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Mich macht die Uni krank

Ich hab mir vor einem Jahr den langen Wunsch des Zweitstudiums erfüllt und war damit zufrieden.
Seit März diesen Jahres, habe ich die Uni wegen Corona aber nicht mehr betreten.
Alles läuft nur noch digital und mich macht das krank.
Ich sitze den ganzen Tag zu Hause vor dem PC. Da ich eh noch an sozialer Phobie leide, ist es für mich der blanke Horror.
Ich kenne meine Kommilitonen nicht, werde in Gruppen eingeteilt und soll plötzlich mit Leuten arbeiten, die ich weder sehe, noch die wirklich anwesend sind. Wenn man sozial Probleme hat, ist das wirklich der Gau. Hinzu kommt, dass die Anforderungen seitdem doppelt so hoch sind. Jeder Prof will gefühlt jede Woche etwas ausgearbeitet haben.
Hinzu kommt, dass mir mein Nebenjob weggebrochen ist. Ich hab eigentlich eine andere Erstausbildung, aber die wäre mit meinen virtuellen Vorlesungen nicht vereinbar und deshalb hatte ich einen Gastrjob. Die Gastro ist jetzt aber zu.
Coronahilfe gibt es für Studenten derzeit noch nicht. Seit 2 Wochen kreise ich über dem Antragsportal vom BMBF, aber es heißt immer nur, es wird geplant.
Schön für die Planung, aber ich hab kein Geld mehr auf dem Konto. Ich esse seit 2 Wochen nur noch Nudeln, Reis und Dosenessen, was ich noch da hatte.
Hartz 4 kann ich nur beantragen, wenn ich mich exe.
Ich denke ernsthaft darüber nach, abzubrechen und wieder ein Jahr in meiner Erstausbildung zu arbeiten, bis der ganze Mist endlich vorbei ist.
Es zehrt an meinen Nerven.

Was kann ich tun? Geht es jemandem ähnlich? Würdet ihr abbrechen?
 
Na, ja eigentlich bin ich ja aus dem Job weg, weil der grauenvoll war und einen neuen jetzt zu Corona zu bekommen, ist scheinbar nicht so einfach.
Hab mal reingeschaut und es sieht gerade in meinem Bereich recht mau aus.
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Ich hatte das Problem damals auch, dass ich abbrechen musste, weil ich einfach keine Rechnung mehr bezahlen konnte. ALs Student bekommt man nunmal kein Hatz4, ist denen egal ob du was zu essen hast. Was ist mit Bafög oder so? Hats da eine Beratungsstelle an der Uni wo du mal hinschreiben könntest, bist sicher nicht die einzige ders so geht? Vielleicht können die was empfehlen? Könntest du z.B. ein Jahr unterbrechen/aussetzen und danach wieder einsteigen, wo das bisher erreichte angerechnet werden könnte?
Kannst du dir nix zu essen kaufen und findest auch keinen Nebenjob, was bleibt dir anderes übrig als Stütze zu beantragen und dafür abzubrechen? Könntest zur Tafel gehen und dort Essen holen, halt die Frage wie lange das gut geht?
Sorg dafür, dass du jeden Tag rausgehst zumindest ne Stunde oder so, spazieren, Joggen, Radfahren, was dir halt liegt, es sollte im hellen sein - so kannst du dem "Lagerkoller" zumindest etwas entgegenwirken. Was anderes bleibt ja grad keinem Übrig.
 
Ja, willkommen im Studium.

Bei uns ist es auch seit März online, aber ehrlich gesagt, am Ende hat man mehr Vorteile als Nachteile. Man kann länger schlafen, man muss nicht hin- und herfahren, man kann Räume innerhalb von Sekunden wechseln, bei Präsentationen muss man nicht vor einem Publikum stehen, vieles läuft nur noch über Emailverkehr und Chatten ab, man muss auch Kameras nicht anmachen, man kann kurz aufs Klo gehen, sich kurz Essen machen und das merkt nicht Mal jemand.

Wo genau ist das jetzt nachteilig für deine soziale Phobie?

