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Mobbing und mit 46 zu alt für neuen Job?

Sylvie

Mitglied
Hallo liebe Leute,

ich bin derzeit ziemlich verzweifelt, da mein Job mich einfach nur noch fertig macht:

Seit 3,5 Jahren bin ich in einer Firma im Vertriebsinnendienst tätig. Ich hatte dort leider von Anfang an Probleme, da es dort einen eingeschworenen Club gibt, der besonders gut darin ist selbst möglichst wenig zu arbeiten und die Arbeit auf andere (zumeist leider auf mich) abzuwälzen. Leider sind einige davon auch noch im Betriebsrat und nutzen Ihre vermeintliche Unkündbarkeit schamlos aus.

Dazu kommt, dass es der Firma seit Corona immer schlechter geht. Die Stimmung ist dadurch mehr als gedrückt, aber die sogenannten Führungskräfte haben nichts besseres zu tun als auch noch unmenschlichen Druck auf uns aufzubauen. Dazu kommen noch Außendienstmitarbeiter (sogenannte Vertreter), die geistig größtenteils noch im Jahre 1950 stehen geblieben sind und meinen Frauen dementsprechend abwertend behandeln zu können. Einige dieser Vorfälle, sowohl was die Führungskräfte als auch den Außendienst betrifft, sind meiner Meinung nach mehr als hart an der Grenze. So hat mein Chef z. B. mal in einem Teams-Meeting verlautbaren lassen, dass ich um einen neuen Kunden zu gewinnen zwar nackt auf dem Tisch tanzen könne und er das gerne sehen würde, dass er das aber dann doch lieber selbst in die Hand nähme.

Genau dieser Chef hat mir letztes Jahr auch noch eine wirklich unterirdische Mitarbeiterbewertung gegeben, nachdem er gerade mal 1 Jahr in der Firma war. Ich kenne aber mit ziemlicher Sicherheit seine Quelle, nämlich eine Kollegin die seit 30 Jahren in der Firma sitzt und in erster Linie ein Problem mit sich selbst zu haben scheint, was sie dadurch zu kompensieren versucht indem sie andere in die Pfanne haut. Gegen die Bewertung habe ich mich damals schriftlich zur Wehr gesetzt was das Verhältnis zu meinem Chef wie man sich denken kann auch nicht gerade verbessert hat....

Nun versuche ich seit einem Jahr dort wegzukommen, aber es gelingt mir einfach nicht. Ich habe eine fast 100%-ige Trefferquote was Einladungen zum Vorstellungsgespräch angeht, aber nach dem Gespräch kommt jedes Mal die Absage. Mittlerweile bewerbe ich mich schon auf Stellen für die eine geringere Qualifikation von Nöten ist, aber auch da hagelt es dann Absagen. Dazu muss ich sagen, dass ich aufgrund eines IG-Metalltarifvertrages derzeit recht gut verdiene und natürlich auch nicht enorme Rückschritte machen will. Mein Eindruck ist aber, dass ich den meisten Firmen schlicht zu teuer bin. Und dazu kommt noch, dass ich einige Arbeitgeberwechsel hatte (ich arbeite, die Ausbildung nicht mit eingerechnet, seit 25 Jahren und das ist jetzt mein 7. Arbeitgeber). Die Wechsel erfolgten aber stets auf eigenen Wunsch und ich war nicht einen Tag in der ganzen Zeit arbeitslos.

Ich überlege jetzt schon ein Jobcoaching zu machen, bin mir aber unsicher was für einen Coach ich da wählen soll. In den sozialen Netzwerken wimmelt es ja zwar von sogenannten Coaches, aber ich habe immer so meine Zweifel, da der Begriff ja nicht wirklich geschützt ist.

Zudem habe ich überlegt eine Weiterbildung in Zollabwicklung zu machen, da Exportkenntnis im Vertriebsinnendienst immer mehr gefragt sind. Allerdings liegt das derzeit nicht in meinem Verantwortungsbereich und ich weiß nicht was da Sinn macht.

Hat hier jemand generell Erfahrung mit Bewerbung 45 + und vielleicht ein paar Tipps?

Liebe Grüße

Sylvie
 

57-55

Aktives Mitglied
Hallo und guten Tag, tut mir leid, dass Du solche Probleme im Job hast.
Deine Ansätze finde ich recht gut.

