Admiral Aal
Mitglied
Hi...
Seit ich mit der Schule fertig bin dreht sich mein Leben nur mehr im Kreis. Egal um was es geht, immer läuft es ähnlich ab und endet nie gut für mich, aber auch nie so, dass es wirklich schlimm ist.
2021 wollte ich nach der Schule ein Monat lang in einem Stahlwerk in meiner Stadt arbeiten. Hat mir auch sehr gefallen.
Der ursprüngliche Plan wäre wohl gewesen, dass ich zum studieren beginne.
Ich war mir sowieso nicht sicher was, und wider Erwarten war ich fürs Bundesheer tauglich geworden, also hab ich beschlossen, lieber noch ein Jahr mit dem Studium zu warten und währenddessen zu arbeiten bzw zum Heer eingezogen zu werden.
Irgendwann hab ich dann meine Meinung geändert und wollte den Grundwehrdienst aufschieben, also hab ich ein Studium begonnen und während ich Schichtarbeiter wahr halt gerade so dahinstudiert, um einen Grund zu haben, nicht eingezogen zu werden. Im Herbst darauf hätte ich mein richtiges Studium begonnen.
Irgendwann hab ich mir dann eingeredet, doch gleich zum Heer zu gehen, also hab ich alles in Bewegung gesetzt, um doch vorher eingezogen zu werden. Einberufung wär dann im Jänner 23 gewesen, zwischendurch wieder arbeiten.
Als ich dann im Heer war hab ich schnell gemerkt dass das nichts für mich ist, einerseits haben mir einzelne Sachen gefallen (Marschieren, Kameradschaft, Uniform, schießen usw), andererseits waren meine Ausbildner extreme Schleifer, schlimmer als ich es zb von meinem Vater gehört habe, der in einer Zeit beim Bundesheer war, als es eigentlich viel strenger dort zuging.
Also habe ich es irgendwie geschafft, für untauglich erklärt zu werden. Jetzt habe ich halt ganz offiziell eine bestimmte Diagnose, die mir angeblich nicht schaden kann, aber mir auch sehr unangenehm ist. Führerschein verliere ich angeblich nicht, aber laut Gerüchten ist das schon passiert.
Ich war aus dem Heer draußen, also ging es wieder ins Hüttenwerk, dieses mal an den Hochofen. Dort hat es mir wirklich gefallen, eigentlich sogar noch mehr als im Stahlwerk. Extrem harte Arbeit, aber genau das, was ich gebraucht hab, und nette Kollegen.
Aber meine Familie will nicht, dass ich das mache, ich bin ja ins Gymnasium gegangen, hab Matura usw, und mich mehr oder weniger überredet zu studieren.
Also habe ich ein Studium begonnen, in einer relativ weit von meinem Heimatort entfernten Stadt.
Ich habe schon am ersten Tag gemerkt, dass das Studium nichts ist für mich, aber es weiter versucht.
Wie überall: Nette Menschen, aber es ist trotzdem furchtbar. Die Universität ist wirklich wahnsinnig und arrogant, Unterricht bis teilweise 9 Uhr Abends ist völlig normal, usw.
Nachdem ich jetzt die Studieneingangsphase sowieso durchgerasselt bin, bin ich jeztt fast nur mehr zuhause und mache gerade gar nichts.
Ich versuche, meine Arbeit zurück zu bekommen, aber es ist schwieriger als die letzten Male. Jetzt bin ich kurz davor, weil wir jemanden kennen, der mir einen Arbeitsplatz verschafft, aber das dauert.
Entweder versuche ich es nächsten Herbst noch mal an meiner Uni oder ich studiere etwas anderes, in der Nähe meines Heimatortes, was das ganze erleichtert, weil ich lieber dort bin als in diesem Kaff wo ich jetzt studiere.
Andererseits habe ich dort schon Freunde gefunden, bin einer Studentenverbindung beigetreten (eh eine harmlose, keine nazis oder so) und habe eine sehr nette Wohnung, die ich nicht gerne aufgebe. Aber ich weiß eben, dass es extrem unrealistisch ist, dieses Studium zu schaffen.
