Wenn du eine "Wohlfühloase" komplett nach deinem Gusto wünschst, verzichte auf die Einnahmen aus dem Untermietverhältnis.
Dann nervt dich nichts und niemand.
Zwischen "komplett nach meinem Gusto" und "da ist jemand mit dem ich mich unwohl und verkrampft fühle" gibt es noch 1000 Möglichkeiten. Ich hatte schon viele Mitbewohner in verschiedensten Wohnung. An allen hat irgendwas genervt und ich hab sicher auch schon andersrum genervt. Aber es war irgendwie trotzdem meistens zwischenmenschlich lockerer und natürlicher. Und nicht jedes Mal als würde man bei der Arbeit auf dem Flur dem einen Kollegen über den Weg laufen, mit dem man gleich diesen anstrengend Small-Talk halten muss, wo beide froh sind wenn's vorbei ist, weil man sich im Grunde nichts zu sagen hat, aber anstandshalber kurz so tun muss und dann folgt dieser unangenehme Moment, um das Gespräch dann wieder unverfänglich zu beenden. "Also dann...Tschüss". Nur bleibt man in den gleichen 4 Wänden, da wo man Zähne putzt, aufs Klo geht, auch mal schlecht drauf ist, ... Ich find nicht, dass man dann sagen kann es "läuft gut."
Aber natürlich ist mir klar, dass es meine Entscheidung ist in einer WG zu wohnen und ich würde jemanden niemals "rausekeln". Im Gegenteil, ich hab in der Vergangenheit oft viel zu lang unmögliches Verhalten geduldet, aus moralischem Pflichtgefühl. Auch jetzt hab ich über 1 Jahr gewartet, ob wir uns doch noch besser einspielen. Es wurde leider eher immer komischer. Und ich kann nicht hinnehmen, dass es mir schlecht geht, damit es meiner Mitbewohnerin gut geht. Sich selbst aufopfernd, das ist keine Lösung. Da wird man verbittert, früher oder später. Naja, genug der Erklärungen meinerseits.
Irgendwie scheint das ja ein ganz schönes Aufreger-Thema zu sein. Habe das Gefühl für viele ist das hier emotionaler als für mich und meine Mitbewohnerin.
😀
Ich verabschiede mich an der Stelle, denn ich habe genug Ratschläge gesammelt. Um andere hier zu überzeugen oder einen Segen zu bekommen, ging es mir nicht.