hallo tuesday,
gerade weil ich diese ansicht habe, dass jeder eben seinen eigenen erfahrungskosmos darstellt, kommuniziere ich mit anderen. und zwar nicht in vorgefertigten sprachhülsen, sondern WER BIST DU, WAS HAST DU ERFAHREN und WER BIN ICH, WAS HABE ICH ERFAHREN? austausch, kommunikation. gerade deshalb finde ich es eben auch wichtig, überhaupt miteinander zu reden. auszustauschen. die wahrnehmungen, die ganzen kognitiven prozesse. oftmals, finde ich, verschweigt man das. die kommunikation findet anders statt. wenn überhaupt.
oftmals liege ich im streit/konflikt mit anderen menschen, weil diese kommunikation eben gar nicht stattfindet. sondern nur die projektionen/interpretationen, über die aber NICHT KOMMUNIZIERT wird. was immer viele fragen in meinem kopf hinterlässt. oder man greift auf ein tabuisiertes (persönliches oder gesellschaftliches) dogma zurück, ohne dieses zu hinterfragen. und schliesst von sich auf andere.
es gibt ja viele studien zur gruppendynamik. man faked ne gruppe. 10 von 11 werden eingeweiht und beim test müssen alle dasselbe behaupten. obwohl es nachweislich falsch ist (zum beispiel, welches ist die längste linie, die an die wand gezeichnet wurde. und alle zehn behaupten, dass die linie, welche nicht am längsten ist, die längste sei). nun muss die 11. person sich durchsetzen. schliesst es sich der behauptung an oder traut es der eigenen wahrnehmung? in der schule, im arbeitsleben, das sieht man ja überall. ich war mal so doof drauf, dass ich das bei der arbeit gemacht habe. bigboss macht falschaussage. alle schweigen. ich mach klappe auf. alle schauen mich leicht verunsichert an. bisher war es möglich einfach stuss zu erzählen, ohne dass jemand was gesagt hätte (gedacht ev. schon).
und so schrumpfen mehrdimensionale wirklichkeiten in platt- und flachgedrückte mehrheitsabkommen.
gerade im leben, beim zusammenleben, finde ich das ein sehr wichtiges thema. menschen, die das nicht bedenken, nicht "wissen", finde ich, brauchen viele floskeln. leben in vielen floskeln, die man scheinbar gemeinschaftlich aufgestellt hat. und jeder passt sich an. und oft wird die mehrdimensionale wirklichkeit ja für die eigenen interessen auf wenige dimensionen runtergewürgt und anderen reingewürgt. dann heisst es, der stärkere gewinnt.
ich fühle mich erst dann als mensch "lebendig", wenn ich diese mehrdimensionale wirklichkeit berücksichtige. miteinbeziehe. aber sist verdammt schwer. ich finde, wir werden alle gespurt, eingespurt. und manche flippen aus und scheren aus.
man redet dann nicht mehr miteinander. man bekriegt sich nur noch. meine wirklichkeit gegen deine. das ist irr. und das wird geflissentlich auch missbraucht. voll aso. but life.