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Mein Leben in kurz, resultierend zur Krise. Verzweifelt, unzufrieden... Keine Hilfe?

narga.89

Neues Mitglied
Hallo Leute.
(Sorry, Ich weiß nicht wohin genau mit dem Post, es geht um Familie, Finanzen, Liebe und vor allem mir.)

Mich plagt schon seit einiger Zeit etwas. Um genau zu sein fing es seit ungefähr 10 Jahren, allerdings erst seit kurzem Jahr bewusst.

Ich bin 21 (werde bald 22), wohne noch Zuhause und bin der jüngste der Familie, meine Geschwister sind 30+ (Schwester verheiratet, 3 Kinder, Bruder ledig), meine Eltern kurz vor 60.

Ich mache seit knapp einem Jahr eine Psychotherapie, vor zwei Jahren habe ich mein Abitur gemacht. Und vor anderthalb Jahren fing mein Leben an schwerer und realistischer zu werden, quasi wurde mir der "gemütliche" Teppich unter meinen Füßen weggezogen.

(Entschuldigt, falls alles etwas unstrukturiert vorliegt oder die Masse an Text.)


Um einfach mal anzufangen, erzähle ich etwas über meine Vergangenheit:

Als Kind war ich das Nesthäkchen, die Familie war in Harmonie (oder sehr gut vertuscht für ein Kind) und für mich gab es keine Probleme. Ich wurde größtenteils verwöhnt, war frech, keck und intelligent. Ich spielte nur zu viele Videospiele, die haben mich sehr gut abgelenkt und waren (meiner Meinung nach) perfekte Babysitter.
Meine beiden knapp 10 Jahre älteren Geschwister waren bereits fertig mit der Schule und hatten eine Ausbildung, brachten also schon Geld nach Hause. Meine Mutter arbeitete nebenberuflich um die Haushaltskasse aufzubessern (vor allem für mich), mein Vater hat schon seitdem beide nach Deutschland gekommen sind einen durchschnittlichen Beruf, der genug Geld einbringt. Typische Arbeiterfamilie eben. Wir kommen aus Ex-Jugoslawien.

Ich war ein gut bis durchschnittlicher Schüler, allerdings war ich eher faul und unmotiviert der beste der Klasse zu werden. Ich versuchte meine Eltern zu imponieren, da ich ohne große Probleme gute Noten nach Hause brachte war es für mich keine schwere Arbeit. Bei meiner ersten 4+ fing ich an zu weinen (in Musik, was übrigens eine herrliche Ironie besitzt, dazu später mehr), weil ich Angst um die Reaktion meiner Eltern hatte. Eigenartig, aber ich hatte eigentlich größtenteils um Anerkennung kämpfen wollen. Als einziger Gymnasiast unserer Familie war ich sozusagen der "Pionier". Aber da war noch mehr.

Bei meiner ersten 4 war ich 12 bzw. 13.
Mit meinem elften Lebensjahr fing aber alles an, der Zerfall der Familie und alles drum und dran.
Mein Bruder war ein Draufgänger und geriet auf die schiefe Bahn, meine Schwester musste viel auf mich aufpassen, wollte aber bald heiraten.

Beschleunigen wir das Ganze: Der Mann meiner Schwester musste kurz nach der Verlobung anderthalb Jahre im Ausland bleiben (bürokratisches Zeug, ich war zu klein um zu verstehen warum, jeden falls war sie immer verdammt traurig), mein Bruder hatte Probleme mit der Polizei und das war anscheinend zu viel für meine Mutter. Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch.
Ich erinnere mich daran, wie ich mit meinem Vater im Krankenhaus war. Angeblich sollte eine Behandlung statt finden, aber das war nie so. Keine Ahnung, was entschieden worden ist, Mutter war weiterhin zu Hause.

Sie fing an Ihren Job zu schmeißen und hat mit allen Freunden der Nachbarschaft Streit angefangen. Ohne Grund. Sie verfeindete sich immer mehr und mehr, fing an alles zu hassen, ist nie in den Urlaub gefahren, isst nur noch und degeneriert, so die letzen 10 Jahre.

