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Meine Mutter ist eine Alkoholikerin

Zero0815

Neues Mitglied
Hallo zusammen.

Ich habe ein wenig gesucht und bin durch Zufall auf euch gestoßen und dachte, dass ich mich mal ein wenig mit anderen austauschen sollte.

Und zwar habe ich Folgendes... nun ja Problem.

Meine Mutter ist Alkoholikerin. Wie lange kann ich leider nur schätzen.
Ich weiß das genau erst nach dem Tod meines Vaters im Jahre 2014. Nachdem mein Vater an Kehlkopfkrebs verstorben war und bestattet wurde, war ich mal bei meiner Mutter in der Waschküche und habe etwas gesucht... Ich weiß leider nicht mehr genau was. Auf jeden fall, bin ich dort über den "Vorrat" und die leeren Flaschen meiner Mutter gestolpert. Natürlich habe ich Sie dazu zur Rede gestellt, bekam aber die aussage, dass diese meinem verstorbenen Vater gehören.

Ja, dieser war auch Alkoholiker. Jeden Abend eine Kiste Bier Minimum.

Im Laufe der Zeit habe ich versucht ihr mit allen erdenklichen Mitteln zu helfen.

Ich habe für Sie versucht Kontakte mit Kliniken, den AA, Psychologen und was weiß ich nicht alles herzustellen versucht.
Diese Versuche wurden von ihr aber nicht angenommen und sind im Sande verlaufen.

Jetzt ist sie seit letztem Jahr "in Behandlung".

Ja ich schreibe es in Anführungsstriche, da Sie wohl keine Termine aktuell erhält.

Anfang des Jahres (weswegen wohl laut ihr die Termine ausgesetzt wurden) ist sie die Treppe heruntergefallen und hat sich einen Trümmerbruch im linken Oberarm zugezogen und wurde daraufhin von meinem Bruder ins Krankenhaus gefahren.

Dort wurde im Blut ein Promille wert von 1,5 festgestellt.

Nun waren Anfang des Monats Leute der Wasser und Strom Gesellschaften da und haben die Zähler ausgebaut. Mein Bruder ist eingesprungen und hat die Summe von 1.200 € für meine Mutter bezahlt.

Nachdem war es ein wenig knapp mit dem Geld für meine Mutter, da sie nur eine Witwenrente erhält und damit auch nicht wirklich viel Geld hat.

Jedenfalls hatte sie sich letztes Wochenende bei meinem Bruder 50 € geliehen, damit Sie diese Woche einkaufen gehen kann.

Die Woche über war sie auf jeden fall nüchtern und wollte auf jeden fall etwas ändern. Wir haben gestern oder vorgestern endlich mal was von den leeren Flaschen weggeschafft.

Nun war sie heute unterwegs und hatte mir mitgeteilt, dass sie Schmuck für knapp 500 € veräußert hat, damit sie etwas "auf der hohen Kante hat". Innerhalb dieser Äußerung war ich mir zu 60 % sicher, dass sie wieder etwas getrunken hat. Und nun bin ich leider im Laufe des Tages zu 100 % sicher, dass es so ist. Jedoch streitet sie es wieder ab.

Mein Bruder hatte mal ein Atemalkoholtestgerät gekauft. Das war, nachdem sie die Treppe heruntergefallen war.
Ich habe sie, als sie es verneinte, gebeten mir das Gegenteil mit eben diesem Gerät zu beweisen... Das wollte (ich, gehe eher von konnte aus) sie nicht.

Nun bin ich ein wenig verzweifelt, da ich nicht mehr weiß, was ich noch tun kann.

Ich schlafe derzeit leider auf der Couch meiner Mutter, da ich nach meiner Ausbildung, die Mitte des Jahres zu Ende war (ich habe aufgrund psychischer Probleme meine Ausbildung erst mit 23 begonnen....) nicht übernommen wurde und aufgrund der aktuellen Situation Probleme habe einen Job zu finden, meine Wohnung nur noch grade so bezahlen.

60 % des Ausbildungsgehaltes als ALG 1 sind nicht so wirklich viel, wenn die Wohnung ca. 90,28 % davon kostet.

Ich bin selbst ein Problemfall mit meiner psychischen Erkrankung und gehe derzeit an meiner Mutter zugrunde.

Habt ihr eventuell eine gute Idee für mich?

