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Meine Geschichte :-(

han・mon

Mitglied
Hallo,

ich weiß garnicht so recht wie ich anfangen soll, also erstmal ich bin 25 Jahre und habe Sozial Phobie und eine leichte Persönlichkeitsstörung, sagte zumindest mal ein Psychologe mit dem ich etwa eine Stunde geredet habe.

Mein "Leidensweg" begann etwa im letzten drittel der vierten Klasse, ab da haben mich meine Freunde nach und nach verlassen, weil eine kleine Gruppe von Schülern mich hässlich, dick und blöd fanden. Meine bis dahin beste Freundin hat mir zum Schluss den Rücken gekehrt, weil sie wohl dem Druck und dem Mobbing der anderen Schüler nicht mehr gewachsen war. Irgendwann war ich dann ganz alleine, ohne Freunde und das bis heute.
:(
In der Weiterführenden Schule (Realschule) war das Mobbing schon schlimm, in der 6. Klasse bin ich davon richtig Krank geworden und war 4 Wochen Krank geschrieben, danach sollten mir 2 Schüler helfen den Stoff nachzuholen, nur die hatten nichts anderes im Kopf als mich fertig zu machen.
Deswegen habe ich das Klassenziel auch nicht erreicht und bin sitzen geblieben, in meiner neuen Klasse war es dann noch schlimmer und auch da blieb ich sitzen, ergo musste ich die Schule wechseln und bin dann in die Hauptschulen in die 7. Klasse gekommen. Direkt am ersten Tag (in der zweiten Stunde) habe ich einen vorgeschmack bekommen wie die nächsten Jahre für mich aussehen. Ein Schüler hat mir seinen Bleistift in den Oberschenkel gestochen (recht tief, hat geblutet) und gesagt: "bei dem Speck spührt die fette Sau das doch garnicht!" und hat widerlich gelacht. Das war es dann vorerst mit dem Körperlichen "Attacken", erstmal wollten die mich wohl Psychisch fertig machen, das schlimmste war wenn sich 10 oder mehr Schüler um mich rum gestellt haben und mich mit ihren Sprüchen traktierten oder wenn sie mich überall hin verfolgt haben, ich konnte nichtmal zu Toilette gehen!
Irgendwann reichte ihnen das verbale nicht mehr aus und so wurde ich erst nur mit allem möglichen Zeug beworfen oder mal einmal boxen, treten, an den Haaren reißen usw. das erste mal richtig verprügelt wurde ich im zweiten Halbjahr der 7. Klasse.
Das ging dann über die nächsten Schuljahre immer so weiter bis zur Klassenfahrt wo ich dann die ganze brutalität und auch kriminalität zu spühren bekam. Ich hatte in der Zeit vermehrt Suizidgedanken und auch 1 Versuch unternommen, aber nicht durchgezogen, es war so als würde ich von irgendwas oder irgendwen aufgehalten. Sie haben mir aufgelauert, mich gepackt und in mein Zimmer geprügelt (3 oder 4 und sie waren vermummt), sie haben mich an armen und beinen fest gehalten und mich geknebelt, dann haben sie auf mich eingeschlagen, mir die klamotten vom Leib gerissen und ab da weiß ich nichts mehr- blackout, ich kann mich nurnoch daran erinnern das ich voller Schmerzen, weinend in der Dusche stand und eine gefühlte ewigkeit geduscht habe. Danach habe ich immer wieder Drohbriefe bekommen, das ich ja das Maul halten soll. Danach hatte ich wieder einen Suizidversuch, den ich auch nicht durchziehen konnte.
Ich habe nie mit jemanden darüber gesprochen, meine Familie weiß bis heute nichts von all dem, ich habe alles in mich rein gefressen. Ich habe kein Selbstwertgefühl, ich hasse mich selbst, ich habe große Ängste, ich bin traurig, verzweifelt, depressiv...ich habe Suizidgedanken, Albträume/Schlafstörung, Flashbacks (Klassenfahrt) usw. die Liste ist lang.

