Hallo ihr Lieben!
Da ich eh nicht schlafen kann habe ich mich mal ans Lesen eurer Antworten gemacht.
Hiermit möchte ich eure Fragen beantworten:
Den genauen Wert der Ware kenne ich nicht. Ist sicher nicht so weltbewegen - aber in meinen Augen ist nicht der Wert der Ware ausschlaggebend, sondern die Tat selber. Egal welchen Wert etwas hat, wenn es mir nicht gehört, darf ich er mir nicht nehmen!
Von einer Anzeige siht der Laden nicht ab - und das finde ich auch gut so! Ich bin der Meinung, dass man für seine Taten auch gerade stehen soll. Wird so was unter den Teppich gekehrt verleitet es nur zu weiteren Taten, wenn eh nichts passiert.
Von daher ist es sicher gut, dass er nun erwischt wurde und nicht erst beim "Autodiebstahl".
Wie erkenne ich ein Problemkind? Bis jetzt gab es solche "Delikte" nicht. Auch Komasaufen, Rauchen oder Prügeleien sind nicht die Hobbys meines Sohnes.
Leider liebt er Graffittis. Allerdings ging ich davon aus, dass er diese Leidenschaft nur auf dem Papier oder am PC (bei diversen Spielen) auslebt. Da das sichergestellte "Diebesgut" Autolack und ein Edding war, wurde ich da eines besseren belehrt.
Als sehr selbstkritischer Mensch mache ich mir natürlich Vorwürfe in der Erziehung versagt zu haben. Aber was hilft mir das jetzt weiter? Ich kann nur sagen, dass ich mein bestes gegeben habe. War mein bestes wohl nicht gut genug?
Mein Sohn (ich nenne ihn ab jetzt hier S.) und ich führen sehr häufig und intensive Gespräche. Leider blockt er in den letzten Wochen eher ab. Man erklärte mir in der Erziehungsberatungsstelle, dass es ein Zeichen ist, dass er sich abnabelt und dass dies normal ist.
S. ist 14 Jahre alt und besucht die 7. Klasse der Realschule. Mit seinen 14 Jahren ist er also strafmündig und muss die Konsequenzen auch tragen.
Bei dem Diebstahl handelt es sich definitiv nicht um eine Mutprobe. Genaue Angaben für die Gründe gibt S. mir nicht.
Zu seinem Vater hat S. Kontakt. Meine Kinder (es gibt noch eine 7-jährige Tochter) besuchen ihren Vater regelmäßig. Der Kontakt zwischen S. und meinem Ex war nach der Trennung sehr problematisch. Dies war eines der Gründe, dass S. im letzten Jahr in der Kinder- und Jugendpsychiatrie landete. Er wurde dort aufgebaut, gestärkt und leidet nun nicht mehr unter Depressionen (Selbstmordversuche, Ritzen, komplette Energielosigkeit...). Ich suchte danach auch eine Erziehungsberatungsstelle auf.
Es gab einige Gesprächstermine mit meinem Ex und da klappte es besser mit dem Kontakt.
Ich würde ihn allerdings nicht als "emozionale Bezugsperson" sehen. Er ist der "Versorger". Eine emozionale Beziehung haben Ex und S schon lange nicht mehr.
Aus weiteren Therapiegesprächen bei der Erziehungsberatung zog isch mein Ex dann zurück. Grund: Ich sehe die Kinder nur an den Wochenenden und in den Ferien, da will ich mich nicht auch noch mit Erziehung belasten.
S. genießt also bei seinem Vater alle Freiheiten - er kann kommen und gehen wann er will und mitbringen wen er will - feste Zeiten und Grenzen gibt es nicht. (@ brandonf: daher fand ich dein Komentar: "zuerst schlecht erziehen und dann meckern" echt daneben). Erziehung liegt leider nicht nur bei der Mutter, sondern es spielt auch das gesamte Umfeld eine Rolle.
S.'s Freunde würde ich auch nicht als kriminell oder so bezeichnen. Es handelt sich also nicht um eine Clique, die hauptsächlich rumziehen, saufen, rpügeln oder randalieren. Sie "chillen", hören Musik, reden, ....
Nun ja, morgen - nein heute - werde ich zuerst mal zum Jugendamt marschieren. Ich hoffe, dass man mir auch da weiter helfen kann.
Weiß jemand, wie so ein Verfahren rein rechtlich abläuft?
Sorry, Schuldgefühle und Versagnsängste bleiben bei mir leider nicht aus. Wie schon am Anfang erwähnt, ich bin sehr selbstkritisch.
Es grüßt
Renram
P. S.: Vielleicht finde ich jetzt wenigstens noch etwas Schlaf.