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Menschen ohne familliere Verpflicht. oder mit Rücklagen können sich beruflich mit viel geringerer Hemmschwelle verändern. Wie damit klar kommen?

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Gelöscht 118388

Gast
Es kommt wohl alles mit einem Preis. Wenn man im Leben auf Nummer Sicher geht und alles mögliche Risiko vermeidet, findet man sich am Ende darin eingeschlossen, bzw. wird von Sicherheit und Vorhersehbarkeit erdrückt.

Das sind Entscheidungen, die du getroffen hast. Du bist sozusagen in genau der Rolle, die dir die Gesellschaft zugeteilt hat, damit du sie (mit)tragen kannst. Ein ewig bei der Bank verschuldeter Familienvater mit sicherem, mittlerem Einkommen. Wunderbar, je mehr es davon gibt, umso besser. Daran verdienen die Banken am besten.

Wenn du jetzt da raus willst, musst du tun, was du immer vermieden hast: Risiko eingehen. Vielleicht ist der nächste Job besser bezahlt, aber die feuern dich nach drei Monaten und du kannst nicht in den alten Job zurück. Und dann musst du eventuell das Haus verkaufen und das missfällt deiner Frau so sehr, dass sie sich von dir trennt. Würdest du dieses Risiko eingehen wollen und die eventuellen Konsequenzen akzeptieren? Wahrscheinlich nicht.

Es kommt eben alles mit einem Preis. Die, die von Anfang an Glück hatten, sind eher die Ausnahme. Die, mit denen du dich vergleichst, haben eben « non konforme » Entscheidungen getroffen, die wiederum Risiken bergen. Unstabilität, finanzielle Unsicherheit, gesellschaftliche Normen, denen die nicht entsprechen. Und manchmal geht das gut und manchmal eben nicht.
 
G

Gelöscht 119884

Gast
Für mich hört es sich an, als wärst du unzufrieden mit deinem Leben. Und was bringen die Vergleiche mit Leuten ohne Familie?
Du hast dir doch das alles ausgesucht?
 
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Gelöscht 119860

Gast
Hallo nochmal,
vielen Dank für die bisherigen Antworten! Da waren schon einige Hinweise und Denkanstöße für mich dabei, die mir schon durchaus helfen könnten. Über weitere Beiträge freu ich mich natürlich weiterhin!
Hier noch einige persönliche Dinge:
- meine Frau arbeitet ebenfalls in einem Bürojob, 40 % Stelle, ebenfalls seit ewigen Zeiten im selben Job, selber AG (kleiner Familienbetrieb, ca. 20 Angestellte), in dem sie gelernt hatte
- Meine Frau weiß um meine Unzufriedenheit bzgl. Job. Sie würde mir auch versuchen den Rücken frei zu halten, bei einer beruflichen Veränderung
- Seit einer Woche halte ich aber eher ihr den Rücken frei, denn sie hat nun eine Fort/Weiterbildung gestartet (online)
- Als "Ballast" im wortwörtlichen Sinne empfinde ich meine Kinder, Frau und Haus ganz sicher nicht, sondern eher als Bereicherung und Grundlage meines Lebens. Allerdings habe ich kein anderes Wort außer "Ballast" gefunden, um mein Problem irgendwie anders zu umschreiben.
- Innerhalb meines AG sich auf andere Posten zu bewerben, sehe ich irgendwie nicht. Ich bin da "ein gebranntes Kind" und habe über die Jahre hinweg eine gewisse Hassliebe gegenüber der ganzen Branche, den Prozessen und Abläufen entwickelt. Intern zu wechseln sehe ich mich also nicht. Der AG bietet mir mom. aber halt auch kaum Anreiz meine "Komfortzone" zu verlassen. (Seit 2 Jahren nun im HomeOffice, was ich eher als vorteilhaft empfinde, da man dadurch sehr flexibel ist, was sehr hilfreich ist, wenn man kleine Kinder hat, Gehalt kommt pünktlich,...). Aber ansonsten ist es halt ein Job wie in einer modernen Fabrik, monoton, ohne Veränderungen.
- Tatsächlich kenne ich keinen einzigen Familienvater mit abzuzahlender Immobilie in meinem näheren Umkreis, der den Job freiwillig gewechselt hat. Wenn, dann wurde entweder der Job gewechselt, bevor die Kinder kamen oder aber unfreiwillig. Leider gehen die Handlungsempfehlungen und Statistiken (wurden ja auch als Referenzen einer Antwort gepostet) auf solche scheinbar unwichtigen Details ja nicht ein
- Umzug (Haus aufgeben, etc.) kommt alleine schon wegen der Kinder nicht in Frage
- Und trotzdem will ich meine Komfortzone verlassen, damit ich nicht völlig abstumpfe (Vielleicht ist ja genau das meine Antwort auf die Frage nach dem 'Wozu' es für mich doch noch Sinn machen könnte, eine Weiterbildung/Online-Fernstudium, etc. zu starten?, Vielleicht auch mit dem Hintergedanken, dadurch dann nebenberuflich/selbstständig was Neues starten zu können? Denn da glaube ich, noch am ehesten was bewegen zu können für mich selbst.
Hier habe ich aber absolut noch keine Idee, Vision, Ziel,etc. Und somit wird das dann wohl auch nichts. Hier empfinde ich schon wieder einen Gewissen Neid auf die Leute, die genau das haben in ihrem Leben, nämlich Ideen, Visionen, Träume und Ziele und ihre Antwort auf die Frage nach dem 'Wozu'. Ich glaube nur wenn man diese Dinge hat, kann jegliche Veränderung überhaupt erst funktionieren oder doch nicht? Vielleicht will ich aber auch zuviel gleich auf einmal. Sowas geht nunmal nicht.
- Was ich so traurig finde am Leben ist die Tatsache, dass man scheinbar nur einmal im Leben entscheiden kann, welcher Lebensentwurf/Lebensmodell am besten zu einem passt. Will ich unabhängig sein? Will ich viel reisen? Wie finanzieren? Will ich mehr Risiko oder mehr Sicherheit? Will ich allein leben? Will ich Familie? Wenn ja, möglichst früh oder möglichst spät? Wie und wo soll(en) mein Kind/meine Kinder aufwachsen? Usw. All diese Fragen muss man für sich beantworten. Aber einmal für sich beantwortet und entschieden sind kaum mehr Korrekturen möglich. Das ist scheinbar der Preis des Lebens...
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Meine Frau weiß um meine Unzufriedenheit bzgl. Job. Sie würde mir auch versuchen den Rücken frei zu halten, bei einer beruflichen Veränderung
- Seit einer Woche halte ich aber eher ihr den Rücken frei, denn sie hat nun eine Fort/Weiterbildung gestartet (online)
Toll, dass Deine Frau etwas für sich tut, was ihr scheinbar ein Bedürfnis ist.
Oder tut sie es mehr wegen dem ersten zitierten Punkt? Um besser gerüstet zu sein, Dir den Rücken freizuhalten?

