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Nachbarin beschwert sich ständig

Klyptaimestra

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich wohne seit Mai in meiner Wohnung, und die Nachbarin von untendran kommt sich ca 2-3 Mal pro Woche über Lärm beschweren. Das Problem ist: ich mache keinen Lärm. Wirklich nicht.

Das einzige, was ich tue, ist musizieren. Ich mache das allerdings strikt nach Hausordnung, ausserhalb der Ruhezeiten und maximal eine Stunde pro Tag. Sie behauptet aber, dass ich stundenlang und teilweise spätabends musizieren würde. Ausserdem sei es, da ich Anfängerin bin, nicht zumutbar, dass ich die gelichen Stellen immer wiederhole und die Töne teilweise daneben sind. Ich müsse mir daher einen Raum ausserhalb zum üben suchen. Da wurde ich etwas schroff und habe mit "das stimmt vorne und hinten nicht, das ist absolut nicht haltbar!" reagiert, worauf sie zu weinen angefangen hat und die Tür zugeknallt hat.

Aber sie kommt sich oft beschweren, wenn wirklich nichts war. Neulich bin ich z.B. keine zwei Minuten zuhause gewesen, da kam sie bereist klingeln, und hat behauptet, es sei jetzt seit 2h laute Musik in meiner Wohnung gelaufen, und jemand habe auf den Boden gestampft und getanzt. Ich habe ihr gesagt, dass das unmöglich ist, ich war ja erst gerade nach Hause gekommen. Aber sie hat mir das nicht geglaubt und wieder fast zu weinen angfangen.

Heute morgen lag ich noch im Bett und es war wirklich mucksmäuschenstill, da hat sie plötzlich mit irgendetwas wie einem Besen gegen die Decke geschlagen und geschrien "können sie jetzt nicht einfach mal Ruhe geben, ich halte das nicht aus!"

Ich weiss nciht, wie ich da reagieren soll. Ich habe bereits eine Mail an die Hausverwaltung geschrieben, aber die haben nicht geantwortet. Die haben das vermutlich nicht ernst genommen. Aber mir ist langsam unwohl bei der Sache...
 

Knirsch

Aktives Mitglied
Sehr eigenartig, die Nachbarin. Manchmal ist es so, dass Menschen, die lärmempfindlich sind und einem gewissen Lärm ausgesetzt sind, diesen dann ständig und überall hören oder die Angst empfinden, ihn zu hören. Wenn sie dann jemanden ausgemacht haben, der zumindest für einen Teil der "Belästigung" verantwortlich ist, dann glauben sie schnell, dass er der Verursacher für jedes Geräusch sein muss, auch wenn es aus einer anderen Wohnung kommt.
Ich hatte mal ein halbes Jahr mit Subwooferlärm zu tun. Am Schluss war ich so sensibilisiert, dass ich einmal sogar meinen eigenen Herzschlag als Beat wahrgenommen habe und erst mal rätseln musste, wo das herkommt 😂 Allerdings bin ich da auch nicht sofort losgerannt und habe mich irgendwo beschwert.
Die Nachbarin scheint unter irgendeiner Form von extremen Stress zu leiden und extrem auf Geräusch zu reagieren. Vielleicht wird es für sie erträglicher, wenn sie vorher genau weiß, womit sie zu rechnen hat. Damit würdest du ihr natürlich sehr entgegen kommen, aber möglicherweise hört die ständige Belästigung ihrerseits dann auf. Du könntest ihr einen Plan geben, wann du immer übst und dann ist klar, dass sie in dieser Stunde eben dich hört. Und wenn es dann außerhalb der Zeiten ist, dann kannst es nicht du sein. In der Zeit kann sie ja dann ihren Fernseher besonders laut machen, hinausgehen oder Ohrstöpsel tragen, was auch immer.
Wenn du natürlich immer zu einer anderen Zeit übst, ist das schwierig.
Ich weiß nicht, welches Instrument es ist, aber es gibt auch viele, wo man mit Kopfhöhrer die gedämpfte Version spielen kann. Ich hatte das mal als Geige.