Versuche es doch auch mit einer Jobsuche im Internett (Anzeige: Suche neue Herausforderung).
Es gibt da diverse Seiten und auch professionelle Unternehmen, die so etwas anbieten.
Wenn Du nicht ortsgebunden bist, sollte da etwas möglich sein.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Atme erst einmal durch! Natürlich bist du aufgrund deiner Arbeitserfahrung teurer und Metall-Tarif liegt ja eher am oberen Ende. 7 Jobwechsel finde ich jetzt über die ganze Zeit nicht viel. Daran wird es auch nicht liegen.
Ich hab dieses Jahr zum gleichen Gehalt gewechselt und bin schon 57. War aber auch über eine Verbindung, die sich bei meinem ehemaligen AG ergeben hat. Da wurde auch gemobbt, dass die Heide kracht. Mir war dann tatsächlich meine Gesundheit wichtiger. Bin da vom Arbeitsumfeld super glücklich und auch wenn es Probleme finanzieller Art gibt, die ich lösen werde über kurz oder lang (besser über kurz).
Ansonsten tatsächlich mal bei den Personalvermittlern nach Jobs schauen. Hier ist es aktuell so, das die meisten tatsächlich in Direktanstellung vermitteln und kein Umweg über Zeitarbeit geht. Vielleicht auch mal im öffentlichen Dienst nach Stellengesuchen schauen.
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Hallo liebe Leute,

ich bin derzeit ziemlich verzweifelt, da mein Job mich einfach nur noch fertig macht:

Seit 3,5 Jahren bin ich in einer Firma im Vertriebsinnendienst tätig. Ich hatte dort leider von Anfang an Probleme, da es dort einen eingeschworenen Club gibt, der besonders gut darin ist selbst möglichst wenig zu arbeiten und die Arbeit auf andere (zumeist leider auf mich) abzuwälzen. Leider sind einige davon auch noch im Betriebsrat und nutzen Ihre vermeintliche Unkündbarkeit schamlos aus.

Dazu kommt, dass es der Firma seit Corona immer schlechter geht. Die Stimmung ist dadurch mehr als gedrückt, aber die sogenannten Führungskräfte haben nichts besseres zu tun als auch noch unmenschlichen Druck auf uns aufzubauen. Dazu kommen noch Außendienstmitarbeiter (sogenannte Vertreter), die geistig größtenteils noch im Jahre 1950 stehen geblieben sind und meinen Frauen dementsprechend abwertend behandeln zu können. Einige dieser Vorfälle, sowohl was die Führungskräfte als auch den Außendienst betrifft, sind meiner Meinung nach mehr als hart an der Grenze. So hat mein Chef z. B. mal in einem Teams-Meeting verlautbaren lassen, dass ich um einen neuen Kunden zu gewinnen zwar nackt auf dem Tisch tanzen könne und er das gerne sehen würde, dass er das aber dann doch lieber selbst in die Hand nähme.

Genau dieser Chef hat mir letztes Jahr auch noch eine wirklich unterirdische Mitarbeiterbewertung gegeben, nachdem er gerade mal 1 Jahr in der Firma war. Ich kenne aber mit ziemlicher Sicherheit seine Quelle, nämlich eine Kollegin die seit 30 Jahren in der Firma sitzt und in erster Linie ein Problem mit sich selbst zu haben scheint, was sie dadurch zu kompensieren versucht indem sie andere in die Pfanne haut. Gegen die Bewertung habe ich mich damals schriftlich zur Wehr gesetzt was das Verhältnis zu meinem Chef wie man sich denken kann auch nicht gerade verbessert hat....

Nun versuche ich seit einem Jahr dort wegzukommen, aber es gelingt mir einfach nicht. Ich habe eine fast 100%-ige Trefferquote was Einladungen zum Vorstellungsgespräch angeht, aber nach dem Gespräch kommt jedes Mal die Absage. Mittlerweile bewerbe ich mich schon auf Stellen für die eine geringere Qualifikation von Nöten ist, aber auch da hagelt es dann Absagen. Dazu muss ich sagen, dass ich aufgrund eines IG-Metalltarifvertrages derzeit recht gut verdiene und natürlich auch nicht enorme Rückschritte machen will. Mein Eindruck ist aber, dass ich den meisten Firmen schlicht zu teuer bin. Und dazu kommt noch, dass ich einige Arbeitgeberwechsel hatte (ich arbeite, die Ausbildung nicht mit eingerechnet, seit 25 Jahren und das ist jetzt mein 7. Arbeitgeber). Die Wechsel erfolgten aber stets auf eigenen Wunsch und ich war nicht einen Tag in der ganzen Zeit arbeitslos.