Andererseits hatte ich nie eine langfristige Beziehung. Zu Schulzeiten war ich zu schüchtern, später habe ich im Internet ein Mädchen kennengelernt, aber das ist wieder gescheitert bevor es anfangen konnte, was mich wirklich fertig gemacht hat. Meine Arbeitskollegen in meiner Schicht haben mich damals mehr oder weniger gerettet, ohne die weiß ich nicht, ob ich das gerade schreiben würde.
2022 war ich ein paar Mal kurz davor, endlich eine ernsthafte Beziehung zu haben, was aber jedes mal gescheitert ist, ohne dass ich eigentlich weiß, wieso.
Im Sommer 23 hab ich dann ein Mädchen kennengelernt, das sehr nett war, sie war dann auch meine erste richtige Freundin, aber es hat auch nur bis November gehalten.
Jetzt schreibe ich wieder mit einem Mädchen, von dem ich denke, dass sie wirklich gut zu mir passt. Wir haben uns ausgemacht, uns im Jänner zu treffen, und ich setze alle Hoffnungen darauf, dass es was wird, aber irgendwie bezweifle ich es. Es war ja jedes mal bis jetzt das gleiche, ich war so kurz davor und es ist dann doch wieder alles zusammengebrochen. Wahrscheinlich sagt sie dann doch ab oder wenn wir uns treffen verstehen wir uns doch nicht so gut oder oder oder...
Gibt so viele Möglichkeiten und irgendeine davon wird es bestimmt wieder sein. Ist ja immer das gleiche.
Wenn ich Glück habe werde ich nächstes Jahr wieder zu arbeiten beginnen, wahrscheinlich wieder an einem anderen Bereich im Werk, der mit Abstand der dreckigste und giftigste ist. Frauen dürfen da nicht mal arbeiten, weil sie alle möglichen Krebsarten bekommen können und Unfruchtbar werden. Auch wenn ich mich freue und es sicher eine interessante Arbeit sein wird, sind das alles nicht die besten Aussichten.
Und gleichzeitig denke ich mir, dass mir gar net zusteht, so zu denken. Es gibt Menschen, die wären froh, ins Gymnasium gegangen zu sein. Die würden gerne studieren, können es aber nicht. Die hätten gerne die Möglichkeit, mit vergleichsweise wenig Qualifikation sehr gutes Geld im Hüttenwerk zu verdienen, aber haben keine Chance, weil sie eben keinen kennen, der sie da rein bringt.
Dafür haben die vielleicht das Glück, nicht so extrem einsam sein zu müssen wie ich.
Ich erzähle von meinen Problemen, meine Freunde fragen mich, ob ich mit ihnen ins Puff gehe, wenn ich ja so einsam bin. Als ich ihnen sage, dass ich eigentlich nur eine Umarmung möchte, lachen sie.
Dann lese ich von Männern, die doppelt so alt sind wie ich und noch nie eine Freundin hatten. Na ja, wenigstens wars bei mir eine. Hab ich trotzdem mehr erreicht als die oder wird es mir irgendwann mehr oder weniger genau so gehen?
Es dreht sich einfach alles im Kreis, in jeder Hinsicht. Objektiv betrachtet geht es mir gut, aber ich fühle mich nicht gut. Ich bin einerseits einsam, andererseits weiß ich eben nicht, wie es mit diesem blöden Studium weitergehen soll.
Nächstes Jahr ist es wahrscheinlich dann das selbe. Ich versuche es nochmal oder beginne ein anderes Studium, das wird mir nicht gefallen und am Ende schaufle ich wieder Dreck und rühre Schlacke um (und bin dabei glücklich), nur um mich zuhause blöd anreden zu lassen, weil ich ja nicht studiere.
1-2 weitere krachend gescheiterte Versuche, eine Freundin zu finden, werden halt noch dazukommen. Nichts neues.
Ich lass halt das Leben so an mir vorüberziehen und denke mir jedes Jahr ob es das war un ob da noch was kommt, und irgendwann kommt dann der Zeitpunkt wo ich alt bin und merke, dass da nichts mehr kommt, dass es das war.
Ich hoffe, das ist nicht zu viel gejammere, eigentlich gehts mir eh gut, aber wenn ich dann nachts einsam dasitze, Musik höre und über mein Leben nachdenke kommen mir fast die Tränen.
Wenigstens hab ich meine alten Katzen. Mal schaun wie lang noch.