Ansonsten kann man die Nachbarin nur wiederholt darauf hinweisen, dass man nur zu diesen und jenen Zeiten spielt und immer im Rahmen des erlaubten und dass die anderen Geräusche nicht von dir kommen und fertig. Dass sie weint ist natürlich extrem, was sollst du schon machen. Du kannst ja nichts dafür, dass sie anscheinend irgendwas von woanders noch hört und ein bisschen austickt. :confused:
 
G

Gelöscht 115192

Gast
Ist das Haus sehr hellhörig? Können die Geräusche auch woanders herkommen?

Du darfst laut Hausordnung musizieren. Ja, das üben kann nerven. Sie muss es aber eine Stunde am Tag ertragen. Sie scheint übersensibilisiert zu sein, was Geräusche angeht.

Du hast nichts falsch gemacht. Dass sie stampfen wahrnimmt, wenn nichts ist, ist ja schon sehr merkwürdig.
 

Eva

Aktives Mitglied
Puh, dass ist heftig. Mich stutzen die Situationen, in denen du gar nicht zu Hause gewesen bist und als du noch im Bett lagst. Außerdem finde ich es merkwürdig, dass sie sich erst beschwert, und dann weint. Meistens sind doch die, die sich beschweren aggressiv unterwegs.

Ich kenne mich nicht aus, und will mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, dachte aber an Schizophrenie oder ähnliches.

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Geräusche aus einer anderen Wohnung kommen, sie aber denkt, dass das von dir kommt.

Wenn du die Nerven dazu hast, lade sie doch mal auf eine Tasse Kaffee/Tee zu dir ein. Dann kannst du im ruhigen Ton mit ihr darüber reden. Vielleicht beruhigt sich die Situation dann. Oder du merkst bei dem Gespräch, dass irgend etwas nicht stimmt...
 

Fantafine

Sehr aktives Mitglied
Ich hatte sowas auch mal. Nachts um 1 wurde bei mir Sturm geklingelt, mein Hund würde im Badezimmer ständig auf den Fliesen kratzen - ich hatte keinen Hund und schlief zu der Zeit. Ein anderes Mal wurde wie wild gegen die Decke geklopft, ich solle aufhören, so laut zu schreien und herum zu hüpfen, danach wurde so laut der Fernseher aufgedreht, dass ich jedes Wort verstand - ich saß zu dem Zeitpunkt still auf dem Bett und lernte für die Uni. Sie klingelte regelmäßig, schrie wie am Spieß durch die Decke und hat daran sicher mindestens einen Besenstiel ruiniert.

Die Dame hatte wohl ein Alkoholproblen und Halluzinationen. Ob das hier der Fall ist, weiß ich allerdings nicht. Den Vorschlag, mitzuteilen, wann du übst (falls du fixe Zeiten hast), finde ich gut. Schreib dir auch selbst die Zeiten auf, zu denen du musiziert hast. Ich würde noch versuchen, beschwichtigend zu reagieren. Sollte sie dich massiv belästigen, würde ich den Vermieter informieren.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Du scheinst eine sehr labile Nachbarin zu haben.
Vielleicht ist es möglich das du mal zu ihr gehst und sie auf einen Kaffee einlädst um darüber zu reden und vllt. lässt sich so das Problem aus der Welt schaffen. Wenn es nicht funktioniert, dann hast du es wenigstens versucht.
Zudem würde ich einen Zettel in den Flur hängen auf dem du erklärst das du ein Instrument spielst aber erst am Anfang stehst. Schreibe auch wann du gedenkst zu übern und biete die Möglichkeit an das man auf dich zukommen kann falls es Tage gibt an denen es einfach zu viel ist.

