G
Gelöscht 122219
Gast
Hallo ihr Lieben.
Ich wollte mir das hier einfach mal von der Seele schreiben, in der Hoffnung dass es mir danach besser geht.
Bevor gewisse Dinge gegen mich verwendet werden,kurz zur Aufklärung: Ziel dieses threads ist es nicht, Männer zu pauschalisieren und zu verteufeln. Ich berichte von meinen persönlichen Erfahrungen, mit einigen Individuen des männlichen Geschlechts.
Auch Männer können Opfer solcher Attacken werden, die ich beschreibe, das will ich auf keinen Fall leugnen.
Ich hoffe dass ich nicht mehr sage, aus was mir ein Strick gedreht werden kann, aber ich halte es einfach nicht mehr aus, aus Angst vor den Reaktionen auf diese Berichte zu schweigen.
Noch eine Sache : ich weiß, dass es sicher Menschen gibt, mit schlimmeren Problemen. Das ist etwas, was mir permanent gesagt wird. Arme Kinder in Afrika haben nichts zu essen, die Ukraine wird bombardiert und ich fühle mich schlecht, weil manche Männer sich als dazu berechtigt betrachtet, meinen Körper ungefragt zu kommentieren oder zu berühren. Glaubt mir, ich weiß, dass das für viele Menschen wie eine nichtige Sache erscheint und dennoch hatte ich das Gefühl, wenigstens hier mal ausrücken zu dürfen, wie ich darüber denke.
Gestern war ich seit längerem mal wieder Abends mit den öffentlichen unterwegs und wurde sogleich daran erinnert, wieso ich mich davor so lange gedrückt hatte. In der Unterführung, die jeder nach Ausstieg aus dem Zug durchqueren muss, packte mir ein fremder Mann einfach an den A****. So traurig das klingt, aber als jemand der erblich bedingt einen recht großen Hintern hat, kommt das tatsächlich öfter vor. Ich verbitte mir jegliche Diskussion über meine Reaktion, da ich persönlich einfach die Erfahrung gemacht habe dass es besser ist, sowas zu ignorieren. Ich könnte mich selbst verteidigen, habe die richtige Ausbildung dazu. Aber jegliche Form von Reaktion ruft entweder eine noch schlimmere Gegenreaktionen hervor, oder aber es ändert überhaupt nichts. Man wird ausgelacht und der Mann macht es bei der nächsten unschuldigen wieder. Von daher sehe ich nicht ein, mich unnötigerweise dem Risiko einer Gegenreaktionen auszusetzen die mir schaden könnte. bitte respektiert das und kommentiert nichts dazu.
Als ich dann am Bussteig stand bekam ich mit, wie 2 ältere Männer sich hinter mir ausgelassen über meinen Körper unterhielten. Es fielen Sätze wie: „Bei solchen Beinen würde ich mir zwei mal überlegen, ob ich eine kurze Hose trage“ „Aber die M*schi ist so saftig, die rieche ich bis hier her“ „den fetten A**** könnte ich auch mal entjungern“ „Ja, sie hört uns zu, aber die darf ruhig mitbekommen, was wir mit ihr anstellen wollen“. Ich stieg in den Bus, wollte dass die Türen schließen und ich einfach in Ruhe meinen Heimweg fortsetzen kann. Ich war wütend über diese Männer, die mich nicht nach Hause gehen lassen konnten, ohne mich zu belästigen. Wütend bei dem Gedanken, dass ich wieder einmal dem Fakt gegenübergestellt wurde, nichts ändern zu können, während diese Männer im Frieden mit sich selbst zu ihren Familien zurückkehren würden, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, was ihre Worte ausgelöst haben.
