Lippetal/Soest: 15 Schädel und viele Knochen bei Bauarbeiten gefunden | NRW (t-online.de)
Wahrscheinlich Überreste aus einem Friedhof oder längst abgegangenen "Beinhaus" der nahegelegenen Kirche, also erst mal nichts aufregendes.
Warum diese Meldung mich interessiert hat? Weil Soest, nicht weit weg, mutmaßlich der Ort ist, wo die Urfassung des Nibelungenliedes endete und die meisten der berühmten Recken dieser Geschichte ihr Grab fanden, irgendwann im 6. Jahrhundert. Die allgemein bekannte Fassung aus dem 12. Jahrhundert war eine Neufassung, die örtlich nach Passau verlagert wurde, weil der Dichter dem dortigen Bischof schmeicheln wollte, wobei ihm viele Namensgleichheiten halfen.
Aber in Schweden ist eine andere Fassung erhalten geblieben, lange für eine jüngere gehalten weil die letzte bekannte Abschrift erst aus dem 15. Jahrhundert stammt, bis ein Privatforscher sich die Mühe machte, seinerseits die darin auftretenden Namen vergleichen und dabei keinen finden konnte, der erst ab der Zeit von Karl dem Großen (9. Jahrhundert) auftritt. Also in Wahrheit eine junge Abschrift einer sehr alten Fassung. Und es gibt weitere Geschichten die in diese Zeit fallen, wie die von Dietrich von Bern, womit nicht der König Theoderich gemeint ist wie lange behauptet wurde, sondern ein Lokalfürst der Stadt Bern/Verona, die heute Bonn heißt, da wo lange Jahre unsere Regierungshauptstadt war.
Wen das Thema interessiert, der soll erst das Buch:
Die Nibelungen zogen nordwärts : Ritter-Schaumburg, Heinz, Wisniewski, Roswitha: Amazon.de: Bücher lesen, da steht das grundlegende drin, und anschließend dieses hier:
Historische Nibelungen: Die Nibelungensage - Kern der Wahrheit in der Svava? (badenhausen.net) Die Mosel im Licht der Thidrekssaga und Dietrich-Chronik (badenhausen.net)
Die berühmte Schatzversenkung im Rhein (die ursprünglich Schatzsucher entmutigen sollte, aber über die Jahrhunderte die Schatzgier erst recht angeheizt hat), hat es nach diesen ursprünglichen Quellen nie gegeben, die war eine reine literarische Erfindung aus dem 12. Jahrhundert. Stattdessen blieb der Schatz in der "Siegfriedshöhle", bis vermutlich Aldrian junior, der einzige Erbe als Nachkomme des letzten Kämpfers der Nibelungen, ihn irgendwann abholte, damit verschwindet der Nibelungenhort im Nebel der Geschichte.