Das war damals natürlich für mich ein Schock. Schockierender war, dass meine Geschwister sich auch veränderten, mein Leben veränderte sich langsam aber stetig. Ich durfte keine Freunde mehr einladen, die Streitigkeiten wurden immer krasser (mittlerweile brauche ich keinen Wecker mehr, vielleicht aber Ohrstöpsel).
Prügel war für mich normal, ich lebte ja damit, Erziehungsmaßnahmen der Ausländer (in meiner Pubertät ist das nicht mehr passiert, keine Sorge).
Mein Vater hat mich nur einmal hochgehoben aus Wut, aber sonst nie geschlagen. Erstaunlich, dabei war er fast jedes Wochenende betrunken. Er war nur unglaublich unerträglich.

Mein Bruder wurde stark religiös, weil er wahrscheinlich viel Mist gebaut hat und sich darin flüchtete. Mein Schwester zog aus, ihr Mann war zurück, und die Gebärmaschinen Ära meiner Schwester fing an, sie machte ihre eigene Familie.

Ja, dann komme ich mal zu meiner Pubertät:

Als ich so ca. in der siebten Klasse war, fingen meine Hormone an herum zu spinnen. Genauso wie bei den anderen. Ich war das typische Mobbingopfer, ich war auch verpickelt und entsprach nicht der Vorstellung eines coolen Typen. Zuhause war alles irgendwie am brechen. Meine Schulischen Leistungen sanken.

In der achten Klasse hatte ich in der Schule einen verdammt guten Freund kennen gelernt. Ich fing auch an, Kampfsport zu betreiben. Meine Eltern haben es mir gezahlt. Ich war froh. Ich fing auch an, ein Instrument zu spielen (E-Bass), mit Sandkasten Freunden- dazu später mehr. Jeden falls durfte ich nur eins von beiden machen, sie wollten mir das nicht zahlen. Naja, ich entschied mich für die Musik. Ich fing eine Band an mit zwei meiner Freunde, die ich seit dem ich 6 bin kenne. Wir hatten keine Ahnung von unseren Instrumenten. Das kam alles erst in den nächsten 2 Jahren.

In der neunten Klasse starb er an einem Unfall. Meine Mutter glaubte mir das nicht, woraufhin ich sie fast verprügelt hätte. Mein Vater war wie immer.
Und in den darauffolgenden Sommerferien veränderte ich mich stark. Ich wuchs mit der Musik auf, war nicht mehr das Mobbingopfer, hatten Konzerte, ich hatte erste Erfahrungen mit Mädchen und alles was dazugehört, Partys, Alkohol etc.

Das gefiel meiner Familie irgendwie gar nicht. Ich fing auch mit dem Rauchen an.

Eigentlich alles, was ich damals als Kind nicht tun wollte, vor allem nicht das Rauchen, was mein Vater schon so lange tut.

In der Oberstufe und nach meinem Abitur:

Ich war einigermaßen beliebt, hatte zwar ständig Liebeskummer und co, aber das ist nun mal so gewesen. Meine Noten waren ok, 2,5. Die Band war super, wir hatten auch schon Management und zwei Cd's aufgenommen.

Mein Bruder wohnte immer noch Zuhause, ich sehnte mich langsam nach ein eigenes Zimmer. Aber mein Vater wollte nicht wegziehen (er war einfach zu faul und zu gemütlich). Mein Bruder wollte nicht ausziehen. Meine Privatsphäre war also im A****.

Ich wollte Jura studieren (weiß Gott warum, ich jeden falls weiß es nicht), und wurde nach meinem Abschluss nicht angenommen. Ich lernte ein ego- und nymphomanisches Mädchen mit leichter Borderline kennen und habe so sieben Monate als Pantoffelheld fast bei Ihr gelebt. Ab da fing auch die Band an abzusacken, alle gingen so langsam Ihre Wege. Egal, ich hatte Sex!!!
Brach aber die Beziehung kurz vor mein Studium ab. Glücklicherweise.

Studium, Abbruch, Therapie:
2010 wurde ich dann angenommen. Voller Elan und Begeisterung wollte ich studieren, brach aber gleich 3 Monate später ab, weil es total nichts für mich war. Ich erlitt einen Burnout, alle waren enttäuscht von mir und, verdammt, ich war todunglücklich.

Ich merkte einfach, das alles irgendwie total wirr lief. Ich habe keinen Bezug zur Familie, ich habe keine Selbstständigkeit kennen gelernt, ich leide unter chronischem Geldmangel und kann obendrein nicht mal damit umgehen.
Ich hatte glücklicherweise eine Therapie gefunden, 3 Stunden nach einem Heulkrampf. Nächste Woche durfte ich dann in die Therapie.
Sie hat mir unglaublich geholfen. Der Anfang war aber verdammt schwer.

