Kontakt zu ihrem Baby und den zwei älteren Kindern, für die ich immer wie ein Superheld war. Was ich allerdings am schlimmsten finde ist die Tatsache, dass sie Ihren beiden älteren Kindern, die übrigens 5 und 8 sind, einredet, was ich doch für ein schlechter Mensch wäre.

Momentan merke ich, wie sehr meine psychischen Probleme wegen dieser Situation wieder an mir ziehen. Durch meine Therapie schaffe ich es allerdings momentan noch mehr oder weniger damit umzugehen. Was mich allerdings sehr belastet ist, dass immer wieder ein unglaublicher Hass gegen meine Schwester hochkommt und dadurch die Grübelschleifen losgehen. Am liebsten würde ich sie anschreien und ihr meine Meinung klar machen. Aus der Vergangenheit weiß ich allerdings, dass es egal ist was ich sage oder tue. Sie wird sowieso alles gegen mich verwenden und ist niemals von Ihrem Standpunkt abzubringen. Außerdem ist mir sowieso mittlerweile bewusst, dass sie eine Narzisstin ist. Deswegen habe ich keine andere Möglichkeit gesehen als den Kontakt sofort abzubrechen und nicht im Geringsten auf ihren Terror einzugehen.
Das ist jetzt eine Woche her und in mir ist ein Wechselbad der Gefühle. Einerseits fühle ich mich erleichtert und gut mit diesem Entschluss, andererseits merke ich wie immer wieder der Hass hochkommt und ich ihr meine Meinung klar machen will. Heute wäre ich beinahe zu hier hingefahren, konnte es aber gerade noch dadurch verhindern, dass ich mit ehemaligen Mitpatienten gesprochen habe.
Was mir die ganze Sache dann noch schwerer macht ist einmal, dass ich durch den Kontaktabbruch die Kinder nicht mehr sehen werde und ich merke, wie in mir Mitleid gegenüber meiner Schwester hochkommt. Mitleid durch den Gedanken ausgelöst, dass sie doch meine Schwester ist und ich ihr einen Kontaktabbruch doch nicht antun kann.
Allerdings weiß ich, dass mir unter anderem meine Gutmütigkeit in der Vergangenheit immer wieder zum Verhängnis wurde und ich mich bei weiterem Kontakt zu meiner Schwester nur noch mehr kaputt machen würde.
Trotzdem ist es irgendwie extrem schwierig für mich ihr, trotz des Kontaktabbruches, die Macht gegenüber mir zu entziehen.

Liebe Grüße
bibo123
 
G

Gelöscht 107420

Gast
Mache erstmal einen cut und grenze dich ab. Muss ja nicht für immer sein, aber so kann es kaum weitergehen.
 

Daoga

Urgestein
Rate ich genauso. Grenze Dich ab, und zwar nicht nur für eine kurze Zeit, sondern am besten für die nächsten paar Jahre. Die Trennung von den Kindern ist zwar schmerzlich, aber in diesem Alter begreifen sie ohnehin noch nicht, wie sehr sie von der eigenen Mutter manipuliert und instrumentalisiert werden, jedes Eingreifen Deinerseits würde in den Kindern nur einen unauflösbaren Loyalitätskonflikt (gegen die eigene Mutter) erzeugen, mit dem Risiko, daß die Kinder eines Tages ebenfalls psychische Probleme entwickeln.

Wenn Du aber erst mal die nächsten Jahre, bis die Kinder alt genug sind eigene Gedanken zu denken (mindestens 15/18!), völlig aus ihrer Welt verschwindest, und diese Zeit für die Selbstheilung benutzt und um Dir ein eigenes, gutes! Leben aufzubauen, dann kannst du eines Tages mit ganz anderen Vorbedingungen bei den Kindern auftauchen - und ihnen alles erzählen, was wirklich passiert ist.

Mach dazu am besten einen Ausdruck dieses Threads und bewahre ihn bis dahin auf. Als Beweis für die Niedertracht Deiner Schwester und als Beweis, daß Du durchaus an die Kinder gedacht hast, sie nicht vergessen hast. Denn dann werden sie alt genug sein, das erstens zu begreifen und zweitens die Möglichkeit haben, darauf auch zu reagieren, auf ihre Weise, je nachdem wie ihr eigenes Leben in der Zwischenzeit verlief. Heute sind sie noch viel zu jung dafür.
 
G

Gelöscht 107420

Gast
Ich könnte anfügen: Narzisstischer Bruder.....

Die Frage ist - irgendwie an uns Beide -, was wir wollen: Das hinnehmen - oder Kontaktabbruch.
 

