Das hat so niemand gemacht, weder Sil, noch ich - im Gegenteil, dem TE wurde von Anfang an geraten, seine Problematik bei einem Diagnostiker abklären zu lassen. Anschliessend ging es (mit dem Eigenverdacht des TE und Antworten darauf einerhegehend) um das grosse Thema "laienhafte Diagnosen psychischer Erkrankungen an anderen Menschen". Gross ist das Thema deshalb, weil das Forum quasi voll davon ist, und weil es normalerweise unkritisch hingenommen wird, da viele Menschen den Unterschied zwischen ihrem angelesenen Halbfachwissen und dem Fachwissen und der Fachkompetenz eines Diagnostikers nicht verstehen, der eine fachlich korrekte Diagnostik bei jemandem durchführt, zu dem professionelle Distanz herrscht (die in leidvollen Beziehungen nie gegeben sein kann). Man möchte meinen, der Unterschied wäre klar. Ist er aber eben nicht, weil viele Menschen gar nicht wissen, wie viel mehr es zu einer Diagnose braucht, ausser ein paar Kriterien einer Störung zu kennen und zu denken (und vermeintlich belegen zu können), eine Person verhalte sich genau so.
Selbstverständlich steckt nicht hinter jedem Problem, jedem Konflikt und jeder Belastung eine psychische Störung. Das spielt keine gravierenden Probleme herunter, sondern ist letztlich eine unumstössliche Tatsache. Nicht jeder Zweite leidet an einer schweren, psychischen Störung. Insbesondere Persönlichkeitsstörungen sind wirklich schwere, unheilbare psychische Erkrankungen, mit denen nicht zu leichtfertig um sich geworfen werden sollte.
Auch, wenn (tlw. pseudo-)populärwissenschaftliche polemische Bücher wie "Irre - Wir behandlen die Falschen" (Lütz) und "Die narzisstische Gesellschaft" (Maaz) auf grosse Beliebtheit stossen, ist es trotzdem nicht ratsam, wild durch die Gegend diagnostizierend durch's Leben zu gehen, nur weil man einen Wikipedia-Eintrag gelesen hat. Das diskriminiert nämlich Menschen, die wirklich solche Diagnosen erhalten haben und der fachliche Wert davon ist gleich Null. Aber hier wiederhole ich mich.
Diskussion ist für mich damit jetzt aber wirklich beendet.