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Mein Vater verkraftet die Trennung von meiner Mutter nicht

Liebe Community,

Meine Mutter hat letzte Woche nach 47 Jahren (mit 3 Jahren Trennung dazwischen) meinen Vater verlassen. Über die Beweggründe steht es mir nicht zu, zu urteilen. Jedenfalls hat sie jetzt einen neuen Mann, für den sie so tiefe Gefühle hegt, dass sie nach eigenen Angaben bis an ein Lebensende bei diesem Mann bleiben will und nicht zu meinem Vater zurückkehren will.

Mein Vater verkraftet es nicht. Er hat zwei Kinder, ein Enkelkind, und ein zweites Enkelkind ist auf dem Weg, ein drittes geplant. Und doch sagt er, ohne meine Mutter will er nicht weiterleben - es wäre sinnlos. Er sagt, er kriegt es nicht in sein Herz und nicht in seinen Kopf.

Ich sitze seit einer Woche von morgens bis abends mit ihm am Tisch und sehe ihn weinen und verzweifeln. Ich versuche, ihn aufzubauen, ihn zu überzeugen wie wichtig er seinen Kindern und Enkelkindern ist, und dass es sich lohnt, für sie weiterzuleben… Dass sie ihn brauchen, und dass er auch mit ihnen und ohne seine Frau glücklich sein könnte… Dass er für seine Kinder stark sein muss.

Er sagt immer wieder, dass das sinnlos sei - ohne seine Frau wolle er nicht mehr leben.

Diverse Leute haben ihm schon geraten, sich in eine therapeutische Klinik zu begeben. Er lehnt das ab und sagt „Mir kann keiner helfen.“

Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ich möchte eigentlich am Wochenende zu meiner Frau zurück, aber ich kann es nicht über mich bringen, ihn in diesem Zustand allein zu lassen. Er bekommt seinen Alltag nicht bewältigt, und ist in seiner physischen Gesundheit gefährdet.

Hilfe 🥵😭
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Meine Mutter hat letzte Woche nach 47 Jahren (mit 3 Jahren Trennung dazwischen) meinen Vater verlassen.
Wow... das ist hart...
für Beide :(
Ich sitze seit einer Woche von morgens bis abends mit ihm am Tisch und sehe ihn weinen und verzweifeln.
Das ehrt dich (y)
Wie machst du das mit der Arbeit, bist du Rentner oder AU ?

Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.
Verständlich...
auf dich achten :)
Ich möchte eigentlich am Wochenende zu meiner Frau zurück
Das solltest du machen, das Leben muß weiter gehen.

Er wird damit zurechtkommen (y)

Treffe mit ihm Vereinbarungen, in wie weit sprechen die Eltern noch miteinander oder ist alles noch zu frisch ?

Ist er gläubig, kann er sich in der Kirche Hilfe holen ?

Evtl. schickst du ihn zum Hausarzt, er soll versuchen mit ihm zu sprechen.
 
G

Gelöscht 126263

Gast
Könntest Du Deinen Vater vorübergehend mit zu Dir nehmen? Was ist mit Deinem Geschwister?

Gibt es im Umfeld Deines Vaters Menschen, die ihn auffangen können (Freunde, Nachbarn, andere Verwandte)?

Könntest Du Dich hinter den Hausarzt Deines Vaters klemmen, dass der ihm vielleicht für eine befristete Zeit mit Antidepressiva aushilft?
 

Pappenheimer

Aktives Mitglied
Ich glaube, ich würde mal ein bisschen härter mit ihm reden, von wegen Verantwortung gegenüber den Kindern , sich zusammenreißen, sich wie ein Erwachsener benehmen usw.

Zweitens ihn ablenken, rausreißen, in andere Zusammenhänge bringen. Vielleicht einen Freund von ihm vorbeibringen? Oder ja, ihn mitnehmen, wenn das geht.

Drittens den sozialpsychiatr. Dienst um Hilfe bitten, wenn es wirklich so arg ist. Hausarzt, Pfarrer, Schiedsmann, Nachbarn, whoever.
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Entschuldigung, letzte Woche wurde der Mann nach einem halben Jahrhundert verlassen, und Du fragst, was Du tun sollst?
Ich sitze seit einer Woche von morgens bis abends mit ihm am Tisch und sehe ihn weinen und verzweifeln. Ich versuche, ihn aufzubauen, ihn zu überzeugen wie wichtig er seinen Kindern und Enkelkindern ist, und dass es sich lohnt, für sie weiterzuleben… Dass sie ihn brauchen, und dass er auch mit ihnen und ohne seine Frau glücklich sein könnte… Dass er für seine Kinder stark sein muss.
Aufhören, ihm in seinen Wachstunden mit so einem Sermon in den Ohren zu liegen. Das macht ihn ja noch depressiver...weil er das im Moment nicht könnte und es sich nicht vorstellen kann.
Seine Wunde ist taufrisch!!
Hätte man Dir einen Fuß amputiert, würdest Du doch auch gleich danach vor allem Aua schreien und nicht über Modelle von Prothesen nachdenken wollen.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Er muß alleine damit fertig werden, so einfach ist das. Zeit heilt alle Wunden. Er wurde ausgetauscht, das wars. Ich kenne einen, der auch x Jahre verheiratet war, Haus, Kind und Hof. Irgendwann lernte die Frau irgendeinen Typen aus Amerika auf dem Reiterhof kennen und ist ab nach Amerika. Jetzt züchtet sie dort Ponys. Es ist alles nur geliehen auf dieser Welt, all die Dinge, alles Geld.
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Mein Vater verkraftet es nicht. Er hat zwei Kinder, ein Enkelkind, und ein zweites Enkelkind ist auf dem Weg, ein drittes geplant. Und doch sagt er, ohne meine Mutter will er nicht weiterleben - es wäre sinnlos. Er sagt, er kriegt es nicht in sein Herz und nicht in seinen Kopf.
Nach einer so langen Zeit ist eine Trennung schwer verkraftbar, für den, der verlassen wurde. Dein Vater braucht Zeit, um überhaupt erst einmal zu akzeptieren, dass es ist wie es ist.