Einen Raum zum üben suchen ist trotzdem eine gute Idee. Falls es für dich möglich ist dann mache das. Es ist wirklich nicht schön wenn man täglich zuhören muss wie jemand nicht die Töne trifft und immer wieder das gleiche spielt. Im übrigen ist es mittlerweile so das es Ruhestörung ist sobald sich jemand belästigt fühlt. Also unabhängig von den "Ruhezeiten".
Wenn du Zuhause üben musst, dann solltest du das nicht täglich machen. So wirst du über kurz oder lang von keinem Nachbarn gemocht. Außerdem kannst du den Raum zum übern dämmen.

Stell dir mal vor du müsstest dir täglich eine Stunde anhören wie jemand eine Tonleiter hoch und runter übt und sich dazu noch bei jedem 5 Ton verspielt und wieder von vorne anfängt. Ich glaube ich wäre schon nach 30 min dabei dir deine Tür einzutreten.
 
Zuletzt bearbeitet:

EmmaB

Aktives Mitglied
Ich würde das mal zur Sicherheit dokumentieren. Also führe einen Plan wann du geübt hast. sicher ist sicher.
Betrifft es nur dich oder sind andere im Haus auch davon betroffen. Also entweder Nachbarn, die es stört oder die öfter Besuch bekommen von dieser Nachbarin?
Auch wenn man es vielleicht nach gewissen Regeln darf, stellt sich halt auch die Frage ob man es dann machen muss. Man kann ja auch selbst etwas versuchen um nicht im ganzen Haus gehört zu werden.
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Das Verhältnis scheint inzwischen ja schon etwas angespannt zu sein, ansonsten hätte ich vorgeschlagen, mit ihr zu besprechen, ob du mal mit in ihre Wohnung kommen kannst, wenn sie wieder Geräusche hört.

Dann könnte sie erstens direkt sehen, dass du es nicht sein kannst, da du neben ihr stehst. Und zweitens könnte man anschließend versuchen, herauszufinden, wo die Geräusche ansonsten herkommen. Dann wäre auch ihr geholfen.
 

Daoga

Urgestein
Vielleicht hat sie einen Poltergeist in ihrer eigenen Wohnung ... oder sie hört Geräusche die von woandersher kommen, vielleicht aus der Wohnung unter ihr, und der Schall wird so seltsam gebrochen daß sie glaubt, es käme von oben ... oder der Lärm findet tatsächlich nur in ihrem Kopf statt. Wenn sie sich wieder mal bei Dir meldet, dann biete ihr mal an, mit in ihre Wohnung zu kommen, damit Du selber hören kannst ob da Lärm ist oder nicht.
 
S

Santino

Gast
Sehr eigenartig, die Nachbarin. Manchmal ist es so, dass Menschen, die lärmempfindlich sind und einem gewissen Lärm ausgesetzt sind, diesen dann ständig und überall hören oder die Angst empfinden, ihn zu hören. Wenn sie dann jemanden ausgemacht haben, der zumindest für einen Teil der "Belästigung" verantwortlich ist, dann glauben sie schnell, dass er der Verursacher für jedes Geräusch sein muss, auch wenn es aus einer anderen Wohnung kommt.
Dem schliesse ich mich an. Ich bin sehr geruchsempfindlich, insbesondere was Rauch angeht. Ich hatte früher mal einen Nachbarn, der immer Feuer gemacht hat, sowohl draussen als auch drinnen im Ofen, es stank fürchterlich jedes Mal. Dazu hat er stark geraucht. Ich konnte oft nur schlecht lüften, v.a. wenn der Wind aus seiner Richtung kam.

Die Folge ist: Man ist dann ständig "auf der Hut", wenn man auf so eine Art in seinem Daheim gestört wird. Ich wollte den Geschmack ja nicht im Haus haben und habe mehrfach am Tag regelrecht "Probe geschnuppert", ob man etwas merkt. Ich war irgendwann so gestresst durch die Situation und derart "auf der Hut", dass ich am Ende alles Mögliche für Rauch gehalten habe. D.h. weil ich so stark drauf geachtet habe, hab ich auch schon mal andere Gerüche für Rauchgeschmack gehalten im ersten Moment.

