Mutter/Oma bevorzugt meinen Bruder und seine Tochter

cucaracha meinte:

Viele Mütter können ihren Kindern nicht viel Liebe geben, wenn sie von ihrer eigenen Mutter oft und tief verletzt wurden.

Zum Vergrößern anklicken....

Das ist Spekulation 😉

Je nach dem wie man Liebe deffiniert, bei dem Sohn scheint es ja zu klappen.

oder
@sunnykind
bekommt der eher Zuwendung, keine Liebe ?

Gruß Hajooo

Wenn sich die Tochter aufgrund irgendwelcher Umstände als Oma-Kind entwickelt, die Oma bevorzugt, geht bei der Mutter, die selber von ihrer Mutter verletzt wurde, die Liebe flöten. So war das gemeint. Der Sohn war dann das Mama-Kind und ist es bis heute.
Solche Konstellationen mit Mama-Kindern, Papa-Kindern, Oma-Kindern, Opa-Kindern (Tanten etc.) gibt es häufiger als man denkt, wenn die Erwachsenen miteinander über Kreuz liegen und die Kinder dann vor der kaum lösbaren Aufgabe stehen, mit wem sie es eigentlich halten sollen.

Wenn eine Mutter wegen ihrer schwierigen Biographie (z.B. liebloser Mutter ) ihrer Tochter nicht viel Liebe geben kann, dann wird das Kind schnell zum Oma Kind, wenn die Oma mehr Liebe, Verständnis und Geborgenheit geben kann als die Mutter.
So war es auch bei mir.
Solch eine Konstellation kann über Generationen halten, auch dass z.B. der Junge bevorzugt wurde.

Meine Oma war auch ein Oma Kind, wegen ihrer lieblosen schwierigen Mutter.

Die Mutter wird noch zusätzlich gekränkt, wenn ihr Kind die Oma bevorzugt und verliert noch mehr Liebe für ihr Kind.

cucaracha meinte:

Viele Mütter können ihren Kindern nicht viel Liebe geben, wenn sie von ihrer eigenen Mutter oft und tief verletzt wurden.

Zum Vergrößern anklicken....

Meine Oma war ein sehr liebevoller Mensch und hat diese auch meiner Mutter deutlich gezeigt.
Meine Mutter hingegen ist eher verschlossen und zeigt ihre Gefühle sehr selten. Ich hab ihr versucht deutlich zu machen, dass ich auch mal in den Arm genommen werden will (und wenn es nur mal zur Begrüßung und zum Abschied ist). Aber auch das kann sie nur sehr flüchtig. Mein Bruder scheint das nicht zu brauchen und kommt damit scheinbar besser klar.

Meine Kinder kennen die Nähe von mir, meinem Mann und meinen Schwiegereltern und sie nehmen daher das abweichende Verhalten bei ihrer Oma deutlich war. Und wenn diese sich dann mit der Kleinen meines Bruders mehr beschäftigt und sie sicher auch aufgrund des Alters mehr umsorgt, ist es für meine beiden schwer verständlich.
Ich will nochmal ganz deutlich sagen, dass die Kleine und auch mein Bruder dafür nichts können und ich diesen auch keinen Vorwurf in irgendeiner Art mache. Sicherlich ist die Bindung da auch aufgrund der Entfernung größer, aber wenn ich mit meiner Familie da bin, möchte ich mich willkommen fühlen und nicht wie das 5. Rad am Wagen.

sunnykind meinte:

Meine Oma war ein sehr liebevoller Mensch und hat diese auch meiner Mutter deutlich gezeigt.

Zum Vergrößern anklicken....

Täusche Dich da ja nicht, mach bitte nicht den Fehler.
Ich trau mich wetten, daß da Strömungen und Emotionen am Werke waren, die Du als Kind oder Teen schon mal gar nicht und als Erwachsene auch nicht unbedingt einschätzen konntest.
Es soll auch nicht heißen, daß Deine Oma Deine Mama nicht geliebt hätte...ich möchte mehr darauf hinaus, daß Du Omas Enkel warst und nicht ihr eigenes Kind, sie das emotional aber nicht so klar sah. Verstehst Du, was ich meine?

Daß sich Kinder am liebsten Leuten annähern, die ihnen im Charakter ähnlich sind, sollte klar sein, offene Kinder zu offenen Erwachsenen, auch wenn das die Oma ist und nicht die Mutter. Wenn die Mutter immer schon die verschlossene war und das auch ihrer Tochter so gezeigt hat, und sie erst beim späteren Sohn lockerer wurde, dann war zu dieser Zeit das metaphorische Kind schon in den Brunnen gefallen, die Tochter zum Oma-Kind geworden und somit "verloren" für die Mutter.

Vielleicht wären die Hintergründe aber klarer, wenn man auch was zum Vater erfahren täte. Hat er sich um die Tochter gekümmert, samt Mutter, und später um den Sohn? Oder waren es gar zwei verschiedene Väter?

...

Daoga meinte:

Vielleicht wären die Hintergründe aber klarer, wenn man auch was zum Vater erfahren täte. Hat er sich um die Tochter gekümmert, samt Mutter, und später um den Sohn? Oder waren es gar zwei verschiedene Väter?

Zum Vergrößern anklicken....

Meine Eltern haben sich getrennt als ich ein Baby war. Ich habe ihn erst mit 13 Jahren auf Eigeninitiative kennengelernt. Meine Mutter hat ihm den Kontakt verboten. Wir haben heute sehr sporadischen Kontakt.
Mein Bruder ist aus einem One Night Stand oder einer Affäre entstanden. Den Vater kennt bis auf meine Mutter niemand.
Mein Vaterersatz war mein Opa. Der ist vor 17 Jahren gestorben.
Zwischendurch gab es für ein paar Jahre einen Typen im Leben meiner Mutter. Ich habe den nie als Vater gesehen. Soweit ich das beurteilen kann, mein Bruder auch nicht.

So wie du deine Mutter, ihre Lieblosigkeit und ihre verschlossene Persönlichkeit beschreibst, vermute ich, dass sie auch mal grosse Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Mutter hatte.

Ich dachte mir schon, daß der Vater in dieser Geschichte auch eine Rolle spielt. Wahrscheinlich hat Deine Mutter in Dir immer eine ungute Erinnerung an Deinen Vater gesehen und Dich daher instinktiv abgelehnt. Was zwischen den beiden vorgefallen ist, kannst Du nur selber herausfinden, ob aber einer der beiden Dir die Wahrheit darüber sagen wird ist ungewiß. Vielleicht hat er sie einfach sitzen lassen, oder es war was anderes.

Beim Bruder als Ergebnis eines ONS waren dagegen nie solche Emotionen wie gegen Deinen Vater im Spiel. Also war er das Mama-Kind, und Du hast instinktiv gemerkt, daß Du "unerwünscht" warst, und Dich an die Oma angeschlossen.
Kinder merken sowas halt.