Daoga

Urgestein
Was mir die ganze Sache dann noch schwerer macht ist einmal, dass ich durch den Kontaktabbruch die Kinder nicht mehr sehen werde und ich merke, wie in mir Mitleid gegenüber meiner Schwester hochkommt. Mitleid durch den Gedanken ausgelöst, dass sie doch meine Schwester ist und ich ihr einen Kontaktabbruch doch nicht antun kann.
Du meinst, sie tut Dir leid, wenn Du ihr den billigen Sündenbock wegnimmst, nämlich Dich. :rolleyes:
Echt jetzt?
Merkst Du gar nicht, wie sehr Du Dich manipulieren läßt?
Und Deine Gefühle auf sie zu projizieren versuchst, indem Du meinst, wenn Du Mitleid für sie hast, muß sie gefälligst auch welches für Dich übrig haben?
Von solchen Hirngespinsten solltest Du Dich schleunigst verabschieden. Das läuft nie.
Sonst kommst Du aus dieser psychischen Verstrickung nie heraus.
 
B

BeeSun

Gast
@TE: Du könntest in meiner Haut stecken. Denn ich habe genau ähnliche Erfahrungen mit meiner Familie gemacht. Ich wurde bedroht, geschlagen und jedesmal gekränkt, wenn ich nur in die Nähe meiner Schwester und deren Familie kam. Und mein Schwager hatte mir private Dinge geklaut, behauptete daraufhin (ist schon 15 Jahre her) ich hätte bei ihm eingebrochen und geklaut, was nicht annähernd gestimmt hatte. Schwester lässt sich total unterbuttern von ihm, bzw. er hat sie richtig im Griff. Was er sagt, muss in deren Familie getan werden. Frauen, die auf sich gucken und achten mag er gar nicht, damit kommt er absolut nicht klar. Ebenso männliche Personen, die sich selbstbewusst verhalten - er ist cholerisch, Machtbessessen, will über alles Kontrolle behalten. Und wehe dem man hat seine eigene Meinung, die nicht mit seiner übereinstimmt, dann wird er laut, brüllt rum und als ich noch Minderjährig war, hatte er mich ein paar mal mit dem Fuß getreten oder Gegenstände nach mir geworfen.

Ich habe ihn damals nicht angezeigt, weil ich mich niemanden anvertrauen konnte in der Familie. Meine Eltern haben so jemanden noch bei uns früher wohnen lassen und meine Schwester ist eh zu doof, um zu verstehen, was für ein Scheusal sie damals vor über 20 Jahren geheiratet hatte.

Komischerweise darf mein Bruder dorthin kommen, weil er sich alles gefallen lässt und jemanden nicht Kontra geben kann. Er wurde ebenfalls mir gegenüber Gewalttätig und ich soll die Dumme sein, die gegen ihm was hätte. Ja habe ich jetzt auch, weil er mich als Schwester ebenfalls geschlagen hat und mich mal kreuzweise kann.
Ich will diese Leute nie wieder in meinem Leben haben.


Wer solche Leute als Familie hat, der braucht keine Feinde mehr.
 

bibo123

Neues Mitglied
@Catley7 Nachdem ich während meiner Therapie unter anderem gelernt habe, dass ich doch ein wertvoller Mensch und ich mir zu schade dafür bin, immer weiter kaputt zu gehen, sagt mir zumindest mein Verstand, dass es im Grunde nur einen einzigen Weg gibt: Der Kontaktabbruch. Alles andere wäre selbstzerstörerisch.

@Daoga Das letzte was ich will ist, dass die Kinder noch mehr leiden, als sie es eh schon durch ihre Eltern müssen. Und was passieren würde, wenn sie in einen Loyalitätskonflikt gegen ihre eigene Mutter geraten, will ich mir gar nicht vorstellen. Das kann nur böse enden. Eigentlich bin ich auch der festen Überzeugung, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, dass die Kinder anfangen das Ganze zu hinterfragen und nicht mehr alles ihren Eltern glauben. Und wenn das soweit ist und sie alt genug sind, dann werde ich auf jeden Fall da sein.
Du hast vollkommen recht, ich lasse mich manipulieren. Leider schon mein ganzes Leben lang, ohne dass es mir bis zum letzten Jahr wirklich bewusst war. Die Manipulation durch meine Familie hat dann schon in meiner Kindheit dazu geführt, dass ich fast wahnsinnig geworden bin und angefangen habe an meinem eigenen Verstand zu zweifeln. Trotz der Erkenntnis, in was für einer perfiden Familienstruktur ich aufgewachsen bin und wozu das alles, auch heute noch, geführt hat, erwische ich mich leider immer noch dabei, dass ich meinen Verstand anzweifle. Das führt dann wiederum dazu, dass ich mich manipulieren lasse. Und ja, ich sollte diesen Teufelskreis schleunigst durchbrechen und denen die komplette Macht gegenüber mir entziehen.