Es kann daher gut sein, wie Knirsch schreibt, dass die Nachbarin eben alles, was sie hört, als von dir kommend interpretiert, weil sie mittlerweile so genervt und belastet ist, dass sie ständig "auf der Hut" ist. Es gibt eben lärmempfindliche Menschen und wer weiss, wer vor dir dort in der Wohnung gelebt hat oder wie die Dame früher wohnen musste. Vielleicht hat sie schon ähnlich Belastendes lange durch und ist deshalb umgezogen, wer weiss. Und jetzt kommst du mit deiner Musik...

Es scheint sie ja auch wirklich stark zu belasten, denn du schreibst, dass sie weint. Da sie dir nicht glaubt, dass du die Geräusche nicht immer veursachst und da du nur ausserhalb der Ruhezeiten musizierst, wäre es vielleicht angebracht zu überlegen, ob du das Musizieren grundsätzlich erst einmal etwas reduzieren kannst. Wenn du täglich musizierst, kann ich mir schon vorstellen, dass das stören kann. Ggf. könntest du, wenn du nicht gerade Berufsmusiker bist, eine Weile lang , z.B. eine oder zwei Wochen lang aussetzen, um der Dame etwas Ruhe zu gönnen. Danach könntest du ggf. versuchen mit ihr auszuhandeln, dass du nur zu bestimmen Zeiten musizierst, z.B. wann es sie am wenigsten stören würde etc. - dass ihr euch da "in der Mitte" trefft. Es steht schliesslich dein Bedürfnis zu musizieren gegen ihr Bedürfnis nach Ruhe. Da sollte ein Kompromiss gefunden werden können.

Wenn alles nicht geht, weil die Dame nicht kompromissbereit ist und/oder du dich eben nicht damit befassen willst, also du nicht kompromissbereit bist - grundsätzlich darfst du ja musizieren, egal was irgendwer sagt, solange du d ich an die Ruhezeiten hältst - wobei täglich mehrere Stunden sicher vor Gericht ein interessanter Fall wären, denn auch ausserhalb der Ruhezeiten darf man nicht lärmen, wie es einem beliebt (d.h. der Nachbar muss definitiv nicht alles ertragen) - dann würde ich ab jetzt ein Protokoll anfertigen, in dem du mit Uhrzeit und genauer Vorfallsbeschreibung das Verhalten der Dame dir gegenüber und das, was du tatsächlich zu dem Zeitpunkt gemacht hast, festhältst. Dieses Protokoll sendest du mit einem Schreiben postalisch an die Hausverwaltung und forderst die Abstellung der Belästigungen durch die Dame bis zu einer gewissen Frist. Schreibe, dass du ggf. Mietminderung erwägst, wenn das belästigende Verhalten nicht aufhört. Dann sollte dich die Hausverwaltung ernstnehmen. Ich würde dir insgesamt anraten, ein solches Schreiben von einem Anwalt für Mietrecht verfassen zu lassen, weil es dann ganz bestimmt rechtssicher gestaltet ist. Du kannst es aber prinzipiell auch selbst machen.

Wenn die Hausverwaltung hierauf auch nicht reagiert, wirst du die Miete mindern und vor Gericht gehen müssen - wobei ich persönlich nicht weiss, wie da deine Aussichten sind.

Eine aussergerichtliche Möglichkeit in Deutschland sind übrigens auch Schiedspersonen, bevor du zum Anwalt gehst. Dort kannst du rechtsverbindlich eine Einigung mit der Dame unter Zuhilfename einer neutralen Person aushandeln, die vermittelt. Es gibt in jeder Stadt bzw. jedem Kreis Schiedspersonen. Einfach mal googlen. Diese Vereinbarung, die ihr trefft, würdet ihr dann beide unterschreiben. Wenn sich jemand nicht dran hält, kannst du die Einhaltung juristisch durchsetzen.

Liebe Grüsse
Santino
 
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