Das bin ich. Nein, ich möchte nicht vergewaltigt werden und ich habe durchaus auch schon sexuell übergriffiges Verhalten erlebt, was ich mitnichten schön fand. Aber ich habe regelmäßig die Phantasie, dass mich ein Mann unterwirft, mich bestraft, mich erzieht, mich bevormundet. Ich lebe das nicht aus. Und kaum einer würde das vermuten, denke ich. Ich bin keine Duckmäuserin, sage meine Meinung, bin tw. eher resolut als unterwürfig. Aber ich habe diese Phantasien eben und natürlich ist mir ewusst, dass ich damit nicht die einzige Frau bin. Der Erfolg von "fifty shades" kam ja wohl auch nicht von ungefähr. Aber ich leider da tw. sehr darunter. Vielleicht kann ich es einfach schwer akzeptieren. Und ich denke, dass es da wirklich (zumindest nicht nur) um eine sexuelle Vorliebe geht. Ich habe grade jede Menge Probleme und ja: auch schwere Schuldgefühle. Ich kompensiere sehr stark mit diesen Phantasien, baue Druck ab, lenke mich ab. Ja, in schlechten Zeiten ist das stärker da. Ich vermute, dass es auch der Wunsch ist, Verantwortung abzugeben, der Wunsch danach, dass sich jemand um mich sorgt, mir Entscheidungen abnimmt.
Ich weiß einfach nicht, wie damit umgehen. Endlich dazu stehen, es umsetzen? Mich in Therapie begeben, es endgültig pathologisieren? Kann jemand etwas mit meinen Zeilen anfangen und hat mir Tipps?