Ein paar User hier haben mir dazu geraten, die Ehefrau über den Sachverhalt aufzuklären, damit mein Kind beispielsweise seine Halbgeschwister kennenlernen kann. Ich glaube wohl kaum, dass seine Ehefrau dies zulassen würde, vermutlich wird sie weder mit mir noch mit meinem Kind etwas zu tun haben wollen. Meiner Meinung nach ist einigen nicht so ganz klar, was eine Scheidung für alle Beteiligten eigentlich bedeutet, ich bin ein Scheidungskind. Mein Vater ist in ein tiefes Loch gefallen, als sich meine Mutter von ihm getrennt hat. Die Sache hat ihn sogar fast in den Suizid getrieben. Zudem war die Scheidung damals für mich ebenso eine absolute Katastrophe, ich habe den Kontakt zu meiner Mutter komplett verloren. Es istgar nicht so unwahrscheinlich, dass die Frau durchdreht und das alleinige Sorgerecht für die Kinder beantragen will. Diese Frau liebt ihren Mann, er liebt sie. Die Kinder lieben ihre Eltern. Die Scheidung wird definitiv nicht harmonisch ablaufen, sodass man mir wirklich vorwerfen kann, eine Familie zerstört zu haben. Der Vater meines Kindes wird sich von mir abwenden und vermutlich auch keinen Kontakt mehr zu seinem Kind pflegen wollen, da ihn das Kind doch an seinen Fehler (Fremdgehen!) erinnern wird.
Liebes Elfenbeinchen, da kann ich Dir nur 100% zustimmen, es ist weder Deine Aufgabe noch Deine rechtliche oder moralische Pflicht, die Ehefrau über sein Fremdgehen aufzuklären, Es ist umgekehrt sogar Deine Pflicht als Mutter, für eine möglichst funktionierende Beziehung zum Vater zu sorgen und daher wäre es das dümmste, was Du tun kannst, selbst aktiv die Ehefrau aufzuklären.
Ich bin im 5. Monat schwanger und habe dementsprechend keine Energie dafür mich mit ihm zu streiten, ich weiß ganz genau dass das Ganze purer Stress für mich bedeuten würde. Ich möchte das Kind ja nicht verlieren.
Ehrlich gesagt finde ich auch, dass ich mit meinem eigenen Leben genug zu kämpfen habe. Wenn ich mich jetzt noch ausgiebig mit seinen Eheproblemen beschäftige, was ich ohnehin schon tue, wird es mir nicht besser gehen.
Das sind noch weitere gute Argumente. Fremdgehen ist in Deutschland nicht verboten und dies hat sich der Gesetzgeber gut überlegt, insofern mußt Du Deine eigene Moral auch nicht über die der Gesellschaft stellen, denn unsere Strafnormen sind am Ende ein Spiegel der Wertenormen unserer Gesellschaft.
Ich möchte nicht dauerhaft von seinem Unterhalt leben. Wenn mein Kind alt genug ist um in die Kita gehen zu können werde ich mit meinem Studium anfangen und versuchen mich selbständig zu machen.
Eine gute Entscheidung und ich habe genau das gemacht. Ich hatte mein Studium zwar schon vor der Schwangerschaft begonnen, aber ich stand noch eher am Anfang. Wir sind auch insofern in der gleichen Situation, dass ich auch ein sehr gutes Abi hatte, besonders in Mathe. Mit einem Kind kann man sehr entspannt studieren, wenn man finanziell abgesichert ist und kann in Rekordzeit sehr gute Noten machen und danach sehr leicht gute Jobs bekommen. Nutze diese Chance!
Tatsächlich macht es wenig Sinn das Geld des Kindvaters mit der Begründung sich nicht abhängig machen zu wollen abzulehnen, um sich dann von staatlichen Geldern abhängig zu machen. Ich kenne genug Leute, die junge Mütter deshalb als Schmarotzer bezeichnen und es unmoralisch finden, wenn man dem Staat auf der Tasche liegt. Viele Menschen würden es moralischer finden, wenn der Vater des Kindes für sein Kind aufkommt, keine Steuerzahler, vor allem wenn der Vater reich ist.
Danke, das sehe ich genau so und das ist eine sehr gesunde Einstellung. Auch ich kann die Ratschläge nicht nachvollziehen, sich doch lieber in der staatlichen Hängematte auszuruhen, als zu arbeiten oder Geld vom Vater zu nehmen. Ich finde genau wie Du, dass dies Schmarotzen beim Steuerzahler ist.
Nicht nachvollziehen kann ich aber, dass Du ein schlechtes Gewissen hast, den Vater in die Pflicht zu nehmen. Er wollte das Kind oder hat es zumindest in Kauf genommen, denn er hat ja bewußt ohne Verhütung mit Dir geschlafen. Das kann man machen, dann muß man aber auch zahlen, wenn es zur Schwangerschaft kommt. Zudem sollte er, wenn er denn wirklich viel Geld hat, Dich auch großzügig ausstatten, so dass Du eine Nanny beschäftigen kannst, wenn er schon als Betreuer wegfällt.
Ich kann Dir nur sehr dazu raten, mit dem Vater jetzt sofort eine belastbare rechtliche Regelung zu treffen. Dazu brauchst Du einen Rechtsanwalt und am Ende eine notarielle Vereinbarung, Dein Anspruch sollte dinglich gesichert sein, falls der Vater stirbt.
Der Vater meiner Tochter hat in all dieses auch eingewilligt, weil er meine Argumente überzeugend fand, dass seine Tochter abgesichert sein muß, wenn ihm etwas zustößt, ich mußte nicht mal lange kämpfen. Gerade, wenn Du in ärmlichen Verhältnissen groß geworden bist, solltest Du eine abgesicherte gute Unterstützung zu schätzen wissen. Natürlich solltest Du irgendwann auch selbst arbeiten, das mache ich auch, aber warum sollst Du nicht trotzdem eine großzügigen Unterhalt annehmen, wenn der Vater dies leisten kann und will?
Wenn Du ein gutes Abi hast, dann schaue Dir die Studienfächer Psychologie, Mathe, Jura und Medizin an. Alle diese Fächer kann man als junge Mutter sehr gut studieren, Medizin hat viel Anwesenheitspflichten, aber in all diesen Fächern kommt man mit einem klugen Kopf und viel Zeit zum lernen sehr gut zurecht.
Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass Du selbst Unternehmerin werden möchtest, davon würde ich aber mit kleinem Kind abraten. Als Unternehmerin mußt Du sehr viel Zeit aufwenden, das ist mit Kind schwierig. Ich habe z.B. einen sehr gut bezahlten 40 Std Job, eine betriebliche Kita, in der ich die kleine morgens ohne Zeitaufwand abgeben kann und dadurch sehr wenig Stress. Das ist ja gerade der Vorteil an guten Noten in Schule und Studium, dass man sich die Jobs aussuchen kann und dabei etwas kindgerechtes wählen kann. Das kannst Du als Unternehmerin nicht.