Vor etwas über 2 Jahren habe ich eine Qualifizierung zur Pferdepflegerin angefangen auch einem integrativem Hof wo ich schonmal 2 Jahre einen 1€ Job gemacht habe (auch bei den Pferden), diese wurde von einer Diplom Pädagogin "geleitet" (sie ist nur 9 Mon. älter als ich) und nach etwa einem halben Jahr konnte ich mich ihr anvertrauen, weil sie eine meiner Panikattacken mitbekommen hat und dann war unser Kontakt erst Schriftlich (weil mir das leichter gefallen ist) und nach und nach kamen dann Gespräche dazu. Am 1.6. hatte ich dann meine Prüfung, die ich auch bestanden habe (Zeugnis habe ich aber noch nicht bekommen), da ging es mir erst richtig gut, nur der Absturz ließ nicht lange auf sich warten und nun bin ich wieder ganz unten.
Ich habe immernoch jeden Montag Gespräche mit der Pädagogin, weil wir von dem "Betrieb" übernommen wurden und sie Versucht mir so gut sie kann zu helfen. Ich möchte gerne öfter mit ihr sprechen oder einfach nur irgendwas mit ihr machen, weil sie für mich eine Stütze ist und die erste, außerhalb meiner Familie, die mir gesagt das sie mich mag. Ich vertraue ihr. Nur sie muss ja auch ihre Arbeit machen und hat nicht mehr so viel Zeit für mich.

Meine jetzige Situation ist das ich völlig am Ende bin, ich habe so gekämpft um die Quali zu schaffen und habe auch an mir selbst gearbeitet und viel erreicht (auch viel abgenommen). Mir wird alles zu viel, ich verkrieche mich immer mehr und möchte am liebsten den Kontakt zu anderen Menschen meiden, aber das kann ich nicht, weil ich Verantwortung habe ich muss mich um meine Familie kümmern weil mein Vater es nicht mehr kann.
Außerdem haben wir "ein paar" Tiere für die ich auch Sorgen muss, die mir aber viel mehr geben können als so manchen Mensch.
 

han・mon

Mitglied
Hallo, ich nochmal, ich wollte noch etwas ergänzen, ich habe total Angst vor einer Therapie und habe bis heute nur dieses eine Gespräch mit dem Psychologen geführt, das mir allerdings auch aufgezwungen wurde.:(
 
S

Sunstark

Gast
Hallo Hanmon,
habe deinen Beitrag mal überflogen und würde dir, bei all deinen Verpflichtungen raten: Denke zuerst an dich.
 
S

sunrays

Gast
Wenn ich deine Geschichte lese, werde ich richtig wütend. Wütend auf diejenigen, die es dir angetan haben.

Sie haben dich sogar bis in die Wohnung verfolgt. Mich wundert, dass zu dem Zeitpunkt kein anderer zu Hause war, sonst hätten deine Eltern bestimmt eingegriffen. Ich bin schockiert.

Hat sich deine Angst nach dem Gespräch mit dem Psychologen bestätigt? Warum genau hast du Angst davor? Kannst du das nicht zur Sprache bringen? Meist lassen sie sich darauf ein.

Ich glaube du brauchst professionelle Hilfe (nicht böse gemeint). Ich bin selber Mobbingopfer aber mir ist es bei weitem nicht so schlimm gegangen wie dir. Ich habe trotzdem Therapie in Anspruch genommen und es hat geholfen. Zwar hab ich heute noch meine Baustellen, aber im Großen und Ganzen geht es mir besser.
 

han・mon

Mitglied
Hallo,

@sunrays: Die Situation die du meinst war während der Klassenfahrt, also nicht bei mir zuhause.

Bei dem Psychologen hatte ich das Gefühl das er kein wirkliches interesse an mir hat, der hat nur seine Fragen gestellt, nach meinen antworten was aufgeschrieben, ich habe mich sehr unwohl gefühlt.
Jetzt ist es zwar so das "meine" Pädagogin mir bei allem zu Seite steht und auch mit zu einem Psychologen gehen würde (also nur zum kennenlerngespräch), aber meine Angst davor ist riesig, denn da bin ich im Mittelpunkt und das kann ich nicht ertragen.
Mit der Pädagogin läuft vieles auch über E-mail auch wenn ich jeden Wochentag zu ihr gehen könnte, wir haben "nur" Montags Gespräche (etwa 2h) aber da kann ich mich auch nicht wirklich öffnen. Ich bin sehr kompliziert und schwierig.:(
 
Y

yoru

Gast
Mir fehlen gerade ehrlich die Worte... zu lesen was dir passiert ist, macht mich einerseits so wütend, andererseits so unendlich traurig. Wie ich solche Menschen verachte, die soetwas tun... und ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen, aber es gibt nicht wirklich etwas, was dir nun wirklich helfen würde.