Vor Einiger Zeit habe ich mich dazu entschieden, etwas zu tun. Ich habe mich einer NGO angeschlossen, die sich gegen sexuelle Belästigung auf der Straße einsetzt. Mit dieser NGO war ich dann auf einer Art Festival unterwegs, in der verschiedene Vereine oder Berufsfelder (Rettungshundestaffel, Kelly-Insel, Polizei etc.) über Sicherheit aufklären sollten. Dort kamen dann oft Bemerkungen wie, dass solches Verhalten doch ein Kompliment sei, dass die Frauen mit ihren kurzen Hosen selbst schuld seien.
Auch unsere Methode, nämlich die Belästigung sichtbar zu machen, in dem man sie mit Kreide auf die Straße schreibt wurde kritisiert - das könnten ja Kinder sehen und ein falsches Bild bekommen. Aber wo bitte ist es falsch, dass Kinder sowas sehen und aufgeklärt werden, wenn doch nachgewiesen ist, das Belästigung vor dem Alter keinen Halt macht?!
Mir ist klar geworden, was für einen weiten Weg die Gesellschaft noch vor sich hat.
Und nein, liebe Leute! Ich muss nicht lernen, damit zu leben!! Es kann nicht sein, dass ich es akzeptieren und damit leben muss, angegriffen zu werden! Es kann nicht sein, dass solches Verhalten von der Gesellschaft geduldet wird und man statt die Täter zu bestrafen lieber an die Opfer appelliert, sie sollen Selbstverteidigungskurse besuchen oder lange Hosen bei 30 grad im Sommer tragen!!
In meinem Alter sollte ich mich mit den Themen beschäftigen, wie ich meine erste eigene Wohnung finde, mein Studium finanziere, meine work-Life Balance hinbekomme - nicht, wie ich die Attacken fremder Männer abwehre, die kein Benehmen beigebracht bekommen haben?!
Wie wäre es, wenn wir endlich mal die Täter kritisieren würden, statt die ganze Sache mit dem läppischen Gedanken abzuhandeln, dass es keinen Sinn macht, da sich Männer sowieso nicht ändern?!
Es gibt Momente, in denen ich mir einfach wünsche, Gott hätte mir einen Penis statt Brüste verpasst.
Ich wollte mir das hier einfach mal von der Seele schreiben, in der Hoffnung dass es mir danach besser geht.
Bevor gewisse Dinge gegen mich verwendet werden,kurz zur Aufklärung: Ziel dieses threads ist es nicht, Männer zu pauschalisieren und zu verteufeln. Ich berichte von meinen persönlichen Erfahrungen, mit einigen Individuen des männlichen Geschlechts.
Auch Männer können Opfer solcher Attacken werden, die ich beschreibe, das will ich auf keinen Fall leugnen.
Ich hoffe dass ich nicht mehr sage, aus was mir ein Strick gedreht werden kann, aber ich halte es einfach nicht mehr aus, aus Angst vor den Reaktionen auf diese Berichte zu schweigen.
Noch eine Sache : ich weiß, dass es sicher Menschen gibt, mit schlimmeren Problemen. Das ist etwas, was mir permanent gesagt wird. Arme Kinder in Afrika haben nichts zu essen, die Ukraine wird bombardiert und ich fühle mich schlecht, weil manche Männer sich als dazu berechtigt betrachtet, meinen Körper ungefragt zu kommentieren oder zu berühren. Glaubt mir, ich weiß, dass das für viele Menschen wie eine nichtige Sache erscheint und dennoch hatte ich das Gefühl, wenigstens hier mal ausrücken zu dürfen, wie ich darüber denke.
