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Komplett gescheiterte Existenz, nichts erreicht, psychisch krank

Werner

Sehr aktives Mitglied
AW: Gescheiterte Existenz, was bringt das alles noch?

Bisher waren meine Selbstmordversuche ja alle erfolglos, weil ich schlichtweg zu blöd war oder es vielleicht nicht genug wollte, weil ich noch einen Funken Hoffnung hatte.
Hallo Rotten90,
um dein Stichwort "Funken Hoffnung" aufzugreifen:
was wäre denn so ein Funke für dich heute? Gibt es
den noch – ein erster Unterschied in Richtung eines
lebenswerten Lebens?

Mir fällt auf, dass du deinen "Wert" sehr über die
berufliche Tätigkeit definierst. Ich bin sicher, du hast
noch andere Qualitäten oder Potentiale, selbst wenn
du den Weg in eine "geregelte Tätigkeit" nicht oder
erst mit langem Anlauf finden solltest.

Und was das Nicht-Anschlagen von Therapie betrifft:
Nach meiner Beobachtung (ich habe jahrelang Thera-
peuten ausgebildet) ist es oft so, dass Psychotherapie
dann nichts bringt, wenn es auf der körperlichen
Ebene ein Defizit gibt, also das Gehirn gar nicht opti-
mal arbeiten kann.

Ursache kann z. B. ein Mangel an lebensnotwendigen
Nährstoffen sein. Bei Suizidgedanken fallen mir hier
vor allem Lithium und Zink ein. Hast du über dieses
Thema schon etwas gelesen oder mit einem Arzt ge-
sprochen? Schlafstörungen können z. B. auch vom
Zinkmangel kommen und Lithiummangel löst eine
Reihe von Beschwerden aus, u. a. Stimmungstiefs
und gedankliche Störungen wie Ohrwürmer.

Alles Gute!
Werner

P.S. Mein jüngerer Bruder hat sein Leben vor einem
Zug beendet, ich weiß also, wovon du sprichst und
bitte dich, dir jede zugängliche Hilfe zu suchen, nicht
nur hier im Forum.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Liebe TE,

deine Probleme sitzen wohl tiefgründig.

Hast du schon mal überlegt, dich für längere Zeit in eine stationäre Obhut zu geben. Kraft tanken, über dich selbst nachdenken, Hilfe annehmen um irgendwann ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Du bist noch viel zu jung um aufzugeben. Wäre es nicht besser, du wärst unabhängig von einem Partner? ! Sobald die Partnerschaft nicht so läuft, wie sie laufen soll, fällst du doch wieder in ein tiefes Loch.

Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, da ist vieles sicher nicht optimal gelaufen. Aber deine Zukunft, die liegt in deinen Händen. Mach etwas daraus - du bist jung genug.

Alles Gute für dich.
 

Rotten90

Neues Mitglied
AW: Gescheiterte Existenz, was bringt das alles noch?

Hallo Rotten90,
um dein Stichwort "Funken Hoffnung" aufzugreifen:
was wäre denn so ein Funke für dich heute? Gibt es
den noch – ein erster Unterschied in Richtung eines
lebenswerten Lebens?

Mir fällt auf, dass du deinen "Wert" sehr über die
berufliche Tätigkeit definierst. Ich bin sicher, du hast
noch andere Qualitäten oder Potentiale, selbst wenn
du den Weg in eine "geregelte Tätigkeit" nicht oder
erst mit langem Anlauf finden solltest.

Und was das Nicht-Anschlagen von Therapie betrifft:
Nach meiner Beobachtung (ich habe jahrelang Thera-
peuten ausgebildet) ist es oft so, dass Psychotherapie
dann nichts bringt, wenn es auf der körperlichen
Ebene ein Defizit gibt, also das Gehirn gar nicht opti-
mal arbeiten kann.

Ursache kann z. B. ein Mangel an lebensnotwendigen
Nährstoffen sein. Bei Suizidgedanken fallen mir hier
vor allem Lithium und Zink ein. Hast du über dieses
Thema schon etwas gelesen oder mit einem Arzt ge-
sprochen? Schlafstörungen können z. B. auch vom
Zinkmangel kommen und Lithiummangel löst eine
Reihe von Beschwerden aus, u. a. Stimmungstiefs
und gedankliche Störungen wie Ohrwürmer.

