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Micha300672

Mitglied
Hallo und guten Tag.
Ich schreibe heute mal über ein Thema, welches mich schon länger moralisch beschäftigt.

Ich besitze ein Taxiunternehmen und wir haben einen Dialysepatienten, den wir dreimal die Woche fahren. Er ist noch recht jung, ledig, lebt bei seinen Eltern. Sie halten ihn sehr kurz, behandeln ihn wie ein Kleinkind. Beide Elternteile sind schon eine Ecke über 80 und wenn sie mal sterben, steht er allein da. Er hat keine Freunde, keine Geschwister, nichts.
Seine Eltern haben Einstellungen wie im finsteren Mittelalter. Mal ein Beispiel: Der Mann würde gern eine Pizza essen. Seine Eltern haben aber kein Verständnis dafür, dass man für sowas Geld ausgibt und entsprechend ist es verboten. Also ruft er in den Herbst- Wintermonaten bei uns oder bei einem Kumpel (ein Ar****och, das ihn nur ausnutzt) an und lässt sich nach Einbruch der Dunkelheit eine Pizza liefern so 100 mtr. vom Haus entfernt. Dann schleicht er in sein Zimmer, isst die Pizza und versteckt die Schachtel. Vor der nächsten Papiermüllabholung lässt er sie dann unter alten Zeitungen in der Tonne verschwinden. Noch wichtig: Unser FG kann selbst aufgrund seiner gesundh. Probleme kein Auto mehr fahren.
So, aufgrund der Tatsache, dass der Mann diverse gesundheitliche Defizite hat, ist er seit zwei Jahren berentet. Er ist Inhaber eines Familienbetriebs, zu melden hat er da nichts. Alles regelt sein Stiefvater, obwohl der rein rechtlich gar nichts zu sagen hat.
Bedingt durch die Verrentung bekommt unser FG 605 Euro Rente/monatl. und zahlt sich auch immer was vom Betriebskonto auf sein Girokonto.
Schon seit einigen Jahren fährt er immer mal heimlich mit uns ins Bordell. Das geht natürlich nur über "Umwege" - den Eltern erzählt er, er ginge im Nachbarort in den Gottesdienst und dann mit einem ebenfalls ledigen Nachbarn und dem ihm ausnutzenden Kumpel noch ein Bier trinken. Er darf auch nur ein Bier trinken gehen, wenn der Nachbar dabei ist. Geht der nicht raus, darf unser Fahrgast auch nicht losziehen. Also - Zustände wie im Mittelalter. Um jetzt ins Bordell zu fahren, tischt er auch dem Nachbarn irgendwelche Lügen auf, was bisher auch ganz gut klappt.
Seit einigen Monaten ist der Schmarotzer-Kumpel krank und kann nicht mehr fahren, der hat ihn nämlich außer uns ins Bordell gebracht. Seit er außer Dienst ist, fahren wir. Und zwar wenigstens jedes zweite Wochenende. Manchmal auch jede Woche Samstag und auch schon mal noch am Donnerstag, wenn wie Fronleichnam oder Christi Himmelfahrt Feiertag ist.
So Ausflüge kosten natürlich Geld. Das Taxi kostet ink. Wartezeit gut 160,00 Euro, die Prostituierte auch schon um die 120 - 240 Euro, je nach gebuchter Zeit. Aber das ist nicht unser Bier. Oder doch?
Das Drama ist: Er hat sich verliebt in so eine Dienstleisterin. Und die ist nicht dumm, spielt die ebenfalls Verliebte. Was zur Folge hat, dass er jetzt noch öfter hinfährt und sich einredet, auch privat mit ihr zusammenkommen zu können. Und sie erwidert (in seinen Augen) diese Gefühle. Aber... kostenlose Treffen gehen nicht, da sie ja in diesem Haus, in dem sie arbeitet, auch lebt. Und dadurch ihre Chefin Treffen ohne Bezahlung nicht erlauben kann. Jetzt will unser FG sie am kommenden Samstag mit zu einem Volksfest nehmen. Und dafür wird er nur für sie schon um die 600 Euro abdrücken. Wir sollen die Damen hin- und herfahren, nochmal 240 Euro. Um die Rahmenbedingungen für den kommenden Samstag zu besprechen, hat die Dienstleisterin ihn für heute einbestellt - gegen Bezahlung natürlich. Das passt heute ganz gut, da seine Eltern gute 150 km. entfernt zu einer Beerdigung müssen. Und das hat er der Dame erzählt, woraufhin die natürlich direkt ein Treffen anberaumt hat.
So, kann uns alles egal sein - wir profitieren ja auch von seiner Reisefreundigkeit. Sagt der Geschäftsmann in mir. Aber... er ist auf dem besten Wege, sich in jeder Hinsicht in eine Katastrophe zu stürzen. Kriegen seine Eltern raus, was er da tut, ist er erledigt. Der Stiefvater erschlägt ihn. Und nein, ich übertreibe nicht.
Finanziell wird die Sache ein Fass ohne Boden. Er droht zwar nicht, kurzfristig in die Pleite zu rutschen. Aber er wird ausgenommen wie eine Weihnachtsgans.
Ich habe schon in diversen Gesprächen versucht, ihm die Augen zu öffnen. Nicht direkt, aber immer wieder in die Richtung gehend, dass die Dame ja auch Geld mit ihm verdient und dass es doch komisch ist, dass sie nichts umsonst macht. Aber er findet für alles eine Erklärung.
Heute ist eine sehr gute Kollegin aus dem Team mit ihm unterwegs, die seine Geschichte ebenfalls kennt. Sie will auch versuchen, ihm die Augen zu öffnen.
Jetzt Ihr - einfach so laufenlassen? Ignorieren, was da vor sich geht? Von seiner Verblendung profieren und ihn weiter hin- und herfahren?
Ich bin langsam ratlos. Vielleicht auch bescheuert, mir darüber Gedanken zu machen. Aber ich bin eben nicht nur Taxiunternehmer, sondern auch Mensch. Und mir tut er in gewissem Maße leid....
 
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