Entschuldigt bitte die Litanei, ich musste meine Gedanken einmal niederschreiben und meiner Verzweiflung etwas Luft machen.

Liebe Grüße und danke für eure Aufmerksamkeit.

Zero
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ja, ich habe eine Idee für dich: Bekomme zunächst dein eigenes Leben auf die Reihe. Du bist erwachsen und wohnst bei Mutti auf der Couch, die zwar Alkoholikerin sein mag, aber immerhin ihr erwachsenes Kind durchfüttern kann.
Lass sie mal in Ruhe und betrachte deine eigenen Baustellen.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ja, ich habe eine Idee für dich: Bekomme zunächst dein eigenes Leben auf die Reihe. Du bist erwachsen und wohnst bei Mutti auf der Couch, die zwar Alkoholikerin sein mag, aber immerhin ihr erwachsenes Kind durchfüttern kann.
Lass sie mal in Ruhe und betrachte deine eigenen Baustellen.
Schloti, du bist aber auch manchmal dermaßen direkt... hast aber trotzdem Recht.

@TE: Ding ist, dass man Abschleppwagen als 3x so starke LKW auslegt, damit diese, wenn sie helfen sollen, nicht selbst von der Strasse rutschen.

So ähnlich kann man es bei dir auch sehen.

Dass Du psychisch eine Wartezeit im Leben hattest, liegt nicht immer nur an dir, sondern auch an der Summe der Lebensumstände. Und die sind aktuell so, dass Du es zum einen nicht leicht mit Dir selbst hast und zum anderen noch Deiner Mutter helfen möchtest.
Man kann das verstehen und es wäre schlecht, wenn es grundsätzlich nicht so wäre.
Aber wenn Du auf 80% läufst und 20% für die Mutter abgezogen werden, bleibt Dir nicht mehr viel. Zwar genug zum Leben, aber eben nicht genug für alle Anforderungen.

Es könnte tatsächlich sein, dass Du im Internet Hinweise darauf findest, dass Leute erst kurz vor unerträglichem Leidensdruck aufwachen und ihre Gewohnheiten ändern.
Anderenfalls bleibt garantiert alles wie es ist, weil es ja keine Notwendigkeit gibt, etwas zu ändern.
Die Notwendigkeit ergibt sich übrigens auch nicht daraus, dass Du da bist, und sie dir gefallen muss und sich deshalb ändert. Es hat sie zumindest bisher nicht gegeben.
Frag Dich, wie die Tendenz aussehen dürfte?

Nun ist es wohl so, dass sie heimlich trinkt und es verbirgt. Also sieht sie es nicht ein, aufzuhören und Du kannst es nicht ändern, da sie es heimlich macht.
Du könntest also genau so gut hingehen und aufgeben zu kontrollieren, so dass sie es offiziell tun kann. Ändern würde sich auch dann nichts, ausser, dass Du dann da sein kannst, wenn sie Dich braucht. Ablehnen würde ich das Trinken dann wohl schon, also nicht fördern. Auch nicht durch geliehenes Geld.

Du kannst dann weiterhin versuchen, die Entfernung etwas zu vergrößern.
So hast Du eine tägliche Auszeit und Zeit, Dich um Dich selbst zu kümmern.

Insgesamt nennt man das, was Du hast, wohl Co-Abhängigkeit. die Mutter ist vom Alkohol abhängig und du von Ihrem Zustand.
Jetzt fehlt nur noch, dass Du eine Freundin findest, der es schlecht geht weil es Dir schlecht geht weil es Deiner Mutter schlecht geht.

Siehst Du den Teufelskreis?
Versuche, ihn zu durchbrechen. Er zieht nach und nach immer mehr Leute herunter.
 

Zero0815

Neues Mitglied
Ja, ich habe eine Idee für dich: Bekomme zunächst dein eigenes Leben auf die Reihe. Du bist erwachsen und wohnst bei Mutti auf der Couch, die zwar Alkoholikerin sein mag, aber immerhin ihr erwachsenes Kind durchfüttern kann.
Lass sie mal in Ruhe und betrachte deine eigenen Baustellen.
Wie oben erwähnt würde ich nicht hier herumhängen, wenn ich es ändern könnte. Aber mehr als Anträge stellen, damit ich hier wieder wegkomme und Bewerbungen schreiben, damit ich endlich wieder meiner Arbeit nachkommen kann, kann ich auch nicht machen.