Da die meisten meiner Kommilitonen schon fertig sind und ich ein paar Veranstaltungen nachholen muss, bin ich auch ständig mit Leuten in einem Semester, die ich nicht kenne. Da muss man sich halt ein bisschen behelfen. Glaub mir, ich bin überhaupt nicht der selbstbewusste, extrovertierte Typ. Ich muss mich auch manchmal überwinden. Du bist auch nicht ständig von anderen Kommilitonen abhängig.
Ich habe manchmal so spontane Gruppenarbeiten mit völlig fremden Leuten. Trotzdem muss man versuchen, das irgendwie professionell über die Bühne zu bekommen. Das ist bei mir schon seit dem 4. Semester so, dass ich überwiegend mit fremden Menschen in einer Veranstaltung sitze, weil ich noch viel nachzuholen hatte. Da muss man halt einfach versuchen, sich irgendwie Kontakte zu suchen, sich was aufzubauen, Leute anzuschreiben und nach Hilfe zu fragen... wenn du dich natürlich aus allem raushältst und auf anonym machst, dann wird das nichts.

Zu der wöchentlichen Auslastung, die du kritisiert, sage ich jetzt mal nichts... Wir sind doch nicht mehr in der Schule.

Wenn das alles aus finanziellen Gründen nicht geht, dann ist das was Anderes. Kannst du nicht jemanden um finanzielle Überbrückung fragen oder irgendwoher Geld bekommen? Ich weiß nicht, ob das so eine tolle Idee ist, jetzt das zweite Studium abzubrechen. Wenn's nicht anders geht, dann brich's ab.

Das Ganze läuft doch seit März, oder nicht? Wieso hast du dich nicht da schon um Bafög gekümmert?
Es wäre schön, wenn du in Bezug auf meine Lage etwas verständnisvoller und ohne Vorhaltungen reagieren könntest. Danke. Bafög bekomme ich nicht, da ich älter bin und das mein Zweitstudium ist. Bisher habe ich mich durch Gastrojobs über Wasser gehalten und das hat gut funktioniert. 3 Monate lang habe ich die Coronahilfe bekommen. Das klappte auch gut, aber derzeit stockt es irgendwie und die Beantragung läuft nicht an.
Meine Eltern wollen mir diese Woche noch etwas Geld sponsern, damit ich außer Nudeln mal was anderes essen kann, aber eine Dauerlösung ist das nicht und ich weiß nicht, wann die Gastro wieder offen ist und alles wieder funktioniert.
Schön, wenn das bei dirfunktioniert hat. Bei uns klappt das mit den Onlinevorlesungen nicht so gut.

Ich hatte das Problem damals auch, dass ich abbrechen musste, weil ich einfach keine Rechnung mehr bezahlen konnte. ALs Student bekommt man nunmal kein Hatz4, ist denen egal ob du was zu essen hast. Was ist mit Bafög oder so? Hats da eine Beratungsstelle an der Uni wo du mal hinschreiben könntest, bist sicher nicht die einzige ders so geht? Vielleicht können die was empfehlen? Könntest du z.B. ein Jahr unterbrechen/aussetzen und danach wieder einsteigen, wo das bisher erreichte angerechnet werden könnte?
Kannst du dir nix zu essen kaufen und findest auch keinen Nebenjob, was bleibt dir anderes übrig als Stütze zu beantragen und dafür abzubrechen? Könntest zur Tafel gehen und dort Essen holen, halt die Frage wie lange das gut geht?
Sorg dafür, dass du jeden Tag rausgehst zumindest ne Stunde oder so, spazieren, Joggen, Radfahren, was dir halt liegt, es sollte im hellen sein - so kannst du dem "Lagerkoller" zumindest etwas entgegenwirken. Was anderes bleibt ja grad keinem Übrig.
Meine Mama möchte mir diese Woche etwas Geld zum einkaufen geben, was mir auf jeden Fall schon weiterhilft. Sie hat vorhin geschrieben. Ich hoffe, bis nächste Woche läuft dann endlich mal die Coronahilfe für Studenten an.
 



