Ich finde, dass Kununu trotzdem manchmal gute Hinweise gibt.
Als ich mich nach dem Studium bei meiner jetzigen Firma beworben habe, wurde mir weiß Gott was von viel Work-Life-Balance, regelmäßigen Mitarbeitergesprächen mit Gehaltsgeprächen sowie regelmäßigen Schulungen gesagt.
Wie es um die Work-Life-Balance steht, hängt in der Praxis jedoch stark vom Projekt und Vorgesetzten ab, die Mitarbeitergepräche gibt es zwar, aber die Gehaltsgespräche führen grundsätzlich zu nix und die regelmäßigen Schulungen sind halt jene, die gesetzlich vorgeschrieben sind. Wer Karriere macht und wer nicht ist in der Tat viel Nasenfaktor.
All das wäre auch auf kununu gestanden. Hätte ich es vorher da angeschaut, hätte ich trotz allem hier angefangen, denn es ist durchaus aushaltbar hier. Ich hätte jedoch von vorneherein auf ein höheres Gehalt bestanden oder darum, dass man mir schriftlich ein fixes Schulungsbudget gibt.
Aktuell bin ich wieder dabei, mich anderweitig umzusehen und beziehe Kununu zumindest in meine Überlegungen mit ein (wobei ich Lobhudeleien genauso kritisch sehe wie jene Bewertungen, bei denen man gar kein gutes Haar mehr an der Firma findet und ich mich frage, warum dieser Jemand da dann überhaupt gearbeitet hat).
Ansonsten muss man natürlich auch etwas filtern. Wenn ich mich in einem großen Konzern als Ingenieur bewerbe, muss ich nicht die Bewertungen aus der Produktion oder Cafeteria anschauen. Auch kann es sich lohnen, etwas nach Standorten zu filtern. Denn nur weil Standort A die Hölle ist, muss das nicht heißen, dass Standort B, bei welchem ich mich bewerbe, genauso schlimm ist (oder auch das Gegenteil, wenn man laut Bewertungen im puren Luxus arbeitet - gilt aber nur für die Hauptzentrale, bei der Filiale ist man schon froh, wenn's nicht zum Dach reinregnet).