Du hast sehr viel mitgemacht, du hast das alles durchgestanden und es so weit geschafft, das finde ich so unglaublich toll. Respekt. Du kannst wirklich stolz auf dich sein.
Was auch immer dich von dem letzten Schritt zurück hielt, du hast damit wahre Stärke bewiesen.

Ich schiebe dir mal eine große Portion Kraft und ein kleines bisschen Ruhe rüber.
Ich wünsche dir alles erdenklich Liebe und Gute.
 

han・mon

Mitglied
Hi,

danke für deine liebe Antwort.

Ich bin nicht stolz auf mich, meine Gefühle sagen mir das ich bisher nichts erreicht habe und für nix zu gebrauchen bin usw.:(
 

Mystic Prophecy

Aktives Mitglied
han・mon;2150649 meinte:
Ich bin nicht stolz auf mich, meine Gefühle sagen mir das ich bisher nichts erreicht habe und für nix zu gebrauchen bin usw.:(
Doch, Du hast etwas erreicht. Du hast bisher nicht aufgegeben, bist immer noch hier und man spürt an Deinen Worten, dass Du Dich nicht geschlagen geben willst.

Es ist schon mal ein Anfang, dass Du Dich dieser Pädagogin öffnest. Wenn auch hauptsächlich auf schriftlichem Weg.

Vielleicht kannst Du ihr ja diesbezüglich schreiben, was Dich bewegt/ bedrückt? Eventuell ist es einfacher für Dich, Dich über e-Mail zu öffnen. Teile ihr Deine Ängste/ Bedenken doch mal mit, die Dir durch den Kopf gehen. Auch, was eure Gespräche betrifft.
Es bestünde die Möglichkeit, dass sie dann von sich aus darauf eingeht und Dir so eine Hilfestellung geben kann, dass es für Dich leichter wird, auch in den Gesprächen mit ihr offener zu werden.
 
G

Gast/Flori

Gast
Hallo,

ich Frage mich gerade wozu du noch fähig bist, du hast so viel Leid erfahren und stehst scheinbar doch mit beiden Beinen fest im Leben, du hast einen Job (den du sicherlich gerne machst), du kümmerst dich um deine Familie/Tiere und gehst deine Probleme an. Für mich bist du eine Heldin und eine Frau an der sich viele ein Beispiel nehmen können!
Ich finde du hast ein unglaublich großes Herz und gibst anderen so viel, ich finde es ist an der Zeit das du dir mal was zurück holst und eine Therapie angehst, da kannst du nur gewinnen.
Ich schätze du brauchst auch mal Zeit nur für dich um Struktur in das Chaos zu bekommen. Nimm dir doch dein Recht auf Hilfe und lass dir helfen.
Ich denke die Pädagogin hilft dir schon ganz gut, aber vielleicht wäre eine Stationäre Therapie besser?

Du bist Wertvoll und ein toller Mensch, das kannst du ruhig glauben!

Ich wünsche dir auf deinem Weg alles Gute und das du bald wieder aus dem Tief in ein Hoch kommst, das hast du mehr als verdient. Wenn du gestattest würde ich dich auch gerne mal virtuell drücken.

LG Flori
 

han・mon

Mitglied
Hallo,

@Mystic Prophecy: das stimmt, ich will mich nicht geschlagen geben, aber ich sehe meine allerletzten Kräfte nun auch noch schwinden...

Das ist für mich schon ein riesen Schritt und da wir ja jeden Montag "Gespräche" führen wird es vielleicht auch irgendwann auf dem mündlichen Weg schaffen.

Sie bekommt mehrmals in der Woche ein Feedback von mir und da schreibe ich alles was mich bedrückt.

@Flori: Das stimmt schon mit den Job und den Tieren, aber das hat auch viel mit meinem enormen Pflichtgefühl zu tun, klar mache ich meinen Job gerne, aber rein von meiner Kraft her fällt mir alles im Moment sehr schwer.
Das was du schreibst könnte meine Pädagogin verfasst haben, sie sagt mir oft genau das gleiche, sie meint auch das ich ein unendlich großes Herz habe und manchmal einfach zu nett bin (mich kann man leicht ausnutzen).

Ich bin kein toller Mensch und Wertvoll, naja.

Danke für das drücken. ;-)
 

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