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Mein Leben in der Privatinsolvenz

Mabe15

Mitglied
Hallo,

nicht viele wissen von meiner PI, aber da ich sehr unter diesem Schritt gelitten habe möchte ich euch einen Einblick gewähren.

Ich habe knapp 90.000€ Schulden die durch Kredite entstanden sind.

Wie es dazu kam?
Ich habe dem Falschen Mann vertraut... mein Ex hat sich als eine Art Heiratsschwindler entpuppt.
Seine Schuldsumme die mir bekannt ist liegt bei über 300.000€. Diese hat er Frauen und soweit meiner Informationen einem „Mann/Jugen“ genommen. Laut der Polizei war er wegen solcher Vergehen auch im Gefängnis. ( „ Das selbe nur in einem anderen Bundesland“). Er hat mehrere Anzeigen bekommen, bis jetzt hat es weniger als die Hälfte der mir bekannten Frauen geschafft vor Gericht zu gewinnen.
Ich habe nach und nach durch Kontakt zu Freunden die in der selben Stadt wie er leben mitbekommen, was die Menschen über ihn sagen. Leider war es zu diesem Zeitpunkt zu spät.
Er hatte dafür gesorgt dass ich mich mit keinem meiner Freunde dort treffen kann (Kontakt habe) und er sich nur den Freunden von mir vorstellte, die ihn nicht kannten.
Er erzählte mir die schönsten und traurigsten Geschichten aus seinem Leben und hat mich nach und nach in seinem Netz gefangen gehabt.

Ich habe ihn Angezeigt , leider hatte ich keinen Chat Backup und konnte nur wenig belastende Beweise gegen ihn vorlegen... . Ja es war meine Dummheit, ich weiß es und ich könnte mir dafür wieder in den Hintern beißen. Ich schäme mich sehr das mir sowas passiert ist.

Ich war in NZ um meine Schwester zu besuchen. Er meinte wenn ich zurück bin hat er mein gesamtes Geld zurück und ich hätte keine Kreditlast mehr. Wie dumm ich doch war...
Ich habe durch Freunde seine Ex Freundin gefunden... die in der selben Situation war... sie erzählte mir ihre Geschichte und nannte mir 7 weitere Mädchen und 1 Jungen die in seine Falle getreten waren.
Während er mit mir auf verliebt machte sendete er ihr die schönsten Liebestexte die ich je gesehen habe.
Zurück in Deutschland habe ich mir zu meinem Hauptberuf noch 2 Nebenjobs gesucht. Ich habe nur noch gearbeitet , ich wollte nicht in die PI. Für mich war das der schlimmste Weg den ich zu diesem Zeitpunkt hätte einschlagen können. PI bedeutete für mich schlimmes, ich verband nur negatives damit.
Irgendwann hat mein Körper diesen Druck nicht mehr mitgemacht. Ich habe mich Freunden anvertraut, bin zusammengebrochen und habe mich meinem Vater anvertraut.

Am selben Tag fuhr er mit mir zur Polizei. Den Tag darauf zum Schuldnerberater.
Das ganze hat mich zuvor so mitgenommen dass ich Suizidgedanken bekam. Ich fuhr Auto und wollte einfach wo gegen fahren. Ich wollte vom Dach der Arbeit springen ... ich habe mir und meinen Gedanken nicht mehr vertraut. Ich hatte vor mir selber Angst. Ich habe mich mit den Gedanken an meine Familie zurück auf den Boden geholt. Ich habe Tränen vergossen, ich habe mein lachen verloren, jegliches Gefühl von Glück und Freude. Mir tat meine Familie leid, ich wollte sie nicht so verletzen. Ich wollte Ihnen nicht so eine Last aufbrummen.

Aber ich bin froh dass ich gesprochen habe, ich bin froh das ich in die Insolvenz gegangen bin. Es ist das Beste was in dieser Situation hätte passieren können.
Ich bin dankbar für die Auflagen die ich habe, dankbar für diese 2. Chance. Und wenn ich auf einiges Verzichten muss , mein Weihnachtsgeld flöten geht. Die Menschen haben ein Recht auf ihr Geld und ich habe meine Lebensqualität zurück bekommen. Ich habe mich angepasst und zufrieden mit der Situation.