@ASonnenfeld Irgendwie Erschreckend wie viele Ähnlichkeiten bestehen. Das was du schilderst, kenne ich zu gut. Ich konnte mir nie wirklich vorstellen, dass es auch andere Familien gibt, in denen es quasi ähnlich läuft. Ist eigentlich auch kein Wunder, wenn das Anzweifeln der eigenen Familie quasi als Todsünde hingestellt wird und man eingetrichtert bekommt, dass man für alles schuldig ist. Bis vor meinem letzten stationären Aufenthalt hab ich auch noch geglaubt, dass ich einfach nur schlechter Mensch und für alles schuldig bin.
Schlimm ist ja auch, man konnte sich nicht nur niemanden in der Familie anvertrauen, auch außerhalb konnte man es nicht, da einem sowieso nie geglaubt wurde. Stattdessen wurde man ins lächerliche gezogen, da jeder nur das perfekte Familienbild gesehen hat, was nach außen um jeden Preis aufrecht erhalten wurde.

Dein letzter Satz trifft es exakt auf den Punkt und ich glaube, besser kann man es gar nicht ausdrücken.
Wer solche Leute als Familie hat, der braucht keine Feinde mehr.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Liebe TE,

das verstehe ich nicht so richtig - DU warst in der Psychiatrie.

Und hast dort gelernt, dass deine Familie psychiatrisch erkrankt ist?
Also, DU nicht, aber die anderen? :confused:

Wurde die Diagnose deiner Schwester offiziell gestellt oder hast du das übernommen?
 

Daoga

Urgestein
Warum soll das so seltsam sein, daß einem in der Psychiatrie von einem Experten zum ersten Mal die Augen geöffnet werden, wie toxisch die "liebe Familie" wirklich ist? :rolleyes: Endlich mal lese ich von einem Psychiater, der wirklich was taugt! Den Tag sollte ich rot anstreichen im Kalender! :eek:
 

bibo123

Neues Mitglied
@Schroti Nein, so war das nicht gemeint. Natürlich bin ich psychisch erkrankt und mir wurde in der Psychiatrie auch nicht gesagt, dass meine Familie psychisch erkrankt ist. Ich glaube kein halbwegs guter Therapeut würde jemanden, den er nicht persönlich untersucht hat, eine psychische Erkrankung diagnostizieren. Allerhöchstens ein Verdacht aussprechen.
Mir wurden dort allerdings, wie Daoga schon geschrieben hat, das erste Mal die Augen geöffnet. Nur konnte ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht wahrhaben bzw. ich wollte es nicht wahrhaben. Ich konnte mir absolut nicht vorstellen, dass die Familie, die ich mein Leben lang immer bis aufs letzte verteidigt habe, mir sowas hätte antun können.

Nach dem Aufenthalt in der Psychiatrie bin ich, um schlimmeres zu vermeiden, zu meinen Eltern gezogen. Allerdings waren dann plötzlich viele der Probleme wieder da, die schon in meiner Kindheit bestanden haben und ich schon zum Teil verdrängt hatte. Deswegen fing ich für mich an das Verhalten meiner Familie zu hinterfragen, was immer als Todsünde hingestellt wurde, da meine Eltern in ihren Augen unfehlbar sind und ich für alles verantwortlich gemacht wurde.
In einer Auseinandersetzung mit meiner Mutter ist es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen gefallen. Meine Mutter muss eine Narzisstin sein. Als ich mich weiter damit beschäftigt habe ist mir bewusst geworden, dass ich in einer narzisstischen Familienstruktur aufgewachsen bin und meine Mutter nicht die einzige Narzisstin ist. Sondern auch meine Oma mütterlicherseits, meine Schwester und mein Vater. Und von meiner Schwester bekomme ich es momentan besonders zu spüren.
Ob jemand von ihnen eine offizielle Diagnose einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung hat, weiß ich nicht. Und wenn, dann würde es sowieso niemand von denen zugeben. Allerdings vermute ich sowieso, dass die wenigsten Narzissten eine offizielle Diagnose haben. Ich weiß nur, dass meine Oma schon etliche Male in einer geschlossenen Psychiatrie war und meine Schwester auch schon mindestens zweimal in einer psychosomatischen bzw. psychiatrischen Klinik. Über die Aufenthalte meiner Schwester weiß, dass aufgrund einer fehlenden Krankheitseinsicht diese durch die Klinik jedesmal vorzeitig beendet wurden.

Wenn ich meine Schwester, Mutter oder jemand anderes aus meiner Familie als Narzisst bezeichne, dann will ich mir absolut nicht die Freiheit rausnehmen eine narzisstische Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren.
Nachdem ich mich selber mit dem Thema Narzissmus allgemein und Narzissmus in der Familie auseinandergesetzt habe und auch mit anderen Menschen gesprochen habe, die auch von sowas betroffen waren bzw. sind, kann ich allerdings zumindest sagen, dass meine Familie ein extrem narzisstisches Verhalten hat.

Im Grunde genommen ist es auch egal, welchen Name das Verhalten hat. Ich weiß jedenfalls, dass es mir schadet und ich was ändern muss.
 
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