Ich versuche mal, auf einige der vielen Beiträge einzugehen:
Vorallem würde Mobbing und Ausgrenzung trotzdem bestehen bleiben auch wenn jetzt alle Schüler die gleichen Klamotten tragen. Dann würden die Schüler halt wegen einem anderen "Grund" gehänselt.
Möglich. Denkbar wäre jedoch auch, daß den Schülern damit das Gefühl vermittelt wird, daß "alle im selben Boot sitzen".
Ich kann mich außerdem daran erinnern, daß an meiner Schule einige Mädchen (Minderjährige) Oberteile mit sehr weitem Ausschnitt trugen (manche davon ganz bewußt mit der Absicht, Lehrer zu beeindrucken). Dieses Problem würde mit der Einführung von einheitlichen Pullovern und T-Shirts jedenfalls behoben.
Weil es ein stilistischer/modischer Fauxpas ist, und was für einer.
Aber
warum? Weil irgendjemand das mal festgelegt hat? Wer hat ihm das Recht dazu gegeben?
Ich finde z.B., daß Rosa und Orange nicht zusammenpassen, und dennoch war diese Kombination eine Zeit lang sehr in Mode. Zuvor hätte sich kaum jemand vorstellen können, so herumzulaufen, aber dann "ging" es plötzlich. Weil ein Modedesigner dachte, daß es
doch "gehen" könnte? Aber warum spielt es für so viele Menschen eine so große Rolle, was irgendein Modedesigner denkt?
... Während meiner Grundschulzeit waren enge, grell rosafarbene oder gelbe Radlerhosen "in". Dann kamen die klobigen Plateauschuhe, meist "Buffalos", dann Kombinationen aus Braun und Hellblau... In den letzten Jahren waren bei den Jungen/ jungen Männern Hosen "angesagt", bei denen oben der Hintern herausschaute und die unten zu lang waren, und seit einiger Zeit sehe ich sehr viele Mädchen und junge Frauen in Strumpfhosen herumlaufen, meist mit extrem kurzen Hosen oder Röckchen darüber. Und mehr als 90% meiner Kommilitonen tragen Stoffschuhe.
Ich staune manchmal, in was für Sachen sich manche Leute zwängen, bloß weil diese gerade in Mode sind – und verstehe es nicht.
Meine Schwester achtet auch sehr darauf, was sie anzieht, kauft sich häufig etwas Neues und verschenkt ihre alten Sachen dann. Allerdings richtet sie sich dabei nicht nach irgendeinem aktuellen Modetrend, sondern sucht i.d.R. Sachen aus, die eher zeitlos wirken. Ich habe sie noch nie mit etwas gesehen, das den großen Schriftzug irgendeiner Modemarke trägt. Selber käme ich mir mit so etwas vor wie jemand, der Werbung macht – und etwas dafür bezahlen muß anstatt bezahlt zu werden.
Diesen gerade überall hochgepushten Aufschrei der Empörung gegen Abercrombie and Fitch finde ich einfach nur lächerlich
Für mich besteht ein Unterschied zwischen dem Definieren einer Zielgruppe und abfälligen Bemerkungen über Menschen, die nicht zu dieser Zielgruppe gehören.
Es ist ja außerdem auch erwiesen, dass besser aussehendere Menschen bessere Noten, höhere Jobpositionen, höre Gehälter bekommen und von vorgesetzten automatisch als intelligenter, tüchtiger, fähiger, disziplinierter eingeschätzt werden - selbst wenn sie es in Wahrheit gar nicht sind. Von den Vortelen bei der Partnersuche gar nicht erst zu reden! Damit möchte ich sagen: Unsere Welt ist EXTREM oberflächlich und aufs Äußere gepolt, das ist leider in keinem Lebensbereich mehr zu übersehen.
Das entspricht meinen eigenen Beobachtungen, erklärt jedoch nicht, warum sich so viele Menschen freiwillig diesen Vorgaben unterwerfen.
Ich glaube halt nur, dass es zu Schulzeiten, wenn man sich zwangsweise in einen Klassenverband integrieren muss, sehr viel schwerer ist individuell zu sein und gegen den Strom zu schwimmen. Gerade Kinder und Jugendliche können enorm grausam und gemein sein und das kleinste bisschen "anders sein" reicht da oft schon um übel gemobbt zu werden. Man bräuchte ein riesiges Selbstbewußtsein um da völlig ungerührt drüber zu stehen... und das ist besonders bei Jugendlichen sehr selten schon vorhanden.
Da kann ich nur zustimmen. Meine Eltern vermochten mit Dinge wie Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit nicht zu vermitteln, weil beides auch bei ihnen selber nur gering ausgeprägt war.
Dass an der Uni jemand auf Markenklamotten achtet ist mir neu, in der Schule habe ich sowas auch nur am Rande mitbekommen.
Mir fallen eben diese großen Schriftzüge auf. Daß jemand, der nichts Derartiges trägt, deshalb ignoriert wird, konnte ich hier bislang noch nicht feststellen. In meinem Studiengang werden eher diejenigen ausgegrenzt, die keinen Facebook-Account haben und sich nichts aus Parties machen.
Ich kann an seiner Aussage nichts verwerfliches entdecken. Er hat lediglich seine Wunschzielgruppe beschrieben.
Eben
nicht. Ich sehe das so wie Findefuchs:
Es ist schon so, dass ein Modehersteller eine Zielgruppe haben kann/darf/sollte/muss. Aber, die explizite Äußerung darüber ist - pardon - für mich schlichtweg abwertend. Wenn er gesagt hätte, dass er seiner Zielgruppe treu bleibt, oder es eben für Leute mit einem gewissen Lifestyle angedacht ist, wäre das okay gewesen. Aber, er schießt da ja in eine ganz andere Richtung und der Ton spielt die Musik.
Lonsdale ist über seine ostdeutsche Kundschaft ja auch nicht gerade glücklich .
Lonsdale kenne ich vor allem als Marke, die von Menschen mit rechtsextremem Gedanken"gut" getragen wird. Irgendwo habe ich mal gelesen, das sei auf die Buchstabenfolge "NSDA" in dem Namen zurückzuführen, und nach einer Anti-Rechts-Kampagne des Herstellers sei es zu einem Umsatzeinbruch gekommen.
Was genau macht eigentlich Kleidung eines bestimmten Herstellers besser/beliebter als andere?
Für mich ist ein T-Shirt ein T-Shirt, egal wer es produziert hat...
Mir konnte auch noch nie jemand eine befriedigende Erklärung dafür liefern.
Viele Grüße,
Freigeist