Seit ich mit der Schule fertig bin dreht sich mein Leben nur mehr im Kreis. Egal um was es geht, immer läuft es ähnlich ab und endet nie gut für mich, aber auch nie so, dass es wirklich schlimm ist.
2021 wollte ich nach der Schule ein Monat lang in einem Stahlwerk in meiner Stadt arbeiten. Hat mir auch sehr gefallen.
Der ursprüngliche Plan wäre wohl gewesen, dass ich zum studieren beginne.
Ich war mir sowieso nicht sicher was, und wider Erwarten war ich fürs Bundesheer tauglich geworden, also hab ich beschlossen, lieber noch ein Jahr mit dem Studium zu warten und währenddessen zu arbeiten bzw zum Heer eingezogen zu werden.
Irgendwann hab ich dann meine Meinung geändert und wollte den Grundwehrdienst aufschieben, also hab ich ein Studium begonnen und während ich Schichtarbeiter wahr halt gerade so dahinstudiert, um einen Grund zu haben, nicht eingezogen zu werden. Im Herbst darauf hätte ich mein richtiges Studium begonnen.
Irgendwann hab ich mir dann eingeredet, doch gleich zum Heer zu gehen, also hab ich alles in Bewegung gesetzt, um doch vorher eingezogen zu werden. Einberufung wär dann im Jänner 23 gewesen, zwischendurch wieder arbeiten.
Als ich dann im Heer war hab ich schnell gemerkt dass das nichts für mich ist, einerseits haben mir einzelne Sachen gefallen (Marschieren, Kameradschaft, Uniform, schießen usw), andererseits waren meine Ausbildner extreme Schleifer, schlimmer als ich es zb von meinem Vater gehört habe, der in einer Zeit beim Bundesheer war, als es eigentlich viel strenger dort zuging.
Also habe ich es irgendwie geschafft, für untauglich erklärt zu werden. Jetzt habe ich halt ganz offiziell eine bestimmte Diagnose, die mir angeblich nicht schaden kann, aber mir auch sehr unangenehm ist. Führerschein verliere ich angeblich nicht, aber laut Gerüchten ist das schon passiert.
Ich war aus dem Heer draußen, also ging es wieder ins Hüttenwerk, dieses mal an den Hochofen. Dort hat es mir wirklich gefallen, eigentlich sogar noch mehr als im Stahlwerk. Extrem harte Arbeit, aber genau das, was ich gebraucht hab, und nette Kollegen.
Aber meine Familie will nicht, dass ich das mache, ich bin ja ins Gymnasium gegangen, hab Matura usw, und mich mehr oder weniger überredet zu studieren.
Also habe ich ein Studium begonnen, in einer relativ weit von meinem Heimatort entfernten Stadt.
Ich habe schon am ersten Tag gemerkt, dass das Studium nichts ist für mich, aber es weiter versucht.
Wie überall: Nette Menschen, aber es ist trotzdem furchtbar. Die Universität ist wirklich wahnsinnig und arrogant, Unterricht bis teilweise 9 Uhr Abends ist völlig normal, usw.
Nachdem ich jetzt die Studieneingangsphase sowieso durchgerasselt bin, bin ich jeztt fast nur mehr zuhause und mache gerade gar nichts.
Ich versuche, meine Arbeit zurück zu bekommen, aber es ist schwieriger als die letzten Male. Jetzt bin ich kurz davor, weil wir jemanden kennen, der mir einen Arbeitsplatz verschafft, aber das dauert.
Entweder versuche ich es nächsten Herbst noch mal an meiner Uni oder ich studiere etwas anderes, in der Nähe meines Heimatortes, was das ganze erleichtert, weil ich lieber dort bin als in diesem Kaff wo ich jetzt studiere.
Andererseits habe ich dort schon Freunde gefunden, bin einer Studentenverbindung beigetreten (eh eine harmlose, keine nazis oder so) und habe eine sehr nette Wohnung, die ich nicht gerne aufgebe. Aber ich weiß eben, dass es extrem unrealistisch ist, dieses Studium zu schaffen.
