alles:kaputt
Neues Mitglied
Mir ist das Schlimmste passiert, was ich mir je vorstellen hätte können und seitdem bin ich gefangen in einem Albtraum, aus dem ich nicht aussteigen kann. Ich komme einfach nicht drüber hinweg und wollte mir einmal alles von der Seele schreiben.
Meine geliebte Freundin und ich waren fast zehn Jahre ein Paar. Fast genauso lange haben wir zusammen gewohnt, weil ihre Familie gegen unsere Beziehung war und sie rausgeschmissen hat, als sie davon Wind bekommen haben. Ihre Familie kommt aus einer konservativen Kultur und Religion hat einen sehr hohen Stellenwert. Eine lesbische Beziehung ist sozusagen Todsünde.
Für meine Freundin war es sehr schwer. Sie teilt die Ansichten und Werte der Familie nicht und es war schnell klar, dass unsere Beziehung nur möglich ist, wenn sie den Kontakt abbricht. Für sie war vor allem schwer, dass sich auch die Geschwister distanzieren mussten, obwohl sie die Ansichten der Eltern teilweise auch kritisch sehen und nicht alle ein Problem mit unserer Liebe hatten. Aber durch den Druck der Familie war ein Kontakt nicht möglich.
Die ersten Monate und auch ein, zwei Jahre gab es viel Drama, Versuche der Familie uns zu trennen und meine Freundin "heim zu holen". Wir sind ein paar Mal umgezogen und irgendwann war Ruhe. Eine Cousine, zu der meine Freundin noch eine Zeit lang Kontakt hatte, übermittelte die Botschaft, dass meine Freundin für die Eltern und ganze Familie als "gestorben" gilt. Es war eine harte Zeit, aber wir konnten sie überstehen und uns ein Leben aufbauen. Wir sind viel gereist, haben Haustiere adoptiert und wollten heiraten und eine Familie gründen. Für mich war sie die Liebe meines Lebens und mein Ein und Alles.
Bis zum "Tag X" vor ein paar Monaten. (Das genaue Datum will ich zur Sicherheit nicht nennen.)
Wenn meine Freundin Feierabend hatte, ging sie oft noch laufen oder Radfahren bevor sie nach Hause fuhr. So auch an diesem Nachmittag. Was genau passiert ist, weiß ich bis heute nicht. Meine Freundin brach beim Laufen zusammen und Passanten alarmierten die Rettung. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht und ist dort wenig später gestorben. Diese Info habe ich noch bekommen, was ansich schon ein "Fehler" war, weil wir nicht verheiratet waren. Weil sie keine Kontaktdaten mehr angeben konnte, fuhr die Polizei zuerst zu ihrer Meldeadresse, also zu uns nach Hause. Dort habe ich dann die Nachricht bekommen, die meine Welt für immer zerstört hat. Dass ich kein Recht auf Information habe, kristallisierte sich erst später heraus, weil ich sie im Krankenhaus gar nicht mehr sehen durfte. Es wurden also die Eltern als nächste Angehörige kontaktiert und weder konnte ich sie noch einmal sehen, weiß worum sie überhaupt gestorben ist und für mich auch sehr schlimm, wo sie beerdigt wurde. (Wahrscheinlich im Ausland und nach religiöser Tradition, was absolut gegen ihren Willen ist, weil sie sich von der Religion und Kultur abgewendet hat) Auch habe ich mittlerweile mehrere Schreiben kommen, dass ich bis zu einem bestimmten Datum alles zu übergeben habe, was meiner Freundin gehörte. Dazu kommen auch Drohungen und Schuldzuweisungen seitens der Familie.
Seitdem bin ich gefangen in einem Albtraum. Ich habe meine große Liebe verloren und kann noch immer nicht in Worte fassen, wie weh das tut und dass ich mit dieser Leere und Schmerz auch einfach nicht leben kann. Aber ich konnte mich auch nicht verabschieden, weiß nicht, was überhaupt passiert ist und warum ein junger, gesundlebender Mensch einfach so stirbt und nicht nur kann ich nicht an ihr Grab, sondern mir wird noch alles, was ich noch von ihr habe genommen werden. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Ich bestehe nur noch aus Traurigkeit und Schmerz und wenn ich die Kraft habe, suche ich wie besessen nach Antworten, versuche ihr Grab und ihre Todesursache zu finden, aber bis jetzt erfolglos. Eigentlich habe ich noch gar nicht realisiert, dass sie nie wieder kommt und gleichzeitig ist jeder Tag ein Albtraum ohne sie. Zehn Jahre unseres Lebens und unserer Liebe sind leider wertlos vor dem Gesetz und ich muss nicht nur damit zurechtkommen, dass ich meine Freundin verloren habe, sondern kein Recht auf Abschied, Trauer und Erinnerung habe.