Alles Gute!
Werner

P.S. Mein jüngerer Bruder hat sein Leben vor einem
Zug beendet, ich weiß also, wovon du sprichst und
bitte dich, dir jede zugängliche Hilfe zu suchen, nicht
nur hier im Forum.

Ehrlich gesagt finde ich keinen Funken Hoffnung mehr. Das Einzige was mich belastet ist mein Freund, den ich dann zurücklassen würde. Ansonsten hätte ich da Niemanden den es interessiert ob ich nun da bin oder nicht, da wäre ein Abgang nicht besonders schwer.
Ich habe auch nichts mehr, was mir irgendwelche Freude bereitet.

Und es ist ja irgendwo normal sich durch seine Tätigkeit bzw. beruflichen Werdegang zu definieren. Wenn man erzählt, dass man keine Ausbildung hat oder nicht in Vollzeit arbeiten geht aufgrund psychischer Erkrankungen wird man direkt wie ein Mensch 2. Klasse behandelt.
Und es folgen dumme Sprüche "nur zu faul", "ist nur eine Phase", "jeder ist mal traurig"
Es ist einfach immer so.

Ich hab sonst keinerlei Qualitäten oder Potentiale. Mir fällt jedenfalls absolut nichts ein.

Ich habe mich auch von einem Arzt checken lassen. (bereits mehrfach angesprochen) Große Blutbilder werden jährlich gemacht. War jedoch alles unauffällig.
 

Rotten90

Neues Mitglied
Liebe TE,

deine Probleme sitzen wohl tiefgründig.

Hast du schon mal überlegt, dich für längere Zeit in eine stationäre Obhut zu geben. Kraft tanken, über dich selbst nachdenken, Hilfe annehmen um irgendwann ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Du bist noch viel zu jung um aufzugeben. Wäre es nicht besser, du wärst unabhängig von einem Partner? ! Sobald die Partnerschaft nicht so läuft, wie sie laufen soll, fällst du doch wieder in ein tiefes Loch.

Die Vergangenheit kannst du nicht ändern, da ist vieles sicher nicht optimal gelaufen. Aber deine Zukunft, die liegt in deinen Händen. Mach etwas daraus - du bist jung genug.

Alles Gute für dich.
Ich war bereits mehrfach für längere Zeit in stationärer Behandlung. Jedesmal etwa 3 Monate. Aber wie bereits erwähnt, hat mir das bisher nie geholfen und es wurde immer auf -starke- Medikation gedrängt.
Ich bin eigentlich auch bei jeder Therapie bereit gewesen Hilfe anzunehmen, es ist nicht so, dass ich zwar in Therapie gegangen bin aber eine ablehnende Grundeinstellung hatte.

Unabhängig von einem Partner wäre schön, ich bin allerdings komplett unfähig allein zu sein.
Ich habe auch sonst niemanden, weder Bekannte noch Freunde. Meine Familie steht auch nicht hinter mir.
Ich hoffe meine jetzige Beziehung bleibt bestehen. Jedenfalls werde ich diesmal gut behandelt und nicht ausgenutzt oder betrogen, wie in meinen bisherigen Beziehungen.

Aber du hast Recht, es wäre besser mich unabhägig von anderen zu machen. Nur finanziell wird das auch schwierig, ich verdiene nur 450€. Davon werden allein fast 200€ für die Krankenversicherung abgezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 87651