Seit 2 Jahren nun im HomeOffice, was ich eher als vorteilhaft empfinde, da man dadurch sehr flexibel ist, was sehr hilfreich ist, wenn man kleine Kinder hat, Gehalt kommt pünktlich,
Ja, eigentlich perfekt, um diesen Job auf Teilzeit zu reduzieren und daneben etwas anderes zu tun Wenn das finanziell verantwortbar ist.

Tatsächlich kenne ich keinen einzigen Familienvater mit abzuzahlender Immobilie in meinem näheren Umkreis, der den Job freiwillig gewechselt hat.
So unterschiedlich sind die Kreise.
Hier nur ein Beispiel: 2-facher Vater, Haus gebaut. Gewechselt, gefiel nicht, zurück zum vorherigen Arbeitgeber. 2 Jahre später war er schon woanders. Mit finanzieller Verbesserung.
Und wechselte später nochmal.
Kinder wurden satt und Haus steht noch.

Und trotzdem will ich meine Komfortzone verlassen, damit ich nicht völlig abstumpfe
Dafür gibt es ja verschiedene Wege.
Welcher ist Deiner?

Bewerben um Marktwert zu testen, auch in anderen Branchen? Vielleicht zufällig doch über einen reizvollen Job stolpern dabei?

Auf TZ reduzieren und einen völlig anderen Minijob (Hobbys dabei nützlich)?
Oder Weiterbildung und Gründung neben TZ?

Nur etwas für die Bildung tun, um nicht abzustumpfen?

Vielleicht auch mit dem Hintergedanken, dadurch dann nebenberuflich/selbstständig was Neues starten zu können?
Hast Du den Biss dafür?
Kundenaquise? Buchhaltung?
Entsprechende Kurse belegen?

Hier habe ich aber absolut noch keine Idee, Vision, Ziel,etc. Und somit wird das dann wohl auch nichts.
Hobbys?
Was kannst Du?
Was machst Du gerne?
Was intetessiert Dich?
Siehst Du eine Nische am Markt?
Bist Du begeisterungsfähig?

