Ich denke, du solltest die verschiedenen Themen mal etwas aufgliedern und einzeln betrachten. Und vorallem Prioritäten setzen.
An erster Stelle sehe ich da deine Gesundheit.
Ich denke an eine Therapie,
Gute Idee.
bin aber derzeit nicht gut informiert über die Möglichkeiten.
Warum? Ändere das.
Stationär scheidet aus, ich muss mich auch um die Familie kümmern,
Das ist Quatsch.
Würdest du verunfallen, ins Krankenhaus müssen, tödlich verunglücken, würde es auch weitergehen gehen müssen.
Wenn nötig zahlt die Krankenkasse Hilfe.
Leg dir nicht die Familie als Ausrede dafür zurecht, nicht alles für deine Gesundheit zu tun.
Gerade die Familie braucht dich, idealerweise gesund. Du würdest es also auch für sie tun.
Ich drehe mich daher im Kreis
Definitiv.
Atmen.
Alle Themen auseinandersortieren, nach Priorität auf die Liste setzen.
Angehen.
mein Hausarzt schreibt mich zwar krank, aber so wirklich hilft mir das natürlich nicht.
Logisch, das reicht nicht. Also kümmere dich darum, die Hilfe mit den größten Erfolgsaussichten in Anspruch zu nehmen.
Bis du einen Platz in einer Klinik bekommst dauert es dann sowieso. In der Zwischenzeit kannst du ambulante Möglichkeiten nutzen wie den sozialpsych. Dienst, Erstgespräche bei Psychotherapeuten und/oder du zahlst dir überbrückend selbst einen Therapeuten.
Und legst dich entspannt in den Garten, gehst schwimmen, in der Natur spazieren, treibst vielleicht moderat Sport, tust dir Gutes, genießt die Zeit mit der Familie. Tanke erstmal etwas Kraft.
Keine - im jetzigen Zustand - sinnlosen Bewerbungen. Nur nötige Termine. Kein Druck.
Erholung ist angesagt.
Bei aufkommenden Ängsten erinnere dich selbst daran:
Zweitens bin ich nicht umsonst in den Öffentlichen Dienst gewechselt, eine Kündigung ist dort nahezu unrealistisch, es gibt bei uns 10 Prozent an Mitarbeitern, die ich noch nie kennengelernt habe, die sind seit 3 Jahren und länger erkrankt. Interessiert niemanden.
Dann gibt es dieses Thema:
Meine Bewerbungen blieben erfolglos.
Zwar wurde ich eingeladen, aber immer und immer wieder die delikate Frage, wieso ich so schnell aus dem Job wieder heraus möchte, wo ich doch gerade neu begonnen habe.
Eingeladen werde ich zu den Vorstellungsgesprächen, aber es scheitert oft an den Fragen "Ja, Ihnen fehlt ja die Berufserfahrung" und zwischen den Zeilen hört man halt, es gibt Bewerber oder Bewerberinnen, die exakt das, was gesucht wird, schon gemacht haben. Ich muss halt Glück haben.
inzwischen das dritte Jahr in diesem Job ausharre muss ich mir in Vorstellungsgesprächen, wenn ich eingeladen werde, immer noch zu kurze Berufserfahrung vorwerfen lassen oder fehlende Schulungen (die ich vom Arbeitgeber ja auch nicht erhalte) oder die komische Frage, wieso ich mit Mitte 40 nochmal in den Öffentlichen Dienst gewechselt habe.
zwei Gespräche, leider Absagen
Du bewirbst dich also (seit inzwischen Jahren?) erfolglos.
Während selbst später aufgetauchte Kollegen inzwischen gekündigt haben, also wohl erfolgreich waren.
Positiv: du bekommst Gesprächstermine.
Negativ: die vermasselst du.
Fazit: Du kannst dich da nicht gut verkaufen und scheiterst offenbar an Fragen und Bemerkungen.
Also geh das Problem gezielt und aktiv an, sobald du etwas erholter bist.
Infos aus dem Netz, Tutorials, sprich mit Therapeuten und Beratungsstellen darüber, buche ein Bewerbungstraining. Das lässt sich doch lernen.
Überprüfe auch, ob diese Haltung die für dich richtige ist, du dir das auch leisten kannst:
Zurück in die Privatwirtschaft mag ich ehrlich gesagt nicht,
In der Privatwirtschaft hatte ich zwei Gespräche, aber das war mir zu wackelig um ehrlich zu sein.
In die Privatwirtschaft mag ich nicht zurück, da ich meinen Lebenslauf nicht noch zusätzlich zerbröckeln will, einmal hier und einmal da, ich möchte jetzt diese Schiene weiterfahren.
Das scheinbare Argument hier ist ein sehr fadenscheiniges.
Wenn du nicht willst, willst du nicht, wenn du dir das leisten kanbst, zieh es durch, wenn nicht, nimm (vorerst) Abstand von dieser Haltung.
Den folgenden Punkt solltest du später, nachdem du gesundheitlich wieder etwas stabilisiert bist, auch mal unter die Lupe nehmen - ich denke dir fällt auf, was ich meine:
Weiterbildungen und Co brauche ich nicht, ich bin quasi im Verwaltungsbereich Quereinsteiger.
ich glaube, viele hätten gern den Verwaltungsfachangestellten und nicht den Quereinsteiger, der fachlich gut ist, aber dem formell eben diese Ausbildung fehlt, obwohl ich sogar eine längere Schulung (privat) gemacht habe, Verwaltungsrecht und dazugehörige Rechtsgebiete nachzuholen. Interessiert aber nur selten.
oft wurde dann gefragt, ob ich nicht auch für weniger Geld bereit wäre als "Quereinsteiger" einzusteigen, ich hatte das auch bejaht, aber dann kam die Absage
So eine Flucht nach Vorn tritt man nicht an, da bewahrt man Ruhe.
Eine Ruhe, zu der
@samshi aber wohl noch nicht gefunden hat.
Jedem liegt das vielleicht auch nicht, was für "man" richtig sein kann, muss es für einen anderen längst nicht sein.
Was kann denn passieren? Dass der Arbeitgeber kündigt? Wieso denn?! Wegen Krankheit? Dann reicht man fristgerecht Kündigungsschutzklage ein und dann wird der Arbeitsrichter dem Arbeitgeber mal die Ohren lang ziehen.
Wenn man sich dem aussetzen will und die Kraft dafür hat.
Für manche ist eine andere Vorgehensweise evtl. besser geeignet.
Und das Richtige lautet hier: Gesund werden, Job parallel suchen, wechseln, wenn es der richtige Job ist. Den Wechsel in den falschen Job hat er doch hinter sich. Fehler darf man machen, aber nicht zu oft die gleichen
Nichts anderes sagt
@mausdepalevu. Nur mit anderen Worten.
Arbeit macht krank = um Gesundheit kümmern
Als Step 1 sehe ich hier Behandlung.
Wer sich so im Kreis dreht und gerade nicht priorisieren kann, weil im Kopf Gefankenchaos herrscht, muss erstmal zur Ruhe kommen. Und sich selbst dafür Zeit geben.
Dann kommen ein, zwei Zwischenschritte, die parallel gegen Ende von Step 1 anlaufen können.
Und dann,
@samshi, bist du bereit für einen anderen Job.
Und ganz zum Schluss:
ich hab hier ein Haus mit Familie, also so einfach mal eben umziehen geht nicht.
Selbst das geht, haben schon Tausende andere bewältigt, wenn es nötig war, um eine Verbesserung zu erreichen.
Alles Gute Dir. Step by step.