Hallo Elfenbeinchen,
meine über 10-jähre Erfahrung aus Beratung...
Das, was Du hier erlebst, kannst Du 1 zu 1 auf Jugendämter, Beistände, Anwälte etc. übertragen:
Man wird Dein Anliegen ignorieren und immer und immer wieder auf finanzielle Regelungen drängeln.
So lange, bis es tatsächlich eskaliert. Und zwar irreversibel!
-meine Erfahrung aus der Praxis-
Es ist schon erstaunlich, wie hier das Finanzielle zu 90% dominiert, obwohl Du im Erstposting deutlich geschrieben hast, dass Dich das Geld nicht interessiert, Dir aber Bindung, Fürsorge, Liebe zum Kind in dieser (schwierigen) Familiensituation um so wichtiger sind.
Dabei haben wir hier im Forum genug Betroffene mit psychischen Problemen, weil sie als Kind nicht genug Liebe und Geborgenheit erfahren haben.
Dein Weg ist richtig! Lass Dich nicht beirren.
Du und der Vater, ihr habt keine finanziellen Konflikte, lasst Euch keine aufschwatzen.
Hier noch meine Tips zur familiären Situation und Förderung der Bindung:
- versuche ihn schon in der Schwangerschaft einzubinden, lasse ihn an der Freude teilhaben, sprecht über die aktuelle Entwicklung (ein gemeinsamer Besuch zum Ultraschall wäre das on top)
- gut ist auch, wenn Du ihm zeigst, dass Du seine Erfahrung mit Kindern wertschätzt und seine Vorschläge annimmst. Das fördert den Teamgeist.
- Du schriebst, Du wirst alleine gebären. Vielleicht kannst Du ihn doch mitnehmen? Er muss sich dabei nicht als Vater outen. Die Unterstützung bei der Geburt ist für ein Vater ein unvergesslicher Moment und fördert die Bindung.
- gerade in den ersten 3 Jahren ist es sehr wichtig, dass Euer Kind von beiden geliebt wird, von beiden in den Arm genommen wird und mit beiden spielen kann. In der ersten Zeit wird beim Kind das Urvertrauen aufgebaut und auch mit uns Eltern passiert sehr viel positiv emotionales. Du machst tatsächlich den besten Deal für euer Kind, wenn Du dem Vater Anonymität und Loyalität zusicherst und er dafür im Gegenzug aktiv am Kinderleben teilnimmt.
Noch was zu Sorgerecht und Vaterschaftsurkunde:
Wenn ihr beide das Jugendamt nicht weiter kontaktiert, sondern nur während der Schwangerschaft eine Vaterschaftsanerkennung und das gemeinsame Sorgerecht erklärt, dann bleibt das meines Wissen nach absolut anonym.
Auch die Kindergeldstelle würde die Anonymität nicht verletzen, da das KiGe bei Dir landet. Er hat Immobillien und Firmen. Sicherheitshalter soll er eine sichere Adresse für den Postverkehr wählen.
--> am besten nochmal recherchieren, ob ausgeschlossen werden kann, dass das Kind nicht doch als Posten bei der Ehefrau auftauchen könnte. (hättest Du einen Ehemann, dann wäre das bei Deinem Ehemann der Fall. Andersrum bleibt es anonym. Kinder einer Mutter werden nämlich immer dem Ehemann zugeordnet. Andersrum passiert m.E. nichts)
Diese gemeinsame Sorgeerklärung hätte den Vorteil, dass er noch mehr eingebunden wird. Des Weiteren könnte er Dir und eurem Kind schnell helfen, wenn euch etwas zustößt.
--> wenigstens eine Vollmacht würde ich ihm an Deiner Stelle ausstellen
Mit einer Vaterschaftsanerkennung könnte Euer Kind auch den Nachnamen des Vaters annehmen.
Das würde zusätzlich die Bindung fördern. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, insbesondere wenn das Kind überwiegend von der Mutter betreut wird.
--> auch hier würde die Ehefrau nichts erfahren