Hier empfinde ich schon wieder einen Gewissen Neid auf die Leute, die genau das haben in ihrem Leben, nämlich Ideen, Visionen, Träume und Ziele und ihre Antwort auf die Frage nach dem 'Wozu'. Ich glaube nur wenn man diese Dinge hat, kann jegliche Veränderung überhaupt erst funktionieren oder doch nicht?
Neid kann ein Antriebsmotor sein.
Und ja, Visionen, Ideen, Ziele, sind überaus gut.
Es geht aber auch nur mit erarbeiteten Ideen und Biss, dem Willen, noch etwas anderes für sich zu haben.

Großartig andere Ziele musst Du nicht zwingend haben, wwnn ein kleines Nebeneinkommen neben dem TZ-Brotjob genügt. Wächst dann doch mehr draus, kannst Du Dich freuen und das ausbauen oder Dich entscheiden, es klein zu halten.

Was ich so traurig finde am Leben ist die Tatsache, dass man scheinbar nur einmal im Leben entscheiden kann, welcher Lebensentwurf/Lebensmodell am besten zu einem passt.
Du schreibst, als wäre das eine für alle geltende Wahrheit, ein unumstößlicher Fakt.
Das ist es aber nicht!

Dein eigenes Sicherheitsbedürfnis ist höher, Deine Ängste sind stärker, als Dein Wille zur Veränderung.
Daher mag obiger Glaubensatz für Dich die angenehmer formulierte Tatsache sein.
Aus einem anderen Blickwinkel ist das nicht der Fall.

Menschen schulen um, manche sehr spät, nach einem Coaching. Menschen, in fester Stellung, gründen Unternehmen und wagen dann den Sprung.

Ein Beispiel:
Arbeiter, Meisterprüfung abgelegt, in heimischer Scheune Nebengewerbe begonnen. Daneben Hochzeit und erstes Kind, parallel Hausbau, nach 3 Jahren weiteres Kind.
Dazwischen ausgebaut, gewachsen, Gebäude zu Maschinenhalle gemacht, Personal eingestellt. Es gab Einbrüche, Kurzarbeit.
Weitere Märkte erschlossen, heute längst sicher aufgestelltes, größeres mittelständisches Unternehmen.

Will ich unabhängig sein? Will ich viel reisen? Wie finanzieren? Will ich mehr Risiko oder mehr Sicherheit? Will ich allein leben? Will ich Familie? Wenn ja, möglichst früh oder möglichst spät? Wie und wo soll(en) mein Kind/meine Kinder aufwachsen?
Ja, und Lebenswege verlaufen nicht imner geradlinig. Da wandern Paare samt Kindern aus, nachden sie die Sprache lernten und Jobs fanden.
Paare verändern ihre Wohnsituation, leben getrennt, weil es besser passt.
Andere brauchen getrennte Wege und lassen sich trotz Haus und Kindern scheiden, finden gemeinsam Wege, um das Haus für die Kinder zu erhalten. Die studieren, dafür wegziehen. Haus wird doch noch verkauft.
Manche Paare verkaufen das gebaute Haus, ziehen in eine andere Region in ein gekauftes.
Andere vermieten und decken so Kredit und Teile der Rücklagen für Reparaturen.
Es gibt so viele Wege.

Nur Kinder wieder abgeben geht nicht. ;)
Die Verantwortung hast Du mit Zeugung übernommen und jetzt trägst Du lange Zeit die Konsequenzen daraus.
Wie Du darumherum Dein Leben gestaltest, dafür gibt es aber reichlich vielfältige Möglichkeiten.
Man(n) muss sich halt trauen.

Was auch immer Du tust, wie auch immer Du lebst, es ist DEINE Entscheidung, das so und nicht anders zu tun.

Aber einmal für sich beantwortet und entschieden sind kaum mehr Korrekturen möglich
Das ist nicht richtig.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
- Was ich so traurig finde am Leben ist die Tatsache, dass man scheinbar nur einmal im Leben entscheiden kann, welcher Lebensentwurf/Lebensmodell am besten zu einem passt. Will ich unabhängig sein? Will ich viel reisen? Wie finanzieren? Will ich mehr Risiko oder mehr Sicherheit? Will ich allein leben? Will ich Familie? Wenn ja, möglichst früh oder möglichst spät? Wie und wo soll(en) mein Kind/meine Kinder aufwachsen? Usw. All diese Fragen muss man für sich beantworten. Aber einmal für sich beantwortet und entschieden sind kaum mehr Korrekturen möglich. Das ist scheinbar der Preis des Lebens...
Würdest du denn anders entscheiden mit dem Wissen von heute?
 

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