Gast
Jeder Mensch ist wertvoll, auch Du! Konzentrier Dich auf die positiven Seiten. Du hast einen sehr guten Partner und Du kannst noch schlafen, wenigstens alle paar Tage. Also freu Dich über die Dinge, die Du noch alle kannst und hast! Was willst Du mit Leuten, die Deinen Wert nach Deiner "Karriere" bemessen? Die kann man doch vergessen, wenn sie einen Menschen darauf reduzieren und man kann froh sein mit so oberflächlichen Leuten nichts zu tun haben zu müssen. Du bist noch so jung und hast noch soviele Möglichkeiten, auch wenn es Dir im Moment nicht so erscheint, werden sich auch wieder Chancen ergeben. Was Dir fehlt, ist Dein Blick auf das Positive, weil Du Dir angewöhnt hast nur noch im negativen zu verharren. Aber das ist auch da und sogar im schlechten enthalten und ja, man kann eine positive Sichtweise antrainieren. Das kann ich mit Gewissheit sagen, nachdem ich an die 30 Jahre mit Depressionen zu tun habe und sehr gut weiß, wie sich Phasen mit schweren Depressionen anfühlen. Du schaffst das, versuch alles was Dir möglich ist, nimm Hilfe an, die Dir möglich ist und gib nicht auf. Das Leben hat so viele schöne Seiten, auch wenn man nicht dem gesellschaftlichen Ideal entspricht und ehrlich gesagt, will ich das heute auch gar nicht mehr und arbeite daran mich zu akzeptieren wie ich bin. Mach das auch, es ist nur eine Frage des Trainings und des immer weiter dranbleibens. Gute Besserung!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Werner

Sehr aktives Mitglied
AW: Gescheiterte Existenz, was bringt das alles noch?

Ich habe mich auch von einem Arzt checken lassen. (bereits mehrfach angesprochen) Große Blutbilder werden jährlich gemacht. War jedoch alles unauffällig.
Okay – leider ist im "großen Blutbild" weder
das Lithium noch das Zink drin, oft nichtmal
Magnesium, das auch psychisch wirksam ist.

Lithium bestimmen kostet nicht viel, das müsste
eigentlich die Kasse bezahlen bei Suizidgedanken.
Du kannst aber auch auf eigene Faust ein Heil-
wasser mit reichlich Lithium trinken und beobach-
ten, ob es einen Unterschied macht (Fachinger,
Hirschquelle, Heppinger z. B.).

Zinkmangel lässt sich nur schwer ermitteln, da
muss man auch versuchen, ob eine Zinkkur eine
Veränderung bewirkt. Infos gibt es kompakt
hier: Zink und Zinkmangel

Ich kenne jemand, der ging es viele Jahre richtig
schlimm, mit mehreren Suizidversuchen, aber
ein Jahr lang normal gut. Sie erkannte durch
einen glücklichen Zufall, dass sie in diesem Jahr
ein Zinkpräparat genommen hatte (wegen etwas
anderen) und die Wiederholung brachte ein ähn-
lich gutes Ergebnis.

Leider wirken bei Zinkmangel selbst gute Psycho-
pharmaka oder Psychotherapien nur sehr einge-
schränkt. Zink und Lithium sind für ein normal
funktionierendes Gehirn essentiell und wenn das
fehlt verliert man jegliche Lust am Leben bzw.
will eigentlich nur noch sterben, um dem Elend
ein Ende zu bereiten (so haben es mir Betroffene
geschildert).

Bitte dranbleiben und dich nicht von den Abwer-
tungen Dritter mitziehen lassen! Wenn es dir so
schlecht geht, ist das real, aber nicht hoffnungs-
los. Oft machen schon kleine Unterschiede einen
großen Unterschied im Befinden.
 

junikäfer25

Neues Mitglied
Liebe rotten90,
ich bin durch "Zufall" auf dieses Forum gestoßen, als ich mich vorhin selbst durch die Suchergebnisse bei Google geklickt habe, weil mich mal wieder die Selbstzweifel packten. Selbstverständlich ist meine Geschichte eine ganz andere als deine, es macht ja auch gar keinen Sinn Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Aber dennoch hatte ich den Drang, einfach kurz zu schreiben: du bist ein wundervoller Mensch und wir würden dich vermissen, wenn du nicht mehr da wärst. Es tut mir unendlich Leid zu lesen, was du durchgemacht hast. Dennoch *bist* du nicht allein deine Vergangenheit. Vielleicht kannst du Mut daraus schöpfen, wenn du dir bewusst machst, dass du mehr bist, als das was dir in deinem Leben widerfahren ist, so schlimm es sich auch anfühlen mag. Mehr Worte will ich gar nicht verlieren. Ob es nun hilft oder nicht. Du bist jedenfalls nicht allein. Liebste Grüße
 

Rotten90

Neues Mitglied
AW: Gescheiterte Existenz, was bringt das alles noch?

