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Kontakt zur Mutter abgebrochen

S

Struwelpetra

Gast
Hallo Ihr Lieben. War lange Zeit nicht da, melde mich wieder zurück.
Ich hab eine ziemlich bewegte Zeit hinter mir.
Vor sechs Monaten begann ich eine Gesprächstherapie um meine Vergangenheit auf zuarbeiten.
Ich habe schon seitdem ich denken kann, eine sehr schlechte und instabile Beziehung zu meiner Mutter.
Viele Jahre wollte ich das nicht wahrhaben und habe in dieser Illusion gelebt, dass alles irgendwann irgendwie gut werden würde.
Ich habe auch oft Ausflüchte und Entschuldigungen gesucht, warum unser Verhältnis so schlecht ist, wie es nun mal ist.
Vor sechs Monaten wurde mir klar, dass ich so nicht weiterleben möchte. In der Therapie habe ich gelernt zu verstehen, dass man Menschen nicht ändern kann, ich habe gelernt zu unterscheiden zwischen Wunschdenken und Wirklichkeit und habe die schmerzhafte Erfahrung machen müssen, dass ich meine Mutter, so wie sie ist, wie sie lebt, wie sie denkt, nicht mehr länger ertragen kann.
Nach langem inneren Zwiespalt und Gefühlschaos, habe ich mich vor fünf Wochen entschieden, den Kontakt ganz abzubrechen.
Ich weiß, dass dies momentan die beste Lösung ist , doch trotz allem tut es verdammt weh. Es war ja nicht alles schlecht. Sie ist nun mal die einzige Mutter die ich habe und egal was sie getan hat, ich liebe sie.
Ich wünsche ihr weder etwas Schlechtes, noch bin ich wütend. Doch gerade in der letzten Zeit, Weihnachten, Silvester, war es besonders schwer, die "Kontaktsperre" nicht zu unterbinden.
Hat jemand von euch Erfahrungen damit?
Ich weiß, dass wir keinen gemeinsamen Weg bestreiten können und mir ist auch bewußt, dass wir niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen werden, dennoch trage ich sie in meinem Herzen.
Wie kann man so eine Situation verkraften und wie lernt man, damit zu leben?

Danke fürs Lesen - Gruß Struwel
 

unikat111

Aktives Mitglied
mir ging es sehr ähnlich mit meinem vater...und nach auseinandersetzung mit der vergangenheit und auch beschlossener kontaktsperre gings mir viel besser....und zwar so,das ich alles nun mit einem ganz anderen abstand betrachten kann.
heute ist er für mich "nur noch" ein alter mann,tja...und wie du schon sagst---eben mein einziger vater.
 
S

Struwelpetra

Gast
mir ging es sehr ähnlich mit meinem vater...und nach auseinandersetzung mit der vergangenheit und auch beschlossener kontaktsperre gings mir viel besser....und zwar so,das ich alles nun mit einem ganz anderen abstand betrachten kann.
heute ist er für mich "nur noch" ein alter mann,tja...und wie du schon sagst---eben mein einziger vater.
Hast du wieder mit ihm Kontakt, oder ist der immer noch unterbrochen?
Wie ging es dir die erste Zeit damit? Konntest du ihm verzeihen?
 

Giesy

Sehr aktives Mitglied
Ich liebe meine Mutter auch und trotzdem hatten wir nie ein inniges Verhältnis.

Das haben wir bis heute nicht. Meine Mutter ist inzwischen 83 Jahre alt und ich habe mich mit ihr arangiert.

Sie hat sich nicht groß geändert. Aber ich. Und das klappt ganz gut. Mal mehr, mal weniger.
 
S

Struwelpetra

Gast
Ich liebe meine Mutter auch und trotzdem hatten wir nie ein inniges Verhältnis.

Das haben wir bis heute nicht. Meine Mutter ist inzwischen 83 Jahre alt und ich habe mich mit ihr arangiert.

Sie hat sich nicht groß geändert. Aber ich. Und das klappt ganz gut. Mal mehr, mal weniger.
Ich habe auch versucht mich zu arrangieren, aber ich konnte das nicht mehr auf die Dauer. Die Unterschiede sind zu groß, die Meinungen zu verschieden.
Ich bin wahrscheinlich zu emotional für solche Arrangements.
Ich habe mir immer wieder vorgenommen nichts zu sagen oder einfach Fünfe gerade sein zu lassen. Das ging meist ein paar Wochen gut und dann bin ich wieder "explodiert".