Ich überlege jetzt schon ein Jobcoaching zu machen, bin mir aber unsicher was für einen Coach ich da wählen soll. In den sozialen Netzwerken wimmelt es ja zwar von sogenannten Coaches, aber ich habe immer so meine Zweifel, da der Begriff ja nicht wirklich geschützt ist.

Zudem habe ich überlegt eine Weiterbildung in Zollabwicklung zu machen, da Exportkenntnis im Vertriebsinnendienst immer mehr gefragt sind. Allerdings liegt das derzeit nicht in meinem Verantwortungsbereich und ich weiß nicht was da Sinn macht.

Hat hier jemand generell Erfahrung mit Bewerbung 45 + und vielleicht ein paar Tipps?

Liebe Grüße

Sylvie
Ich kann dir leider keine Tipps im Hinblick auf Bewerbung 45+ geben, aber kein Job der Welt ist es wert, dass man sich nur noch mies fühlt und die mentale Gesundheit irgendwann darunter leiden muss. Ich habe bei mir im Betrieb nun die Reißleine gezogen, weil ich gesundheitlich wegen der Arbeit mehr als kaputt bin. Ich habe trotz laufender Bewerbungen auch noch keine Zusage, aber das ist mir momentan mehr als egal. Hauptsache weg da :/ Diesen Entschluss hätte ich schon viel früher treffen müssen, aber habe mir versucht vieles schön zu reden und hatte Angst wie es weitergeht. Nichts ist schlimmer, als da noch einen weiteren Tag zu verschwenden. Die Gesundheit bleibt das höchste Gut.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Was du auf jeden Fall schon mal tun könntest ist dein Profil auf Xing und LinkedIn zu hinterlegen. Social media und da gerade diese Plattformen sind beliebte Quellen für Headhunter. Womöglich hast du ja Glück und warum dem Schicksal nicht ein bisschen auf die Sprünge helfen?! 😉

Den Gedanken an eine Weiterbildung finde ich auch sehr gut. Hast du mal daran gedacht, das über Bildungsurlaub abzuwickeln? So brauchst du keinen Urlaub zu nehmen, bekommst sogar von deinem Arbeitgeber freie Tage und die Kosten kannst du steuerlich absetzen. 😃

Den sexistischen Spruch deines Chefs empfinde ich als bodenlose Unverschämtheit. Dafür könntest du ihn sogar anzeigen. So ein Idiot aber auch! 😠
 

Dalmatiner

Aktives Mitglied
Ich hatte das Glück auf Arbeit ein paar Gleichgesinnte zu finden. Wir haben eine Art informelle Minigewerkschaft gegründet und sind zum Gegenmobbing übergegangen. Das klappt ganz gut, sie überlegen sich jetzt ihre Angriffe viel genauer und machen das nicht mehr so oft. Falls aber doch wird das in der gesamten Firma rumerzählt, alle denkbaren Leute einbezogen und fleißig weitergemeldet. Ich will das nicht als Lösung empfehlen, aber Not macht erfinderisch und Widerstand ist möglich.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Da wurde auch gemobbt, dass die Heide kracht. Mir war dann tatsächlich meine Gesundheit wichtiger. Bin da vom Arbeitsumfeld super glücklich und auch wenn es Probleme finanzieller Art gibt, die ich lösen werde über kurz oder lang (besser über kurz).
Um das gehts...nirgendwo bleiben, wo man mehr unten ist, als oben in seiner Befindlichkeit, das ist schwer Selbstschädigend und obendrein eine richtige Sünde gegen das Reinheitsgebot- bleib unvergiftet, schütze dich, bewahre dich vor solchen Zeiten, wo du unter Stress gesetzt wirst, wenn, dann halte sie so kurz als möglich.

Liebe TE- entweder entwickelst du ein Wurschtigkeitsgefühl und eine Art: bähh, hier hab ich ein gutes Einkommen, ich mach, was ich mach ohne mich unter Druck setzen zu lassen ( beisst euch die Zähne aus) oder du ergreifst die Flucht. Umschulen muss auch nicht bedeuten, dass du zufriedener bist, es kommt auch auf dich an.

Ich wurde mal gemobbt, weil ich keinen mochte, nicht ins Team passte, diese Arbeit nicht zu mir passte, das merkten die anderen natürlich. Ach da konnte ich heulen, klüger wärs gewesen, beim dritten Biss das Weite zu suchen, die haben mich fast tot gebissen, bis ich endlich abdankte.
 

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