Egal wie sehr ihr euch schämt oder Angst davor habt. Wenn ihr mit euren Schulden nicht mehr zurecht kommt und euch alles über den Kopf wächst. Geht zum Schuldnerberater, auch ich habe schreckliche Angst vor diesem Schritt gehabt. Er war einer der besten Entscheidungen in meinem bisherigen Leben. Ihr bekommt Hilfe wenn ihr sie sucht.

Liebe Grüße -M
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Mir sagte eine Bekannte, dass es nicht so leicht wäre in die PI zu gehen. Wenn jemand in Lohn und Brot steht, dann würde es angeblich keine PI geben. Sie als Gläubiger könnte eine PI verhindern, wenn sie nicht einem Vergleich zustimmen würde. Sie hätte dann 30 Jahre Zeit ihre Forderungen gegen den Schuldner durchzusetzen.
Für Deatlef: die Bekannte war die ehemalige Vermieterin meines Mietnormaden
 

CabMan

Aktives Mitglied
Mir sagte eine Bekannte, dass es nicht so leicht wäre in die PI zu gehen. Wenn jemand in Lohn und Brot steht, dann würde es angeblich keine PI geben. Sie als Gläubiger könnte eine PI verhindern, wenn sie nicht einem Vergleich zustimmen würde. Sie hätte dann 30 Jahre Zeit ihre Forderungen gegen den Schuldner durchzusetzen.
Für Deatlef: die Bekannte war die ehemalige Vermieterin meines Mietnormaden
Das kann ich jetzt aber nicht glauben, dass es keine PI gibt, weil ich einen Job habe. Hast Du da vielleicht etwas falsch verstanden?
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Das kann ich jetzt aber nicht glauben, dass es keine PI gibt, weil ich einen Job habe. Hast Du da vielleicht etwas falsch verstanden?
deshalb bin ich ja so verwundert.
Diese Bekannte hat die Auskunft von ihrem Anwalt.
die Bekannte hat Mietforderungen sowie weitere Anwalts-und Gerichtskosten in Höhe von 10 000 €.
Der junge Mann, der Schuldner ist, hat circa 100 000 bis 120 000 € Schulden und will laut Aussage mir gegenüber in die Privatinsolvenz gehen.
Dies sagte ich auch der ehemaligen Vermieterin. Diese beriet sich mit ihrem Anwalt:
Der meinte, wenn man arbeitet könnte man nicht ohne weiteres in die Privatinsolvenz und das wäre ein langer Prozess.
Seine Klientin bräuchte sich im Falle des Falles auch nicht darauf einlassen.
Mich hat das auch verwundert.
Wie war das denn bei dir?
 

CabMan

Aktives Mitglied
Wie war das denn bei dir?
Das war bisher zum Glück keine meiner Baustellen. Das Thema an sich interessiert mich.

Beispiel: ich habe 3000€ netto. Gleichzeitig habe ich 10 verschiedene Kredite am Laufen, teilweise Konsumentenkredite. Irgendwann kann ich trotz des guten Einkommens nicht mehr alle Kredite bedienen. Ich wandere also Richtung Überschuldung. Warum soll es für mich dann nicht die Möglichkeit der Privatinsolvenz geben? Das Beispiel ist natürlich arg vereinfacht. Die Gesamtsumme an sich muss nicht unbedingt extrem hoch sein.
 

mikenull

Urgestein
Normalerwise sagt man: Wer soviel Schulden hat, das er sie nicht mehr zurückzahlen kann, geht in die Privatinsolvenz.
Dauert hat in der BRD 6 oder 7 Jahre. ( Wohlverhaltensphase ) Egal ob Arbeit oder nicht.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
@cabman:
mal ganz ehrlich, ich finde das mit der Privatinsolvenz nur bedingt in Ordnung.

Bei dem jungen Mann, nennen wir ihn Mister X, von dem ich spreche kommen sich die Exvermieter verarscht vor.
Der lebt auf großem Fuß, fährt einen Audo A7, ein Motorrad(natürlich alles geleast) und macht den großen Molli. Mit 26 Jahren haben sich dann über 100 000 € Schulden angehäuft.