Gestern war ich seit längerem mal wieder Abends mit den öffentlichen unterwegs und wurde sogleich daran erinnert, wieso ich mich davor so lange gedrückt hatte. In der Unterführung, die jeder nach Ausstieg aus dem Zug durchqueren muss, packte mir ein fremder Mann einfach an den A****. So traurig das klingt, aber als jemand der erblich bedingt einen recht großen Hintern hat, kommt das tatsächlich öfter vor. Ich verbitte mir jegliche Diskussion über meine Reaktion, da ich persönlich einfach die Erfahrung gemacht habe dass es besser ist, sowas zu ignorieren. Ich könnte mich selbst verteidigen, habe die richtige Ausbildung dazu. Aber jegliche Form von Reaktion ruft entweder eine noch schlimmere Gegenreaktionen hervor, oder aber es ändert überhaupt nichts. Man wird ausgelacht und der Mann macht es bei der nächsten unschuldigen wieder. Von daher sehe ich nicht ein, mich unnötigerweise dem Risiko einer Gegenreaktionen auszusetzen die mir schaden könnte. bitte respektiert das und kommentiert nichts dazu.
Als ich dann am Bussteig stand bekam ich mit, wie 2 ältere Männer sich hinter mir ausgelassen über meinen Körper unterhielten. Es fielen Sätze wie: „Bei solchen Beinen würde ich mir zwei mal überlegen, ob ich eine kurze Hose trage“ „Aber die M*schi ist so saftig, die rieche ich bis hier her“ „den fetten A**** könnte ich auch mal entjungern“ „Ja, sie hört uns zu, aber die darf ruhig mitbekommen, was wir mit ihr anstellen wollen“. Ich stieg in den Bus, wollte dass die Türen schließen und ich einfach in Ruhe meinen Heimweg fortsetzen kann. Ich war wütend über diese Männer, die mich nicht nach Hause gehen lassen konnten, ohne mich zu belästigen. Wütend bei dem Gedanken, dass ich wieder einmal dem Fakt gegenübergestellt wurde, nichts ändern zu können, während diese Männer im Frieden mit sich selbst zu ihren Familien zurückkehren würden, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, was ihre Worte ausgelöst haben.
Vor Einiger Zeit habe ich mich dazu entschieden, etwas zu tun. Ich habe mich einer NGO angeschlossen, die sich gegen sexuelle Belästigung auf der Straße einsetzt. Mit dieser NGO war ich dann auf einer Art Festival unterwegs, in der verschiedene Vereine oder Berufsfelder (Rettungshundestaffel, Kelly-Insel, Polizei etc.) über Sicherheit aufklären sollten. Dort kamen dann oft Bemerkungen wie, dass solches Verhalten doch ein Kompliment sei, dass die Frauen mit ihren kurzen Hosen selbst schuld seien.
Auch unsere Methode, nämlich die Belästigung sichtbar zu machen, in dem man sie mit Kreide auf die Straße schreibt wurde kritisiert - das könnten ja Kinder sehen und ein falsches Bild bekommen. Aber wo bitte ist es falsch, dass Kinder sowas sehen und aufgeklärt werden, wenn doch nachgewiesen ist, das Belästigung vor dem Alter keinen Halt macht?!
Mir ist klar geworden, was für einen weiten Weg die Gesellschaft noch vor sich hat.
Und nein, liebe Leute! Ich muss nicht lernen, damit zu leben!! Es kann nicht sein, dass ich es akzeptieren und damit leben muss, angegriffen zu werden! Es kann nicht sein, dass solches Verhalten von der Gesellschaft geduldet wird und man statt die Täter zu bestrafen lieber an die Opfer appelliert, sie sollen Selbstverteidigungskurse besuchen oder lange Hosen bei 30 grad im Sommer tragen!!
In meinem Alter sollte ich mich mit den Themen beschäftigen, wie ich meine erste eigene Wohnung finde, mein Studium finanziere, meine work-Life Balance hinbekomme - nicht, wie ich die Attacken fremder Männer abwehre, die kein Benehmen beigebracht bekommen haben?!
Wie wäre es, wenn wir endlich mal die Täter kritisieren würden, statt die ganze Sache mit dem läppischen Gedanken abzuhandeln, dass es keinen Sinn macht, da sich Männer sowieso nicht ändern?!
Es gibt Momente, in denen ich mir einfach wünsche, Gott hätte mir einen Penis statt Brüste verpasst.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: