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Mein Vater hasst mich

AnnSo

Mitglied
Hi mein Name ist AnnSo bin 23. Ich schreibe weil ich mit meinen Gedanken nicht mehr weiß wohin. Wie in der Überschrift erwähnt geht es um meinen Vater (leiblich). Ich weiß nicht wie ich es sagen soll daher fange ich einfach an. Mein Vater und ich haben ein sehr schweres Verhältnis zueinander. Als ich klein war bedeutete er mir alles. Ganz nach dem Spruch der Vater ist für den Sohn der erste Held und für die Tochter die erste große Liebe. Das war oder besser gesagt ist er für mich. Doch mein Vater ist nicht gerade der beste Vater er hat meine Mutter geschlagen teilweise wenn sie mich auf dem Arm hatte. Er ging fremd und wenn er was versprochen hat hielt er es nie.

Was alles dazu führte das mein Eltern sich trennten. Er kam mich dann nur noch besuchen. Und versprach mit mir Dinge zu Unternehmen. Die er nie einhielt. Was dazu führte das meine Eltern sich so sehr stritten das er auch von mir nichts mehr wissen wollte. Er schrieb nicht, rief nie an und kam erst recht nicht zu Besuch. Da war ich damals 6 Jahre alt. Von jetzt auf gleich war er aus meinem Leben verschwunden. Zu dieser Zeit hatte ich schon meinen Stiefvater. Doch er fehlte mir so sehr. Ich habe lange meiner Mutter die Schuld gegeben da ich bis dahin noch nicht wusste wie mein Vater wirklich drauf ist. Später gab ich mir selbst die Schuld. Dachte immer ich würde ihn nerven. Oder er wäre enttäuscht von mir oder bin ihm peinlich. Oder bereut meine Geburt.

Bis ich 21 war habe ich nichts mehr von ihm gehört. Aus dem kleinen 6 jährigen fröhlichen Mädchen war bis dahin eine schwer depressive und an Borderline erkrankte junge Frau geworden. Die so am Ende war das sie mehrfach Selbstmord begann. Sowie in Therapie war. In dieser Zeit suchte ich nach ihm und fand ihn. Und er wollte mich von neuem kennlernen. Ich freute mich so sehr. Wir schrieben miteinander. Ich erzählte ihm zwar von meiner Erkrankung doch ging nicht näher drauf ein. Während des Schreibens war ich so glücklich er schrieb mir das er mich liebt das ich ihm wichtig bin und er immer für mich da ist. Er rief alle zwei Tage an. Und einmal war ich bei ihm zu Besuch (Er wohnt sehr weit entfernt). Dann nach drei Monaten fing es an weniger zu werden. Maximal nur noch 1x die Woche wo er schrieb und keine Anrufe. Auf die Frage ob ich was falsch gemacht habe verneinte er immer. Dann kam nur noch alle zwei Monate was ging ein Jahr lang. Immer wieder weinte ich wenn er keine Reaktion zeigte. So oft das meine Mutter und mein Stiefvater schon genervt von dem Thema waren. Irgendwann reagierte er mal wieder auf mich und rief an doch da würde ich so wütend weil er mich immer ignorierte. Das wir stritten. Solange bis er den schlimmsten Schmerz in mir auslöste den es gibt durch einen Satz. Er sagte:"Ich wünschte Du wärst nie geboren worden!" Daraufhin schickte ich ihm zum Teufel. Er erzählte mir auch das seine zwei Anderen Kinder so viel mehr wert sind. Bis heute hab ich niemanden von dem Gespräch erzählt zu sehr tut es weh.

Mein Stiefvater hat mich groß gezogen und war mir mehr Vater als er es je war. Und ich liebe meinen Stiefvater über alles und dennoch vermisse und hasse ich meinen Vater so sehr. Bin ich ein schlechter Mensch weil ich ihn vermisse. Obwohl er mir so sehr weh getan hat. Ich brauche glaube ich nicht zu erwähnen das der Kontakt wieder abgebrochen ist. Und ich ihn trotzdem an meiner Seite wünsche. Ich will ihn hassen ihn vergessen. Kann es aber nicht. Tue ich meinem Stiefvater Unrecht der immer für mich da war. Und ich trotzdem einem Mann hinterher trauere der mir nur das Herz bricht.
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Hi!

Zunächst mal tut es mir leid, dass du so heftiges Zeug erlebt hast. Und dass du Gefühle für eine Person hast, die es nicht wert ist oder war.

Ob er dich hasst? Nach dem, was du so geschrieben hast, glaube ich eigentlich, dass er niemanden sonderlich leiden kann außer sich selbst. Das aber liegt dann an ihm und seinem Charakter, sicher nicht an dir als Person oder Tochter.

Du bist kein schlechter Mensch, weil du Gefühle hast, die nicht logisch sind. Überlege mal, ob er sich jemals die Frage gestellt hat, ob er ein schlechter Mensch sein könnte. Vermutlich nicht, oder? Dabei hätte er doch weit mehr Grund dafür als du.

Vielleicht kannst du ihn ja für dich nur noch Erzeuger nennen? Du hast einen Stiefvater, der eher Vater war. Und einen Erzeuger. Das Wort Vater passt auf ihn gar nicht. Und wenn das so ist, hat nur eine Person daran schuld, und das ist er selbst.

Alles Gute dir.
 

Anonymus

Mitglied
Es hilft dir vielleicht nicht weiter aber ich erkenne Paralelen zu meinem Leben und vielleicht ist es ja ein Denkanstoß. Ich habe 43 Jahre um die Liebe und Anerkennung meines Vaters gekämpft und sie nicht bekommen. Wir tragen immer das Gleiche Wunschbild in uns, was uns Generationen vor uns, Freunde, Bekannte, Nachbarn oder gar das Fernsehen vorleben und wir wollen das auch. Die liebende Familie im Reihenhaus, mit den 2 Kindern und dem Auto davor wo jeder jeden mag und man ist einfach nur ein Teil davon. Die Zeiten haben sich geändert, immer weniger Leute heiraten, binden sich ein Leben lang, füllen diese Rolle des Vaters und der Mutter aus weil sie es einfach überfordert und sie nicht darüber nachgedacht haben, das man ein Kind nicht weggeben kann wie einen Hund ins Tierheim - also ist es halt da. Halt da zu sein - ist bitter. Aber ganz wichtig ist die Erkenntnis, das es nicht an dir liegt, das du es nicht ändern kannst und sich die schöne heile Welt die du gerne hättest einfach nicht einstellt. Konzentriere dich auf die Menschen die da sind. Mit der Ma scheint es prima zu laufen, der Stiefvater, wenn ich das richtig verstanden habe scheint ok. Halte dich an die Menschen die dir gut tun, denn so wie du das schilderst , bist du ja alles andere als alleine. Hör auf aus deinem Erzeuger den Übervater zu machen, den Helden den du gerne in ihm sehen würdest. Verabschiede dich von dem Gedanken. Du bist 21. Wahrscheinlich wirst du bald in deinem eigenen Kosmos durchstarten, beruflich was machen, oder Kinder kriegen und du kannst dir eines vor Augen halten. Mache es besser als dein Vater. Daumen drück!
 

cucaracha

Urgestein
Du hast überhaupt keine Schuld.
Ich vermute, dein Vater verlor an dir das Interesse, weil er selber viele eigene Probleme hatte.
Es waren ihm später andere Dinge im Leben wichtiger geworden und er wollte zu deiner Mutter mehr Abstand haben und damit auch zu dir.
Als kleines Kind konnte er dir vielleicht leichter Liebe geben.

Ich glaube nicht, dass dein Vater dich gehasst hast.
Er hat sich vielleicht allgemein überfordert gefühlt und er wollte nicht, dass du ihm hinterher rennst.

Ich würde diesen Vater kritischer sehen und ihn nicht mehr idealisieren.
Es ist gut, dass deine Mutter und Stiefvater besser mit dir umgingen.

Wenn du an Borderline erkrankt bist und öfter an Selbstmord denkst, würde ich mir dringend einen sympathischen Therapeuten suchen, welcher dir hilft, dass es dir wieder besser geht, dein Selbstwertgefühl verstärkt und du deine Probleme lösen kannst.
Du wirst vermutlich eine schwierige Kindheit gehabt haben....sonst würde es dir jetzt besser gehen.
 
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