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Gelöscht 88259
Gast
Durch den Thread fällt mir aber nun auf, fernab ob man Bezüge erhält oder nicht, ein Leben ohne Arbeit erscheint für viele nicht lebenswert. Ich kann es echt nicht nachvollziehen, was ihr an dem Drill, der Hierarchie, dem Zwang abgewinnen könnt. Am Liebsten würde ich am Donnerstag zurück und die Arbeit anzünden (werde ich nicht machen!).
Ein Leben ohne Arbeit macht nur Sinn, wenn man entsprechend Geld hat und Freiheiten. Die wirst du aber nicht haben.
Mit Hartz IV hast du weder Geld, noch Freiheiten, noch machst du irgendwas Vernünftiges.
Ich dachte auch - als ich sehr depressiv war - dass Hartz IV die optimale Lösung sei. Ich hatte damals Ferien. Nach nicht mal 3 Monaten ist mir die Decke auf den Kopf gefallen. Wenn man permanent gar nichts zu tun hat und permanent nur Freizeit hat, dann drehst du irgendwann durch.
Ich finde, der Traum vom Nichtstun wird total überschätzt. Das ist vielleicht am Anfang reizend, aber dann wird's richtig ätzend, weil es einfach in der Natur des Menschen liegt, sich irgendwo nützlich machen zu wollen, irgendwas Produktives machen zu wollen, Anerkennung zu bekommen.
Ich glaube, das hat alles nichts mit "Mögt ihr den Zwang des Systems" zu tun. Viel mehr damit, dass einem einfach nichts anderes übrig bleibt.
Denkst du, dass du jetzt irgendwie "schlau" bist, weil du gemerkt hast, dass Hartz IV so toll ist? Ich kenne Leute, die sind übel faul und die kommen mit ALG gar nicht klar und versuchen da rauszukommen.