Wenn es für Sozialarbeiter gut aussehe, frage ich mich, warum so viele Stellen unbesetzt sind.
Geh mal hier drauf und gib bei Arbeiter Sozialarbeiter/SOzialpädagoge ein.
https://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseite.html?kgr=ag
Da kommen 20 Seiten mit Sozialpädagogen, die händeringend nach Stellen suchen.
Dass die Stellen höher dotiert sind, kann ich nicht behaupten. Ich arbeite derzeit als Berufseintiegsbegleiterin (Sparte Berufsberatung) und habe davor in der Suchthilfe und auch vorher im Studium in anderen Bereichen gearbeitet. Habe sogar eine Zusatzausbildung als Suchttherapeutin. Hab mich dann aber aus dem Bereich Sucht verabschiedet, da uns etliche Klienten an Drogen vor der Nase weggestorben sind und ich gemerkt habe, dass ich wenn ich dort weiter arbeite, in 5 Jahren ausgebrannt bin. Ich hatte weniger als meine Schwester, die als Erzieherin tätig ist. Und ich kenne etliche Kollegen denen es auch so ging, oder die wenn nur knapp 100 Euro darüber lagen.
Hinzu kommt und dass ist der entscheidende Knackpunkt, dass es im sozialen Bereich selten Vollzeitstellen und meist nur befristete Angebote gibt. Heißt, nach drei Jahren, wenn das Geld vom Fond ausläuft und der ESF sagt, wir geben dir nichts mehr, rutscht man entweder in die Arbeitslosigkeit oder man ist bei der nächsten Maßnahme und man kann kaum Vollzeit arbeiten.
Dass die Bezahlung sich immer nach dem Tarifvertrag richtet ist auch ein Märchen. Leider. Der Tarifvertrag ist längst nicht bei allen Vereinen und Organisationen die Regel. Stichwort: Haustarif heißt hier die Mogelpackung. Der Haustarif fällt meist deutlich geringer aus, als der reguläre Tarifvertrag. Ich habe Kollegen, die arbeiten für den Mindestlohn.
So, das Arbeitsamt oder die Agenturen, sehen da "pädagogische Fachkraft" und das kommt dort auch in einem Topf.
Die differenzieren woanders auch nicht so genau, ist nun mal so.
Ist aber sehr ungünstig und sicher nicht gerade optimal.
Der Job hat viele Vorteile, aber genauso viele Nachteile.
Der ausschlaggebende Vorteil war bisher immer der, dass ich am Ende des Tages noch in den Spiegel sehen kann und weiß, dass ich Omas nicht mit Versicherungen beschissen habe.
Die Nachteile: Undank (kein Klient wird einem den Job danken und viele Bereiche haben ein grauenhaftes Ansehen, z.B das Jugendamt), Mobbing (es gibt Kollegen, die aus Angst um die eigene Stelle Sachen drehen, die unter aller Kante sind), persönliche Aufopferung (und damit meine ich nicht nur meinen Privat PKW, mit dem ich meine Klienten umher fahre), Überstunden und grottige Arbeitsbedingungen.