Nichtsdestotrotz…

Was mache ich jetzt mit meinem Leben?
Ja. Die Musik ist eigentlich alles, was ich habe. Ich habe momentan ein Vollzeitpraktikum im Tonstudio. Ich würde verdammt gerne den Weg der Musik und Medien gehen, weil es einfach das ist, was mich glücklich macht, und ich auch kann.

Aber ratet mal: Ich, der unter chronischem Geldmangel leidet, keine Unterstützung kriegt (finanziell sowie seelisch), keine Privatsphäre hat (ich kann ja nicht ausziehen, wer zahlt mir das schon? Meine Eltern? ha. ha. ha.) und alles einfach viel zu spät bemerkt hat und daher keine Vorbereitung und sonstiges gesammelt hat, soll so etwas tun können? Was mache ich nach meinem Praktikum? Dezember ist es vorbei. Eine Hochschule ist viel zu teuer...

Momentan zähle ich die Minuten, bis mein Bruder endlich auszieht.

Ich zahle meine eigene Fahrkarte, um zu meinem Nebenjob und Praktikum zu kommen. Das sind ca. 10 Stunden pro Tag, die ich unterwegs bin. Handy und auch ein Kredit, was ich zurückzahlen muss (ich war doof und habe mir einen Fernseher und eine Anlage gekauft. Aber es braucht nur Zeit, es zurück zu zahlen, ich hab mich damit abgefunden. 700€ die ich noch abbezahlen muss.)
Mehr als die Hälfte meines Geldes geht weg, was ich verdiene. Essen und der ganze Kram gehört dazu. Meine Eltern geben mir auch nix.

Meine Familie streitet sich immer heftiger, meine Mutter will sich nicht behandeln lassen, mein Vater interessiert das alles einen Scheiß. Ich bin so zusagen der Loser der Familie, der Nichtsnutz und Versager. Ich weiß, das ich es nicht bin, aber es nützt nichts.

Am liebsten will ich wegziehen oder meine Mutter behandeln lassen. Aber wie mache ich das? Wegziehen kann ich zu einer Freundin, wobei das Problem das Geld ist. Und meine Mutter will sich nicht behandeln lassen, dabei hat sie eindeutig eine Psychose. Und meinem Vater ist alles scheiß egal.


Entweder ich bleibe hier Zuhause und erlebe den Mist Tag ein Tag aus, ohne Privatsphäre, oder ich ziehe weg und ernähre mich von Nudelsuppen. Dabei leide ich schon unter Übersäuerung. Und es gibt für mich irgendwie keinen Weg, irgendwem zu helfen oder alles erträglicher zu machen. Ich will einfach selbstständiger sein, endlich auf eigene Füßen stehen, und nicht nur leiden leiden und nochmals leiden. Ich kann mich gar nicht mehr an zufriedene ruhige Zeiten erinnern. Ich müsste das letzte mal 10 gewesen sein.
Ich bin ehrlich gesagt verzweifelt und kurz davor einfach zu explodieren.



So, jetzt habe ich genug geschrieben… Ich weiß auch nicht recht, wie viel Detail sein sollte oder was fehlt, da kann man ruhig nachfragen. Hauptsache ich konnte es auch auf diese Weise einfach schriftlich haben. Ich hoffe es war nicht zu unstrukturiert oder sonstiges.

Vielen Dank. (Oh, und erst einmal Hallo, da mein erster Post. Gute Nacht :)
 
M

Mathild

Gast
hey narga,
deine 21, bzw 22 sind noch nicht wirklich alt, solltest du wirklich den weg der medien einschlagen.
wenn du gut bist, versuche dich um stipendien zu bemühen oder weiterhin um praktika,
das kann nur wertvoll sein.
so nen fall wie dich hatte ich vor jahren auch an der backe :D
ich weiß nicht woher du kommst und welche hochschulen überhaupt für dich
in frage kämen.
talentierte menschen finden in der regel immer einen weg, da gehts
dann aber natürlich in erster linie um die beherrschung des instruments usw usf.
die probleme mit deiner familie werden wohl nicht abschwächen ohne
abstand, aber du sagst ja selbst dass das nicht so einfach ist.
wohngemeinschaften wären da auch keine lösung, nehme ich an?
 

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