Teufelskreislauf...
 

Giesy

Sehr aktives Mitglied
So ging es mir lange, jedes Wort von mir, war Zündstoff für meine Mutter. Sie ist sehr rechthaberisch und manchmal richtig böse.

Aber ich habe einen Weg gefunden. Wir sehen uns selten, telefonieren muß immer ich (habe ich sehr eingeschränkt).

So geht es ganz gut.
 
S

Struwelpetra

Gast
So ging es mir lange, jedes Wort von mir, war Zündstoff für meine Mutter. Sie ist sehr rechthaberisch und manchmal richtig böse.

Aber ich habe einen Weg gefunden. Wir sehen uns selten, telefonieren muß immer ich (habe ich sehr eingeschränkt).

So geht es ganz gut.
Ich kenne das. Aber so will ich nicht mehr weiter machen.
Ich hatte oft das Gefühl, ihren ganzen Frust ab zu bekommen.
Mittler Weile bin es mir wert, dass nicht mehr über mich ergehen zu lassen...
 
S

Struwelpetra

Gast
Wie alt ist Deine Mutter?
Sie ist 52 Jahre. Ich bin das einzige Kind.
Sie hat mich alleine großgezogen.
Meinen Vater kenne ich nicht und sie hüllt sich in Schweigen.
Meine Kindheit war eine Berg- und Talfahrt.
Ich habe sieben Mal die Schule wechseln müssen, aufgrund ständiger Umzüge, unsere Strom- und Heizrechnungen wurden oft nicht gezahlt.
Die Miete blieb schuldig.
Gerichtvollzieher waren an der Tagesordnung.
Ich habe als Kind keine Regelmäßigkeit erfahren.
Sie hatte auch ständig wechselnde Partner, lebte auf großen Fuß.
Ich hatte oft das Gefühl, das bei uns die Rollen vertauscht sind.
Ich bin die Mutter, sie das Kind.
Das hat sich bis heute durchgezogen.
Ich habe versucht ihr zu helfen.
Ich bin mit ihr zur Schuldnerberatung, habe mich mit ihren ganzen finanziellen Miseren auseinander gesetzt. Doch sie hat nicht mitgearbeitet.
Der Karren ist so verfahren, außerdem ist mir als Kind immer suggeriert worden, dass ich ja sowieso nicht geplant war.
Also ein Unfall.
Was auch nicht weiter tragisch ist.
Ich möchte auch keine Vorwürfe erteilen. Das ist blöd, denn sie kann sich ja nicht wehren.
Ihre Version hört sich mit Sicherheit anders an als meine.
Aber ich kann dieses Leben das sie führt, nicht länger ertragen.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass ich Angestellte bei Bank und Versicherung bin.
Das macht es nicht gerade leichter.:)
 

Giesy

Sehr aktives Mitglied
Struwelpetra, da ist Deine Mutter ja noch jünger als ich:D

Ich hab ja schon geschrieben, meint Mutter wied diesen Monat 83.

Letztes Jahr im April ist mein Vater gestorben. Das hat sie etwas milder gemacht.

Sie bräuchte mehr Hilfe, aber sie nimmt sie nicht an. Mein Bruder sagt auch, man kann sie zu nichts zwingen.

Sie freut sich auch wenn wir kommen. Mit meinem Mann versteht sie sich prächtig. Er widerspricht nicht und hat eine Eselsgeduld.

Auch meinen Bruder hat sie gegen mich ausgespielt und umgekehrt.

Seit wir "Kinder" ein ganz tolles Verhältnis miteinander haben, uns alles erzählen und auch gegenseitig besuchen, ist meine Mutter richtig böse, wenn ich ihr erzähle, daß mein Bruder mit seiner Frau bei uns war, oder umgekehrt.

Sie ist halt die einzige Witwe, die so alleine ist. Dabei geht sie fast jeden Tag in die Stadt, denn gehen kann sie, da komm ich manchmal nicht hinterher.
 

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