Ich weiß, dass mir niemand helfen kann, aber ich wollte mir wenigstens mal alles von der Seele schreiben. Danke fürs Lesen.
Meine geliebte Freundin und ich waren fast zehn Jahre ein Paar. Fast genauso lange haben wir zusammen gewohnt, weil ihre Familie gegen unsere Beziehung war und sie rausgeschmissen hat, als sie davon Wind bekommen haben. Ihre Familie kommt aus einer konservativen Kultur und Religion hat einen sehr hohen Stellenwert. Eine lesbische Beziehung ist sozusagen Todsünde.
Für meine Freundin war es sehr schwer. Sie teilt die Ansichten und Werte der Familie nicht und es war schnell klar, dass unsere Beziehung nur möglich ist, wenn sie den Kontakt abbricht. Für sie war vor allem schwer, dass sich auch die Geschwister distanzieren mussten, obwohl sie die Ansichten der Eltern teilweise auch kritisch sehen und nicht alle ein Problem mit unserer Liebe hatten. Aber durch den Druck der Familie war ein Kontakt nicht möglich.
Die ersten Monate und auch ein, zwei Jahre gab es viel Drama, Versuche der Familie uns zu trennen und meine Freundin "heim zu holen". Wir sind ein paar Mal umgezogen und irgendwann war Ruhe. Eine Cousine, zu der meine Freundin noch eine Zeit lang Kontakt hatte, übermittelte die Botschaft, dass meine Freundin für die Eltern und ganze Familie als "gestorben" gilt. Es war eine harte Zeit, aber wir konnten sie überstehen und uns ein Leben aufbauen. Wir sind viel gereist, haben Haustiere adoptiert und wollten heiraten und eine Familie gründen. Für mich war sie die Liebe meines Lebens und mein Ein und Alles.
Bis zum "Tag X" vor ein paar Monaten. (Das genaue Datum will ich zur Sicherheit nicht nennen.)
Wenn meine Freundin Feierabend hatte, ging sie oft noch laufen oder Radfahren bevor sie nach Hause fuhr. So auch an diesem Nachmittag. Was genau passiert ist, weiß ich bis heute nicht. Meine Freundin brach beim Laufen zusammen und Passanten alarmierten die Rettung. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht und ist dort wenig später gestorben. Diese Info habe ich noch bekommen, was ansich schon ein "Fehler" war, weil wir nicht verheiratet waren. Weil sie keine Kontaktdaten mehr angeben konnte, fuhr die Polizei zuerst zu ihrer Meldeadresse, also zu uns nach Hause. Dort habe ich dann die Nachricht bekommen, die meine Welt für immer zerstört hat. Dass ich kein Recht auf Information habe, kristallisierte sich erst später heraus, weil ich sie im Krankenhaus gar nicht mehr sehen durfte. Es wurden also die Eltern als nächste Angehörige kontaktiert und weder konnte ich sie noch einmal sehen, weiß worum sie überhaupt gestorben ist und für mich auch sehr schlimm, wo sie beerdigt wurde. (Wahrscheinlich im Ausland und nach religiöser Tradition, was absolut gegen ihren Willen ist, weil sie sich von der Religion und Kultur abgewendet hat) Auch habe ich mittlerweile mehrere Schreiben kommen, dass ich bis zu einem bestimmten Datum alles zu übergeben habe, was meiner Freundin gehörte. Dazu kommen auch Drohungen und Schuldzuweisungen seitens der Familie.
Seitdem bin ich gefangen in einem Albtraum. Ich habe meine große Liebe verloren und kann noch immer nicht in Worte fassen, wie weh das tut und dass ich mit dieser Leere und Schmerz auch einfach nicht leben kann. Aber ich konnte mich auch nicht verabschieden, weiß nicht, was überhaupt passiert ist und warum ein junger, gesundlebender Mensch einfach so stirbt und nicht nur kann ich nicht an ihr Grab, sondern mir wird noch alles, was ich noch von ihr habe genommen werden. Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll. Ich bestehe nur noch aus Traurigkeit und Schmerz und wenn ich die Kraft habe, suche ich wie besessen nach Antworten, versuche ihr Grab und ihre Todesursache zu finden, aber bis jetzt erfolglos. Eigentlich habe ich noch gar nicht realisiert, dass sie nie wieder kommt und gleichzeitig ist jeder Tag ein Albtraum ohne sie. Zehn Jahre unseres Lebens und unserer Liebe sind leider wertlos vor dem Gesetz und ich muss nicht nur damit zurechtkommen, dass ich meine Freundin verloren habe, sondern kein Recht auf Abschied, Trauer und Erinnerung habe.
Ich weiß, dass mir niemand helfen kann, aber ich wollte mir wenigstens mal alles von der Seele schreiben. Danke fürs Lesen.