Mister X verdient mit 2500 € netto durchschnittlich, sicher nicht schlecht, nur der Lebensstil ist leider nicht dem Gehalt angepasst.
Hallo, dann sagt man mit 26 Jahren: sorry, ich bin verschuldet, Hilfe da muss eine Privatinsolvenz her. In 6 Jahren geht dann alles wieder seinen normalen Gang.
Den Gläubigern, die auf ihre Miete angewiesen sind, und durch Mister X jetzt selbst in finanzielle Schieflage geraten, stellen sich doch die Haare zu Berge.

Angeblich kann man mit einen regelmäßigem Einkommen nicht in die Privatinsolvenz gehen. Das würde ich auch richtig empfinden. Dann muss halt Mister X seinen Konsum herunterfahren und 15 Jahre sparen.
Wäre das nicht in Ordnung?
 
A

Angua

Gast
Das war bisher zum Glück keine meiner Baustellen. Das Thema an sich interessiert mich.

Beispiel: ich habe 3000€ netto. Gleichzeitig habe ich 10 verschiedene Kredite am Laufen, teilweise Konsumentenkredite. Irgendwann kann ich trotz des guten Einkommens nicht mehr alle Kredite bedienen. Ich wandere also Richtung Überschuldung. Warum soll es für mich dann nicht die Möglichkeit der Privatinsolvenz geben? Das Beispiel ist natürlich arg vereinfacht. Die Gesamtsumme an sich muss nicht unbedingt extrem hoch sein.
Da kannst Du froh sein, daß ich nicht zu Deinen Gläubigern zähle, denn ich würde Dich auf keinen Fall in die PI lassen, würde auf keinen Fall einem Vergleich zustimmen. Mister X von gigi2 auch nicht. Abgesehen davon hätte ich das schon längst titulieren lassen.
 

CabMan

Aktives Mitglied
@cabman:
mal ganz ehrlich, ich finde das mit der Privatinsolvenz nur bedingt in Ordnung.

Bei dem jungen Mann, nennen wir ihn Mister X, von dem ich spreche kommen sich die Exvermieter verarscht vor.
Der lebt auf großem Fuß, fährt einen Audo A7, ein Motorrad(natürlich alles geleast) und macht den großen Molli. Mit 26 Jahren haben sich dann über 100 000 € Schulden angehäuft.

Mister X verdient mit 2500 € netto durchschnittlich, sicher nicht schlecht, nur der Lebensstil ist leider nicht dem Gehalt angepasst.
Hallo, dann sagt man mit 26 Jahren: sorry, ich bin verschuldet, Hilfe da muss eine Privatinsolvenz her. In 6 Jahren geht dann alles wieder seinen normalen Gang.
Den Gläubigern, die auf ihre Miete angewiesen sind, und durch Mister X jetzt selbst in finanzielle Schieflage geraten, stellen sich doch die Haare zu Berge.

Angeblich kann man mit einen regelmäßigem Einkommen nicht in die Privatinsolvenz gehen. Das würde ich auch richtig empfinden. Dann muss halt Mister X seinen Konsum herunterfahren und 15 Jahre sparen.
Wäre das nicht in Ordnung?
Natürlich muss der seinen Konsum herunterfahren. Laut mikenull ist das die Wohlverhaltensphase. Mich kotzen die Leute auch an, die sich alles auf Pump kaufen, aber blöd grinsen, wenn es ans bezahlen geht. Leider wird uns das Kaufen auf Pump zu leicht gemacht.
Ich bin überrascht, wie unbedarft manche Leute in finanziellen Dingen sind. Sie haben den richtigen Umgang mit Geld nie gelernt.
 

mikenull

Urgestein
Die Privatinsolvenz hat nichts mit dem Gläubiger zu tun. Das entscheidet ein gericht. Und die machen das auch gegen den Willen von Gläubigern. Und das ist richtig so. Der Schuldner muß lediglich ehrlich sein, und seine Schulden genau aufführen.
Übrigens könnte es mich auch treffen. Da ich aber in Frankreich lebe, dauert die Insolvenz nur 6 - 12 Monate. Im Elsaß leben eine ganze Menge Deutscher, die sich dort eingemietet haben und natürlich mit ihren deutschen Schulden in die franz. Insolvenz gehen.
 

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