Najaaa. Das ist jetzt aber auch eine sehr stark geprägte Sichtweise. Man macht die Dinge ja auch einfach, weil sie Spaß machen, während man es tut und nicht zwangsläufig, damit man etwas vorzuweisen hat, interessant wird oder etwas besonders gut kann. Wenn man den Leistungsgedanken wegnimmt, sind auch häufig wechselnde Interessen okay, solange man nicht übermäßig viel Geld in jede einzelne Sache pumpt.
Ich hab da auch ein Häkelbuch, zwei, drei Sachen draus gemacht, dann habe ich mal ein paar lustige Torten gebacken, keine Luft mehr und in einem Jahr wurde der Garten vollgepflanzt und letzten Winter wollte ich unbedingt löten und habe einen Haufen LED-Weihanchtsbäumchen gelötet. Bin ich jetzt Profi oder auch nur Semiprofi? Nö. Aber macht ja nix. Der Lötkolben war geborgt, die Pflanzen wachsen eben wild weiter und das Häkelbuch war nicht teuer.
Ich denke, es ist immer die Frage, welche Ansprüche man an sich hat.
Dinge, die man dann tatsächlich gut brauchen kann, die macht man ohnehin weiter. Wenn man mal ein bisschen Kochen gelernt hat, wird öfter gekocht. Dinge, wo man nette Leute kennengelernt hat oder ein wenig Kontakte hat, macht man auch weiter, so wie dein Sprachunterricht. Und viele andere Sachen verlieren sich eben. Wenn man das als verlorene Zeit ansieht, weil man es nicht zu Ende gebracht hat, dann darf man es vielleicht gar nicht erst anfangen.