Ich finde es gut, dass du ihn unterstützt, aber du musst ihm nicht von morgens bis abends Händchen halten und beim verzweifeln zusehen. Sage ihm, dass du da bist, wenn er dich braucht, du aber auch dein eigenes Leben leben musst.

Sollte dein Vater tatsächlich Suizidgedanken haben, begleite ihm zum Arzt seines Vertrauens, damit er Hilfe bekommt, ggf. auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Alles Gute!
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Weck ihn auf, wasch ihm den Kopf, sei DU zuversichtlich, von wegen, das Leben ist aus, weil die Mutter auf einem Trip ist. Mach so, dass er an ihrem Verstand zweifelt und dass sie keine 47 Jahre einfach löschen kann, selbst wenn sie möchte. Fantasiere ihm vor, dass sie aufgeben wird, denn spätestens zu Weihnachten wird ihr klar werden, so einfach ist das nicht. An dieser Geschichte halte fest, auch wenn sie vielleicht nicht wahr ist, diese Option mach ihm schmackhaft. Die vielen Jahre mit dir Papa kann der Neue nicht nachholen, auch wenn er sie jetzt umwerfend finden sollte, sie ihn, es kommt der Wunsch nach Familie in ihr wieder hoch, da sei dir sicher blabla...
Er ist jetzt wie ein Kleinkind und deshalb können solche Relativierungen sehr wohl helfen die akute Krise zu dämpfen und einen kühlen Kopf wieder zu kriegen.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
mit 3 Jahren Trennung dazwischen
Ich würde ihn mal ein wenig unsanft aus seinem Selbstmitleid-Bad ziehen und in die Realität schubsen.

Die beiden sind seit 3 Jahren (!) getrennt!
Erinnere ihn daran mal.
Diese Jahre hat er auch überlebt und effektiv ist jetzt nichts anders.

Jedenfalls hat sie jetzt einen neuen Mann, für den sie so tiefe Gefühle hegt, dass sie nach eigenen Angaben bis an ein Lebensende bei diesem Mann bleiben will und nicht zu meinem Vater zurückkehren will.
Verdeutlicht die Endgültigkeit nochmal.
Er wird sich der Realität stellen müssen.
Was dachte er denn? Dass sie nach 3 Jahren plötzlich wieder zurückkommt?
Weshalb sollte sie?

Und doch sagt er, ohne meine Mutter will er nicht weiterleben - es wäre sinnlos.
Selbsttötungs-Ankündigungen sollte man immer ernst nehmen.
Ich würde ihm in die Augen sehen und fragen, ob ich ihn ernst nehmen soll. Denn dann müsse ich jetzt Sanitäter rufen, die sich um ihn kümmern, denn ich könne die Verantwortung für ihn und sein Leben nicht übernehmen.

"Brauchst du jetzt, akut, ärztliche Hilfe? Dann rufe ich jetzt an.
Oder gehen wir morgen zu deinem Hausarzt und holen dort Unterstützung, lassen dir etwas verschreiben?
Entweder - oder."

Den sozialpsych. Dienst würde ich zusätzlich kontaktieren.

Ich sitze seit einer Woche von morgens bis abends mit ihm am Tisch
Was soll das bringen, außer dass er noch mehr ins Jammertal fällt?
Zuhören, da sein, das ja, aber doch nicht eine Woche lang ganztags!
Er muss sich da vielleicht mal 3 Tage alleine reinfallen lassen (dürfen), durch den Schmerz gehen, ein normaler Prozess.
Spätestens, wenn der Kühlschrank leer ist, wird er sich aufrappeln und einkaufen - ein Schritt zurück ins Leben, in den Alltag.

Er sagt immer wieder, dass das sinnlos sei - ohne seine Frau wolle er nicht mehr leben.
Immer wieder. Und wie reagierst du?
Meint er es ernst, dann ab in die Psychiatrie als Schutz vor sich selbst und um stabil zu werden.
Meint er es nicht ernst? Will er sich nicht helfen lassen?
Er ist erwachsen, für sein Leben selbst verantwortlich, und hat dich nicht derart zu belasten. Du kannst die Verantwortung für ihn und seine Handlungen nicht übernehmen, das ist allein seine Entscheidung.
Bei Selbstmordgefährdung braucht er eben Hilfe und muss in die Psychiatrie wegen akuter Selbstgefährdung.

Nein?
Dann ab zum Arzt und zum sozialpsych. Dienst.
Er hat die Wahl.

Diverse Leute haben ihm schon geraten, sich in eine therapeutische Klinik zu begeben. Er lehnt das ab und sagt „Mir kann keiner helfen.“
Spielt dieses Spiel nicht mit, gebt ihm seine Eigenverantwortung zurück und lasst ihn wählen. Klinik oder Arzt und Dienst.

Ich weiß nicht, was ich noch tun soll.
Ihn nicht zum Kind und dich zum verantwortlichen Erziehungsberechtigten machen.

Ihn entscheiden lassen, für welche Art der Hilfestellung er sich entscheiden will.
Klare Ansage machen, dass du entscheidest, wenn er alles verweigert.
Und dann ins Handeln kommen.

Dein Leben leben.

Telefonisch unterstützen, zuhören, aber nicht stundenlang und täglich.

Die Trennung wurde vor 3 Jahren (!) vollzogen.
Dieses Übermaß an Aufmerksamkeit halte ich nicht für hilfreich.
 

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