Aber ich verstehe deinen Gedankengang und deine Aussage.

Ich stimme dieser sogar so weit zu, dass ich mir helfen soll, nur kann ich deiner Aussage nicht zustimmen, dass, deiner Aussage grob entnommen, ihr leben auf die Reihe kriegt.

Wie erwähnt zahlt mein Bruder alle ihre Rechnungen.

Nichtsdestotrotz vielen Dank für deine Antwort.
 

Zero0815

Neues Mitglied
Man kann einen Alkoholiker nicht zum Aufhören zwingen. Vom Alk kommt man nur weg, wenn man selber will. Und mit will meine ich WILL.
Ich beziehungsweise wir, mein Bruder und ich, sind ja innerhalb der letzten Woche davon ausgegangen, dass es nun endlich einmal so weit wäre. Es ist grade vorbeigekommen und wollte ihr eigentlich einen Strauß Rosen schenken und ihr mitteilen, wie stolz er auf sie ist. Das habe ich im Übrigen die Woche auch mehrfach getan, jedoch hat auch er es mitbekommen, dass sie wieder getrunken hat und ist enttäuscht wieder gegangen.

Von allen Seiten hört man, zumindest in unseren Bekanntenkreisen, dass wir sie einfach "fallen" lassen sollen. Nur ob das die Lösung ist, wage ich zu bezweifeln.
 

Zero0815

Neues Mitglied
Schloti, du bist aber auch manchmal dermaßen direkt... hast aber trotzdem Recht.

@TE: Ding ist, dass man Abschleppwagen als 3x so starke LKW auslegt, damit diese, wenn sie helfen sollen, nicht selbst von der Strasse rutschen.

So ähnlich kann man es bei dir auch sehen.

Dass Du psychisch eine Wartezeit im Leben hattest, liegt nicht immer nur an dir, sondern auch an der Summe der Lebensumstände. Und die sind aktuell so, dass Du es zum einen nicht leicht mit Dir selbst hast und zum anderen noch Deiner Mutter helfen möchtest.
Man kann das verstehen und es wäre schlecht, wenn es grundsätzlich nicht so wäre.
Aber wenn Du auf 80% läufst und 20% für die Mutter abgezogen werden, bleibt Dir nicht mehr viel. Zwar genug zum Leben, aber eben nicht genug für alle Anforderungen.

Es könnte tatsächlich sein, dass Du im Internet Hinweise darauf findest, dass Leute erst kurz vor unerträglichem Leidensdruck aufwachen und ihre Gewohnheiten ändern.
Anderenfalls bleibt garantiert alles wie es ist, weil es ja keine Notwendigkeit gibt, etwas zu ändern.
Die Notwendigkeit ergibt sich übrigens auch nicht daraus, dass Du da bist, und sie dir gefallen muss und sich deshalb ändert. Es hat sie zumindest bisher nicht gegeben.
Frag Dich, wie die Tendenz aussehen dürfte?

Nun ist es wohl so, dass sie heimlich trinkt und es verbirgt. Also sieht sie es nicht ein, aufzuhören und Du kannst es nicht ändern, da sie es heimlich macht.
Du könntest also genau so gut hingehen und aufgeben zu kontrollieren, so dass sie es offiziell tun kann. Ändern würde sich auch dann nichts, ausser, dass Du dann da sein kannst, wenn sie Dich braucht. Ablehnen würde ich das Trinken dann wohl schon, also nicht fördern. Auch nicht durch geliehenes Geld.

Du kannst dann weiterhin versuchen, die Entfernung etwas zu vergrößern.
So hast Du eine tägliche Auszeit und Zeit, Dich um Dich selbst zu kümmern.

Insgesamt nennt man das, was Du hast, wohl Co-Abhängigkeit. die Mutter ist vom Alkohol abhängig und du von Ihrem Zustand.
Jetzt fehlt nur noch, dass Du eine Freundin findest, der es schlecht geht weil es Dir schlecht geht weil es Deiner Mutter schlecht geht.

