Irgendwie scheint es mir eine rechte Löwenaufgabe zusein einem Kind Mitgefühl und Empathie, gleichzeitig aber die Fähigkeit sich zu wehren beizubringen. Wenn man es zu sehr verweichlicht wird es evtl tatsächlich irgendwann mobbingopfer.
Empathie haben heißt in keinster Weise, dass man gleichzeitig verweichlicht ist.
Bei Borderlinern ist es zum Beispiel ja ganz typisch, dass sie in extrem hohen Maße empathisch sind. Und genau das nutzen sie dazu, den Anderen an der Stelle weh zu tun, wo dieser am empfindlichsten ist.
Empathie heißt nur, dass man die Gefühle des Anderen lesen und empfangen kann, nicht automatisch auch, dass man diese an sich ranlässt und mitfühlt.
Was man einem Kind beibringen muss, ist Mitgefühl. Und wer Mitgefühl hat, muss nicht automatisch die eigenen Grenzen aufgeben. Im Gegenteil. Wer mit jemandem mitfühlt, ist auch in der Lage, Negatives zu empfangen und entsprechend darauf zu reagieren. Genau so kann man sich schützen.
Besonders ausgereift ist eine Person dann, wenn sie nicht nur empfängt, was der Andere fühlt, sondern auch versteht, warum er so fühlt. Die Gefühle hinter der Verletzung, die ein Mensch einem anderen zufügt, ist meistens die Angst, die aus eigener Verletztheit resultiert. Das ist ja gerade bei Borderlinern so. Sie können ihre Angst ja kaum unter Kontrolle halten und wenn sie groß genug ist, müssen sie sich verletzen.
Empathie ist im Übrigen keine rein menschliche Eigenschaft. Die meisten Tiere haben tatsächlich mehr Empathie als mancher Mensch. Menschlichkeit hängt entsprechend nicht an der Empathie, sondern am Mitfühlen und Verstehen.
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