Andererseits hatte ich nie eine langfristige Beziehung. Zu Schulzeiten war ich zu schüchtern, später habe ich im Internet ein Mädchen kennengelernt, aber das ist wieder gescheitert bevor es anfangen konnte, was mich wirklich fertig gemacht hat. Meine Arbeitskollegen in meiner Schicht haben mich damals mehr oder weniger gerettet, ohne die weiß ich nicht, ob ich das gerade schreiben würde.
2022 war ich ein paar Mal kurz davor, endlich eine ernsthafte Beziehung zu haben, was aber jedes mal gescheitert ist, ohne dass ich eigentlich weiß, wieso.
Im Sommer 23 hab ich dann ein Mädchen kennengelernt, das sehr nett war, sie war dann auch meine erste richtige Freundin, aber es hat auch nur bis November gehalten.
Jetzt schreibe ich wieder mit einem Mädchen, von dem ich denke, dass sie wirklich gut zu mir passt. Wir haben uns ausgemacht, uns im Jänner zu treffen, und ich setze alle Hoffnungen darauf, dass es was wird, aber irgendwie bezweifle ich es. Es war ja jedes mal bis jetzt das gleiche, ich war so kurz davor und es ist dann doch wieder alles zusammengebrochen. Wahrscheinlich sagt sie dann doch ab oder wenn wir uns treffen verstehen wir uns doch nicht so gut oder oder oder...
Gibt so viele Möglichkeiten und irgendeine davon wird es bestimmt wieder sein. Ist ja immer das gleiche.
Wenn ich Glück habe werde ich nächstes Jahr wieder zu arbeiten beginnen, wahrscheinlich wieder an einem anderen Bereich im Werk, der mit Abstand der dreckigste und giftigste ist. Frauen dürfen da nicht mal arbeiten, weil sie alle möglichen Krebsarten bekommen können und Unfruchtbar werden. Auch wenn ich mich freue und es sicher eine interessante Arbeit sein wird, sind das alles nicht die besten Aussichten.
Und gleichzeitig denke ich mir, dass mir gar net zusteht, so zu denken. Es gibt Menschen, die wären froh, ins Gymnasium gegangen zu sein. Die würden gerne studieren, können es aber nicht. Die hätten gerne die Möglichkeit, mit vergleichsweise wenig Qualifikation sehr gutes Geld im Hüttenwerk zu verdienen, aber haben keine Chance, weil sie eben keinen kennen, der sie da rein bringt.
Dafür haben die vielleicht das Glück, nicht so extrem einsam sein zu müssen wie ich.
Ich erzähle von meinen Problemen, meine Freunde fragen mich, ob ich mit ihnen ins Puff gehe, wenn ich ja so einsam bin. Als ich ihnen sage, dass ich eigentlich nur eine Umarmung möchte, lachen sie.
Dann lese ich von Männern, die doppelt so alt sind wie ich und noch nie eine Freundin hatten. Na ja, wenigstens wars bei mir eine. Hab ich trotzdem mehr erreicht als die oder wird es mir irgendwann mehr oder weniger genau so gehen?
Es dreht sich einfach alles im Kreis, in jeder Hinsicht. Objektiv betrachtet geht es mir gut, aber ich fühle mich nicht gut. Ich bin einerseits einsam, andererseits weiß ich eben nicht, wie es mit diesem blöden Studium weitergehen soll.
Nächstes Jahr ist es wahrscheinlich dann das selbe. Ich versuche es nochmal oder beginne ein anderes Studium, das wird mir nicht gefallen und am Ende schaufle ich wieder Dreck und rühre Schlacke um (und bin dabei glücklich), nur um mich zuhause blöd anreden zu lassen, weil ich ja nicht studiere.
1-2 weitere krachend gescheiterte Versuche, eine Freundin zu finden, werden halt noch dazukommen. Nichts neues.
Ich lass halt das Leben so an mir vorüberziehen und denke mir jedes Jahr ob es das war un ob da noch was kommt, und irgendwann kommt dann der Zeitpunkt wo ich alt bin und merke, dass da nichts mehr kommt, dass es das war.
Ich hoffe, das ist nicht zu viel gejammere, eigentlich gehts mir eh gut, aber wenn ich dann nachts einsam dasitze, Musik höre und über mein Leben nachdenke kommen mir fast die Tränen.
Wenigstens hab ich meine alten Katzen. Mal schaun wie lang noch.