Okay – leider ist im "großen Blutbild" weder
das Lithium noch das Zink drin, oft nichtmal
Magnesium, das auch psychisch wirksam ist.

Lithium bestimmen kostet nicht viel, das müsste
eigentlich die Kasse bezahlen bei Suizidgedanken.
Du kannst aber auch auf eigene Faust ein Heil-
wasser mit reichlich Lithium trinken und beobach-
ten, ob es einen Unterschied macht (Fachinger,
Hirschquelle, Heppinger z. B.).

Zinkmangel lässt sich nur schwer ermitteln, da
muss man auch versuchen, ob eine Zinkkur eine
Veränderung bewirkt. Infos gibt es kompakt
hier: Zink und Zinkmangel

Ich kenne jemand, der ging es viele Jahre richtig
schlimm, mit mehreren Suizidversuchen, aber
ein Jahr lang normal gut. Sie erkannte durch
einen glücklichen Zufall, dass sie in diesem Jahr
ein Zinkpräparat genommen hatte (wegen etwas
anderen) und die Wiederholung brachte ein ähn-
lich gutes Ergebnis.

Leider wirken bei Zinkmangel selbst gute Psycho-
pharmaka oder Psychotherapien nur sehr einge-
schränkt. Zink und Lithium sind für ein normal
funktionierendes Gehirn essentiell und wenn das
fehlt verliert man jegliche Lust am Leben bzw.
will eigentlich nur noch sterben, um dem Elend
ein Ende zu bereiten (so haben es mir Betroffene
geschildert).

Bitte dranbleiben und dich nicht von den Abwer-
tungen Dritter mitziehen lassen! Wenn es dir so
schlecht geht, ist das real, aber nicht hoffnungs-
los. Oft machen schon kleine Unterschiede einen
großen Unterschied im Befinden.

Entschuldige bitte mein Unwissen. Ich dachte das große Blutbild umfasst auch diese Werte.
Mein Arzt hat mir davon auch nie erzählt obwohl er über meine Krankheit Bescheid wusste. (schon mehrere Jahre!) Ich werde ihn darum bitten diese Werte nun ebenfalls zu kontrollieren.
Sofern die Kosten nicht im dreistelligen Bereich liegen, kann ich sie auch selbst tragen.

Dein Kommentar hat mir nun tatsächlich wieder etwas Hoffnung gegeben.

Aus tiefstem Herzen, Dankeschön.
 

Rotten90

Neues Mitglied
Liebe rotten90,
ich bin durch "Zufall" auf dieses Forum gestoßen, als ich mich vorhin selbst durch die Suchergebnisse bei Google geklickt habe, weil mich mal wieder die Selbstzweifel packten. Selbstverständlich ist meine Geschichte eine ganz andere als deine, es macht ja auch gar keinen Sinn Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Aber dennoch hatte ich den Drang, einfach kurz zu schreiben: du bist ein wundervoller Mensch und wir würden dich vermissen, wenn du nicht mehr da wärst. Es tut mir unendlich Leid zu lesen, was du durchgemacht hast. Dennoch *bist* du nicht allein deine Vergangenheit. Vielleicht kannst du Mut daraus schöpfen, wenn du dir bewusst machst, dass du mehr bist, als das was dir in deinem Leben widerfahren ist, so schlimm es sich auch anfühlen mag. Mehr Worte will ich gar nicht verlieren. Ob es nun hilft oder nicht. Du bist jedenfalls nicht allein. Liebste Grüße
Vielen lieben Dank für deine Worte. Sie helfen mir definitiv!


Ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, dass sich überhaupt jemand meine wirklich sehr langen Beitrag durchliest und es hat mich unglaublich viel Überwindung gekostet ihn zu verfassen. Ich bin sehr froh doch auf Absenden gedrückt zu haben.
 

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