Bin ebenfalls in einer komplizierten Lage, deswegen kann ich nicht mit Masterplänen glänzen.
Aber wie wärs, wenn du die Optionen verschriftlichst?


wir haben einmal zur Auswahl:

Weiter online studieren

Implikationen:

- digitale Lehre

- nicht absehbar, wann Arbeit in der Gastro wieder möglich ist, durch ständig sich ändernde politische Verordnungen
- kein Einkommen

- Warten auf Coronahilfe






2. Studium aufschieben:
Implikationen:
- Arbeitslosengeld und Zusammenarbeit mit der Berufsagentur
- Jobsuche

________________________

Dann könntest du dich fragen, was für dich ein Vor- und ein Nachteil ist, wo deine Priorität liegt und was langfristige Vor- und Nachteile sind.

Ich glaube, die Zukunft ist gerade ein großes Fragezeichen. Vermutlich wird auch ein Teil der Lehre digital bleiben. Da würde ich halt eine Gefahr drin sehen, wenn du nun arbeitest und dann wieder vorm Bildschirm sitzen musst in einem Jahr.
Jetzt bist du im Stoff drin, ggf. müsstest du, wenn ein Jahr arbeitest wieder von vorne anfangen.
Hast du denn vielleicht jemanden, mit dem du dich gemeinsam vor dem Bildschirm setzen kannst? Mit einer Person darf man sich ja noch treffen.

So, wie ich es rauslese ist der Knackpunkt bei dir gerade das fehlende Geld.
Dann kommt das Unwohlsein durch die digitale Kommunikation.
 
G

Gelöscht 81281

Gast
Mein Beileid für deine Situation.

Ehrlich: entweder kfw Studienkredit beantragen oder wieder arbeiten.

Bezüglich H4: exmatrikulier dich und zieh dir karte. Dafür gibt es das.

Immatrikulier dich in Hagen damit du den Status nicht verlierst.

Schaffen dirnzweinbis drei Jahre ein polster und starte durch.
 
O

Obersupperich

Gast
Ich sitze den ganzen Tag zu Hause vor dem PC. Da ich eh noch an sozialer Phobie leide, ist es für mich der blanke Horror.
Soziale Phobie heißt ja Angst vor Menschen, da sollt Corona dir doch gelegen kommen, das du die nicht mehr sehen must.
Die Angst kann sich zum Beispiel darauf beziehen, einen Vortrag zu halten oder an einer größeren geselligen Runde teilzunehmen.
Andere Betroffene haben Angst, in Gegenwart anderer Menschen zu essen oder zu schreiben.
Wegen dieser Ängste vermeiden Menschen mit einer sozialen Phobie viele soziale Situationen.
Deine Defizite scheinen anderer Art zu sein.
 
Ich hab eine soziale Phobie. Es wurde diagnostiziert. Da gibt es nichts zu diskutieren.

Zur anderen Sache: Ich hoffe immer noch auf die Coronahilfe. Hab jetzt wenigstens mal einkaufen könnnen.
Sehe das Dilemma mit der Arbeitslosigkeit gerade bei einem Onkel. Sich arbeitslos zu melden ist eigentlich auch keine Alternative, zumal es da nicht voran geht, weil jetzt erst recht niemand einen einstellt. Damit trete ich auf der Stelle und verliere Zeit. Die Beantragung ist zwar easy, aber dann habe ich noch 6 Monate verloren.
 
bin nicht der TE, schreibe aber auch anonym: habe auch Probleme mit der digitalen Lehre. Einerseits ist es praktisch, weil man nicht den Anfahrtsweg hat. Auf der anderen Seite traue ich mich nicht, mich an den Vorlesungen oder Seminaren zu beteiligen und hab nun ein Seminar verlassen, weil der Prof. darum bat, dass sich alle vorstellen. '


Wäre ne Idee, dass du dich auf die Suche nach nem HiWi-Job machst? Bei uns suchen die jetzt Studis, die die digitalen Vorlesung assistieren, d.h. bei Zoom koordinieren. Nicht wahnsinnig spaßig, aber vielleicht erstmal irgendetwas.

Ich wünsch dir viel Kraft und dass du die Hoffnung und Perspektive nicht verlierst
 

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