Siehst Du den Teufelskreis?
Versuche, ihn zu durchbrechen. Er zieht nach und nach immer mehr Leute herunter.
Ich kann nachvollziehen, was du mir damit sagen möchtest, aber ich weiß leider nicht wie ich eben diesen Kreis durchbrechen soll. Ich will ihr unbedingt helfen / helfen können. Es betrifft ja nicht nur mich, sondern wie auch nun mehrfach erwähnt auch meinen Bruder. Selbiger hat auch schon bedenken, dass er "alleine" mit meiner Mutter klarkommen muss, wenn ich endlich mal einen Bescheid erhalte und endlich wieder in meine Wohnung kann, mein Leben leben kann und nicht mehr hier bei meiner Mutter bin und auf sie aufpasse.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich kann nachvollziehen, was du mir damit sagen möchtest, aber ich weiß leider nicht wie ich eben diesen Kreis durchbrechen soll. Ich will ihr unbedingt helfen / helfen können. Es betrifft ja nicht nur mich, sondern wie auch nun mehrfach erwähnt auch meinen Bruder. Selbiger hat auch schon bedenken, dass er "alleine" mit meiner Mutter klarkommen muss, wenn ich endlich mal einen Bescheid erhalte und endlich wieder in meine Wohnung kann, mein Leben leben kann und nicht mehr hier bei meiner Mutter bin und auf sie aufpasse.
Du kannst nur das was Du KANNST und nicht das was Du nicht kannst.
Es gibt bei Wiki das "Gelassenheitsgebet":
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden

Genau das trifft den Punkt, den ich Dir mit dem LKW-Beispiel schon alleine deswegen verdeutlichen wollte, weil so etwas jedem klar sein muss.

Komplettes "fallenlassen" im Sinne von "abschieben" muss nicht sein, darunter würdest Du leiden, während sich bei ihr nichts ändert. Das bringt es also beiderseits nicht.

Du musst aber - notfalls mit Deinem Bruder zusammen - eine mini-Strategie entwickeln, in der jeder von Euch die notwendige Luft zum Atmen hat.

Das schließt ein - und es klingt böse! - dass es nicht nur um Deine Mutter gehen kann, die sich die Kanne gibt um danach in seelige Gefilde abzuwandern, während Du Durchfall dabei hast!

Sowas ist -wenn man es ihr verdeutlicht und sie es versteht - egoistisch von ihr, und ihr muss klar werden, dass sie sich selber damit auf Eure Kosten in ihre Traumwelt begibt und Euch sitzen und leiden lässt.
Man muss ihr klar machen, das sie machen kann was sie will - keine Frage.
Man muss ihr aber auch klar machen, dass es nicht akzeptabel ist, die Verhältnisse so laufen zu lassen, dass andere darunter leiden.
Sie wird also entweder mit Euch beiden zusammen weiter machen aber dann so, wie es erträglich für euch ist oder sie macht weiter und Ihr macht euer Ding so, wie es EUCH erträglich ist.

Dieses "Euch erträglich" wirst Du und dein Bruder - auch mit Sozial/Jugend(?) Ämtern durchsetzen müssen oder Ihr leidet solange weiter bis ihr beiden auch noch den Bach runter geht.
Danach geht dann endgültig nichts mehr.

Dass Du komplett machtlos bist ( aber anscheinend noch denkst, Du könntest irgendwas tun) siehst Du schon daran, dass er Dir mit und ohne Aufpassen nicht gelungen ist, den Bruch zu vermeiden.

Also tu das was Du tun kannst und lasse das wozu Du unfähig bist:
Geh auf Distanz, besuche und berate sie oft, sei da, wenn sie Dich nötig hat aber achte auch Dein Wohlergehen und das deines Bruders ebenfalls.

Übermorgen ist Montag, da haben die Behörden wieder auf.

Man muss sich doch fragen, was Dich daran hindert, offizielle Unterstützung zu erbitten?!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Schokoschnute

Aktives Mitglied
Das ist so schwer von Alkohol weg zu kommen,nicht nur Körperlich.. Einmal süchtig immer süchtig und ich ziehe den Hut für jeden der trockener Alkoholiker ist.
Dein Bruder scheint noch Zuhause zu wohnen,d,h wenn du wieder Ausziehst ist er alleine mir ihr ?
Ihr solltet euch dringend Hilfe holen.
Es gibt "ambulante sozialmedizische Suchtberatung"/hilfe google mal in eurer Region.
Lass dir erstmal ein Beratungstermin geben.
 

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